Österreich Feuerwerkgenehmigung

Dieses Thema im Forum "Feuerwerke, Events" wurde erstellt von tschipoint, 15. Mai 2014.

  1. Hallo Freunde,

    ich habe letztens wieder ein Feuerwerk genehmigen lassen und wurde auch genehmigt!

    Aber der Herr auf der BH sagte zu mir das ist das letzte Feuerwerk weil sie genehmigen in zukunft nur mehr noch Feuerwerke für Grossveranstaltungen und wegen einer Hochzeit oder Geburtstag usw nicht mehr!

    können die das einfach so machen? ???

    MFG

    Markus
     
  2. Warum sollten die das nicht können, die Ausstellung einer AG ist schließlich Freiwillig und kein muss.
     
  3. Na ganz so einfach ist die Sache nicht !

    Im 3. Hauptstück Besitz, Verwendung Überlassung

    unseres neuen Gesetzes steht im 1. Abschnitt bei

    §28.(1) Besitz und Verwendung pyrotechnischer Gegenstände und Sätze der Kategorien F3,F4,T2 und S2 sind nur auf Grund einer behördlichen Bewilligung erlaubt.

    Soweit ist das klar. Aber jetzt kommt es !


    Die Bewilligung ist zu erteilen, wenn.. und dann folgen eine Reihe aufgezählter Voraussetzungen, wie unzumutbare Lärmbelästigung (auch die ist definiert), Sicherheitsgefährdung etc.

    Die Betonung liegt auf "ist zu erteilen" und nicht "kann erteilt werden". Man hat also bei Erfüllung der vorgeschriebenen Voraussetzungen ein Recht darauf.

    Ich lese aber auch nirgend wo, dass es bestimmte Veranstaltungen sein müssen. Das würde auch dem Gleichheitsgrundsatz widersprechen.

    Auch der Einwand von Großveranstaltungen ist für mich nicht relevant, weil auch Großveranstaltungen mehrheiltlich von privaten Vereinen organisiert und durchgeführt werden.

    Jede Feuerwehr, jeder Sportclub, ja sogar Messeveranstaltungen oder Open-Air -Konzerte etc. sind im Grunde private Veranstaltungen.
    Und es gab schon "Feuerwehr- Großveranstaltungen" wo weniger Leute zugegen waren , als bei Hochzeiten.

    Ich hatte mal diesbezüglich mit einem Sachverständigen bei einer Komissionierung eine heftige Debatte als er mich anlässlich einer Hochzeit nach der Anzahl der Gäste fragte und ich meinte, dass DAS für das Bewilligungsverfahren nicht von Bedeutung wäre.

    Ziemlich aufgebracht , beruhigte er sich nach einer Weile und meinte dann:

    " Sie haben recht, DAS ist wirklich nicht von Bedeutung".

    Man muß dazu wissen, dass Anträge und Bewilligungen auch für Feuerwerke im Verwaltungsverfahrensgesetz geregelt sind. Diese Anträge müssen behördlicherseits immer mit einem Bescheid beantwortet werden -egal ob positiv oder negativ. Negative Bescheide kann man dann auch fristgerecht beeinspruchen.
    Darin liegt aber der Haken, weil Feuerwerksaufträge oft recht kurzfristig hereinkommen und naturgemäß auch die Anträge oft erst nur "in letzter Minute" gestellt werden können. Die Auflagen, welche man dann vorgeschrieben bekommt kann man dann aber fristgerecht NICHT mehr beeinspruchen, was oft mit der Unterschrift zum Rechtsmittelverzicht = Rechtsmittel der Beeinspruchung endet.

    Ich würde solche Aussagen eines einzelnen Beamten als desse Meinung hinnehmen und einmal ein fiktives Feuerwerk 6 Monate im Vorhinein beantragen. Dann hat man genug Zeit, alle Rechtsmittel auszuschöpfen.

