Pläne & Erlebnisse Schneekatastrophe 1978/79 - Wurde trotzdem gezündelt?

Dieses Thema im Forum "Einkaufslisten, Pläne, Shops, Erlebnisse" wurde erstellt von Clef, 17. Januar 2017.

Schlagworte:
  1. #1 Clef, 17. Januar 2017
    Zuletzt bearbeitet: 17. Januar 2017
    Hallo,

    gucke gerade Dokus über die Schneekatastrophe 1978/79 . (Das ist immer so stink gemütlich :D )
    Da war ja genau an Silvester/Neujahr. Wer von euch hat das miterlebt und wie / ob wurde da gezündelt?

    [YOUTUBE="Schnee"]JKkQlgnUnFo[/YOUTUBE]
     
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  2. Hi Clef,

    lustig, dass Du fragst - denn ich habe das tatsächlich miterlebt.
    Und ich verbinde auch einige Silvester-Erinnerungen damit....

    Es ging schon am Morgen des ersten Verkaufstages los:
    Schnee war gefallen, nicht zu knapp - und meine Mutter eröffnete mir, dass man wohl nicht mit dem Auto die ca. 70 Kilometer nach Heidelberg zu Fa. Beisel fahren könne (was sich in den Vorjahren so eingebürgert hatte).

    Für mich brach eine Welt zusammen.... Ein Jahr hatte ich für diese Tour zu Fa. Beisel mein Taschengeld gespart! Und jetzt sollte nicht gefahren werden?!?! - Unmöglich!
    Also schnappte ich mir (damals war ich 12) den Schneeschieber und unseren Spaten und reinigte die Garageneinfahrt sowie eine 10-Meter-Strecke in unserer Wohnstraße vom gesamten Schnee.

    Danach konnte ich meiner Mutter natürlich hoffnungsvoll verkünden, dass man jetzt dann los fahren könne. Ihr Hinweis, dass noch 69,990 Kilometer problematische Strecke übrig blieben - tja, DEN Gedanken hatte ich irgendwie verdrängt... :D.

    Aber gut - schließlich ließ sie sich überreden, und wir starteten in´s Abenteuer....
    Ein paar Stunden später (Beisel residierte damals noch in der Heidelberger Innenstadt, in der Bergheimer Str. 127a - nie werde ich diese Adresse vergessen!) war unser Kofferraum voll und mein Geldbeutel leer. Aber: Mission accomplished, wie der Amerikaner sagen würde! Styropor-Apollo-Raketen, Styropor-Europa-Raketen, Plastik-Bomben-Raketen, Luftheuler, Vulkane etc. etc. etc. - eben alles, was man damals für "ein Jahr Taschengeld" gekriegt hat :D. Ihr wisst ja, was ich meine.

    Nun ja - und dann kam Silvester. Statt mit Sand füllte ich die 10-Liter-Eimer, in denen die verschiedenen Raketen-Abschuss-Flaschen (von klein bis groß, damals hatte ich noch keine Gestelle) eingegraben waren, dieses denkwürdige Jahr mit Schnee. Also Eimer (fast) voll mit Schnee machen, und Flasche dann im Schnee im Eimer gut versenken und festklopfen - fällt NIE um!

    Es war das Jahr, in dem ich bei Beisel eine 10er-Packung Sirenen-Bomben gekauft hatte. Und von denen zündete höchstens die Hälfte! Die anderen ca. 5 Stück pfefferte ich nach angemessener Wartezeit in den hohen Schnee vor unserer Terrasse. Wo ich sie am Neujahrsmorgen dann wieder aus dem Schnee ausgrub. Sie waren sogar noch recht trocken, denn es war kalt genug, dass der Schnee nicht angetaut oder feucht war....

    Tja - hätte ich nur EINE davon aufgehoben (die Sicherheitslunte war reingebrannt - aber die Ausstoßladung hatte nicht gezündet...), dann könnte ich jetzt das große Rätsel lösen, welche Farbe der Papp-Stopfen am oberen Ende der Sirenen-Bombe gehabt hat.... :)

    Wie heißt es bei Blade-Runner: "All diese Momente verloren in der Zeit. Wie Tränen im Regen!" - - - Nein! Doch nicht! Denn jetzt habe ich´s ja EUCH erzählt!

