Kunst Stimulus zur Revolution.

Dieses Thema im Forum "Künstlerische Aspekte" wurde erstellt von botafogo, 27. März 2014.

  1. Während der letzten zwei Jahrzehnte haben wir einer technischen Entwicklung gehuldigt, die es uns nunmehr erlaubt unser Medium perfekter zu kontrollieren als je zuvor. Effekte werden auf die Millisekunde genau programmiert. Bomben werden mit Druckluft geschossen. Die Zündung erfolgt per Chip in der Zerlegerladung. Ein Feuerwerk - eine .xls-Tabelle. Fetisch der Zeit.

    Dabei bleiben die ästhetischen Ausdrucksformen so kreativ wie vor hundert Jahren. Altes wird perfektioniert, anstatt Neues zu schaffen. Während sich die Kunst mit der Gesellschaft (und vice-versa) bruchhaft auf allen Bereichen entwickelt, bleibt das Feuerwerk dem Alten verhaftet. Diktat der Symmetrie. Fetisch der Form.

    Ohne Inhalt keine Form. Ohne neue Inhalte keine neuen Formen. Warum machen wir Feuerwerk?

    Es ist Zeit für ein Erdbeben, das die alt hergebrachte Ordnung hinsichtlich Form und Inhalt, Theorie und Praxis zum Einsturz bringt, um Platz zu machen für einen neuen Umgang mit unserem Medium.

    Ist Feuerwerk Kunst? Nein!
    Feuerwerk ist so wenig Kunst, wie es eine Malerstaffel oder eine Farbpalette ist. Feuerwerk ist ein Medium, mit dem sich Kunst schaffen lässt. Diese Verheißung auf eine Art und Weise zu erfüllen, die unserer Zeit gerecht wird, wollen wir uns zur Aufgabe machen. Es geht um nicht mehr und nicht weniger als die Revolutionierung des Mediums Pyrotechnik als künstlerisches Ausdrucksmittel.


    La société du Spectacle. Adornos Kunstkritik. Benjamin. Bidirektionale Kunst. Der Akt des Performativen. Cai Guo-Qiang. Manifeste du surréalisme. Wir warten auf den Tod von… Brock/Goepfert. Ambient. Monte Veità. Escriture Automatique. Tiqqun.


    Geschichte wird gemacht – aber nicht alleine. Die hier gegebene, ungeordnete, unvollständige und widersprüchliche Aufzählung von Referenzen soll als Stimulus verstanden werden. Wer etwas damit anfangen kann, was auch immer es sei, und sich vorstellen kann, alles über den Haufen zu werfen, weiter zu gehen und Neues zu schaffen, ist herzlich eingeladen, sich zu melden, um ins Gespräch zu kommen. Das passiert dann persönlich; in diesem Thread wird es keine weiteren Beiträge von mir geben.

    Bis auf Weiteres.
     
  2. Ich bitte trotzdem um einen Beitrag zum besseren Verständnis....

    "Um ins Gespräch zu kommen"....okay...gern....Hast Du Ideen und Lösungen und willst diese mit weiteren (kreativen) Köpfen umsetzen oder bist Du noch auf der Suche und willst diese mit weiteren (kreativen) Köpfen ausdehnen und/oder zu einem Ende bringen?

    Alles was Du da schreibst klingt wirklich interessant. Nicht leicht umzusetzen aber wer weiß, vll findet sich ein Punkt an dem man ansetzen kann.
     
  3. Naja, irgendwo glaube ich diesen "Ruf in die Leere der Ideen" zu verstehen.
    Die Feuerwerke sind im Großen und Ganzen nur mehr durchchoreographiert, eigene Ideen haben wenig Platz, weil nicht passend oder nicht zulässig usw. - oder weil es heute einfach so ist. Sound ist immer der gleiche Mist, Anfangs irgenwas Ruhiges, außer dem Erweckungsknall, ansonsten nix mehr Besonderes.
    Da lobe ich mir so manchmal das ursprüngliche Zündeln auch verleitet mit Zündschnüren, von so manchem Silvesterer mit Ideen. Da drin ist oftmals noch der "Zündfunke" zu finden.
    Im Gegensatz zum Professionellen.