    Noch ein Tipp: Wird, was richtig ist, das Vorlegen des Abschlusses einer entsprechenden Haftpflichtversicherung verlangt, dann mit dem Versicherungsunternehmen ausmachen, dass man im Falle einer Absage bzw. eines nicht Durchführens des Feuerwerkes , die schon bezahlte Prämie wenigstens gutgeschrieben bekommt.

    Was man auf keinen Fall sollte, sich der Willkür - egal von Wem beugen.
     
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  4. Leider ist das in der Praxis manchmal wirklich ein Spiessrutenlauf... und man ist leider doch oft der Willkür von Beamten abhängig... da kannst du 1000 mal im Recht sein, manchmal kommst du einfach nicht durch ohne einen riesen Zirkus zu veranstalten und die Jungs wissen dass du die Energie nicht aufbringen wirst.
     
  5. Letztlich gilt dennoch – zumindest gehe ich davon aus, dass es in Österreich nicht anders als in Deutschland ist – das Willkür-Verbot und der Gleichbehandlungsgrundsatz. Wenn der sture Beamte selbst nach diesem Hinweis noch nicht einlenkt, dann braucht man sicherlich Geduld und Energie, aber am Ende sollte man schon durch kommen können.

    Dennoch gilt dabei immer: nett und freundlich sein, gut informiert und vorbereitet, dann lassen viele ja doch mit sich reden und bleiben nicht immer trotzig ;)
     
  6. Der "sture" Beamte muß eben, wenn man den neg. Bescheid beeinsprucht, sich auch mit DEM befassen und wird bald draufkommen, dass "Sturheit" eine pers. Eigenschaft ist, aber kein rechtlich relevanter Tatbestand.

    Meist "gehen" Die dann fragen, wie DAS so wirklich ist.
     
  7. Anton, wie ist "unzumutbare Lärmbelästigung" definiert?

    SG Philipp
     
  8. Och , das ist ganz einfach...aus Gummi:

    Zitat:

    Eine Lärmbelästigung ist dann als unzumutbar anzusehen, wenn ein gesundes normal empfindendes Kind oder ein gesunder normal empfindender Erwachsener dadurch in seiner Gesundheit gefährdet werden könnte.

    Genau so steht´s auf Seite 99 unter Erläuterungen.

    Was auch wo steht ist:

    Hörschäden durch Lärm können ab 85 Dezibel auftreten.

    Deswegen verlangen auch immer mehr Behörden Schall.- bzw Lärmmessungen bei oder von Feuerwerken...und sind dann jedesmal bitter enttäuscht, wenn das Ergebnis so ist, dass die Pferde z. B im Wienr Prater nicht einmal mit den Ohren wackeln wenns kracht und man VORHER vorrausgesagt hat, dass die Pferde wahrscheinlich Selbstmord begehen werden, bevor die Erinnerung in der 25. Pferdegeneration wieder hochkommt, in den Krieg ziehen zu müssen !
     
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  9. Danke Anton für die Erläuterung!

    Bzgl. Genehmigungen hab ich dann gleich noch eine Frage, ich hoffe es ist für den Topicersteller okay, wenn ich die Frage gleich hier anhänge:

    In vielen Städten bekommt man ja keine Ausnahmebewilligungen vom Verwendungsverbot der Kat2 im Ortsgebiet mehr (auch nicht als Scheininhaber)!

    Wie schaut es nun in der Praxis aus, wenn ich einen Antrag auf ein Kat F4 Feuerwerk bei der zuständigen Verwaltungsbehörde stelle und pro forma einen Kat. F4 Artikel reinschreibe (z.B. Vulkan aufgrund der Platzverhältnisse), den Rest aber lediglich Konsumentenfeuerwerk anführe.

    Sollte doch funktionieren, oder?

