Handhabung & Technik Zündmodul für Musikfeuerwerk

Dieses Thema im Forum "Effekte, Feuerwerkskörper, Technik, Hilfsmittel" wurde erstellt von Vesuvio, 25. Januar 2008.

  1. Wie schon in der Diskussion Vesuvios Silvester 2007 erwähnt, habe ich zwischen Weihnachten und Neujahr eine musiksynchrone Steuersoft- und Hardware entwickelt. Der knappe Zeitrahmen hatte den Nebeneffekt, dass ein bezüglich Kanalzahl (16) stark eingeschränktes System entstanden ist, das aber innerhalb dieser Schranken einfach und zugleich robust und leistungsfähig erscheint.

    Die bislang verfügbaren Details: 16 Kanäle (Parallelbetrieb von mehreren Modulen möglich), Zündspannung max. 34V; PROFETs als Schaltelemente (kurzschlußfest, vielfach gesichert), Steuerung über einen MP3- oder CD-Player (ein Kanal für die Begleitmusik, ein Kanal für die Steuersignale, Abspielen kann unterbrochen und fortgesetzt werden, Verbindung mit dem Zündmodulen über Cinch-Kabel; bei mir läuft dies wesentlich komplexer über Funk; das würde aber den Rahmen eines einfachen Systems sprengen), quasi millisekundengenaue Zündung (aber kein schnelles Steppen, max. etwa 2 Zündungen pro Sekunde).

    Die Frage wäre nun, ob an einem derartigen System hinreichend breites Interesse besteht, so dass es sich lohnen würde, bspw. eine Platine zum Selbstbau zur Verfügung zu stellen. Bei Interesse also bitte mal melden. Wegen der Einschränkungen dürfte dies eher für nicht-Pyrotechniker interessant sein (wobei, wer weiß, vielleicht zum Testen der Technik ohne nennenswerte Investition?). Aktive Bauteile + Quarz dürften auf etwa 25 Euro kommen.
     
  2. Hallo Vesuvio,

    aber sicher besteht Interesse an sowas. Man freut sich doch immer, wenn eine Sache Hand und Fuß hat und seine Tauglichkeit auch schon in der Praxis bewiesen hat. Vielleicht kann man das Dingens ja auch noch etwas "aufbohren" kanalmäßig gesehen.
    Angesichts der in den letzten beiden Monaten ausgeuferten Anzahl von Beiträgen, wo Leute noch nicht mal den Unterschied von Strom, Spannung und Widerstand kennen und den Lötkolben falsch rum halten, aber eine Zündanlage selbst konstruieren wollen, wäre ein solcher Beitrag ja förmlich eine Erholung. Eine runde Sache eben. Bitte mehr davon!

    Pyro-Wolf(gang)
     
  3. Ich arbeite auch gerade an der entwicklung einer solchen Anlage. Vielleicht könnte man sich mal zusammentun und erfahrungen austauschen
     
  4. ...Funkzündanlage wohlgemerkt, da die Drahtgebundene ja trotz 6-monatiger Bastelei nicht funktionierte! Und schlußendlich nicht vergessen: den E-Zünder mit UHU an die Visco kleben...:D

    dito! Hätte ergo auch Interesse...
     
  5. Das klingt sehr interessant, ich währe an der Selbstbau-Platine interessiert.
    Hast du Details zur verwendeten Codierung. Bei nur zwei Zündungen pro Sekunde werden wohl ziemlich viele Daten übertragen, was auf ein stark gesichertes System mit ausreichend Redundanz als Schutz vor Fehlzündungen schließen lässt.
    Gibt es Erfahrungen mit der Übertragungssicherheit des Audio Signals? Ich gehe davon aus, daß sich beim Cinch Kabel schnell mal Bitfehler einschleichen können. Währe unter Umständer eine Übertragung über ein XLR Kabel sinvoll?
     
  6. Kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Klinkt sehr interessant. Würde mich auch für ein Testsystem interessieren. Bin gespannt auf mehr Details.

    Bis dahin - Gut Schuss
    Andreas
     
  7. Na, ein paar Interessenten sind ja schon da! (Nach Belieben auch per PN.)

    @Yves: XLR Kabel ginge ebenso; die Übertragung ist zumindest vom Prinzip her robust (auch für 1000m geeignet).
     
