Termin | News [Lindlar-Frielingsdorf] Ein Schwerverletzter bei Feuerwerk-Aufbau

Dieses Thema im Forum "Termine, Neuigkeiten" wurde erstellt von Pyro, 15. Juli 2016.

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  1. CeBee gefällt das.
  2. Arm abgerissen bedeutet mit großer Wahrscheinlichkeit, dass eine Bombe mit mind.100mm frühzeitig aus dem Mörser kam. Ev sogar beim Laden der Bombe. Ursache der Frühzündung ist da reine Spekulation. Sollte, was ich mir nicht vorstellen kann, die Bombe schon mit E-Zünder versehen UND am Zündgerät angeschlossen gewesen sein, ist das höchst Fahrlässig von den Verantwortlichen. Kann ich mir aber so nicht vorstellen.
    Bedauerlich auf jeden Fall.Sollte wieder mal all Jenen zu denken geben, die glauben:

    "Es wird schon nix passieren"!!
     
  3. Oh Gott schon wieder bei Nico.... Ich weis nicht warum aber die scheinen was so etwas angeht vom Pech verfolgt zu sein.

    Erst die Sache in Thailand mit den 2 Toten und jetzt das .....

    Ich hoffe dem Verletzten geht es den Umständen entsprechend gut und wünsche auf jedenfall Gute Besserung.
     
  4. Da kann man wohl wirklich nur gute Besserung wünschen und hoffen, dass die Ursachen geklärt werden können und eventuell auch komuniziert werden.
    Damit hätte so ein Unfall zwar keinen Sinn, jedoch eine Bedeutung.

    Andere könnten dadurch etwas wach gerüttelt werden.
    Ich habe des öffteren schon den Eindruck bekommen, das gerade bei Profis die schon lange in der Materie unterwegs sind, die Vorsicht und der Respekt der Routine gewichen sind.
    "Aaaaach, ich mach das schon seit jahrzehnten so, da ist noch nie was passiert"
    Das nur als Anspielung auf die Vermutung dass es sich um eine frühzeitige Auslösung gehandelt haben könnte.

    Grüsse,
    Walter
     
  5. Keine Grobe Fahrlässigkeit

    Hallo zusammen,

    Also ich kenne die Firma Nico sehr sehr gut und weiss das dort auf Sicherheit sehr geachtet wird. Demnach kann ich mir nicht vorstellen, dass hier schon Anzünder gesetzt waren und auch noch nicht an der Anlage angeschlossen waren. Dazu auch ein Beitrag bei Focus.de... hier der Link:

    http://m.focus.de/regional/nordrhei...s-verletzt-feuerwerker-schwer_id_5731320.html

    Ich wünsche eine schnelle Genesung und das hier dennoch ans Licht kommt wie das passieren konnte um andere davor zu schützen.

    Liebe Grüße
    Thomas
     
    sukopyro05 gefällt das.
  6. ja das stimmt @Thomas was Sicherheit betrifft.Hatte heute morgen mit Bestürtzung während der Arbeit die Nachricht erfahren und war sehr niedergeschlagen da ich die meisten Kollegen sehr gut kenne und mit manchen guten Kontakt habe.Da kommt man ganz schnell auf den Boden der Tatsache,das man im Umgang mit Explosivstoffe zb Großfeuerwerk respekt vor hat ob ich jetzt 30 Jahre als Pyro arbeite oder 2 Jahre.
    Ich wünsche dem Kollegen von ganzem Herzen sehr viel Kraft und die dabei waren.
    Letztes Jahr im Herbst hatte ich auch Glück im Unglück als eine 60er Blitzbombe am Schluss im Rohr kam das kann bei jeder Firma passieren da steckt man nicht drin.Als Verantwortlicher wenn ich schieße bin ich immer froh weit genug entfernt zu sein mit der Anlage beim Abbrennen.