    LG,
    GB
     
  4. Man erreicht keine Revolution, indem man aufbegehrt, sondern indem man Lösungen bringt. Soviel erstmal vorweg.

    Für mich ist eine gut gebaute Bombe oder ein schöner Knaller durchaus Kunst, zumindest aber Kunsthandwerk. Wer die Liebe zu spüren vermag, die auch in einem unscheinbaren Artikel stecken kann, wird das nachvollziehen können.

    Ich versteige mich nicht dazu, unsere/meine Feuerwerke als Kunst zu bezeichnen, dazu gehört wohl etwas mehr. Der technische Fortschritt, der als Grundlage dieser Kunst verstanden wird, ist mir streckenweise unheimlich, da er die Entmenschlichung weiter vorantreibt. Hier muß allerdings jeder selbst sehen, wie weit er gehen will, ich rede da niemandem rein.

    Den Denkansatz verstehe ich. Althergebrachtes, in Form Gegossenes, das Verharren im Starren ist eine menschliche Eigenart, ebenso wie das "das haben wir immer schon so gemacht und werden auch weiterhin..." Scheu oder gar Angst vor Neuem ist ein Schutzmechanismus, den man nicht mal so eben wegrevolutionieren kann. Das haben selbst Lenin und seine Komplizen nicht geschafft, der Neue Mensch war und ist ein Trugschluß. Wir sind instinktgesteuert und einfach gestrickt, Philosophie hin, Adorno her. Wer sich darüber erheben will muß die inneren Grenzen niederreißen und die anale Phase überwinden, also von der Raupe zum Schmetterling werden. Nur lebt es sich als Raupe halt einfacher, man futtert Blätter bis zum Platzen, die später anstehende Metamorphose ist einem völlig wurscht, bis es passiert, und dann erinnert man sich nicht mehr ans Raupenstadium.

    Wie will man unsere Branche oder das Feuerwerk an sich revolutionieren? Ich habe darauf nur diffuse Antworten parat, kann mir aber einen Umsturz durch einen radikalen künstlerischen Ansatz weg vom Alten hin zum Neuen nur schwer vorstellen. Den Neuen Wilden mag das gefallen, der Rest des Publikums geht enttäuscht nach Hause oder schläft ein. So wie 80% des Publikums bei Arthaus-Filmen. Das mag stellenweise bedauerlich sein, ist aber halt so.

    In der heutigen Zeit ist es schon als revolutionär bzw. revoluzzerhaft anzusehen, wenn man dem Technik-Brimborium, also der technischen Krücke, Können und Handwerk entgegenstellt - sofern jemand bereit ist, das auch zu bezahlen, da wirds dann u. U. wieder eng... Spitzwergs Armer Poet läßt schön grüßen (nein, ich mag Biedermeier eigentlich nicht).

    Venceremos :D
     
    Blitzcracker gefällt das.
  5. Das Thema hat mich in den letzten Tagen immer mal wieder beschäftigt, daher möchte ich es nochmal hochholen.

    Bei uns in Nürnberg läuft gerade eine Ausstellung im Neuen Museum mit dem Titel "Wege in die Moderne". Es werden dort Bilder von Künstlern gezeigt, die mit ihren Impulsen die alte Formen- und Farbsprache der bildenden Kunst überwanden und sich in teils radikaler Weise eine neue Ausdruckdweise aneigneten. Anfangs dominierte beim Publikum und nicht wenigen Kritikern Ablehnung und Belustigung, im Wechsel der Zeit nahmen viele Leute jedoch die neuen Formen als gegeben an, nicht zuletzt auch deswegen, weil die Pioniere der Moderne nicht nur in Bild und Skulptur, sondern auch in Architektur und Design neue Vorstöße wagten, die heute nach wie vor als zeitgemäße Elemente verwendet werden, man denke nur an Bauhaus & Co.

    Ich habe mal spaßeshalber eine theoretische Herangehensweise an eine Art postmoderne Feuerwerkerei im Kopf konzipiert. Diese besteht für mich in der Abkehr von Symmetrie und festen Formen und der Hinwendung zur expressionistischen Himmelsmalerei, wo die Form der Farbe folgt. Bengalische Platzbeleuchtung in schnell wechselnder Farbfolge rot - blau - rot - grün auf einem Abbrennplatz, in dessen Mitte eine Art langsamer Strobe gleißend silber pulsiert. Nach unten fliegende Raketen (stabilisierte kleine Zylinderbomben, die in ca. 50 Meter Höhe eine Schweifbombette nach unten schießen) schlagen in den Boden ein und zerplatzen zu Farbsternen auf der anderen Setie des Spektrums der Platzbeleuchtung. Dazu Musik von John Cale (z. B. Music For A New Society). Am Ende folgen Rauchkörper, die den gesamten Platz langsam einnebeln.

