Handhabung & Technik Crackling?

Dieses Thema im Forum "Professionelle Technik, Sicherheit, Handhabung" wurde erstellt von pengofit, 7. September 2005.

  1. Hallo!

    Ich hätte da eine Frage: Weiß irgendjemand wie Crackling hergestellt wird. Welche Chemikalien bzw. welcher Satz wird verwendet. Und wodurch "crackelt" es.


    Danke
     
  2. Hi pengofit,

    Quelle: Feuerwerk Lexikon

    Gruß
    Lemmy
     
  3. Ich bin zwar Chemiker, aber was bitte soll Wismutoxid sein? Oder meint ihr Bismutoxid???

    Gruß
     
  4. "Es wird im Deutschen zumeist als Wismut bezeichnet, doch ist der Name Bismut seit 1979 auch hierzulande offiziell." (Wikipedia) Crackeln tut's auch nicht einfach so; ein brennbarer (Schwarzpulver-) Mantel muss die Körnchen erhitzen, bis sie poppen, oder so.
     
  5. Blitzknatter

    Kaum jemand scheint bemerkt zu haben,das nach den chinesischen Bleioxid- und den amerikanischen Bismuthoxid-sätzen noch eine deutsche Erfindung von Dr.Uwe Krone basierend auf Natriumthiosulfat als Oxidationsmittel zur Erzielung obigen Effektes hinzugetreten ist.Siehe Patent DE 19614007A1 von 1996 an Nico Pyrotechnik,Trittau.Diese Offenlegungsschrift ist gerade für den Chemiker ein interessanter Lesestoff.Eine der beispielhaften Rezepturen gibt an: 60 % Na2S2O3+34%Mg(160-400 micron)+6%S.Diese Patentschrift kann ich nur wärmstens jedem empfehlen,der an einem tieferen Verständnis und der Wandelbarkeit dieses Effektes durch Auswahl entsprechender Komponeten und Körnungen interessiert ist.
     
  6. Cool... auch schön geschrieben! Also hier größere Metallkörner = lauteres Knattern. Was mich auf die Frage bringt: Ist dieses Knattern vom Mechanismus/Wirkprinzip her vergleichbar mit dem Knistern einer Wunderkerze (nur lauter)? Wie kommt es genau zu diesem Knistern? "Zerlegt" der Wunderkerzenfunke, sobald der Metallkern komplett durchgeschmolzen ist? Aber warum eigentlich?
     
  7. Hallo,

    ja das ist wirklich eine tolle Patentschrift und ein zumindest mir ein gänzlich unbekannter pyrotechnischer Satz. Besten Dank für diese interessante Information!
    Allerdings stimmt etwas skeptisch, dass ein leicht hygroskopisches Salz in diesem Satz verwendet wird, und die Feuchtigkeit explizit nicht unerwünscht sondern sogar begrüsst und effektverstärkend vorgeschlagen wird. Zusammen mit Magnesium oder Aluminium ergeben sich doch zumindest Fragen nach der Lagerbarkeit solcher Sätze, und die Frage was beim Kontakt mit anderen Sätzen (Zündladung, Zerleger oder ähnliches) die Feuchtigkeit anrichten könnte.

    Was die Wunderkerzen angeht: Dafür habe ich auch bis heute noch keine wirklich überzeugende Erklärung gehört, warum der Metallfunke (oder Gemisch-"Bröckchen?") gegen Ende aufplatzt. Einiges tendiert so in die Richtung, dass es von aussen nach innen verbrennt, innen sehr heiss wird, verdampft und dann zerplatzt aber es ist irgendwie sehr vage...glühende Metallfunken zerplatzen ja auch nicht (beim Metall-sägen z.B.)...

    Crackling dagegen beruht zumindest meines Wissen darauf, dass die Schwermetallverbindungen(Wismut/Blei oxide) zu einer zähen Schmelze mit definiertem Schmelzpunkt führen. Dadurch schmilzt der ganze Satz (zumindest partiell) und auch wenn es brennt bilden sich Blasen und geschmolzene Bereiche. Diese platzen dann auf und es kommt zu lokalen "Explosionen". Das kann man auch schön demonstrieren wenn man Schwarzpulver auf einer Tonscheibe erhitzt. Normales Schwarzpulver zündet irgendwann und brennt ab, gibt man ein paar Salze dazu um den Schmelzpunkt abzusenken ( z.B. Alkalicarbonate) hat man erst eine Schmelze, die dann irgendwann (je nach Menge mehrfach) laut knallend durchzündet.

    Gruß,

    ivhp
     
  8. Danke

    Danke für die Infos!
     
  9. Hallo.

    Hier muss ich mich einschalten: Glühende Metallfunken zerplatzen sehr wohl. Es gibt von Böhler Edelstahl sogar eigene Schleifstifte aus unterschiedlichen Materialen, um zu sehen wie unterschiedliche Legierungsbestandteile im Stahl, sich auf die Funkenbildung auswirken. Oder grob gesagt: ein Baustahl sieht im Funkenbild anders aus als ein Chirugenstahl. Und diese Funken zerplatzen sehr wohl während des Fluges wenn sie mit Luftsauerstoff in Verbindung geraten.

    Ich habe gerade nicht das passende Heftchen bei der Hand, Bild wird aber nachgereicht.

    Und noch was: Wenn beim Sägen von Metall glühende Funken runterfallen, macht mann irgendetwas falsch.

    Glück Auf
    UHU
     
  10. Hi,

    okay... das mit dem Sägen von Metall war mehr als unpräzise und falsch gewählt, ich hatte einfach nur das Bild im Kopf von Metallfunken bei der Metallbearbeitung und da sieht es auf den ersten Blick irgendwie immer so aus als ob die einfach einen langen Flug haben und dabei verglühen und nicht wunderkerzenartig Sternchen erzeugen. Streuselt man Eisenpulver durch eine heisse Flamme glüht es ja auch eher in langen Fäden auf aber zerplatzt nicht nach kurzer Flugstrecke... zumindest nicht so deutlich auch im Grössenvergleich Sternchenausdehnung/Funkenfluglänge.

    Auf die Bilder freu ich mich natürlich schon, dann hat es vielleicht ja was mit der Korngrösse oder Metall-legierung zu tun?

    Gruß,

    ivhp
     
  11. Schleiffunkenprobe

    Bild ist hier eingestellt: Kaltarbeitsstahl

    Glück Auf
    UHU
     
  12. Legierung

    Mit der Legierung! Beim Stahl ist es vor allem der Kohlenstoffgehalt, der für ein Zerplatzen der Funken sorgt, weshalb ein Mechaniker an einer Funkenprobe am Schleifbock unter anderem erkennen kann, ob ein Stahl härtbar ist, denn auch das hängt vom Kohlenstoffgehalt ab.

    Die langen Funken beim Flexen kommen daher, daß man eben meistens an Baustahl (ST 37) und ähnlichen Stahlsorten herumschleift und nicht an Werkzeugen. ST 37 enthält aber eben nur wenig Kohlenstoff...

    Donnergrüße

    Gunnar
     
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