    SG Phil
     
  10. Naja

    die aussage vom netten Beamten warum sie nichts mehr genehmigen war der,
    das sie immer nach einem Feuerwerk beschwerdeanrufe bekommen das es so kracht usw!

    obwohl an gewisse plätzen jahrelang schon feuerwerke abbgebrand werden!

    zum beispiel im Bezirk Kitzbühel hatte ich noch nie Probleme hatten auch nie was gesagt!

    Also wenn alles passt Sicherheitsabstände,Versicherung,..........,usw finde ich es nicht in Ordnung nur weil er schlechte Laune hat es mir nicht zu genehmigt!

    zum glück hatte ich bis jetzt noch keine Probleme aber wenn dann lass ich es mir nicht gefallen!
    Freundlich natürlich weil der Beamte sitzt immer am längeren arm!:)
     
  11. Na ja, wenn es Die nicht durchschauen....

    Wenn es aber NUR die Platzverhältnisse sind, würde ich eher auf noch etwas harmloseres zurückgreifen, z. B. auf eine pyrotechnsiche Schrift. Und wenns nur ein oder 2 Buchstaben sind oder ein Logo (Herz). Entsprechend groß und verleitet ist das sicher F3 , es wird niemand etwas dagegen haben und logisch ist eine F3 Bewilligung auch. Fällt das Herzerl dann kleiner aus , oder es hat "zufällig" nicht funktioniert..das überprüft dann kene Sau mehr.

    Übrigens habe ich mir bei solchen "Zuständen" früher immer angewöhnt, schon in das Ansuchen damals noch Kl III, reinzuschreiben:

    "Verwendet werden hauptsächlich Feuerwerkskörper der Klasse II, allerdings anders als einzeln gezündet."

    ICH durfte ja verbinden... die Anderen waren zufrieden, ICH der Genaue, weil ja eigentlich Kl II und trotzdem beantragt.....

    Das hilft dir, eine guten und kompetenten Ruf zu erwerben.
     
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  12. lärmarm

    es gebe auch noch die möglichkeit einfach weniger zu knallen.
    dann regen sich auch weniger leute auf.
    so kann man sich auch einen guten ruf erwerben und zugleich die
    anrainer schonen.
    lärmbelästigung ist für die meisten eindeutig wenn es laut knallt und pfeift.
    es gibt heutzutage doch schon viele schöne effekte die nicht unbedingt
    immer laut krachen müssen.... römische lichter, kometenrohre, vulkane,
    bengalen, feuerräder, feuertöpfe, single shots, wasserfall- und falling leaves
    in bomben und batterien, kometen und feuertöpfe ohne zerleger am himmel in
    batterien z-shape, w-shape, x-shape, ..., .... noch dazu wo doch die Musikfeuerwerke immer populärer werden.

    wer heute ernsthaft behauptet, dass ein feuerwerk IMMER laut krachen muss,
    der ist leider von gestern.
    im hinblick auf umwelt und lärmtehmen wären wir gut beraten wenn wir hier auch
    ein bißchen mehr umdenken und wir werden eindeutig weniger probleme haben
     
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  13. #13 anton, 16. Mai 2014
    Zuletzt bearbeitet: 16. Mai 2014


    Eine Rücksichtnahme auf die Anrainer und die nicht Verwendung von Feuerwerkskörpern jeder Art, welche die unnötige Knallerei einlaboriert haben, setze ich als geprüfter Feuerwerker sowieso mal voraus.

    Schließlich haben WIR nicht nur andere Möglichkeiten, sonder AUCH eine Verantwortung dem ganzen, eh schon verrufenen Gewerbe gegenüber !

    Und weil grade wieder mal Christian sich meldet...ich erinner mich (und Alle die es in Linz damals bei der letzten Klangwolke gesehen haben)...an seine fantastisch lautlos aufsteigenden Silberkreisel.....

    Hab sowas Ähnliches mal mit "Kreiseln an der Schnur" gemacht, wenn wer DAS noch aus den 80er Jahren kennt.