    War ein tolles Silvester, das ´78-´79!

    Euer Silvester Man
     
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  3. Ich habe es miterlebt und wahrscheinlich hat es da in meiner Windel geknallt ;)
    Kann mich nicht mehr dran erinnern, muss also ne gute Party gewesen sein, so mit einem Jahr *g
     
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  4. Ich glaube das war das letzte Silvester, das ich verpennt habe. :cry:

    Den frühen Abend hatte ich noch mitbekommen. Am nächsten Tag, als ich aufwachte, lag Schnee.
     
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  5. Schnee-Alarm!

    Ha Ha...ein schönes Thema Chef! Wie du da immer wieder auf verschlungenen Pfaden hinkommst...;)
    Ich, als alter Sack, habe dazu natürlich auch etwas zu sagen:

    Es folgt meine kleine Geschichte zur Schneekatastrophe 1978 / 79 in der auch ein wenig Silvesterfeuerwerk vor kommt....;)

    Hier, bei Minute 0:43, in dem, von Clef verlinktem Video genannten Ort Schleswig, war ich Silvester 1978 /1979 eingeschneit!

    Und das begab sich so:

    Wir wollten mit guten Bekannten, also insgesamt 4 Erwachsene und 3 Kinder, in einem gemieteten Ferienhaus auf Sylt Weihnachten feiern und dann am 28.12 von dort aus ins Schleswig-Holsteinische Lauenburg aufbrechen, um da bei den Bekannten, in deren Haus mit Kneipe, anständig Silvester zu feiern! Soweit der Plan...;)
    Weihnachten war schon mal Klasse! Ich hatte mir ja ein technisch abgefahrenes, pyrotechnisches Spielzeug-Objekt vom Weihnachtsmann bestellt und harrte der Lieferung desselben, was natürlich dank meines immerzu mit penetranten Nachdruck vorgegebenen Wunsches auch prompt geschah: Eine Modellraketen Starter Packung von Mattel /Estes:
    [​IMG]
    Ansonsten erinnere ich mich an Spaziergänge am Strand, Muschelessen und abendliche Kissenschlachten mit meinen Brüdern... Am 28.12 bliesen wir erst spät zum Aufbruch...: Bis in die Puppen ausschlafen, Frühstücken, die Bude wieder auf Anfang bringen, noch ein Strandspaziergang....:rolleyes: Na jedenfalls rollten wir erst am Nachmittag vom Autozug auf das Festland. Zu diesem Zeitpunkt schneite es schon "waagerecht" wie meine Mutter es ausdrückte. Ich weiß nicht ob wir dann auf die A7 rauf sind oder ob wir auf der Landstraße gen Süden fuhren....jedenfalls ging es immer langsamer voran....man konnte die Hand nicht vor Augen sehen... Es begann zu dämmern und irgendwann standen wir nur noch, eingekeilt zwischen anderen Fahrzeugen...ich erinnere mich dann, dass wir irgendwie, irgendwann, von der Straße über Feldwege oder dergleichen, evtl. war es auch einfach eine nicht mehr als solche zu erkennende normale Straße von unserem ursprünglichen Weg abgeleitet wurden. Irgendwelchen Fahrzeugen mit Organgenen Rundum- Leuchten sollten wir folgen...evtl. war es Bundeswehr oder THW / Feuerwehr? So landeten wir also in den am nächsten gelegenen größeren Ort : Das war Schleswig! Nach einigem hin und her wurde uns gesagt, das wir hier am Ende von einer kleinen Straße, eine Unterkunft/Hotel finden würden, wo evtl. noch Übernachtungsmöglichkeiten frei wären. So war es denn auch: Ein großes schickes (teures!) Hotel welches im Begriff war im Schnee zu versinken.
    Für uns Kinder war es DAS Abenteuer! Garten, Straße und Teich rund um das Hotel hatten sich, durch Schneemassen, in mindestens Bauchhöhe (für uns Kinder:p), in eine nie gesehene Winterwunderlandschaft verwandelt. Wahnsinnig interessant für uns Kinder auch so ein Hotel, mit seinen Frühstücks- und sonstigen Essenssälen, da wir als Urlaubsfahrten doch sonst nur Zeltreisen an den Großen Plöner See gewohnt waren.