  8. Mir würde schon allein der Schaltplan der ganzen Anlage genügen :)
     
  9. Ergänzung

    Hi Vesuvio,

    projektiere auch gerade an einer modularen Züdanlage mit 12k modulen und max. 122k
    aber unbegrenzter Anzahl an Modulen. Die Basis bilden Profets 621L / ATMega / und mini
    Funkmodem von Adeunis. Eine Cue basierte Zeitsteuerung ist vorgesehen allerdings noch
    kein Timecode.
    Evt. kann man sich ja diesbezüglich austauschen.

    Gruß Dirk
     
  10. Kann mich da nur anschließen, mich würde als erstes mal das Funktionsprinzip interessieren, mit dem die Anlage arbeitet und mit welchen Chips das realisiert wurde bzw. wird....

    Die verfügbaren technischen Informationen zu Timecode (FSK, SMPTE) scheinen selbst im Internet äußerst dünn gesät zu sein. Vielleicht könnte man hier mal wirklich gemeinsam brauchbare Quellen zusammentragen, was es so zu dem Thema an technischen Unterlagen, Datenblättern und Elektronik-Chips auf dem Markt gibt, mit denen man sowas realisieren kann...

    Viele Grüsse
    Pyro-Wolf(gang)
     
  11. Naja, Platinen herstellen ist nicht ganz trivial, das Zusammenlöten dagegen eine lösbare Aufgabe.

    Etwas Information zu Thema Timecode findet sich bei soundlight

    Ein interessantes Buch währe dann noch:

    Titel: Control Systems for Live Entertainment
    Autor: John Huntington
    Verlag: Focal Press
    ISBN: 0-240-80348-5

    Hier noch ein Link zur Webseite des Autors: http://www.controlgeek.net/
     
  12. Und hier auch noch ein Link von mir:
    http://www.philrees.co.uk/articles/timecode.htm

    Der SMPTE-Timecode ist relativ trivial und lässt sich leicht über ein kleines Programm das die Daten von der Soundkarte (Line-In) aufzeichnet und analysiert auswerten. Ich habe dafür vor einiger Zeit mal ein Programm entwickelt, dass den Timecode auf diese Weise universell anzeigen kann.

    Dazu muss man zunächst wissen, das der Timecode als eine Folge von "Tönen" unterschiedlicher Frequenz übertragen wird. Ein Ton (hohe Frequenz, z.B. 2.4kHz) für eine logische 1, ein Ton (niedrige Frequenz, genau die Hälfte der hohen Frequenz - hier also 1.2kHz) für eine logische 0. Wenn man den Timecode sehr stark verlangsamt anhören würde, könnte man die 0en und 1en mitschreiben.

    Das ganze funktionierte in meinem Programm mit der folgenden Methode:
    Für jedes eingelesene Sample der Audiodaten wird die Amplitude festgestellt. Ist der Wert lauter als 75% des Maximums wird er als A aufgezeichnet, ist er leiser als 25% der max. Lautstärke wird ein B aufgezeichnet. Befindet sich der Lautstärkewert zwischen 25% und 75% wird das A oder B vom vorhergehenden Sample übernommen.

    Um die Daten des Timecode zu analysieren wird nun die maximale Länge von "kompletten" A- oder B-Bereichen ermittelt. Diese maximale Länge entspricht der "niedrigen" Frequenz der SMTPE-Datenübertragung. Für jeden Wechsel zwischen A und B lässt sich jetzt bestimmen, ob der vorhergehende Abschnitt ein EINSBIT oder ein NULLBIT darstellt indem verglichen wird, ob die Länge des Abschnitts eher der Länge des längsten zusammenhängenden Abschnitts entspricht oder der halben Länge des längsten Abschnitts. Da die maximale Länge einer niedrigen Frequenz entspricht (= log. 0) und die hälfte genau der hohen Frequenz (= log. 1) lässt sich der Strom der Samples hier schon in ein Muster aus 1en und 0en übersetzen. Da pro logischer 1 bzw. 0 jedoch nicht nur eine sondern mehrere Perioden übertragen werden, ist dieser Datenstrom so noch nicht zu verwenden (eine einzige 1 würde als 1111111111 bzw eine einzige 0 als 00000 erscheinen).