    Macht ´ne Menge Arbeit und noch mehr Wissen, solche Effekte herzuzeigen.

    Ich habe DAS wie es Pyrovision gemacht hat, in den letzten 11 Jahren so bei Feuerwerken erst 2 x gesehen.
     
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  14. Es kann nicht schaden, ein gewisses Fingerspitzengefühl zu zeigen, da stimme ich zu.

    Andererseits habe ich die Erfahrung gemacht, daß es fast immer was zu meckern gibt, wenn nicht über die Lautstärke, dann über den Qualm, abgesperrte Wege, zugeparkte Straßen, usw.

    Wir hatten hier in Nürnberg in früheren Zeiten alljährlich zum Südstadtfest ein schönes Feuerwerk, dann wurde solange gemotzt, bis aus dem einstigen Höhenfeuerwerk eine kleine Barocknummer wurde. Diese zog allerdings weit weniger Zuschauer an, so daß am Ende gar kein Feuerwerk mehr geschossen wurde. Die Beschwerdeführer vertraten damals eine Gruppe von 9 Leuten, insgesamt haben also 11 Personen tausenden von Besuchern den Spaß vermiest und den Schaustellern die Einnahmen geschmälert. So kanns halt leider auch kommen, wenn man "umdenkt".
     
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  15. Einen Verfall der Großfeuerwerkzuschauerfreudigkeitsbesuche gibt es schon bald überall.
    Nur sehe ich das etwas anders. Der "Mist" der heute als "Großfeuerwerk" so verkauft wird, spottet doch jeder Beschreibung.
    Da werden, und ich habe DAS erst am Karsamstag selber erlebt, ein paar Batterien hingestellt und angezündet. Ausschauen tut´s dann so, wie wenn der "Anzünder", die Bezeichnung "Pyrotechniker" verdienen die ja gar nicht, nicht einmal weis, was aus so einer Batterie rauskommt. Eine 1/4 Stunde Ballerei mit 3-facher Wiederholung. Das kann Niemanden mehr begeistern. Die (wenigen) Leute die noch vergleichsweise da waren, als es vor einigen Jahren noch ein wirklicher Feuerwerker gemacht hat, und die Straße von Menschenmassen verstopft war, sind während des Feuerwerkes heimgegangen.
    Warum Das so ist?

    Ich glaube, in erster Linie haben die Auftraggeber kein Geld und auch keine Motivation mehr um ein ordentliches Feuerwerk veranstalten zu lassen. Und um das Weinge wird es eher eine "Verunstaltung".
    Einmal mehr, sehe ich auch die überall in Mode gekommenen fertigen Batterien. Unzählige Schuß in immer gleicher Reihenfolge und so Abwechslungsreich, dass man mind. 10 gleiche Farben/Effekte hintereinander anschauen muß...
    Das nervt bald Jeden.

    Dazu kommt noch das neue Gesetz mit keinen Bomben mehr in F3. Dafür aber schon geprüfte Pyrotechniker für F3.
    Insgesamt ist das für eine ordentliche "Feuerwerkskultur" alles ander als zuträglich.
     
  16. Vielleicht liegt es auch daran, daß der Normalzündler mittlerweile viele der in kleinen Batteriefeuerwerken geschossenen Artikel selbst kaufen kann, dadurch sind solche Effekte nicht mehr wirklich neu und einige Zuschauer sehen womöglich keinen Sinn mehr darin, zu einem Feuerwerk zu gehen, das auch nicht viel größer ist als das, was sie selbst an Silvester in die Luft schießen.
     
  17. Klar ist DAS auch ein wesentlicher Grund. ich habe das in dem:


    http://www.feuerwerk-forum.de/showthread.php?t=42625&page=3 Beitrag 36

    auch insofern angemerkt, als schon viele "Pyrotechniker" um sich Ansuchen an BH´s zu ersparen, möglicherweise nur mehr F2 verwenden.
     
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