    Wäre das nun ein Ansatz oder wieder nur manierierter Quatsch?

    Ich meine das durchaus ernst, nicht, daß hier jemand meint, ich würde einen verspäteten Aprilscherz machen oder so. :)

    Kunst ist jedenfalls ein dehnbarer Begriff. Künstler ist man in den Augen der Anderen, nicht in den eigenen... eigentlich. Kann man überhaupt Kunst mit Feuerwerk machen? Ich bin mir da nicht so sicher, würde mich aber auch nicht wehren, wenn jemand glaubt, daß es funktioniert, eben weil der Kunstbegriff keine wirklich feste Definition hat, zumindest nicht außerhalb der Akademien. Ästhetisch kann Feuerwerk auf alle Fälle sein, und das ist genau der Nerv, den bei mir ein schönes Feuerwerk anregt. Von bestimmten Bildern, Skulpturen, architektonischen Details und vor allem Musik werde ich jedoch in einer gänzlich anderen Art und Weise stimuliert und berührt, insofern geht auch mein - sofern vorhanden - künstlerischer, respektive ästhetischer Anspruch beim Feuerwerk in eine andere Richtung.

    Schwierig ist auch, daß Feuerwerk oder die Feuerwerkskunst in unseren Gefilden keine echte Breitenwirkung hat und daher kaum in populäre Strukturen einfließt. Vom designtechnischen Aufbruch der 1920er Jahre inspirierte Stühle und Sessel gibt es heute noch zuhauf, die sich auch Otto Normal in die Butze stellt, aber wo sind die Einflüsse des Feuerwerks? Die sind eben (noch) nicht vorhanden, daher dreht sich bei vielen Leuten im Kopf alles auf Null, wenn sie z. B. ein Feuerwerk bei einer Kirchweih anschauen gehen. Weil der Pyrotechniker zu wissen glaubt, daß die Leute wissen, was kommen wird und davon nicht abrücken, gibt es eben das, was jeder weiß und kennt. Ist ja auch nichts dagegen zu sagen, wir machen das bei uns nicht anders, wenngleich wir immer wieder auch Neues ausprobieren und uns zu verbessern versuchen.

    Für mich ist es manchmal schwierig, bestimmte Feuerwerksdarbietungen zu genießen, bei denen andere Leute total ausflippen. Ging mir auch beim Pyroforum in Witten an den beiden Feuerwerksabenden so. Will da jetzt nicht ins Detail gehen, ist auch nur ein Beispiel. Ästhetik ist relativ und eine persönliche Sache.

    Alles in Allem habe ich bei Feuerwerksdarbietungen wohl einen eher simplen Geschmack... gebe ich ja auch offen zu. Oder anders gesagt, letztes Jahr in Adelfia haben wir die Piromusicale wg. unterschiedlicher Aussagen zur Startzeit verpaßt, was mir allerdings nur marginal Probleme bereitete. Hätte ich jedoch die Batteria verpaßt, wäre ich heute noch todunglücklich... :joh:
     
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  6. Solche Beiträge machen das Forum immer wieder lesenswert. Danke dafür! :thumbup:



    Was Dich nicht alles stimuliert.....Soweit ich weiß, stimuliert Dich auch K...tsch. Nur der Vollständigkeit halber sei er hier erwähnt :p
     
  7. Am ehesten könnte man wohl Parallelen im Bereich der Musik und der Malerei erkennen.
    Wenn man sich mal die Schaffensperiode um Franz Marc betrachtet, die Künstlerkolonie in und um Murnau.
    Ebenso diese grandiose (angeblich durch Mangel an Künstlerfarben) hervorgerufenen Lichteffekte in den Bildern von Van Gogh usw.
    Wie gesagt, gerade in der Musik gab und gibt es diesen Mut, auf Kosten seiner Existenz Neues zu kreieren.
    Das fehlt mir im Pyro-Künstlerischen Bereich.
    Alleine, ein Feuerwerk mit Musik zu synchronisieren ist kein künstlerischer Aspekt, sondern vielmehr robustes Handwerk.
    Interessant ist dabei die Synchronität von Musik mit gängigen Effekten - Ideen gleich Null.
    Vielleicht wäre auch hier einmal ein Mangel an Möglichkeiten eine Stimulanz zu neuen Ideen.

