Handhabung & Technik Besteht Interesse an einer DIY Zündanlage?

Dieses Thema im Forum "Effekte, Feuerwerkskörper, Technik, Hilfsmittel" wurde erstellt von TelosNox, 4. Januar 2017.

  1. Hallo Leute,

    ich spiele aktuell mit dem Gedanken eine DIY Zündanlage zu entwickeln.
    Eckdaten:
    - bis zu 12 Kanäle (wahrscheinlich aber besser 10 Zündkanäle + 2 Outputs für optisches Feedback)
    - Ansteuerung über serielle Api z.B. über Bluetooth mit Andoid App
    - Kanäle einzeln feuerbar oder per Programm

    Ich würde das weil es einfach ist und ich was ähnliches bereits gemacht habe, erstmal über Bluetooth ansteuern. Somit liegt die nominelle Reichweite bei 10m

    Komponenten:
    - Arduino UNO/Nano clone für ca. 7-10€
    - HC-06 Bluetooth Modul für ca. 5€
    - BUZ11 als Treiber für ca. 50cent pro Kanal
    - Ggf. dicker Kondensator für den Zündstrom (sollte max. 1€ kosten)
    - Anschlussklemmen für ca. 2€
    - Bischen Kleinkram (Kabel, Lochrasterplatte etc.) 3€

    Somit sollte die Elektronik für 25€ zu realisieren sein. Gehäuse muss man sich dann noch basteln und Stromversorgung braucht man auch noch.

    Das Projekt richtet sich an Hobbyzündler, die Spaß am Selbermachen haben, keine fertige Zündanlage kaufen wollen und kein Bock auf Verleiten mit Zündschnüren haben.

    Das Projekt richtet sich NICHT an Feuerwerker.

    Ich stelle mir das dann so vor, dass der Arduino seriell über Bluetooth simple Befehle in Form von codierten Zeichenketten bekommt.
    Wenn z.B. "F=5!" gesendet wird, dann wird Kanal 5 gefeuert.
    Alternativ kann man ein Programm schicken. Beispiel Zeichenkette "PB!F=1!R=10!F=2!PE!" sagt dann Programm beginn, Feuere Kanal 1, mache 10sec Pause, Feuere Kanal 2, Programm ende. Somit ist das Programm ersmtal hinterlegt.
    Das Programm kann man dann mit einem weiteren Befehl starten.
    Ich denke als Verzögerung wird Sekundengenauigkeit ausreichend sein, da man ein solches DIY Projekt sowieso niemals Professionell verwenden können wird.

    Ein Sicherheitskonzept muss ich mir noch überlegen. Wenn man da nix macht, dann könnte jemand, der sich per BT koppelt (die HC-06 Module sind ja normalerweise komplett offen) das Ding einfach feuern. Vielleicht braucht man da aber auch einfach nix (Reichweite ist ja eh klein und wenn man selbst gerade aktiv gekoppelt ist, kommt glaube ich auch kein anderer rein).

    Für Android schreibt man dann eine App, mit der man die einzelnen Kanäle benennen und entweder ein einem virtuellen Zündkoffer einzeln zünden kann oder man klickert sich das Programm zusammen (als simple Abfolge in einer Liste von Kanälen und Pausen).
    Ein gemischter Betrieb wäre auch vorstellbar. So dass man mehrere Teilprogramme ablegen kann und diese dann einzeln startet.


    Ich kann mir vorstellen, dass das für Silvesterfeuerwerk durchaus ausreichen könnte. Die Programmierung erlaubt es trotz der geringen Funkreichweite auf Abstand zu kommen. Nervige Pausen, weil man die Ersatzzündschnur als Trigger verwenden musste entfallen, wenn die Laufzeiten der Batterien passen.


    Ich habe keinerlei finanzielles Interesse an dem Projekt, wenn dann wird das Opensource. Feuerwerk habe ich bisher nur direkt von Hand gezündet. Ich habe also keinerlei Erfahrung mit Verleiten oder dem gezielten zünden von Bildern. Daher wende ich mich ja an euch.
    Wovon ich Ahnung habe, ist von der Programmierung (Beruf). Elektrotechnik habe ich vermutlich auch genug Ahnung von und es ist auch nicht mein erstes Arduino Projekt.