    Eine Information lässt sich aus diesem Datenstrom allerdings gewinnen: Wie kurz ist die kürzeste 1 bzw 0?
    Jeweils eine dieser "kürzesten" Perioden entspricht nun jeweils einer 1 bzw einer 0, sollten es mehr Daten "ohne Wechsel" sein, sind es entsprechend einfach mehr folgende Bits die ebenfalls 1 oder 0 sind.
    Die Folge aus 0 und 1 kann man jetzt anhand dieser Info "aufteilen" und erhält den SMTPE-Code.

    Natürlich kann man das ganze auch mit einer FFT-Analyse auswerten, aber das ist a) wesentlich komplizierter, b) benötigt man die genauen Frequenzen der log. 0 und 1 im Timecode, was auch vom benutzen Timecode abhängig ist und c) benötigt man für eine FFT mehr Samples bevor man überhaupt erst loslegen kann. Mit einer geschickten Anordnung bzw dem "mitzählen" der einzelnen Bits hat man hier bereits mit dem letzten empfangenen Bit den kompletten Timecode ausgewertet.

    Alles in allem ist diese Methode also die einfachere, fehlerunanfälligere und vor allem auch schnellere als eine FFT.

    Übrigens braucht es (unabhängig davon ob die Theorie hier sehr einfach ist) in der Praxis wenn man das ganze per Mikrocontroller auswerten will schon eine recht schnelles Modell. Eine Samplingfrequenz von 19,2kHz sollte es schon sein wenn man vernünftige, verlässliche Daten erhalten will. Vielleicht sind unter diesen Umständen zwei Bandpassfilter dann doch die optimalere Alternative als mit den "Rohdaten" rumzurechnen ;-)

    Falls Ihr noch Fragen zum SMPTE habt.. einfach den Link besuchen oder in der englischen Wikipedia mal unter "SMPTE time code" nachsehen.


    Liebe Grüße,

    Tobi

    P.S: Ich gucke nochmal ob ich meinen Versuchsprojekt noch finde..
     
  13. :) Finger streck, schnipp, schnipp

    :joh: Thomas
     
  14. Sag mal, ist er denn überhaupt noch an der Anlage dran?
    Wäre auf jeden Fall interessant.

    Dieser Thread ist von 01/2008 falls du es noch nicht gemerkt hast :D


    Mfg Fynn
     
  15. Hätte auf jedenfall ebenfalls Interesse!
     
  16. Ebenso!
    Hätte auch Interesse.

    See u
     
  17. > Sag mal, ist er denn überhaupt noch an der Anlage dran?
    > Wäre auf jeden Fall interessant.
    > Dieser Thread ist von 01/2008 falls du es noch nicht gemerkt hast

    Jo, er ist... allerdings mit durch Zeitmangel bedingten großen Pausen (daher war auch meine Anwesenheit im Forum etwas lückenhaft in letzter Zeit). Ich hatte noch Möglichkeiten gesucht, das Konzept etwas zu erweitern; aber bevor es zu lange dauert, ist es wohl doch besser, wenn erstmal die beschriebene Version kommt, nach dem KISS-Prinzip. Wenn noch jemand Interesse hat, schadet es jedenfalls nicht, dieses zu bekunden. ;)
     
  18. Update: Mit etwas Glück könnte ein Muster bis Rodgau fertig werden (wenn bestellte Bauteile noch rechtzeitig eintreffen, und ich noch etwas Zeit finde). Weitere Infos gehen ggfs. auch direkt an die Interessenten; bei Interesse also einfach rechtzeitig melden.
     
  19. Also interesse hätte ich auch
     
  20. Meld :D

    Ich hätte auch Interesse :)
     
  21. hätte auch interesse

    gruss und schuss
     
  22. Die Bauteile trafen erst am Freitag ein, aber das langte noch, am Freitag abend das Platinendesign fertig zu machen (die Frage war noch, ob die SMD- oder die normale Variante zuerst ankommt). Am Samstag ätzen und löten (schon lange keine Platine mehr selber geätzt, aber wenn es eilt...); am Abend in Rodgau konnte, wer wollte, das funktionsfähige Modul im Einsatz sehen (Test-Steuersignal vom CD-Player, LED statt Zünder).

    (Und, weil zwei gefragt hatten; mit KISS-Prinzip meinte ich "absichtlich einfach gehalten", siehe http://de.wikipedia.org/wiki/KISS-Prinzip .)
     
    stryder und unkrautEx gefällt das.
  23. Und mich hast du mit demplatzenden E Zünder erschreckt :D:D:D
     
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