    Allerding sind Raketen, welche sich künstlerisch anstatt in die Wolken des Firmaments in den Erdboden bohren müssen, nich so mein Ding - ehrlich gesagt.

    LG,
    GB
     
  8. es sppricht's nichts dagegen, als Musiker ein neues Instrument zu bauen und zu bespielen und damit neue Klänge zu erzeugen...

    es spricht's nichts dagegen, als Maler neue Gegenstände zu entwickeln um seine Farben aufzubringen ...

    aber es spricht die SprengG dagegen, neue Ideen in der Pyrotechnik zu setzen.

    Das SprengG ist doch wie ein Gefängnis für Pyrotechniker ... was soll sich da großartig entwickeln können?
     
  9. Vielleicht sollte man Feuerwerk mit anderen Sachen einfach erweitern? Das eine Hafenfeuerwerk mit dem Kran als Drachen war doch damals eine Super Idee.
    Ich find auch diese mexikanische Sache sehr interessant.

    Feuerwerk ist doch eigentlich auch nur eine Art Ausdruckmittel. Ich würde Sagen es ist wie in der Malerei. Ist ein Mensch in seiner Hingabe und Kreativität nicht fähig sich mit der Farbe auszudrücken, so wird das ganze Bild nix.
    Ist es nicht so bei Feuerwerken auch. Es gibt soviele die es machen wollen, aber warum? Ist es der Reiz mit dem Großen Kugeln spielen zu dürfen? Den großen Bum erzeugen zu können? Oder ist es immer noch der Glaube damit Geld verdienen zu können? Bei nicht wenigen werden diese Dinge bestimmt mitspielen. Ich denke das sind dann auch die, wo weniger gute Qualität rauskommt.
    Irgendwie sollte man Feuerwerk auch fühlen können, wie Musik. Aber es können auch genug Leute die Musik machen, diese nicht leben. Darum sind für mich Rock- und Metallmusiker die Besten. Mir fallen immer die Popmusiker auf, die mal versuchen Rock zu machen und man merkt, da ist nix dahinter, das wird nicht gelebt, da kommt keine Energie. Diese Energie sollte doch auch ein Feuerwerk vermitteln können.

    Die größte Grenzen setzten doch aber wirklich die Behörden und die Auftragsgelder. Wie soll man arbeiten, wenn sich Leute einbilden das man für 300Euro ein Musikfeuerwerk bekommt. :cry:

    Ich hab mir übrigends jetzt mal ein Ölbild gekauft, das nennst sich Feuerwerk. Eigentlich kann man da kein Feuerwerk erkennen, es ist abstrakt gemalt. Aber es hat was, es spricht mich an und irgendwie hat es doch was vom Feuerwerk.
     
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  10. Wenn Du das Bild betrachtest, erfreut es Dich und Du bist froh über die Entscheidung, es gekauft zu haben.
    Genauso soll es sein:)
     
  11. Nun ja, ich sehe nicht, dass man eine "Revolution" benötigt für die moderne Feuerwerkerei.
    Wenn Streichholz neue Ideen gut findet - prima. Muss man da aber gleich von einer Revolution sprechen? Nee...

    Letztendlich braucht es keine Revolution. Dinge entwickeln sich.

    Man schaut sich nur das weltweite Netzwerk an. Vor 30 Jahren gingen die Leute in die Bibliothek und holten sich dort Bücher... lasen nach.
    Heute wird bei Google was eingegeben und in 18 Sprachen werden 34 Mio. Treffer mit Informationen aufgelistet.

    Die Kunst verändert sich weiter - wenn ich auch bei Michelangelos Kapelle der Meinung bin dass danach nichts besseres mehr kam, sein David die Bildhauerei zur Bestform entwickelt, haben danach Menschen neue Wege beschritten die in ihrer Art ebenfalls herausragend waren. Revolution klingt mir zu sehr nach Gewalt.
    Nein - wer Feuerwerke erweitern möchte soll dies tun. Kommt es an wird es weiterentwickelt, lehnen die Zuschauer es ab dann vermutlich nicht.