    So weit so gut. wir hatten also eine sichere Unterkunft gefunden. Dieses Schneechaos aber bestimmte doch ganz schön unsere Gespräche und die zwischen den Erwachsenen... Schließlich waren wir in diesem Hotel nicht freiwillig eingekehrt sondern gezwungenermaßen. Wann konnten wir wieder hier weg? Schaffen wir es noch rechtzeitig zu Silvester nach Lauenburg? Die Erwachsenen versuchten alle, das Schneechaos betreffenden Informationen, aus den Nachrichtenquellen und von Hotelpersonal und Gästen zu erhaschen. Wie entwickelt sich das Wettergeschehen und wie sieht es mit dem Räumstatus der Straßen aus? In mir brodelte natürlich noch eine weitere lebenswichtige Frage, welche ich aber, ob der über uns hereingebrochenen und im Moment alles beherrschenden Katastrophe, noch nicht gegenüber meinen Eltern äußerte: Wann gehen wir Knaller kaufen?!? Am 29.12.1978 war dann meinen Eltern klar, das wir wohl Silvester in unserem Zufluchts-Hotel hier in Schleswig verbringen müssen. Am Tage hatten wir versucht zu Fuß in die "Stadt" zu laufen... sind aber nur bis zu einer mit flacheren Häusern und vereinzelten Geschäften bebauten Straße gekommen. Am Rand der Straße türmten sich die Schneemassen mit vereinzelt darin hervorlugenden Dächern, von darin verborgenen Autos. Auch auf der Straße, welche mir damals rein weiß schien, sind mir nur Bundeswehrpanzer, als die einzigen Fahrzeuge, in Erinnerung geblieben. Ich hielt natürlich nach Geschäften Ausschau, in denen Silvester- Feuerwerk feil geboten wurde! Als meine Mutter das mitbekam, meinte sie des öfteren zu mir, das es "dieses Silvester wohl keine Knaller geben wird", weil in diesem Schneechaos wohl nichts geliefert werden würde und andere Sachen wohl viel wichtiger sein würden. Ich konnte und wollte das nicht glauben und löcherte, als wir wieder im Hotel waren, meine Eltern stets und ständig, ob sie nicht doch noch mal in die Stadt laufen könnten, weil wir ja Dieses und Jenes brauchen würden und dabei dann gleich mal gucken könnten, ob es nicht doch irgendwo Knaller geben würde...;)
    Mein Alter war dann am 30.12. Sa. vormittags in der Stadt verschwunden... Ich hatte schon eine Vorahnung, obwohl meine Mutter beteuerte, mein Vater wolle nur "Dieses und Jenes" kaufen. Und richtig! Mein Vater kam mit einer prall gefüllten Tüte, aus der noch Raketenstöcke hervorlugten, von seinem Einkaufstrip zurück ins Hotel! Juchuuu! Es war eine dolle Erleichterung für mich zu wissen, das ich dieses Silvester, pyrotechnisch, nicht zu darben brauchte. Natürlich eine sehr egoistische kindliche Einstellung, wenn man sich überlegt, das zig Leute in Norddeutschland, bei dieser Schneekatastrophe ihr Leben ließen, Aber ich war ja mit meinen 11 Jahren noch ein Kind.:blintzel:
    Die Beute, jedenfalls das was mein Vater uns zubilligte, und das war viel, wurde halbwegs gerecht unter uns Brüdern aufgeteilt. Wir hatten ein paar deutsche Knaller, Frösche, Raketen und unsere geliebten Pfennigschwärmer. Auch den berühmten "Tornado Blitzschlag" brachte mein Vater von seiner Einkaufstour mit und ich betrachtete dieses riesige blaue Styropor-Ding mit einigem Respekt, ob der enormen Knallwirkung die wohl in ihm stecken sollte...:cool: An Silvester kann ich mich nur noch sehr diffus erinnern. Ich weiß nur wie wir mit den auseinander gedröselten Pfennigschwärmern einen Heidenspaß hatten und viele kleine Kraterchen in den mittlerweile kindertiefen Schnee sprengten. Um Null Uhr brachten man natürlich keine Startrampe für die Raketen, sondern konnte sie direkt aus dem Schnee starten, was für Berliner Kinder nicht zum normalen Erfahrungsschatz gehörte. Wie immer war ich der einzige von uns drei Brüdern, der am Neujahr noch etwas von dem Knallzeug über hatte. So überlebte bei mir der besagte "Tornado Blitzschlag", welcher auch noch heute zu meiner Sammlung gehört.
    [​IMG]
    Bald nach Silvester kam die Meldung, das die Straßen wieder halbwegs befahrbar sein sollen. Nur die kleine Straße zu unserem unfreiwilligen Luxus-Hotel war nicht geräumt und weiterhin unbefahrbar. Aber mein Vater und sein Kumpel organisierten irgendein Raumfahrzeug, dessen Fahrer sie leicht :D bestachen, auf das er doch bitte die kleine Straße freiräumen möge. So sind wir dann irgendwann wieder in Berlin angekommen und ich konnte Euch heute diese kleine Geschichte erzählen.:joh:

    Hier ein sehr schönes Video der 1978/ 1979 Schnee-Katastrophe, bestehend nur aus privaten Schmalfilmaufnahmen wo auch das zünden einer, wie ich meine, WECO Silberflimmerrakete bei 48 Minuten und 9 Sekunden und der Start derselben bei Minute 50 und 8 Sekunden zu sehen ist! :
    [youtube="Schnee von gestern 1978 / 1979 "]ioPQLH374Sk[/youtube]
     
  6. Im Dezember 1978 war ich in zuhause in Pietarsaari (Finnland). Es war saukalt und die Idee, das Weihnachtsfest in Rovaniemi zu verbringen, wurde sozusagen "auf Eis gelegt".
    Als dann die Berichte aus Deutschland kamen und wir die Ausmaße dieser Schneekatastrophe im TV sahen, stand fest, erstmal nicht wieder zurück zu fahren.
    Diese Mengen Schnee habe ich bisher nur in Skandinavien gesehen.
    Ausserdem war die Ostsee zwischen Helsinki und Mariehamn eh zugefroren und wurde hauptsächlich von Eisbrechern befahren.
    Und dann war Silvester:mad:
    Mit einer schei....Erkältung, gutem Essen (wobei ich das nicht geschmeckt habe) und ein bischen Knallerei mit "Arbeitsmaterial" wurde dann das neue Jahr begrüßt um danach sofort ins Bett zu gehen.
     
  7. Zu dem Zeitpunkt war ich drei Jahre alt . Ich kann mich also nicht mehr dran erinnern . Zu der Zeit haben wir immer bei unseren Großeltern Silvester gefeiert . Ich hab da aber nicht die blasseste Ahnung von , ob das in dem Jahr auch so war .

    FIRESEEGE
     
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  8. Ja, hab ich auch mitbekommen, war damals Teenager. Meine Eltern haben damals immer mit Freunden Sylvester gefeiert, aber diese Feier ist etwas kleiner ausgefallen als sonst - einige sind im Schnee stecken
    geblieben oder erst gar nicht gekommen. Gezündelt haben wir aber trotzdem! :)
     
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  9. Zu dieser Zeit habe ich meinen Wehrdienst in der Nähe von Hamburg absolviert. Daher war ich auch bei den Hilfstrupps dabei. Die Schneemassen waren unvorstellbar. Und ja, geknallt haben dennoch einige. War ja auch sinnvoll den Schnee einfach wegzusprengen. :D
     
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  10. Eines Morgens ( ich weiß nicht mehr genau welcher Tag das war) wollten mein Vater und ich die Stallhasen füttern die auf dem Hof in einem Schuppen mit Schrägdach untergebracht waren... aber die beiden Garagen daneben und besagter Eingang in den Stall waren weg...der Schnee hatte sich über Nacht gut 2m hoch davor gefangen. Wir mußten uns also erstmal zu den armen Vierbeinern durchschippen. Die hatten aber alles gut überstanden und ordentlich Kohldampf. :D

    Der Silvesterabend gestaltete sich von pyrotechnischer Seite her relativ kurz... es war beißend kalt. Wir waren ca. eine Stunde draußen , dann hatten alle die Nase voll bzw. kalte Füße . :cry:
    Die bunten Sterne der Rölis und die Vulkaneffekte sahen aber sehr schön aus während die Knaller durch den Schnee rundherum doch einiges von ihrem Bumms einbüßten.