    So prinzipiell: Besteht Interesse an einem solchen Projekt? Gibt es jemanden, der das dann mit passender Anleitung selbst nachbauen wollen würde?
    Passen die genannten Parameter oder sind es zu viele / zu wenige Kanäle? Fehlt sonst irgendwas? Ist die Bedienung per Handy/Tablet passend oder schlecht?
     
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  2. Ein ESP8266, der als hotspot konfiguriert ist, könnte ne sichere lösung zur Kommunikation statt Bluetooth sein.

    Ich weiß allerdings nicht, ob ich so was selbstgebauten vertrauen würde.
     
  3. Den ESP hatte ich auch schon als Option im Blick, kenne ihn bisher aber gar nicht. Ich weiß nur, dass er gerne auf dem Arduino als WiFi Anbindung Verwendung findet.

    Wenn man einer China Zündanlage vertrauen schenkt, dann kann man das bei der selbst gebauten sicherlich auch. Voraussetzung ist natürlich, dass man korrekt löten kann und den Schaltplan korrekt umsetzt. Aber man misst am Ende doch eh erstmal alles durch und checkt, ob es passt.

    Man kann ja die Hauptleitung der Zündtreiber noch mit einem Schalter absichern. Somit kann beim Anschließen erstmal gar nix passieren (wobei man da doch eh die Batterie noch gar nicht dran hat). Erst wenn man mittels Schalter scharf schaltet, kann überhaupt gezündet werden.
    Eine Fehlfunktion führt dann maximal dazu, dass etwas vorzeitig gezündet wird, das aber keinesfalls während man noch am Aufbauen ist.

    Man kann sogar noch einen Schritt weiter gehen und auf einen weiteren Kanal verzichten und diesen dann dazu nutzen, um eine fernsteuerbare Hauptsicherung zu setzen. Somit kann man per Funk überhaupt erstmal scharf schalten, vorher geht nix.

    Man ist natürlich nicht dagegen abgesichert, dass einzelne Bauteile versagen. Sowas könnte bei einer gekauften Anlage aber genauso passieren.
     
    Pyro Frame gefällt das.
  4. Also insgesamt wäre ich schon interessiert, hatte sowas auch schon länger mal überlegt.Einen Akku hast du in der Kalkulation vergessen, oder willst du Batterien verwenden? Man muss ja auf kältefestigkeit achten
     
  5. Mir gefällt die Idee. :)

    Nur die Reichweite von 10m wäre mir zu wenig.

    Nach meinen Erfahrungen ist die optimale Entfernung bei Kat2 25-30m. Zum Filmen sogar etwas mehr.
    Je nach örtlichen Gegebenheiten steh ich sogar manchmal 50Meter weg. Um etwas Sicherheit zu haben bräuchte ich bis zu 100m Reichweite.
     
  6. Mit wifi hätte man viel mehr Reichweite, dann noch eine Blechdosen-richtantenne und alles ist super
     
  7. Ich hätte auch sehr großes Interesse, gerade bei elektrotechnischen Aufbau käme mir eine Anleitung recht.

    Bin ebenfalls der Meinung, dass eine Selbstbau-Lösung mit den China Teilen für den Hobby-Zündler mithalten kann. Auch finde ich sollte die Sicherheit an erster Stelle noch vor Verlässlichkeit kommen. Wenn mal ein Kanal nicht zündet könnte ich damit leben.

    Bei Bluetooth ist die Reichweite m.M.n dann doch zu gering. 50m sollten schon drin sein. Von daher ist sowas wie der ESP8266 wohl die bessere Wahl. Die lassen sich ja auch wie ein Arduino in C programmieren (https://github.com/esp8266/Arduino). In Bezug auf die Reichweite sollte man mit dem Teil keine Probleme haben, zumal es ja Modelle gibt an denen man eine externe Antenne anbringen kann (damit sollten dann auf freiem Feld locker 200m drin sein).
    Der ESP könnte dann ein einfaches Webinterface ausliefern, über welches man z.B. Zeitverzögerungen für Kanäle erstellen oder Kanäle zusammenschalten kann.