    Aber auch das ist richtig: Wenn was richtig schlecht ist, schlecht dargebracht wurde ist es nicht unbedingt "revolutionäre Kunst" sondern einfach nur Mist.

    Ansonsten stimme ich (mal wieder) Boris zu... eine gute handwerkliche Arbeit (bspw. eine tolle Bombe) ist ein Kunstwerk. Jedenfalls für mich. Andere mögen dies unterschiedlich betrachten.

    Ein Feuerwerker, der aus einem Budget X (z.B. 1000 Euro) ein Feuerwerk zaubert von dem die Zuschauer ein Budget von 5000 Euro annehmen ist ein Künstler. Wer schwierige Musikstücke punktgenau visuell und akustisch unterstützt, ist ein Künstler. Auch wenn moderne Computer einem das Leben da leichter machen.
     
  12. Dir ist aber schon klar, dass viele Rock- und Metall-Musiker ihre Kraft nicht aus der Kunst sondern Drogen schöpfen?
    Verlogen ist die Musikindustrie in allen Sektionen. Ob es Country, Pop, Schlager, Rock oder die diversen Metall-Varianten sind, überall kann und wird viel Geld verdient, die "Künstler" gnadenlos vermarktet (oder tun es selbst) und seltenst bleit die Qualität der Musik gleich hoch.

    Guter Punkt den Du ansprichst ist die Energie oder Wirkung die Kunst vermittelt.
    Wenn Du ein Feuerwerk anschaust, es Dich berührt und mitnimmt, dann gelingt es dem Feuerwerker mit ptG Kunst zu erzeugen.

    Das hat allerdings wenig mit Geld zu tun. Der Feuerwerker der eine Aufgabe bekommt (bspw. 10 Minuten Musikfeuerwerk), dafür aber nicht die erforderlichen Arbeitsmittel (Budget), dieses aber trotzdem annimmt muss eben das beste aus der Situation machen. Das mag nicht immer gelingen, die Kunst ist aber, aus den gegebenen Umständen maximale Schönheit herauszuholen.

    Was die Grösse der Murmeln betrifft. Size does matter. Ist so. Als ich anfing war eine 75er ein beeindruckender Effekt. Auch heute noch ist das eine schöne Murmel. Gegen eine 150er wirkt sie aber klein, eine 175er ist wieder deutlich intensiver als die 150er.... verblasst gegen die 200er usw.
    Die Hersteller können mit grossen Kalibern einfach mehr Ideen in den Artikel packen. Ob das immer gelingt? Nein. Aber die Möglichkeiten die man mit einer 75er Peony hat sind halt begrenzt. Trotzdem, eine gut gemachte 75er ist vermutlich billig/lieblosen 125ern überlegen.

    Was das Bild betrifft - das hört sich reizvoll an. Abstrakte Malerei kann herausragend sein.
     
  13. Ich würde da sogar noch einen Schritt weitergehen: ein Bild selbst malen, und sich daran erfreuen.
    Ein Gedicht selbst erstellen, egal wie es ist, und daran Freude haben.
    LG,
    GB
     
  14. Naja, wenn ich ein Bild male IST es abstrakt. Aber auch extrem schlecht.
    Und Gedichte? Kommt gleich nach der Singerei.... man muss auch Talent haben wenn es gelungen sein soll :)
     
  15. Wer kann das beurteilen? Es könnte auch das eine oder andere dabei sein, welches anderen Menschen total gut gefällt.
    Einfach mal probieren, so wie ich z.B. einige sehr holprige Verse hier auch gebracht habe. Mir gefällt das alles; mehr oder weniger.
    Aber wenn man es nicht losläßt, wird auch niemand etwas davon erfahren - und das fände ich schade.
    Probiers einfach!
    Wobei ich da immer eher die Erfahrung habe, daß man als vollberuflich eingespannter Mensch erstens nicht die Zeit dazu hat, so etwas zu machen,
    und zweitens einfach auch nicht zuvor die Ruhe dazu findet. Damit meine ich das Malen. Warum nicht mal ein Bild eines Feuerwerks in Öl auf Leinwand zu fetzen?
    Und was braucht es normalerweise:

    ...da kommt dann immer die Hoffnung auf die berufliche Ruhezeit, welche sich "Rente" schimpft.
    Aber...ob man dann auch seine Vorstellungen verwirklicht - meistens nicht[​IMG]
    behaupte ich mal.
    Entweder man greift gleich an, oder man läßts.
    LG,
    GB
     