    Am Neujahrstag habe ich dann aber (wohl wegen der Eiseskälte in der Nacht) einen schönen Fund gemacht. Vor einem Tanzlokal in unserer Nähe leuchteten mir schon aus der Entfernung große blaue Pappschachteln entgegen die noch zu großen Teilen mit alten Nico-Raketen gefüllt waren . Von denen habe ich noch lange gezehrt...;):D

    P.S.: Danke Jens für den Link zu dem Bericht aus damaliger Zeit. Dort ist in der Tat das einzige mir bekannte Video zur alten Silberflimmerrakete von Weco zu sehen .
     
  11. Jo, da hab ich als junger Kraftwerker dafür gesorgt daß es nicht auch noch dunkel wurde, wenn's schon kalt war....
    Bei uns war Silvester noch mild und Hochwasser. Die Eiseskälte kam erst um Mitternacht. Gefeuerwerkelt wurde auf jeden Fall.

    Noch eine schöne Story vom Neujahrstag:
    Zu unserem Kraftwerk führte eine Fußgängerbrücke mit zwei ungleich hohen Geländern. Die Brücke stand so tief unter Wasser, daß nur ein Geländer rausguckte.
    Mein Kumpel Martin fuhr trotz Kälte mit dem Fahrrad zur Arbeit und war sich offenbar nicht sicher welches Geländer das höhere war und fuhr natürlich auf der falschen Seite des Geländers in die eiskalte und ca 2,50 m tiefe Werra.
    Ein Bauer bot ihm an, seine nassen Klamotten zu tauschen und sich aufzuwärmen.
    Martin wollte aber lieber im Kraftwerk heiß duschen und seine kuscheligen Arbeitsklamotten anziehen und sich dann im Heizhaus aufwärmen.
    Er fuhr also volle Pulle, leicht bergab, den halben Kilometer zum Kraftwerk - um dort festzustellen, daß sein Brems-Bowdenzug bei -20° eingefroren war....
    ...um dann mit vollem Elan in die Werksschranke zu crashen....:p

    Raini
     
  12. Diesen Winter habe ich noch nicht mitbekommen...
    Aber meine Mutter konnte regelmäßig in Schlesien vom Hausdach in den Schnee runterrutschen :cool:

    Auf der Arbeit habe ich mir mal für die Mittagspause ein Fahrrad geliehen :D
    Rennrad...ohne Rücktrittbremse...wie sich dann unvermittelt herausstellte...
    Die Kurve noch zu kriegen, daran war nicht mehr zu denken...aber die Tür der Werkshalle stand weit offen:D
    Da bin ich dann kurzerhand rein, bis ich die Handbremse gefunden hatte :D
     
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  13. Vorweg: Hier im Westen, den ich nicht ganz so arg traf wie den Norden, aber immerhin mehr als den Süden, wurde trotz Schnee gezündet, was das Zeug hält! :D


    An diese Jahreswende - und die Tage/Wochen vorher und danach - kann ich mich so gut wie an nur wenige Jahreswechsel erinnern - vor allem im positiven Sinne! :) Es war einer der schönsten, vor allem aber beeindruckendsten, bizarresten Jahreswechsel, die ich je erlebt habe. :blintzel:

    Ich wollte vor längerer Zeit selbst ein Thema starten, in dem ich nach den schönsten oder am besten in Erinnerung gebliebenen Jahreswechseln fragen wollte. Silvester 1978/79 wäre als Startbeitrag dabei meine erste Wahl gewesen. Ich bitte vorab um Entschuldigung, wenn mein Beitrag lang und weitschweifig werden sollte, aber 1978/79 habe ich so gut in Erinnerung, als wenn es erst sehr kurz her wäre - und keiner ist gezwungen, mein Geschwafel ganz zu lesen. ;)

    Es ging schon gut los, als sich mein Vater im Herbst endlich dazu breitschlagen ließ, eines der Feuerwerkssortimente, die immer in den kleinen Katalogen eines Versandhauses angeboten wurden, zu bestellen. Jahrelang trennte ich die Seiten mit dem Feuerwerksangeboten raus und lernte sie auswendig, hob sie gut auf. Nie wollte er dort bestellen. War ja zu teuer, über 20 DM, die man maximal für die "Knallerei" ausgeben dürfte. :rolleyes: Aber in dem Jahr... :p Wir bestellten ein Sortiment für 31,50 DM mit Raketen und vielen Knallern, alles von Feistel. Kurz vor Weihnachten "entführte" ich meine Mutter in den Aldi in unserer Straße, damit sie mir noch ein Jugendfeuerwerkssortiment kaufte, für das im Schaufenster Reklame gemacht wurde. Sie kaufte es mir, :) offenbar in Unkenntnis, dass mein Vater und ich vorher schon eine dicke Sünde begangen hatten...

