Nico Reibkopf Knaller Weco Deutscher Kracher Comet Blizzard
Vier verschiedene Reibkopfknaller aus Asiatischer Produktion unter der Röntgenröhre: Von links nach rechts: Nico Reibkopf Knaller 1113, BAM-PII-2581 Nico Reibkopf Knaller 1113, BAM-PII-2581 Weco Deutscher Kracher, Art-Nr.1311-05, BAM-PII-1232 Comet Blizzard BAM-PII-2148 Was gibt es zu entdecken??? Also bei diesem Bild gehts mir erst einmal primär um die Lüftung des lauten Knall-Potential-Geheimnisses des Nico Reibkopf Knallers 1113 mit braunem Reibkopf und der im Farbrasterverfahren bedruckter Banderole.[B] Hier im Bild von Kollege westfeuer:[/B] [url=http://www.feuerwerk-forum.de/album/showphoto.php?photo=48697][img]http://www.feuerwerk-forum.de/album/data/500/thumbs/DSC03849.JPG[/img][/url] Als erstes fällt auf, das er der [B]Einzige[/B] Reiber aus asiatischer Produktion zu sein scheint, welcher im Aufbau der Verzögerung, der Konstruktionsweise bei in Deutschland hergestellten Knaller ähnlich ist. Bei dieser Art der Konstruktion folgt unmittelbar, nach dem Anzünden des Reibkopfes das Anbrennen des, im Röntgenbild als helle (Enthält das, als Röntgenkontrastmittel verwendete, Schwermetall Barium!) Masse zu erkennenden, Verzögerungs/ Glühsatzes, dessen schlackenartige Verbrennungsprodukte die vordere Verdämmung des Knallsatzes übernehmen. Das hier im Forum oft geschilderte recht befriedigende Knallerlebnis, rührt nach meiner Meinung aus dem, einzig, hier enthaltenen Mehl-feinen unkomprimierten (siehe hier die Lücken und Spalten im Röntgen-Bild welche auf einen losen Satz schließen lassen!) Schwarzpulver, welches außerdem auf eine lange Pulverkammer verteilt ist. Wir erinnern uns: Eine lange Pulverkammer bedeutet eine große Schallabgabe-Fläche und damit einem tiefen, satten Knall (Analog zum Tieftöner im Lautsprecher Bereich), im Gegensatz zur kurzen Pulverkammer und damit kleinen Schallabgabefläche mit hellem, spitzen Knall (Analog zum Hochtöner im Lautsprecher Bereich). Hinten ist der Knaller mit "Knüll-Papier" verdichtet, welches am Ende mit Leim verfestigt wurde. Jedenfalls liegen nach dem Knallen immer kleine weiße Papierfetzen herum. Das ab und zu mal nur "Verpuffer" auftreten ist wahrscheinlich dadurch zu erklären, das der Knallsatz je nach Knaller unterschiedlich und dadurch mal mehr oder weniger Optimal verteilt ist. Es reicht z.B. schon, wenn der lose Satz am hinteren Ende des Knallers, durch eine zu große Menge an zerknülltem Papier etwas verdichtet wurde. Dadurch kommt es zu einer Verringerung der internen Feuerleitwege, wodurch die reaktive Oberfläche des Knall-Satzes kleiner wird. Dadurch kann er nicht mehr die Menge Gas in kurzer Zeit herstellen, welche für eine gleichmäßige und vollständige Zerlegung nötig ist. Das Ergebnis sind unzulänglich zerlegte oder nur Vorne / Hinten raus-puffende Knaller. Wäre er mit einem verfestigten Knallsatz und Kernkanal oder körnigem Schwarzpulver ausgestattet wäre das Knallergebnis gleichmäßiger. Auch ist der Verzögerungsglühsatz einfach am Anfang der Zylindrischen Hülle eingepresst und besitzt nicht das, bei Knallern aus deutscher Produktion übliche Wiederlager aus konisch verpresster Pappe im Bereich des Hülsenmundes. Auch dadurch ist es dem Zufall überlassen ob der Knaller je nach gut oder schlecht haftendem Schlackentropfen ein befriedigendes oder eher dürftiges Knallereignis von sich gibt. Eine weitere Theorie von mir zum knalltechnisch guten Abschneiden diese Gerätes möchte ich noch zum Besten geben: In der dem Knallsatz zugewandten Seite des Verzögerungssatzes erkennt man eine zylindrisch-kegelförmige Einbuchtung, welche wahrscheinlich beim Einpressen des Satzes mit eingearbeitet wurde. Dieser "Hohlkegel" könnte auch eine verbesserte Anzündung des Knallsatzes zu Folge haben. Beim Erreichen der Verbrennungsfront an dieses Hohlgebilde, könnte dieses (fast ähnlich der Prinzip einer Hohlladung bei Sprengstoff), ein in die Längsrichtung gerichteter Zündstrahl (Gasstrahl) in die mit losem Pulver gefüllte Pulverkammer schicken, so das das Knall-Pulver bis in relativ großer Tiefe, also auch auf großer Länge entzündet wird und somit ein Umsetzung desselben in kürzerer Zeit (als bei Entzündung nur an der Stirnfläche) passiert. Die weiteren Abgebildeten China-Reibknaller scheinen auf die übliche Art hergestellt zu sein. So auch der mit selber BAM- und Artikel-Nummer angebotene Nico Reibkopf Knaller 1113. hier erkennt man nach dem Reibkopf eine Zündmasse für die Visko-Zündschnur welche durch eine mineralische Verdämmung bis zu dem aus feinerem Schwarzpulver bestehenden Knallsatz reicht. So oder zumindest ähnlich sind alle China-Reiber aufgebaut, während die Deutschen Knaller ohne Zündschnur (bis auf die DDR-Reibknaller!) als Verzögerung sondern mit einem Verzögerungssatz funktionieren.
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- Kategorie:
- Knallkörper
- Hinzugefügt von:
- Bilsom
- Datum:
- 20. März 2011
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