  16. Ich überspringe jetzt mal die weiteren Beiträge und beziehe mich auf DEN ersten.


    Einen Artikel wie diesen kann nur DER verfassen, der nie Feuerwerk selber hergestellt hat.
    Der sich nie Gedanken gemacht hat um Neues im Sinne von chemischen Vorgängen , ballistischen Anforderungen und kinematischen Grundlagen.
    Ein Medium wie Feuerwerk, dass in erster Linie Emotionen auslösen soll - egal in welche Richtung, ist dann Kunst, wenn es das Ziel erreicht hat, das sich der Feuerwerker gesetzt hat.


    Aber genau DAS wird heute nicht nur vernachlässigt , sondern oft bewusst gerne "vergessen" . Statt dessen glaubt man, durch gezieltes Einsetzen von modernster Technik , das Eigentliche dessen was Feuerwerk darstellen soll, nicht nur kompensieren sondern sogar ersetzen und verbessern zu können.


    Alles Andere ist, wenn überhaupt oberflächliche und kurzlebige Zeitvergeudung.

    DAS ist wahrlich keine Kunst. So wie Der, der einen modernen Fernseher aufdreht und meint das techn. Innenleben beherrscht zu haben.

    Revolution beim Medium Feuerwerk.......

    JA!! Es wäre höchst an der Zeit, sich wieder den ursprünglichen Zielen zu erinnern.

    Sonst wird nicht Revolution sondern Inflation um sich greifen, was zum Teil schon erheblich stattfindet !!
     
  17. Muss man alles so mit Vorurteilen sehen? Nimmt bei dir jeder Drogen, der mal ne E-Gitarre in der Hand hatte oder wie? Son Blödsinn. Es mag sein, das die Industrie nicht das Gelbe vom Ei ist, aber da gibts genug andere Ecken wos auch so ist.
    Jede Firma will Geld verdienen sonst wäre es ein Verein oder ne Stiftung. Aber selbst das kommt ja nicht mehr hin, wenn man sich den ADAC ansieht.

    Aber zurück zum Thema. Vielleicht ist auch eins der Probleme, das Feuerwerk nicht mehr das besondere ist wie früher. Eigentlich gibts die ja relativ häufig, wenn auch die Qualität oft bescheiden ist.
     
  18. Ich glaube die Revolution muß vll erstmal in den Köpfen und "Seelen" mancher Leute stattfinden. Sowohl in denen der Feuerwerker als auch in denen der Konsumenten/Kunden. Vieles ist einfach nur selbstverständlich geworden und der Respekt und das Ansehen gehen verloren. Ändert sich dort was und wird Leidenschaft wieder entfacht, dann wird sich einiges von selber ändern oder vielleicht sogar revolutionieren.
    Sogenannte Weltmeisterschaften und selbsternannte Weltmeister und Marktführer und Scharlatane werden verschwinden und wieder Platz machen für die, die es einfach können und vor allem wollen und dafür im wahrsten Sinne des Wortes brennen. Ändert sich dort was und wird Leidenschaft wieder entfacht, dann wird sich einiges von selber ändern oder vielleicht sogar revolutionieren.
    Qualität muß wieder in den Vordergrund rücken und vor allem das Qualitätsverständnis und damit einhergende Kosten müssen wieder klar werden in den Köpfen. Weg von bundesweitem Mist für 300 Euro und hin zu mehr Service und Freundlichkeit, dann kommt der Gewinn von ganz alleine. Ändert sich dort was und wird Leidenschaft wieder entfacht, dann wird sich einiges von selber ändern oder vielleicht sogar revolutionieren.
     
    anton gefällt das.
  19. #19 Gipsbombe, 3. Mai 2014
    Zuletzt bearbeitet: 4. Mai 2014
    Ich schreibe hier in diesem Thread zum letzten mal, weil ich wahrscheinlich nach meinem Statement nun sowieso untendurch bin.
    Das was hier geschrieben wird, und gerade wieder von professionellen Feuerwerker, Groß-, ehemaliger und was weiß ich?
    Revolution in den Köpfen wegen zu wenig Geld?
    Ihr habt keine Ahnung von Kunst! Da geht es nicht um Geld oder Kosten oder den ganzen Mist, möglichst gutes und viel Geld zu verdienen. Stiert nur aufs Geld, das macht alles kaputt!
    "Kunst" ist außen vor vom schnöden Mammon. Kunst ist etwas anderes - Kunst ist frei!