    Hier noch ein Video mit einem Reichweitentest des ESP: https://www.youtube.com/watch?v=w2ibvgTD18c
    (Auf dem Kanal gibt's auch noch mehr zum ESP :) )
     
  8. Ich hab bei Amazon mal nachgesehen und siehe da, es gibt den ESP8266 schon als komplett fertiges Board mit 8 digitalen Ausgängen. Kostet 4€ incl. Versand aus China.
    Ich hab mir davon jetzt mal 3 Stück zum rumspielen bestellt. Dauert leider ne Weile, bis die ankommen.
    Außerdem muss ich mich jetzt dann mal mit LUA befassen. Ist ewig her, dass ich damit mal was gemacht hab. Sollte aber alles machbar sein.

    Was die Stromversorgung angeht: Ich hab das in den Kosten bewusst erstmal weggelassen. Da kann man ja verschiedene Lösungen antesten (Bleiakku, Batterien, Powerbank + Kondensator, etc.).
     
  9. Ist das die NodeMCU version? In der Bucht gibts auch günstige mit Versand aus Deutschland die vom Preis auch in Ordnung gehen: https://goo.gl/6vrFmi

    Musst du nicht zwingend. Der ESP lässt sich auch mittels der Arduino IDE in C programmieren, was denke ich die bessere Wahl ist. Einfach mal hier rein schauen: https://github.com/esp8266/Arduino
     
  10. Jupp nodeMcu hab ich bestellt. Es eilt ja nicht, daher ist es egal, wenns noch 2 Wochen dauert.

    Webinterface wäre prinzipiell denkbar und somit auch super universell. Ich denke aber, dass man mit einer App dann doch bequemer arbeiten kann. Schau mer mal...
     
  11. 3x nodeMcu ESP8266 sind auf dem Weg zu mir (aus China). Preis 3,99€ pro Stück.
    Ich hab direkt 3 genommen, dann ist es nicht wild, falls ich einen verbrate.

    Zudem ein Wentronic Ultracell 12V, 1,3Ah für 7,80€.

    Android App ist bereits in Arbeit. Aktuell fummel ich mir die Oberfläche zusammen (das ist das schwierigste, weil ich schon ewig kein Android mehr gecoded habe). Die Anbindung über WLAN fang ich erst an, wenn ich den nodeMcu hier habe. Sonst müsste ich mir am PC irgendwas als Empfänger zusammenfummeln und darauf hab ich grad keinen Bock.
     
  12. Mir sei bitte die Anmerkung erlaubt, dass es just hier im Forum bereits mehrere entsprechende Projekte verschiedener Zündanlagen gibt, sowohl Funkbasiert als auch mit Kabel.
    Habt ihr euch die angesehen? Ggf. ist eine Erweiterung einfacher als eine komplette Neuentwicklung.


    Für PyroIgnitionControl (http://www.feuerwerk-forum.de/showthread.php?t=24096&highlight=Pyrocontrol) habe ich eine Kabelgebundene Lösung gerade vor ein paar Wochen umgesetzt. Die Software von PyroBla kann aber auch mit verschiedenen Funkzündmodulen umgehen um fertige Anlagen anzusteuern.

    Darauf basierend, zwischenzeitlich aber auf RasPi-Basis weiterentwickelt: El Fueradoro: www.feuerwerk-forum.de/showthread.php?t=45349

    Noch eine Entwicklung; PyroSafeGuard http://www.feuerwerk-forum.de/showthread.php?t=44322

    Für professionelle Ansprüche gibts die PyroNeo, vormals SkyDirector. Das ist quasi ein Kind dieses Forums hier. Allerdings auch alles Andere als LowBudget.

    Nicht zu vergessen den Sammelthread mit elektrischen Zündpulten:http://www.feuerwerk-forum.de/showthread.php?t=15511



    Solltet ihr immer noch entwickeln wollen, hier ein paar Hints über die ich selbst gestolpert bin, und da gibt es garantiert noch viel mehr:


    • Ich komme mit meinen Zündboxen auf ca. 25-30€ an Materialkosten. Die sind kabelgebunden damit ich mir Funkmodul und separate Akkus sparen kann.
      Deine Preisschätzung erscheint mir daher recht optimistisch.