    Die Lieferung des Böttjer-Sortiments kam am 27.12. vormittags. Ich konnte kurz danach ein paar Minuten das Feuerwerk, ausgebreitet im Schlafzimmer, bestaunen: ein Beutel mit Feistelraketen ein weiterer mit China-Böllern, Silberschwärmern, Kobolden, Kanonenschlägen usw... Ein Anblick, den ich mir immer gewünscht hatte.:blintzel: Dann legte mein Vater das Feuerwerk bis Silvester in den Schrank (vorher gab es noch einen Disput mit meiner Mutter, die das Paket unwissend angenommen hatte - mit Porto fast 40 DM - und meinte, ihr Geburtstag (an Silvester) sei jetzt schon gelaufen und wir sollten ihr nichts schenken, da wir ja schon so viel für dieses "Teufelszeug" ausgegeben hätten. :rolleyes: - Sie fing sich aber zum Glück recht schnell)

    Neben der Vorfreude auf Silvester bewegten mich in den kommenden Tagen vor allem die Ereignisse in Norddeutschland. Ab dem 29.12. wurde m. W. groß darüber berichtet. Kann mich noch erinnern, dass ein Tief, das dem Rest Deutschlands milde Luft gebracht hatte, dort oben nicht mehr weiterkam und von Kaltluft zurückgedrängt wurde (laienhaft in meinem damaligen Verständnis, habe die Wetterkarten und Vorhersagen damals immer interessiert verfolgt). Überall in den Nachrichten gab es Bilder von dicken Schneedecken und meterhohen Schneeverwehungen. Ich hoffte. dass das "Schneechaos" auch zu uns in den Westen käme. ;) Erst hieß es wohl auch, die Niederschläge würden nach Süden wandern, aber die - wie ich jetzt weiß - Luftmassengrenze bewegte sich kaum und sorgte in SH für immer chaotischer Zustände. Dass dort Existenzen vernichtet würden, ja Menschenleben ernsthaft bedroht, machte ich mir mit 11 nicht so klar.

    Am 30. heiß es dann (endlich :p), dass Kälte und Schneefall nach Süden ziehen und abends auch NRW erreichen würden. Am frühen Nachmittag, in der Stadt mit meinen Eltern - nachdem ich einige Depyfag-Knaller im Schaufenster eines Künstlerbedarfsgeschäfts bewundert hatte -, sah ich auf die fahrenden Autos und sagte mit subversiven Gedanken: Noch fahren sie, aber in ein paar Stunden bleiben sie in den Schneemassen stecken und werden total zugeschneit - ich dachte ja, wir bekämen auch 60-100 cm Schnee und meterhohe Schneeverwehungen. :D

    Zuhause, nach Einbruch der Dunkelheit, wurde ich immer unruhiger. Es fiel einfach kein Schnee und das Thermometer zeigte noch Plusgrade. In den Nachrichten hieß es, der Schnee zieht nach Süden, ist auf dem Weg, aber es ging mir nicht schnell genug und ich hatte Angst vor einem Flop! Ich bin sehr widerwillig ins Bett gegangen, konnte natürlich nicht schlafen und bin immer wieder ans Fenster gegangen. Erst als ich dicke Flocken sah und schon eine dünne Schneedecke, konnte ich beruhigt schlafen.:)