    GB
     
  20. Wobei, und ich glaube da hat der Eröffnungsschreiber etwas beiseite geschoben, ist eine "Revolution" bei den Sicherheitsaspekten in jeder Hinsicht wünschenswert. Egal ob schon bei der Herstellung oder dann, wenn das Zeug in die Hände Derer gelangt, die es verwenden. Es ist aber nicht nur Feuerwerk an sich sicherer geworden, sondern auch die Anwendung bei Großfeuerwerken. Ich kenne das oben erwähnte System des Druckluftabschusses und der Chipzündung auch seit Jahren. Es hat besonders den Vorteil, dass beim Abschuss KEIN Feuer entsteht und somit auch keine unmittelbare Brandgefahr. Das Millisekunde Timing möge für Freaks interessant sein........
    Solche und ähnliche "Revolutionen" die AUCH der Sicherheit dienen, sind in einer Branche wie der unseren immer willkommen.
     
  21. Ich glaube, Du mißverstehst mich Gipsbombe. Ich will keine Revolution damit ich (mehr) Geld verdiene(n werde). Der Hinweis auf den Gewinn war so gemeint, daß viele schnellen Gewinn vor Kunst stellen. Besinnt man sich aber wieder auf das Wesentliche, so kommt der angestrebte Gewinn von ganz alleine und ist in dem Moment allerdings wirklich ein Gewinn und kein schnöder Mammon. In meinem Falle ist der Gewinn kein monetärer sondern das was einen Künstler wirklich erfreut : Applaus.
    Leuchtende Augen, Begeisterung, "Schulterklopfen"/Lob.....tolle Sache. Dazu noch was "auf Tasche" bekommen? Angenehmer Nebeneffekt.
    Keine Ahnung von Kunst? Ich glaube schon, daß ich sie habe. In der Schule habe ich zwar in dem Fach immer unterdurchschnittliche Noten bekommen, in der Musik dafür allerdings umso bessere.
     
  22. Na ja, Jeder hat halt so seine Meinung .

    Wir haben auch schon probiert, Feuerwerk und Kröten zu trennen.
    Haben mal versuchsweise Was gratis gemacht, dann nach dem Feuerwerk den Mist mit heim genommen und am nächsten Tag diesen statt eines (nicht) gekauften - weil eben keine Kröten da waren - Frühstückes verzehren wollen.

    Geht auch nicht !!

    P.S. Nehmt den @Gipsi nicht zu ernst...Ich glaube der findet seine Tabletten wieder mal nicht
     
    Speed gefällt das.
  23. Wer mag das nicht?
    Aber Kunst ist ohne diese "Nebensächlichkeiten" lebensfähig - notwendig - zwingend.
    Kunst ist eine "Sucht" die nicht nach Applaus heischt, sondern die eigene (Kunst)-Sucht befriedigt. Kunst ist egoistisch, evtl. sogar -zentrisch.
    Ein Verdienst dadurch ist die Nebensache, die evtl. das Überleben sichern kann, aber nicht der Ursprung derselben.
    Man sollte das eine vom anderen trennen.
    Finde ich.:blintzel:

    LG,
    GB
     
  24. Klabbe Anton!:friends:
     
  25. Vorurteile? Du brachtest die Hardrockmusik ins Spiel.... zähl mal 10 erfolgreiche Hardrockbands auf, die nicht den einen oder anderen Drogenmißbrauch hatten - inkl. dem "ins Gras beissen wegen Überdosis/Alkoholerstickungstod"....
    Sorry, Opiate und harter Alkohol gehören da dazu.
    Es gibt Ausnahmen - ein Klassenkamerad von mir hat die erfolgreichste Heavyband Deutschlands gegründet (der raucht und trinkt nicht, nimmt auch keine Drogen)... aber eine Schwalbe macht keinen Sommer.

    Was die "Revolution" betrifft - die braucht es nicht. Wenn sich minderwertige Präsentationen durchsetzen geht die Kunst unter - bis irgendwann wieder einer kommt und echte Kunst abliefert.
    Quasi der Zyklus von Füchsen und Hasen.
     
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