    LG Suko-:)
     
  7. #7 pingufreak83, 15. Juli 2016
    Zuletzt bearbeitet: 15. Juli 2016
  8. Es ist richtig, dass im Laufe vieler Jahre (Jahrzehnte) die meisten Arbeitsvorgänge zur Routine werden.
    Das gilt sowohl für den beruflichen, als auch für den privaten Bereich.
    Wenn man sich aber ständig der Gefahr bewusst ist, die von Ex-stoffen ausgeht, wird sich eine so genannte " Betriebsblindheit" nicht einschleichen können.

    Es gibt in jeder Branche Personen, die damit argumentieren :"Aaaaach, ich mach das schon seit jahrzehnten so, da ist noch nie was passiert"
    Der Spruch ist einfach nur dumm, denn irgendwann gibt es ein erstes Mal.
    Angesichts dieses Ungück sollten diese "Profis" mal darüber nachdenken.
    Auf jeden Fall wünsche ich diesen Menschen soviel Glück, dass sie unversehrt in Rente gehen können.

    Mir tut der betroffene Feuerwerker unglaublich leid. Mit 27 Jahren u.U. seinen Arm verlieren zu müssen,
    ist schon bitter und da ist es mir persönlich erst einmal egal, wie es zu diesem Unfall gekommen ist.
    Alle Vermutungen zur Unglücksursache wären eh rein spekulativ und würden zu nichts führen.
     
  9. Für die meisten Firmen ist das mit der Versicherung ein Tabu-Thema... Kann man nur hoffen, dass hier alles geregelt ist.
     
  10. Was zur Routine..

    Ich kenne da eine Produktionsfirma, wo der Chef drauf besteht, dass kein Arbeitsvorgang länger als 4 Stunden am Tag gemacht wird. Dann muß !!! was anderes gemacht werden um nichts zur Routine werden zu lassen.

    Als wir z.B. noch Bombetten selber füllten, mußten vorher ALLE Rohre mit einem Papierstöppsel zugestopft werden. Der durfte erst unmittelbar VOR dem Füllen mit der Stoßladung herausgezogen werden. Dazu mußte noch mitgezählt werden um mit dieser 2 fachen Sicherheit zu gewährleisten, dass jedes Rohr mit Stoß gefüllt wurde bevor die Bombette reinkam. So beugt man Rohrkrepierer vor !!
     
  11. www.oberberg-aktuell.de/index...ash=ab9a95a311

    Also wenn DAS in dem obigen link auch nur einigermaßen der Wahrheit entspricht, stimmt da Einiges nicht ,

    Abgesehen davon,dass ich als Verantwortlicher nie und nimmer nach so einem Unfall auch noch das Feuerwerk zünden würde....

    Was ist da noch passiert, dass das Feuerwerk nur 2 min funktioniert hat und dann erst recht unter "hohem Aufwand" wieder abgebaut wurde. Ich hab in meinem Leben schon dutzende Feuerwerke wegen Schlechtwetterabsagen wieder abbauen müssen. Der Aufwand ist nicht größer als der Aufbau.
     
  12. Es ist doch möglich, dass die Behörde (Polizei) gefordert hat, das Fw zu zünden, weil nicht geklärt werden konnte, wie es zu diesem Unfall gekommen ist.
    Und um sicher zu gehen, dass von diesem Fw keine Gefahr mehr ausgeht, wurde nach Absprache mit dem Veranstalter, die ganze Show mehr oder weniger auf Schlag gezündet.
    Das hat wohl auch der behördliche Feuerwerker so bestimmt. Ist zumindest meine Vermutung.
     
