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Feistel KO-Schläge (Update)

Hier zu sehen, eine fast vollständige Chronologische Aufstellung diverser Feistel KO-Schläge aus den 70er, 80er und 90er Jahren. Ich bin schon eine ganze Weile damit beschäftigt, die richtige Reihenfolge samt zeitlicher Eingrenzung der Produktion nachzuvollziehen und darzustellen, leider ist das nicht immer so einfach... Der erste von Feistel Produzierte KO-Schlag kam definitiv in den 60er Jahren mit der Artikelnummer 160 und BAM-Nummer 1946 als "Kanonenschlag mit Reibzündung" auf den Markt und war seinerzeit schon in orangeroter Farbe, jedoch ohne Würgung an einem Ende. Im Feistel Katalog 1971 kam der selbe Artikel dann als "KO-Schlag ll" ebenfalls in orangeroter Farbe mit gleicher Artikel- und BAM-Nummer, jedoch mit der für Kanonenschläge charakteristischen, dicken Bickford Zündschnur auf den Markt. Diese beiden Varianten verlinke ich mithilfe von Katalogen unter meinem Bild. Einige Jahre später, so etwa ab 1976 kam der KO-Schlag dann orangefarben mit gleicher Artikelnummer 160 aber neuer BAM-Nummer 0870 und erstmals mit einem für Feistel ganz typischen, gewürgten Ende. Diese Bauform wurde dann bis zur Einstellung der Produktion beibehalten. Im Laufe der Jahre wechselte dann irgendwann die Farbe der KO-Schläge von orangefarben zu rosafarben und sie bekamen einen zusätzlichen Aufdruck FKG was für "Feistel KG" stehen müsste, aufgedruckt. Ganz sicher kann ich nicht sagen, zu welchem Zeitpunkt dieses Kürzel mit aufgedruckt wurde. Ich schätze mal Ende der 70er oder Anfang der 80er Jahre...? Mitte bis Ende der 80er Jahre änderte sich dann erstmals die Artikelnummer 160 zu 00160 und anstatt FKG-Kürzel wurde ein Gö-Kürzel für "Göllheim" mit aufgedruckt. Diese Variante war der letzte KO-Schlag mit grüner Schrift und kam in einem auffällig leuchtendem Orange. In der Draufsicht fällt hier besonders auf, dass das verwendete Papier für die Hülse nicht mehr durchgängig gefärbt ist, sondern nur die äußere, letze Papierschicht. Die letzte Version des KO-Schlags wurde dann farblich etwas dunkler orange, mit schwarzer Schrift bedruckt. Auch hier wurde nochmal die Artikelnummer 00160, sowie die BAM-Nummer 0870 und das Gö-Kürzel verwendet. Kurze Zeit danach war dann Feierabend in Göllheim und die Produktion wurde eingestellt. Also ich schätze mal es müsste um die 10 verschiedene Varianten geben welche sich teilweise sehr deutlich, teilweise aber auch nur geringfügig unterscheiden. Es lohnt sich immer mal einen genauen Blick darauf zu werfen und zu vergleichen. Die beiden rosafarbenen KO-Schläge unterscheiden sich z.B. nur anhand des klein/groß gedruckten KO-Schlag bzw. Ko-Schlag Schriftzuges und einer leicht abweichenden Farbe.

Schlagworte:
Feistel KO-Schläge (Update)
Twistone, 29. Oktober 2018
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      dimpel_mind
      Dankeschön für die gut recherchierte Hintergrund Information
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      Dobi
      Auch von mir ein großes Danke für die Mühe, die Du dir damit gemacht hast. Da werden bei mir alte Erinnerungen wach.
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      Feuer_und_Flamme!
      Schönes Bild und erstklassige Hintergrundinfos!
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    • Twistone
    • Twistone
      Anbei noch die ersten beiden Varianten aus den Feistel Katalogen 1969 und 1971:

      [​IMG]