    • Akku hast du ja schon, ein Problem sind meistens brauchbare bezahlbare Gehäuse. Genau wie mit den Akkus ist eins meist nicht das Problem. Aber das läppert sich zusammen.
      Gehäuse wollen zudem bearbeitet werden - machen lassen ist auch teuer. Bohren, sägen, feilen kann man zuhause; kostet aber viel mehr Zeit als man anfänglich glaubt. Auch so Kleinigkeiten wie "40 LEDs einbauen" werden dann zu "Kabel schneiden, absetzen, LEDs anlöten, isolieren, Stecker anlöten, Isolieren" und Zack sind 2-3 Stunden weg.

    • Ich habe direkt einen kleinen AVR benutzt. Mehr ist auf den Arduino-Platinen ja eigentlich auch nicht drauf.

    • Bei einer Anzahl >1 ist Lochraster IMHO ungeeignet. Kann man machen, ist aber sehr fehlerträchtig.

    • Vergiss den BUZ11! Das ist antike Technik! Sozusagen der Oldtimer-Traktor unter den MosFETs.
      Außerdem handelt es sich nicht um einen Logic-Level-Typ. Du bräuchtest daher mindestens Level Shifter.. Ansonsten kann es dir passieren dass die Durchgangskontrolle und alles gut aussieht, das Board auf dem Basteltisch auch schaltet, aber der Zündstrom im Einsatz für deine Zünder nicht ausreicht.
      Geeignetes Bauteil für den Zweck: IRLZ34N oder IRLZ44N (NS für SMD-Ausführung). Natürlich gibts auch noch viele Andere.

    • Schraubklemmen können sich unte Einfluss von Vibrationen lockern. Ich rate daher zu Techniken die dagegen immun sind: Löten oder Federsteckklemmen. Berücksichtige was passiert wenn sich eine Leitung löst und dann irgendwo auf deine Platine fällt.
      Beim Einsatz von Lochraster ist die mechanische Festigkeit zudem ein Thema - durch das Schrauben werden die Lötaugen mechanisch sehr belastet. Da hatte ich bislang auf Dauer eigentlich immer wieder Ärger mit.
    • Überlege dir vorher ein bisschen mehr zu deinem Protokoll. Das oben skizzierte ist zwar Menschenlesbar, dafür am AVR aufwändig zu parsen. Möchtest du die Module programmieren und dann die Sequenz starten oder lieber in Echtzeit senden?
      Wie unterbrichst du ein Programm im Fehlerfall? Wäre ja blöd wenn da hintereinander 6 Batterien a 40 Sekunden feuern und bei der 2. geht was schief.

    Ich kann dir anbieten: Schau dir mal PyroBlas Protokoll und meine Zündbox an. Die hat zwar nur 8 Kanäle aber wenn du statt des RS-485-Treibers an den UART einfach das HC-06 anschließt, müsste man den beim Starten nur noch geeignet initialisieren.
    Die elektrische Seite funktioniert und wurde Silvester 2016/17 erfolgreich getestet.
    Den Sourcecode wollte ich nach etwas Bereinigung ohnehin zur Verfügung stellen, da könnte man die Initialisierung für den Bluetooth-Adapter also problemlos implementieren.
    Bei Interesse kontaktier mich mal per PN.

    Gruß, Deneriel
     
    Saiph gefällt das.
  13. Den Buz11 hab ich schon gestrichen. Der wäre mit nem Arduino gegangen (schaltet ausreichend durch, könnte aber im Dauerbetrieb heiß werden - geschalten wird hier ja aber nur kurz). Nachdem jetzt aber der nodeMcu am Start ist und nur 3,3v am Pin liefert, geht der Buz11 nicht mehr.

    Die IRLZ sind leider deutlich teurer und auch nicht so leicht zu bekommen. Daher dachte ich an den Buz11. Soll ja preisgünstig und leicht nachzubauen sein. Jetzt wirds dann wohl doch was gescheites.

    Schraubklemmen hab ich auch schon abgehakt. Da sollten normale Klemmterminals dran. Die Kabel werden ja doch relativ häufig getauscht.

    Die anderen Projekte kannte ich bisher gar nicht. Es ist aber keines dabei, das ein Android Gerät (das fast jeder automatisch zu Hause hat) zum Steuern und Programmieren nutzt. Auf die Art entfällt der Bau eines Senders komplett, den hat man ja schon.