  13. Packt mal alle eure Glaskugeln wieder ein.....keiner von euch und schon gar keiner von der Presse weis was da passiert ist. Rauskommen wird wie meist sowieso fast nix, es sei denn es war grob Fahrlässig und lässt sich nicht vertuschen.
    Wenns nicht so tragisch wäre, hätte man über eine Stelle schmunzeln können " das Amt für Arbeitsschutz wurde informiert", wohl aber dann erst am Montag darauf, vorher wird man da sicher keinen erwischen. Und die "behördlichen Feuerwerker" die sagen einem dann das man die Zündrohre??? zünden soll.....ich glaubs auch, macht Sinn wenn man was vernichten will. Ansonsten Schwachfug, hier gehts ja nicht um eine Blindgängerenschärfung. Oder was haben die da auf die Wiese gekarrt was einem beim anschauen um die Ohren fliegt. Alles sehr verdächtig, "Glaskugel zerschlag"
     
  14. Da sieht man mal wieder das es ohne Unfälle nicht geht.. :(
    Recht selten, aber sie kommen vor..

    War sicher unschön für die anderen dann noch weiter zu machen/schießen.
     
  15. Also wenn da Schei..gebaut wurde, egal wie und was, dann weis Man/Derjenige das sofort. Die Frage ist in dem Moment nur die, gibt man es zu bzw.realisiert man das gleich. (Ist jetzt aber keine Unterstellung!!)
    Ist es so, wird man sich versuchen herauszureden, der Sachverständige sucht nach einer Ursache und es kommt wie immer in solchen Fällen zu dem Ergebnis:"Selbstentzündung".

    Das Gleiche gilt fast immer dann, wenn man Fahrlässigkeit ausschließen kann und sonst keine Ursache findet.

    Dass es aber immer wieder Möglichkeiten gibt, welche es eigentlich nicht geben kann, zeigt ein wahres Beispiel, welches uns vor ca. 10 Jahren passiert ist.

    Feuerwerk, eine etwas größere Batt, schon mit E-Zünder versehen wo der Draht verlängert wird auf gut 10 m , auf der E-Zünder Seite schon gespleißt, wird grade von der Verschleißdrahtrolle abgezwickt. In DEM Moment, wo durch das Abzwicken ein Kurzschluß der zwei an und für sich noch Spannungsfreien Drahtenden zwangsläufig ergibt, knallt es auch schon.

    Erklärung: Man weis es nicht! Es muß sich, ähnlich eines Kondensators in den offenen Enden eine Spannung ( Induktion) aufgebaut haben, welche erst durch den Kurzschluß beim Abzwicken zu einem geschlossenen Stromkreis führte, und so den E-Zünder auslöste. Eine andere Erklärung gab´s und gibt es auch nicht. Sowas ist auch nie mehr passiert. Gott sei Dank ist auch sonst nichts passiert, außer ein Mordsschreck.

    Wie wir nachher erfahren haben, lagen auf dem Gelände, es war ein Betriebsgelände nicht sehr tief verlegte Starkstromkabel welche, wenn sie Strom führen, ein ordentliches Magnetfeld aufbauen können. !!
     
  16. Wie mir zu Ohren gekommen ist (Bezieht sich nicht explizit auf diesen Fall) soll es wohl eine Art Stoppine geben die schon quasi bei Angucken durchzünden soll.

    Bei dieser Stoppine ist dem SWP wohl noch irgendein Metallpulver beigemischt was zu dieser brisanten Reaktion führen soll.

    Wenn du damit beim Verladen etwas zu fest im Rohr reibst machts bumm.....
     
  17. Alter Hut.

    http://www.feuerwerk-forum.de/showthread.php?t=48590
     


  18. Du meinst sicher Chloratstoppinen ! Die Reibung von Chloratstoppine und Schwarzpulver( beim Verladen ) oder Schwarzpulverstoppine ist in der Tat höchst gefährlich . Die Reibung dieser beiden Materialien kann zur sofortigen Umsetzung führen .


    Aber zum Thema , echt eine ganz furchtbares Unglück . Ich wünsche dem Verletzten alles Gute und hoffe das auch die seelischen Wunden heilen .....
     
