Museum Was so unter Sammlern abgeht...., echt krank!

Dieses Thema im Forum "Museum, Firmen, Historie" wurde erstellt von Stoppinchen, 25. September 2016.

  1. Ganz ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, daß jemand z. B.für eine einzige Rakete 50+ Euro bezahlt.
    Entweder gibt es einen Markt dafür, daß man dieses übertolle Teil dann noch für mehr Geld losschlagen kann, dann macht es Sinn, oder dieser jemand ist so verrückt, daß er auf eine wertlose "Marke" setzt, in der Hoffnung, diese würde irgendwann mal mehr Wert haben.
    Für mich ist das ein Spiel, daß diejenigen verlieren, die am Ende der Spirale nach oben die höchsten Preise bezahlt haben.
    Irgendwoher kenne ich das doch, achja, da war doch um die Jahrtausendwende so 'ne Aktien-Euphorie (Neuer Markt), bei der letztendlich fast keine Sieger übrig blieben.
    Vorher waren alle ganz schlau, danach gingen manche Pleite.
     
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  2. Sicherlich sind diejenigen "Dummen" schuld an der Entwicklung, die solch astronomische Preise (dreistellig für manche Raketen, drei- bis vierstellig für Böllerschinken, Schachtel FF-Petarden für 50 Euro, rosa Schwärmer für 100 Euro etc.) freiwillig oder gar vorauseilend zahlen. Viele Sammler können da nicht widerstehen, und geben die Sachen dann her.

    Diese Leute wecken ja erst die Gier bei vielen anderen, auch solche die sich bislang nicht für das Thema "altes Feuerwerk" interessiert haben, denn in der "Szene" bleibt nichts lange verborgen, sowas spricht sich doch rum.

    So kommt es dann, dass sich viele die richtig teuren Sahnestücke dadurch finanzieren, dass sie alles mögliche - teils auch teuer - aufkaufen, nur um es dann gleich wieder noch teurer anzubieten, in der Hoffnung, dass auch an diesem Tag wieder "ein Dummer aufgestanden ist". So wird eben die "Kriegskasse" gefüllt. Klar, den letzten in der Reihe beißen die sprichwörtlichen Hunde. Aber der letzte will das Zeug sowieso meistens aufheben und nicht zünden.

    Letztendlich ist es ein Teufelskreis der Gier.
     
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  3. Warum nur versteht keiner, dass es auch Menschen gibt, denen es nicht um Geld und Gewinnmaximierung geht, sondern um die Erfüllung einer emotionalen Leidenschaft?
    Ich verbinde mit den alten Sachen tolle Erlebnisse aus der Jugendzeit und freue mich, wenn ich Gegenstände bekommen kann, die diese Erinnerungen wieder aufleben lassen. Ja - ich bezahle dafür auch einen gewissen Preis, aber nicht mit dem Hintergedanken, daraus irgendwann wieder einen finanziellen Gewinn zu erzielen. Und gerade, weil so viele Emotionen damit verbunden sind, ist die aktuelle Entwicklung für einen echten Liebhaber alter Sachen schwer zu verdauen. Aber okay, ich werd's nicht ändern, also muß ich auf das Eine oder Andere verzichten. So weit, so klar.


    Das beschreibt die Situation, in der viele Sammler stecken, ziemlich treffend!

    Auch wenn man von sich behaupten kann, dass man nicht aus reinem Gewinnstreben versucht, alte Sachen zu erwerben, muß man natürlich taktieren. Also Sachen zum Tauschen erwerben oder irgendwas veräußern, um Liebhaberstücke bezahlen zu können. Nur darf das nicht ausufern, aber genau das tut es gerade. Also: Notbremse!

    Persönlich habe ich festgestellt, dass es eine Szene von "echten" Sammlern gibt, die noch die Zeit selbst erlebt haben, aus der die vielen heute begehrten Artikel stammen. Die gehen, wie ich behaupten möchte, immer noch ziemlich fair und realistisch miteinander um! Und dort bewegen sich die Wertvorstellungen auch immer noch auf einem realistischen Level. Hat jedoch jemand überdeutlich nur noch das Dollar - respektive das Eurozeichen in den Augen, lasse ich inzwischen die Finger davon. Dann lieber weniger "neues" Altes dazu bekommen, aber zu fairen Bedingungen.