    Das Modul soll beide Modi können. Also sowohl ein Programm abspielen, als auch in "Echtzeit" feuern. Ob man nachher überhaupt mehrere Module verwenden kann.. keine Ahnung. Ich muss das ja erstmal austesten, wie gut das mit dem WLAN funktioniert.
    Abbruch eines laufenden Programms will ich natürlich einbauen.

    Für mich ist es nicht attraktiv, ein existierendes Projekt zu erweitern. Mir ist einfach langweilig und ich hab Bock drauf, mal sowas zu entwickeln. Entweder es klappt und wird cool, oder es geht in die Hose. Da ich nicht damit meine Brötchen verdiene, kann ich einen Fehlschlag locker verkraften :)
    Natürlich sollten mir nicht plötzlich ettliche Batterien unkontrolliert um die Ohren fliegen. Daher muss ordentlich getestet werden.
     
  14. Klingt interessant.Danke
     
  15. Ok, der Wunsch selbst zu bauen ist ein valides Argument ;-)

    Die IRLZ MosFETs bekommste völlig problemlos bei Reichelt. Kosten mit 45ct/Stück dort etwa das Gleiche wie die BUZ11. Das ist mein Standardtyp als Allerwelts-MosFET mit logic level.
    Ob der bei 3,3V schon durchschaltet weiß ich allerdings auch nicht.

    Ich würde aufgrund negativer Erfahrungen nicht auf MosFETs vertrauen die zum zünden im linearen Bereich betrieben werden. Auf dem Schreibtisch und beim Test war alles supi, beim Feuerwerk fehlten mir dann Effekte an der Front-Position weil ich vergessen hatte dass eine Box zum Teil mit IRF3710 bestückt war. Laut Datenblatt hätte es auch für einen ausreichenden Zündstrom >1A reichen sollen. Die Realität meinte aber es besser zu wissen.
    Generell geht das zünden ja schnell sodass die Transistoren im Linearbetrieb nicht sonderlich warm werden sollten. ABER... es kann bei Brückenzündern durchaus vorkommen dass sie beim auslösen nicht durchbrennen sondern die beiden Zuleitungsadern kurzgeschlossen werden.
    Wenn dein Transistor dann im linearen Betrieb arbeitet muss er für einen Moment sehr viel Leistung verbraten.

    Daher würde ich dringend zu Logic Level Typen oder einfach einem Levelshifter raten. Es kommt ja nicht auf Schaltflanken im ns-Bereich an, insofern tuts dafür ja ein schnöder Kleinsignaltransistor a la BC337

    Selbst wenn du die vorhandenen Projekte nicht nutzen willst: Jeder musste diese elektrischen Probleme bereits lösen. Und besser gut kopiert als schlecht selbst verbockt ;-)


    Auch wenn du jetzt auf WLAN setzt - hast du mit den o.g. Bluetooth-Modulen praktische Erfahrung? Kann man die z.B. vom Android-Device aus als virtuelle serielle Schnittstelle einbinden und ansprechen? Oder braucht es die kompatiblen Module auf beiden Seiten?
     
  16. Ich hab fürs Motorrad eine Steuerung für Kettenölung und Heizgriffe. Die Konfiguration davon läuft komplett per BT übers Handy. Ich hab da einfach einen billigen HC-06 dran geklebt und an Serial angeschlossen. Das wars. Funktioniert dann im Arduino am Ende genau so, als kämen serielle Daten über USB.
    In Android hingegen muss man ein wenig fummeln. Das Senden von Daten ist relativ easy. Für das Empfangen muss man einen eigenen Thread laufen lassen. Ist aber kein Hexenwerk.
    Funktioniert bisher prima, allerdings braucht das BT immer ein bischen, bis es korrekt verbunden hat. Wenn die Verbindung erstmal steht, funktioniert es einwandfrei. Über die Reichweite kann ich nix sagen, ich steh üblicherweise direkt neben dem Moped in dem Fall.
    Wie das ganze über WLAN wird, weiß ich noch gar nicht. Aber sicherlich wird es auch da irgend eine Möglichkeit geben, um Serielle Daten zu übertragen.

    Als Treiber hab ich IRF 3708 verbaut. Wahrscheinlich überdimensioniert, aber auf jeden Fall sicher. Die schalten bei 2,8V garantiert voll durch. Sind mit knapp 1€ aber auch nicht billig.