    Am Silvestermorgen wachte ich früh auf, ging sofort zum Fenster, sah auf dem gegenüberliegenden Dach nur relativ wenig Schnee (er war verweht!) und war entsetzt. Ich eilte ins Wohnzimmer, wo mich meine Mutter empfing: "Es ist bitterkalt geworden, sieh nur die Schneerosen am Fenster". Diese interessierten mich erstmal nicht - obwohl ich sie noch nie gesehen hatte und später am Tag bewunderte -, sondern nur, wieviel Schnee gefallen war. Konnte durch die vereisten Fenster nicht viel erkennen, also ins Bad, Fenster auf - und da kam mir der Schnee schon entgegen! :eek:Es war also doch viel Schnee runtergekommen! Nicht so viel, wie ich erwartete, aber doch sehr viel. Ich konnte es gar nicht erwarten, rauszugehen; zog mich schnell an, und bin dann mit einem Kinder-Plastikspaten bewaffnet rausgegangen. Während ich damit ein wenig im Schnee "spielte" kam einer der Studenten der WG im ersten Stock raus und schippte den Schnee mit geeigneterem Werkzeug weg. Ich "half" ihm dabei mit meinen Mitteln. ;) Einige Zeit später - ich wollte grade zu der fast einen Meter hohen Schneeverwehung schräg gegenüber - stand mein Vater ganz verärgert an der Haustür: Wo ich denn so lange bliebe, ob ich meiner Mutter wenigstens schon zum Geburtstag gratuliert hätte. - Huch! :eek: Das hatte ich bei der Aufregung über den Schnee und die Vorfreude auf Silvester glatt vergessen! :blintzel:;)

    An die nächsten Stunden kann ich mich nicht erinnern, nur, dass mein Bruder nachmittags nicht kommen konnte, weil sein Autotürschloss zugefrohren war. Abends gingen wir zu einem italienischen Restaurant essen. Ich wünschte mir, dass wir auf dem Weg dorthin einiges testen (wie im Jahr zuvor), aber meine Mutter war strikt dagegen. :( Auf dem Rückweg zeigte das Thermometer an einer Apotheke -16,5°C an. Einen so tiefen Wert hatte ich noch dort nie gesehen, also stimmten wohl die Vorhersagen, dass es selbst im Flachland in der Nacht bis zu -20°C kalt werden würde...

    Kurz nach Mitternacht gingen wir endlich zum Feuerwerk raus. Mein Vater nahm als erstes wahllos Raketen aus dem Beutel und ich erkannte meist nicht einmal, welche Rakete er da grade rausgenommen hatte, die er hastig in den Himmel jagte. Dabei wollte ich doch eigentlich wissen, welche Rakete er genau verschießt, um mir die Effekte zu merken und vor allem festzustellen, welche davon am höchsten fliegt. :blintzel: Naja - ich vergnügte mich derweil mit ein paar Kl I-Artikeln (die noch übrig waren) aus dem Jugendsortiment, mit Fröschen, Heulern und Pyro Crackern, die ich schon im Jahr zuvor, nach gründlicher Anleitung und unter Aufsicht von Erwachsenen, zünden durfte. Inzwischen war auch unser Nachbar mit den vier Kindern auf der Straße und da ging auch die Post ab... :p Während mein Vater wahllos die Knallartikel verballerte - eigentlich wollte ich doch, dass er erst einen Schwärmer nimmt und ihn vor meinen Augen zündet und dann einen Kobold, damit ich weiß welcher lauter ist :rolleyes: - arbeitete ich mich von den Pyro Crackern über die A-Böller zu den B-Böllern vor, vor denen ich erst viel Respekt hatte. Ab und zu knallte es bei den Nachbarn auf der festgefahrenen und vereisten Schneedecke auf der Straße sehr laut. Wohl Kanonenschläge - aber meine B-Böller waren nicht viel leiser! Die besten B-Böller, die ich seitdem erlebt habe! Zum Glück waren die Silberschwärmer ganz unten in der Tüte, so dass ich, unter Aufsicht meines Vaters, einige meiner Lieblings-Feuerwerkskörper selbst zünden konnte. :cool: Sie flogen zwar nicht mehr durch die Gegend, aber der starke Silberregenauswurf vor dem Knall beeindruckte mich. Ziemlich als letztes zündete ich den letzten von meinen übrig gebliebenen Satelliten (immer schon mein mit Abstand liebster Kl I-Artikel!), der wieder sehr hoch flog. Mein Vater hatte diesmal ausnahmsweise keine Probleme bei der Zündung von RöLis/Fontänen (damals noch alle ohne Standfuß) - Man konnte sie in den Schnee stecken (bei der letzten half der Nachbar bei der Zündung) und der Schnee reflektierte die Leuchteffekte wunderbar!