  19. Alles Klar Toni. Für dich als langjährigen Pyro ist das ein alter Hut für mich war es neu und ich wollte es nur erwähnt haben ;)
     

  20. War eigentlich jetzt nicht auf mich bezogen, sondern schon als Thema hier im Forum.
     

  21. Reine Schwarzpulverstoppine kanst reiben wie du willst. Ergibt höchstens Brösel.

    Die "Graue" allerdings ist reibungsempfindlich, DAS sollte man wissen!
    Ich denke mir, wenn das mit der Stoppine so der Fall war, dass vielleicht die Bombe zu streng ins Rohr passte, man mit etwas Druck nachhalf, dadurch die Papierhülse der Stoppine aufriss und so die Zündschnur offen zu liegen kam und durch die Reibung am Innenrohr zur Umsetzung führte. Wird man aber auch nie mehr so feststellen können. Die Bombe ist weg !!
     
  22. Auch wenn ich mich ungern an Spekulationen beteilige: Das Stichwort "Chlorat" ist immer ein heißer Kandidat wenn es um Unfallursachen geht. Chlorate sind zusammen mit Schwefel bestens geeignet Skandal zu machen.

    Chlorat-Stoppinen scheinen nun nicht mehr viele rum zu geistern.

    Aber die gängigen Zündpillen enthalten reichlich Kaliumchlorat! Häufig zusammen mit Antimontrisulfid.
    Das Zeug ist gut als Anzünder - zündet aber auch sonst bei jeder Gelegenheit. Ich glaube von doc_decker gibt's da ein paar ganz gute Videos zum Thema.

    Gerne genommen: Zündpille direkt in den Ausstoß. Dann die Bombe ins Rohr plumpsen lassen - Bingo!
    Die ist schneller wieder oben als sie rein ging!

    Niemand wird je erfahren ob der Anzünder durch einfachen Schlag oder durch kräftiges zusammentreffen von Chlorathaltiger Pille und Schwefel aus dem Schwarzpulver ausgelöst hat....

    Wie gesagt: Ob das oder etwas anderes die Ursache war - Alles Spekulation!

    Aber mal drüber nachdenken soll, muß und darf man schon. Auch und vor Allem um den eigenen Leib zu schützen.

    Ich halte es jedenfalls für eine Unsitte die Zündpillen ungeschützt direkt in den Stoß einzubauen. Und die üblichen Schutzkappen schützen nun mal nicht wirklich. Eine handbreit Stoppine und den Anzünder in einen Butterfly verbaut scheint mir deutlich sicherer zu sein. Und die zusätzliche Verzögerung ist eh vernachlässigbar bzw. lässt die sich problemlos über die Software ausgleichen....
    meint Raini

    Und wünscht dem Kollegen gute Besserung!

    P.S.: Butterflys werden die Verbinder genannt, die Stoppinen oder auch Grüne Visco mit E-Zündern verbinden. Richtig verarbeitet, also so, daß die Zündpille nicht direkt auf der Stoppine liegt, lassen sich die Zünder allerhand gefallen bevor da was knallt. Wer nicht weiß wo er die Dinger herkriegen soll: Einfach z.B.mal Stefan Stotz fragen.
     
    Eistee, walter, Bilsom und 4 anderen gefällt das.
  23. Auch von mir herzliche Genesungswünsche und kollegiale Grüße an Nico und alle Beteiligten.
     
  24. Raini´s " Methode" könnte gut funktionieren und hätte den Vorteil, dass man sie auch NACHHER einigermaßen sicher feststellen könnte. E-Zünder sind sicher noch mehr da und die Arbeitsweise , Zünder in den Stoß kann man auch eruieren.

    Wissenswert wäre allerdings zum Spekulieren, der Kaliber der Bombe. Grade bei 100mm wo oft die Rohre zu eng sind, lässt man sich gerne verleiten, die Bombe so in den Mörser zu stecken, dass man mit dem ganzen Arm ins Rohr greift.
    Da kann ich mir gut vorstellen, dass im Falle der Arm dann extra zu liegen kommt.
     
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