    Und noch etwas zum wiederholten Mal. Es gibt genug Zeitgenossen, die sich hier auslassen, dass sie das Sammeln von alten Sachen ohnehin nicht nachvollziehen können. Die diese ewig Gestrigen, die nicht gemerkt haben, dass die Zeit weiter gegangen ist, absolut so gar nicht begreifen können (nein, nicht begreifen WOLLEN, muss es heißen).
    Dazu noch einmal: Sammeln hat etwas mit Emotion, Liebhaberei und schönen Erinnerungen zu tun. Man holt sich sozusagen das zurück, was die Gegenwart mit ihren Veränderungen nicht mehr bieten kann. Dabei ist es völlig egal, ob es sich um altes Feuerwerk, Schallplatten, Werbeschilder, Briefmarken oder alte Autos handelt. Man sieht das Schöne darin, was man heute so nicht mehr findet.
    "Aber es gibt auch heute schöne Sachen", wird da sofort ein Aufschrei erfolgen. Das aber hat etwas damit zu tun, dass man in diese Zeit hineingewachsen ist und diese Eindrücke emotional verarbeitet, sie brennen sich sozusagen in die Psyche ein (sorry, wenn ich es nicht besser in Worte fassen kann!). Ich wette, dass viele junge Leute von heute, in dreißig Jahren auch sagen werden "ach, damals (!) sahen die Autos noch schön aus...!" Das hat unsere Generation vor dreißig Jahren mit den damals Älteren erlebt, wenn die von ihrem ersten VW Käfer mit Brezelfenster geschwärmt haben!

    Deshalb mag ich mich nicht beschimpfen lassen, wie bescheuert es doch sei, alte Sachen zu sammeln oder zu mögen (egal aus welchem Themenbereich). Es soll ja gerne jeder sein Leben möglichst so gestalten, wie es ihm gefällt. Nur soll er mir bitte nicht Meins madig reden. Leben und leben lassen, solange man dabei niemanden auf die Füße tritt!

    Hätte es nie Sammler gegeben, hätten wir heute keine Museen, die wir bestaunen könnten!

    Uih, schon wieder ein halber Roman! Hat auch was mit Leidenschaft zu tun...;)
     
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  4. Durch Funke sind die Preis schon gut gefallen und durch die Shishing Cracker...

    Einige ältere Päckchen Chinaböller aber auch alte DDR-Reiber werden aber nur zu wirklich unverschämten Preisen angeboten. Meist aber nicht von Sammlern sondern von Leuten die damit noch Reibach machen wollen...schade aber so ist das nun mal.

    Wenn von Funke noch mehr kommt an Knallware werden einige Produkte inflationär entwertet! Bei den Fröschen ist es schon der Fall meiner Meinung nach.....
     
  5. Tja ...

    Es gibt immer einen der einen veräppeln wil und einen der sich sich veräppeln lässt.

    Ich ersteigere eh nur sehr selten etwas, aber wenn dann habe ich ein Limit, wird das überboten ... so what ?

    Die Phantasiepreise zahlt eh kaum jemand es sei denn er hat einen Nagel im Kopf oder einfach nur keine Ahnung. Aber selbst dann hält sich mein Mitleid in Grenzen denn grade in der heutigen Zeit ist mit Hilfe des I-Net's es nie so leicht gewesen sich über etwas zu informieren.
    Ich würde fast drauf wetten das es bei der ganzen Preistreiberei zu über 90% es eh nur Freunde oder Bekannte sind die mitbieten und den Preis so zu pushen versuchen.

    Einfach mal standhaft bleiben.
     
  6. @Stoppinchen

    Du hast i-wo recht aber wir haben immer noch einen freien Markt. Der der Sammler ist davon nicht ausgenommen.
    Ich habe z.B. eine Vorliebe für die Muscle-Cars der 60-70er Jahre. Wenn man mal überlegt war an diesen Autos wirklich nichts besonderes.
    Bananenfahrwerke, rostende Karossen und spartanische Ausstattung. Das einzige was die hatten war ein einigermaßen ansprechendes Design und eben die fetten leistungsstarken V-8 Motoren. Aber dennoch im Endeffekt nur Seriengefertigte Ware welche in vielen US-Action Spielfilmen nach der Ölkrise massenhaft geschrottet wurde.
    Die wenigen Exemplare die es noch gibt erzielen mittlerweile Astronomische Preise. Sind die das Wert ? Nein, defintiv nicht. Also begnüge ich mich mit schönen Postern dieser Fahrzeuge ... auch wenn ich sie viiiieeel lieber in Original hätte. Aber da ist mein Verstand DEUTLICH stärker als meine Emotion ..
     
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  7. Jeder Sammelgegenstand oder Luxusgegenstand definiert letzten Endes den Preis durch das was gezahlt wird. Während der 1000 Euro Böllerschinken noch wegen der Seltenheit gekauft wird, also tatsächlich ein Gegenwert definierbar ist, so sind vuele Luxusgüter -insbesindere Designerklamotten- nur durch den Preis besonders. Nur weil jeder weiß das der Gegenstand so teuer ist wird er überhaupt gekauft. Finde das weitaus realitätsferner als etwas zu kaufen weil man es selbst gut findet und eben nicht billiger bekommt.
    Und auch der Verkäufer wäre doch irgendwie schon fast masochistisch wenn er etwas für 100 Euro verkauft für das auch 1000 gezahlt wird. Vin daher sehe ich da weder auf Käuferseite noch auf Verkäuferseite irgendetwas unnormales, beklopptes oder gar anstößiges. Völlig normal, es wird Geld ausgegeben, einer freut sich über das was er dafür bekommen hat und der Andere über das was er fürs Geld bekommt...ein ehrliches und offenes Geschäft mit zwei glücklichen Parteien am Ende.
     
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