    Ein IRF7401 wäre günstiger, aber zum selber löten nicht so einfach. IRLML2502 das gleiche Spiel. Günstig aber schwer zu löten.

    Sonstige Alternativen für 3,3V sind mir aktuell nicht bekannt.

    Der IRF3710 könnte bei nem Arduino mit 5V reichen. Bei 3,3V ist er knapp. Sollte 1A schaffen, aber wenns dann doch nicht reicht, ist's *******e.

    Klar bekommt man die MosFet bei Reichelt. Aber die Versandkosten muss man immer draufrechnen. Wenn ich nur die 10 MosFet kaufe und 5€ Versand zahle, dann hat mich der einzelne auch wieder 1€ gekostet :rolleyes:. Allerdings braucht man ja auch noch Anschlussklemmen und Kabelkram. Somit kommt es dann je nach dem schon wieder passend hin, dass es sich lohnt.

    Ich stelle mir allerdings die Frage, ob WLAN wirklich mehr Reichweite hat als Bluetooth. Immerhin ist an dem ESP8266 auch nur so eine Miniantenne dran. Natürlich ist WLAN prinzipiell besser. Ich wüsste nicht, dass man über BT mehrere Empfänger zugleich aktiv haben könnte. Per WLAN geht das auf jeden Fall.
     
  17. Für 3V3-Betrieb ist der IRF3708 auf jeden Fall das Mittel der Wahl, bei El Fueradoro verwenden wir den ja auch. Mir ist kein anderer FET in TO-220 bekannt, dessen Rdson bei weniger als 3,3 V spezifiziert ist.

    Preislich würde ich mich mal bei AliExpress umschauen, dort gibt es ihn im größeren Gebinde (100er-Pack) schon für unter 0,20€/Stück.
     
  18. Mehr als Bluetooth sollte es denke ich schon sein. Wie viel hängt dann wohl auch wieder stark von der jeweiligen Umgebung ab (freies Feld oder Häuser, etc. im Weg).

    Es gibt auch noch den ESP-07 als Modell, welcher einen Anschluss für eine externe Antenne bietet.
    Ein Vergleich aller Modelle des ESP8266 findet sich übrigens hier: http://www.esp8266.com/wiki/doku.php?id=esp8266-module-family

    Hier hab ich auch noch ein Video mit einem Reichweitentest gefunden: https://youtu.be/KYLN9qH0C84?t=215 (Die ESP's sind auf der Dachterrasse angebracht)
     
  19. Das Video ist mal ein guter Anhaltspunkt. Freie Sicht ist natürlich Pflicht.
    Ich denke die 90m wird man nicht erreichen, da die Antenne sehr Bodennah sein wird. Aber wenn schonmal 50m drin sind, ist das imho durchaus ausreichend.

    Für mich persönlich ist es wurscht, wenn der Treiber ein wenig mehr kostet bzw. da Versandkosten anfallen. Dann kauf ich halt noch ein wenig anderen Kram zum experimentieren dazu.
    Wenn aber jemand gezielt nachbauen will, dann braucht er lediglich ein paar davon und dann fällt der Versand auch ins Gewicht.

    Mit den Klemmen ist es eine ******* Sucherei. Üblicherweise sieht man ja die Lautsprecherklemmen an den Geräten. Allerdings bekommt man bei Reichelt nur die von Visaton und die sind viel zu teuer.
    Alternativ könnte man sowas hier nehmen:
    http://www.reichelt.de/Federkraftkl...2169&GROUPID=7545&artnr=AST+021-05&SEARCH=%2A

    Allerdings ist es da dann schwierig die Kanäle auseinander zu halten.

    Andere gangbare Lösung:
    http://www.reichelt.de/Federkraftkl...5&ARTICLE=159625&GROUPID=7545&artnr=SR+901+RD

    Die gibt es in vielen verschiedenen Farben. So kann man schön die Kanäle mit farben markieren. Allerdings ist bei den beiden Arten das Anbringen am Gehäuse schwierig. Lautsprecherterminals bekommt man viel leichter nach Außen verlegt.

    Ich wollte für den Anfang auch gar kein besonders tolles Gehäuse machen. Einfach aus MDF oder sowas eine Box zusägen lassen und zusammenleimen. Ein paar Füße reinhämmern, damit das Ding nicht Wasser vom Boden zieht und gut ist.
    Kunststoff ist *******e zu verarbeiten und Metall ist 1. teuer und schirmt 2. das Funksignal ab.
     
