CaMa08

Tiger Head Brand China Böller A Pyrotechnik Hamburg LKF

Knallkörper China Böller A BAM-PII-0585 Herst.: LKF Imp.: Pyrotechnik Hamburg Wie auch die China Böller B haben diese Böller ein Erstzulassungsdatum vom 9.11.1970, durch Abweichungen des Backcovers von der Urversion müssten diese jedoch später hergestellt wurden sein, ich schätze so ungefähr von 1972-1975. Das Frontcover ist wieder schmaler als das Päckchen selbst und zudem steht zusätzlich noch PETARDS TIGER (franz.: Tiger Knallkörper oder Tiger Knaller) drauf. Das Backcover ist wieder aus sehr dünnem Papier und hat die Rahmenvariante No.4, nach Innen gekreuzte Blätter. Er fasst die Gebrauchsanweisung, die Zulassung, das Bruttogewicht, sowie Hersteller und Importeur ein. Unter dem Kürzel LKF verbirgt sich das Unternehmen Long Kee Fireworks aus Hongkong. Da in Hongkong vermutlich nie Feuerwerk hergestellt wurde, muss es sich um den Firmennamen des Vertriebsunternehmens handeln. Also wie bei Yuen Long Hong aus Hongkong trat Long Kee Fireworks als Ziwschenhändler für die Importeure auf. Die konnten dann aus einem großen Produktkatalog auswählen und mussten nicht jeden Hersteller einzeln kontaktieren. Wie alle Tiger Heads der frühen 1970er Jahre besitzen auch diese eine lange (1/2 Böllerlänge) graue Schlaufenlunte, die grün-weiße Banderole mit den jeweils dünnen und dicken Ring am Ende und das charakteristische ockerfarbene Papier. Zu diesen muss man noch ein wenig mehr sagen, da dies m.M.n großen Einfluss auf das Erscheinungsbild, Knall und Zerlegung hat. Es ist von fester Struktur, relativ dick, uneben und recht grob (teilweise erkennt man noch Holzsplitter). Außerdem weitaus mehr elastischer als das Papier aus neuen China Böllern. Unter anderem durch die schlechten "Werkstoffeigenschaften" wie geringe Zufgestigkeit und hohe Sprödigkeit entsteht dieser von allen geliebten Schnipseleffekt. Auch die Zufalttechnik (egal ob nach Red Lantern oder Tiger Head Art) funktioniert nur mit diesen Papier richtig gut. Bedingt durch die Eigenschaften bleibt es bei der Krempelung und dröselt sich nicht wieder selbst auf. Das neue Papier ist einfach Qualitativ zu gut, will man wieder Böller nach alter Herstellungsweise fertigen, müsste man erstmal so schlechtes Papier auftreiben. Gerade bei den gezeigten sieht es fast wie handgeschöpft aus, sowas ist heute fast unmöglich noch zu bekommen. Das bei den Celebration Crackern verwendete Papier ist anders, viel dicker und viel zu weich für Schwarzpulverböller. Bei diesen Böllern ist sehr gut sichtbar, wie einst China Böller verschlossen wurden. Nachdem die Hülse gerollt wurde, stellte man sie auf einen Dorn der den Innendurchmesser entsprach, um anschließend eine geringe Menge mineralischen Dämmstoffes einzufüllen. Bei Bilsom seinen Röntgenbildern sieht man gut die homogene Beschaffenheit des Verschlussmaterials. In der Ausgangsform muss es wohl sehr fein gewesen sein, unter Einwirkung von Druck härtet es anscheinend aus. Bei Böllern aus den späten 80ern sieht man schon wie der Dämmstoff immer grober wird, dadurch sinkt natürlich die Festigkeit und die Böller platzen schneller auf. Danach kam das von mondfeuer beschriebene Krimpwerkzeug zum Einsatz: "Das Krimpwerkzeug wurde meistens mechanisch gesteuert und war entweder in eine Halterung integriert, die etwa wie eine Standbohrmaschine aussah, oder händisch benutzt. In anderen Fällen wurden Einzelwerkzeuge benutzt, die wie Schraubenzieher mit rundem Kopf aussahen. Diese Technik wurde allerdings nicht von allen Firmen eingesetzt. Für den oberen Verschluß kam seinerzeit ein dreiteiliges Krimpwerkzeug zum Einsatz, dessen Stäbe nach dem Einfalten der inneren Wicklungen in den Kopf des Böllers geführt wurden und sich dann durch mechanischen Druck nach unten und aufeinander zu bewegten. Das führt zu charakteristischen "Löchern" bzw. Eindrücken im oberen Verschluß, die man noch bis weit in die 80er hinein bei den Produkten verschiedener Firmen antraf." Jedenfalls sind das für mich die perfekten A Böller, ansprechend verpackt und bestens verarbeitet. Wie bei Schlaufenlunten üblich zünden diese meist sehr schnell, ich hatte schon Päckchen die fast durchgezündet hatten, andere brannten innerhalb von 2-4 Sekunden ab. Leider kommt es häufiger zu Versagern, da durch die obere Krempelung die Lunte regelreht abgeschnitten wird. Hier wäre eine gedrehte China Zündschnur natürlich besser (größerer Luntendurchmesser). Im Normalfall zünden sie jedoch problemlos und zerlegen sich malerisch in kleinste Fetzen. Um mehr davon zu haben empfiehlt es sich die Böller in die Luft zu werfen, erstens kann so nicht die Lunte durch harten Aufprall ausgehen und zweitens regnet es dann sprichwörtlich Konfetti vom Himmel. Gezündet von sureshot und mondfeuer im Rahmen des Videoprojekts 2011 und hier zu sehen:https://www.youtube.com/watch?gl=DE&hl=de&v=llTUD0GZOmY Ein weiteres Video von Highspeedfireworks: https://youtu.be/gElKXSrzgXs?t=1m5s

Tiger Head Brand China Böller A Pyrotechnik Hamburg LKF
CaMa08, 8. Sep. 2016
CeBee und NiHao gefällt das.
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