    Als wir gegen 0:45 Uhr nach oben kamen, empfing uns die übliche Predigt meiner Mutter: "Schämt euch, dass ihr so lange unten gezündelt habt! Alle anderen waren schon längst fertig; ihr wart die letzten! Man muss sich ja vor der ganzen Nachbarschaft schämen!" - die fiel aber diesmal verhaltener aus. Vermutlich hatte sie mitbekommen, dass auch unsere Nachbarn so lange unten waren. :D

    Am Vormittag des 1.1. ging ich mit meinem Vater raus - er Zigaretten holen, während ich nach Böller suchte, die mir im in der Silvesternacht im Schnee ausgegangen waren. Dabei lernte ich gleich zweierlei: 1. Nie ausholen, wenn man einen Böller werfen will, 2.nicht auf das Sprühen der Lunte verlassen! Es ging zum Glück alles gut. Als mein Vater plötzlich vor mir stand meinte er, wer denn geknallt hätte, ob ich Böller abgezwiegt hätte - hatte ich nicht - und dass Nachzünden sehr gefährlich sei. Aber Papa, das weiß ich doch...:whistling:

    Am frühen Abend des 1.1., als ich draußen war und es vorher etwas geschneit hatte, kamen drei der vier Kinder vom Nachbar runter; der Sohn, der deutlich älter war als ich, die mit mir gleichaltrige Tochter und ein etwas jüngerer Sohn. Sie hatten, neben dem Kl I-Sortitment vom Aldi, das ich auch hatte und schon verballert war, ein "Schlag auf Schlag"-Sortiment von Feistel dabei,das im Coop gegenüber fast 10 DM kostete. Jeder durfte sich bedienen - ich nahm mir die FF-Petarden und die Kobolde, weil ich wusste dass sie laut waren.:p Die KO-Schläge hat der volljährige Nachbarssohn gezündet und dann wurde noch das Kl I-Sortiment in meiner Anwesenheit verheizt. Ein würdiger Abschluss dieser denkwürdigen Jahreswende!:blintzel::)
    (Das "Schlag auf Schlag"-Sortiment war übrigens auch in den Folgejahren für mich viel zu teuer. Als ich ab 1979 die Feuerwerkskäufe selbst plante, gestand mir meine Mutter maximal 20 DM zu. Da hieß es planen und ein solches Sortiment kam nicht in Frage... 2007 sah ich diese Sortimente zum ersten Mal seit Jahren in der FW-Vetrine und es war einer der ersten Artikel, die ich dort (mehrfach) bestellte. :))

    Der Winter hielt den Ruhrpott fest in seinem Griff! Am ersten Tag nach der Weihnachtsferien gab es im ganzen Regierungsbezirk schulfrei wegen des gefrierenden Regens. Später gab es auch nochmal schulfrei. Anfang Februar kam nochmal ordentlich Schneenachschub. Selbst zu Beginn des Frühjahrs waren an den Straßenecken an Bäumen noch Schnee/Eisberge aufgetürmt, die nur langsam schmolzen. Sowas habe ich hier seitdem nie erlebt. Selbst 2010/11, als wir Heiligabend von einer Schneebombe voll getroffen wurden, schmolz der Schnee Anfang Januar sehr schnell weg.
     
    dimpel_mind, Dobi, GERI und 12 anderen gefällt das.
  14. Ich auch.
    War damals 10 Jahre alt. Silvester selbst habe ich ebenfalls verpennt. Aber geböllert wurde dennoch, konnte man gut am verfärbten Schnee des folgenden Tages erkennen. Und wir haben damals reichlich Blindgänger gefunden, daran kann ich mich auch noch erinnern.

    Der Schnee selbst war uns Kiddies natürlch Top ... Kniehoch war der.
     
    Silberhütte und Bilsom gefällt das.
  15. Da ich das Thema doch sehr spannend finde hole ich es nochmal hoch :) Vielleicht kann ja der ein oder andere noch was berichten.
     
  16. Na, ich möchte zwischen alternativen Schneethemen und Retorthemen nich vergessen werden. Deswegen auch HIER :D !!
     
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