  20. Solche Projekte sind wirklich interessant, leider habe ich von der Programmierung keine Ahnung (mal 08/15 uC Programme mit Bascom ausgenommen). Jedoch baue ich schon seit Jahrzehnten E-Zünder für Feuerwerk. Auch wenn es eigentlich bei der Zündung von kl.2 kein Drama wäre wenn eine Fehlfunktion auftritt (ich setze mal voraus daa erst angeschlossen wird wenn alles am Abschussort steht und nicht im Keller) habe ich viel Gedanken an Sicherheit verschwendet. In der Jugend hat man ja auch andere Dinge gezündet die bissl kritischer sind...
    Da ist ein Halbleiter keine sichere Trennstrecke. Folgendes Konzept findet bei mir immer in Verbindung mit Pyrotechnik Anwendung:

    Sicherer Zustand:
    Ausgangshalbleiter (Thyristor) aus
    Leistungselektronik aus
    Zündkondensator entladen
    Ausgang über Relais (nc Kontakt) und etwa 10 Ohm Leistungswiderstand kurzgeschlossen

    Unsicher und bereit: (erst unmittelbar vor Zündung)

    Thyristor aus
    Leistungselektronik an
    Kondensator(en, einer Pro Kanal) lädt langsam auf (>10s)
    Ausgang offen
    Akustisches und optisches Warnsignal

    Zum Zünden werden dann die entsprechenden Thyristoren getriggert, timing im us-Bereich ist kein Problem.


    Ich Arbeite dabei meist mit paar hundert Volt und 50...100uF Folienkondensatoren. Da zündet alles sicher.

    Die Kondensatoren werden über einen Widerstand mit einer Zeitkonstante >5s geladen. Damit liegt der Ladestrom auch unter dem Abreißstrom der Thyristoren und diese gehen sicher nach dem Impuls aus.

    Bei einer Fernzündung ist erstens immer dem Befehl für Bereit/Unsicher ein Zeitschalter mit 30s vorgelagert, zum Anderen überträgt die Fernbedienung bei Aktivierung permanent ein Code, wenn der ausbleibt geht der Zünder in sicher und bleibt dort bis zur neuaktivierung.

    Sicher für kat2 viel zu übertrieben, aber ich wollte es mal vorstellen...
     
  21. Einen zwingenden Kontakt zum Sender wollte ich ursprünglich gar nicht haben (wegen geringer Reichweite). Wenn man aber ein laufendes Programm abbrechen können will, muss der Kontakt gewährleistet sein. Von dem her ist der Hinweis auf den Heartbeat schonmal super.
    Ich wollte sowas ähnliches sowieso einbauen. Indem bei einem laufenden Programm immer wieder Rückmeldung über den aktuellen Zustand kommt. Somit sieht man am Empfänger, ob noch alles läuft und man Verbindung hat.

    Ob ich einen Kondensator verwende, weiß ich noch nicht. Eigentlich sollte der Akku genug Saft liefern können (sind immerhin 18A für 5sec). Ein Sicherheitsschalter für die Zündung sollte natürlich vorhanden sein. Auch die verzögerte Softwareseitige Scharfschaltung ist eine gute Idee.
     
  22. Für elektrische Anzünder braucht man keinen sehr hohen Strom (Mit 1A ist man ziemlich sicher) und keine Hochspannung, ein Kondensator wäre nicht unbedingt notwendig, selbst mosfets mit hohem rating oder gar thyristoren sind overkill, günstigere transistoren tuns auch.
     
  23. Früher gabs ja für den Normalo keine Brückenzünder, da hat man bissl dünnen Draht um die Lunte gewickelt. Da beauchte es mehr Strom. Die Lösung mit 1 Kondensator pro Kanal hat aber folgrnde Vorteile:

    Sicherheit, denn da der C über hochohmige Widerstände geladen wird kann eine Fehlfunktion unmöglich zum sofortigen Zünden führen. Zeit zum trennen der Kabel o.ä. "Entschärfen" bleibt. Wichtig ist eine deutliche Signalisierung das der Kondensator lädt.