      Feist-1971




      An der Stelle auch nochmal ein Dankeschön an Steven und Manuel dafür, dass ich immer Ihre Kataloge verlinken darf... :)
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      BaerenundEukalypten
      vielen dank für deine umfassende ausführung...eine schöne zeitliche reise...
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      Wischmob
      Toll recherchiert André. Für mich sind Ko Schläge ab der FKG Generation immer noch fantastische Knallkörper die es zwar nicht mehr ganz so häufig aber immer noch in ausreichender Zahl gibt um diese bei passender Gelgenheit zu Zünden. Einer meiner absoluten Lieblings-Kanonenschläge.
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    • Twistone
      @Wischmob Danke dir Simon :) Meine Hände würden ehrfürchtig anfangen zu zittern, wenn ich eine offene Flamme in die Nähe eines FKG KO-Schlags führen müsste... :D
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      Pyro-Dan
      Fantastische Zusammenstellung und sehr interessante Informationen zur Historie dieses Kult-Kanonis! TOP!
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      adi
      Top Sache und schön zu Lesen.....:)
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    • adi
      @Twistone
      Es is für mich immer wieder faszinierent was einige von "Euch/ Uns" über FWK wissen......:):)
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      Weggla8219
      Einmal Feistel Workshop mit Andre,
      und Zündung eines FKG KO Schlag inklusive
      Sehr schön und informativ wie immer.
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    • Spätzünder
      Sehr schön.

      Ich habe da einige Anmerkungen.

      Die mittleren beiden ordne ich meiner Meinung nach auch vor die beiden linken ein. So wie ich Deinen Text verstehe, tust Du das ja auch.

      Wenn ich die 6 von links nach rechts durchnummeriere, ist die richtige chronologische Reihenfolge meiner Meinung nach 4, 3, 1/2, 5, 6

      Die BAM 0870 wurde erstmals 1971 vergeben. In der BAM-Liste, die ich habe, steht zwar nicht explizit bei der 0870 1971, aber bei vielen umliegenden Nummern - und sie wurden chonologisch vergeben - schon. An die Zulassungsnummer ist ja sicherlich auch die Bauart mit Würgung gebunden. 1971 halte ich für ziemlich sicher. Ich denke also, daß im 1971er Katalog lediglich ein altes Bild einer zumindest zweiten Variante mit der <1970er BAM-Nr. 1946 abgebildet wurde, die aber zu dem Zeitpunkt nicht mehr neu war. Den, und auch den davor mit Reibkopf zu finden wäre auch eine Sensation, ich kenne niemanden, der den auch nur mal gesehen hätte, also live. Nr.2 habe ich zuvor auch noch nicht gesehen.

      Das FKG-Kürzel müßte wie bei den meißten (Moog und und Nico mal ausgenommen) Artikeln 1976 aufgetaucht sein, da am 1. August 1976 (Dritte Verordnung zur Änderung der Zweiten Verordnung zur Durchführung des Sprengstoffgesetzes, 28. Juni 1976, Artikel 1) eingeführt wurde, daß generell die Herstellungsstätte aufgedruckt werden muß. FKG steht in der Tat für Feistel Kommandit Gesellschaft.

      Wann von orange auf rosa umgestellt wurde weiß ich leider nicht, schätzungsweise irgendwann um 1980 +/- 2 Jahre.

      Im Trimmborn steht, wie bei Buchwald, daß 1981 das Jahr ist, in dem Piepenbrock Feistel übernommen hat (Bei beiden steht auch "Umfirmierung" in Piepenbrock Pyrotechnik). Bei Trimmborn steht nur dieses eine Jahr, bei Buchwald zusätzlich, daß 1989 eine Umfirmierung in "Piepenbrock Pyrotechnik GmbH" (erneut? Auf eine andere Weise? Rechtlich? Was den Namen betrifft? Vielleicht nicht mehr als getrennte Muttergesellschaft, sondern als Einheit???) stattgefunden hat, oder auch 1988 mit dem Kauf von Moog, wo von Umfirmierung geschrieben wird, was sich auf Moog und oder auch auf das gesamte Unternehmen bezieht. Wie auch immer, das Gö-Kürzel wurde unmöglich schon 1981 eingeführt, das kann niemand bestätigen aus Erfahrung, es muß sehr wahrscheinlich 1988/89 gewesen sein. Deckungsgleich mit der Umstellung von FKG auf Gö geht auch die Umstellung der 3-stelligen auf die 5-stellige Art.nr. einher, mit wenigen Ausnahmen, ich kenne nur eine Ausnahme, eine FF-Petarde.