    Entkoppelung der Kanäle durch den Ladewiderstand. Da nur paar mA fließen führt ein Kurzschluss eines Kanals nicht zu einer Beeinflussung der anderen.

    Verwendung von Thyristoren als Schalter möglich. Diese sind extrem robust und störunanfällig. Mosfet würde ich niemals für so etwas nehmen. Wenn dann Bipolartransistoren.

    Elektrische Sicherheit und Zündsicherheit in einem. Denn ich kann den Kondensator mit hohen Spannungen laden was bei schlechten Kontakt oder langem Kabel von Vorteil ist, habe aber om sicheren Zustand keine hohe Spannung im Gerät. Erst wenn der Zustand der Anlage ohnehin zündbereit ist und somit keiner was im Bereich der Kabel und Klemmen verloren hat.

    Der Ladeumrichter braucht ja nur paar W und ist klitzeklein. Er könnte sogar so dimensioniert sein das er unter 10mA liefert und damit schon ungefährlich ist. Denke aber ohmehin wer es nicht auf die Kette bekommt mit paar hundert V umzugehen ohne sich zu gefährden sollte keine Pyrotechnik anfassen...

    Riesen Nachteil ist der Preis und die Größe.
     
  24. Was schwebt dir da beispielsweise vor? Einen BC337 würde ich da jetzt nicht unbedingt verwenden wollen, der wird den Job sicher nicht allzu lange machen. Dadurch dass die Brücken der Anzünder einen relativ geringen Widerstand besitzen (2 Ohm max. bei Typ A) sollte man schon einen Transistor haben, dessen On-Widerstand Größenordnungen darunter liegt, um sich keinen Spannungsteiler zu bauen. Alles über 100 mOhm im On-Fall kann man meines Erachtens vergessen. Gute Dienste tut außerdem ein Leistungswiderstand in Reihe, der bei sehr niederohmigen Zündkreisen den Strom auf einen vernünftigen Wert begrenzt und im Kurzschlussfall die Halbleiterstrecke schützt.

    Ich gebe dir insofern recht, dass man keine allzu hohen Spannungen braucht, sondern mit Werten zwischen 20 und 30 V recht gut fährt. Hier liegt man dann auch noch im Bereich der sicheren Berührspannungen, muss also keine Angst davor haben, mal eine gewischt zu kriegen. Viel weniger muss es aber auch nicht sein, um auch mal längere Reihen problemlos zünden zu können. Je größer man die Zündspannung auslegt, umso flexibler ist man später bei der Planung der Show!

    Kondensatoren sind dann sinnvoll, wenn man nicht direkt mit der Akkuspannung zündet, sondern noch einen Step-Up verbaut hat. 100 µF sind da allerdings eher ein Tropfen auf den heißen Stein, ich würde da noch Faktor 10 drauflegen. Es gilt ja immer noch überschlagsmäßig: C*U = I*t. Wenn ich also 1 A für 10 ms fließen haben möchte, brauche ich bei einer Spannung von 20 V 500 µF. Man kann es auch mit RC-Zeitkonstante rechnen und aufintegrieren, wenn man es ganz genau wissen will.

    Ich kann allgemein jedem, der so ein Projekt plant, raten, sich mal anzuschauen, was andere bei ihren Eigenbauten so gemacht haben. Da findet man oft gute Anregungen und oft standen diese Leute damals vor denselben Problemen und Entscheidungen, denen man selbst auch gegenübersteht. Bei der Entwicklung von El Fueradoro hat mir damals der Plan von majo im Thread Vorstellung Zündanlage PyroControl viel geholfen.
     
  25. Bei den Klemmen sucht man glaube ich am besten nach "Lautsprecher Terminal" o.Ä. Bei reichelt hab ich auch ne Weile gebraucht und bin dann letztendlich auf diese hier gestoßen: http://www.reichelt.de/Kabel-Leitungen/2/index.html?ACTION=3;ARTICLE=15006;SEARCH=lautsprecher term

    Das Gehäuse würd ich ehrlich gesagt fürs Erste mal außen vor lassen. Der ein oder andere hat ja vielleicht noch was brauchbares zu Hause liegen oder kann eben was eigenes zimmern. Solche Outdoor Boxen sind halt im Vergleich zu den anderen Bauteilen echt ziemlich teuer.
     
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