      Zuletzt gibt es noch die Einführung der Telefonnummer, die auf Artikeln aufgedruckt werden muß.

      1. November 1993 (Verordnung zur Novellierung der Gefahrstoffverordnung, zur Aufhebung der Gefährlichkeitsmerkmaleverordnung und zur Änderung der Ersten Verordnung zum Sprengstoffgesetz, 26. Oktober 1993, Artikel 2): Der Hersteller/Importeur muss die Anschrift und Telefonnummer angeben.

      In der Anfangszeit hat man eigentlich nur die Telefonnummer gesehen. Nr. 5 auf dem Bild hat noch keine, 6 dann aber schon eine Tel.nr. aufgedruckt, oder?

      Fazit:
      4 - 1971-1976
      3 - 1976-1982
      1/2 - 1978-1989
      5 - 1989-1994
      6 - 1993-1999
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    • Twistone
      @Spätzünder Also erstmal ein großes Danke für deine wirklich sehr ausführlichen und aufschlussreichen Informationen! Sehr schön!
      Ich weis ja, dass du wirklich außerordentlich fundierte Kenntnisse hast, vor allem im Bereich Kanonenschläge aus deutscher Fertigung... Da kann ich leider (noch) nicht mithalten... :)

      Was die Reihenfolge der gezeigten KO-Schläge angeht, liegen wir ja dann aber beide gleich. Wobei ich mir mit den beiden Exemplaren 3+4 zeitweise etwas unsicher war und sie deshalb bei dem Foto in die Mitte gestellt habe. Die Farbgebung hat mich etwas verwirrt... Dann waren die KO-Schläge erst orange, dann rosa um dann wieder zu orange zu wechseln... Ja Abwechslung gab's im Hause Feistel definitiv.
      Auf der Variante 5 ist keine Telefon-Nummer aufgedruckt, auf der letzten Variante 6 dagegen, ist eine aufgedruckt.

      Also halten wir die richtige Reihenfolge auf dem Bild nochmal (von links nach rechts) fest:

      Nr. 4 - 1971-1976
      Nr. 3 - 1976-1982
      Nr. 1+2 - 1978-1989
      Nr. 5 - 1989-1994
      Nr. 6 - 1993-1999
    • adi
      Etz sprengts mir gleich die Kopfsülze...….:D:D
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    • Spätzünder
      Zu Nr. 3 bin ich mir auch nicht so sicher, ob sie wirklich aus den späten 1970ern stammt, das war vielleicht etwas voreilig von mir hergeleitet, es könnten auch ca. 1985 - 1988/89 sein, ganz nüchtern anhand der Eckdaten. Aber das rot durchgefärbte Papier müßte eigentlich eher auf die 1970er hindeuten. Und dann sind alles nur Vermutungen, fundiert und plausibel möglicherweise, aber es könnten trotzdem grundlegende Fehler vorhanden sein, weil uns möglicherweise leider einfach immernoch wichtige, alles infrage stellende Informationen fehlen.

      Anhand dieser Eckdaten müßte man alle anderen Knaller von Feistel zeitlich grob einordnen können.
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      Silvesterfreak
      Einfach gigantisch! Klasse Bild und Top Beschreibung.
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    • Twistone
      Zur Ergänzung die 60er Jahre Variante mit Reibkopf:


      [​IMG]
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      5/5,
      Jack-Beauregard
      Sehr geil ... aufgereiht wie bei einer Miss Wahl ... wer ist die Schönste im Lande ... ich würde sie alle nehmen!
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  • Album:
    Feistel Feuerwerk Fotocollagen
    Hinzugefügt von:
    Twistone
    Datum:
    29. Oktober 2018
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