SSW Kaliber .22 lang Knall Thema

Dieses Thema im Forum "Waffen, Geräte, Bestimmungen" wurde erstellt von *RAKETE*, 5. März 2019.

  1. #1 *RAKETE*, 5. März 2019
    Zuletzt bearbeitet: 6. März 2019
    Hallo Freunde des Schwarzpulvers und Pulverdampfs

    Ich mag SSW im .22 lang Knall sehr und vielleicht findet sich der ein oder andere der dieses Kaliber auch mag oder sich auch noch dafür begeistern wird.
    Auch wenn .22 lang nahezu ausgestorben ist, so hoffe ich doch, dass wir dieses Kaliber vielleicht im kleinen Kreis hier ein wenig lebendig halten können.
    Berichtet doch mal über eure Erfahrungen, oder stellt fragen...ich denke .22 lang ist nicht nur für Sammler interessant, es hat auch einen Gebrauchswert zu Silvester und es sollte auf jeden Fall allen gefallen die Schwarzpulver mögen.

    Dann fange ich mal mit einigen Bildern an

    Röhm RG 600
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    Em-Ge 65
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    Em-Ge 65 L
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    Geco 722G (Röhm RG 77)
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    Geco Mod. 322G
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    AKAH Hubertus (Röhm RG 79)
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    Arminius HW 6
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  2. Tolle Sammlung hast Du da!:)
    Bin ganz klar im Club der Schwarzpulverfans. Hatte vor langer Zeit eine RG600 und einen Little Joe, das 22er Kaliber hat wirklich viel Spass gemacht.
    Als ich nach langer Pause wieder in das Thema eingestiegen bin war das 22er Kaliber in Deutschland leider bereits Geschichte und ich bin bei 9mm RK gelandet.
    Was mir Sorgen macht ist das es meines Wissens nur noch einen aktuellen Hersteller von 9mm SP Munition gibt und das diese Munition aufgrund schleppender Nachfrage evt. bald komplett verschwindet, Geco produziert die zwar noch aber im Online Portfolio ist diese schon nicht mehr gelistet :eek:
    Ich weiss nicht wie es bei den 22ern ausschaut - ist die aktuelle Munition SP oder Nitro?
     
  3. Ich beschränke mich auf den Bereich 6mm, 8mm und 9mm PA und möchte mich nicht noch auf anderen Pfaden bewegen ... sonst werde ich noch ärmlich mit den Flinten auf der Straße hocken ;)

    Andere Kaliber und dazugehörige SSW reizen mich zwar sehr, aber mein kleiner Engel auf der einen Seite der Schulter hat immer noch die Oberhand und das ist auch gut so :) Ist einfach derzeit zu spät, angemessen zu investieren bzw. zu kaufen.

    Aber @*RAKETE*
    Schöne 22er hast du da in deinem Säckl ... und sehr schön anzuschauen. Pures OldSchool-Feeling :good: besonders die EM-GE 65.

    Weiter so, mit Porno :D
     
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  4. Ich hatte in meinem Leben bisher nur drei SSW im Kaliber .22 lang Knall.

    Zuerst einen Geco 722, den ich damals aber schon bald wieder an einen Kumpel weiterverkauft habe, weil er einen Silvesterrevolver brauchte, und dieser für mich damals entbehrlich war, da ich ja noch die 6 mm RG 3 und den 9 mm RG 89 hatte.

    Der Freund hat dann meiner Erinnerung ein Silvester damit geschossen, bis er fast verstopft war (nach einer Packung RWS waren die Trommelbohrungen schon fast zu). Vermutlich hat er ihn danach nicht gereinigt, ich sah ihn jedenfalls nie wieder damit schießen. Schade, war an sich ein sehr schöner Revolver.

    Vor ungefähr zehn Jahren habe ich mir dann auf Egun eine gebrauchte RG 600 gekauft, sie ein Silvester benutzt (nach ca. 60 bis 70 Schuss war Ende, alles blockiert), danach das stinkende Ding gereinigt und gleich wieder verkauft. Dieses Erlebnis hat meine grundsätzliche Abneigung gegen SP Munition noch verstärkt.

    Irgendwann habe ich noch einen RG 77 Revolver geschenkt bekommen, den ich aber auch nur gereinigt und bald wieder weggegeben habe, ohne ihn jemals zu schießen.

    @Pyropath aktuelle .22 lang aus Pobjeda Fertigung (Stempelung v im Dreieck) verwenden wohl eine Mischung aus NC-Pulver und SP, und knallen schwächer als die RWS mit SP. Dafür brennen sie etwas sauberer. Geco soll zuletzt sehr schwankend bis schwach gewesen sein.
     
  5. Ach ja... den Hubertus 9-22 hatte ich vorübergehend auch noch. Den habe ich von einem Angelfreund bekommen. Hatte ich ganz vergessen, weil er ja eigentlich ein 9 mm Revolver ist, nur mit einer .22er Wechseltrommel.

    Aber auch den habe ich, bei einer Ausmistungsaktion vor meinem letzten Umzug, zusammen mit ein paar anderen Sachen abgestoßen.

    Seither ist das Kaliber .22 lang Knall für mich abgeschlossen.
     
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  6. #6 cal.45acp, 6. März 2019
    Zuletzt bearbeitet: 6. März 2019
    Herrlich dieses .22 lg Kaliber,
    Für mich das beste was preis/Leistung angeht.
    In Kontakt kam ich mit diesem wunderbaren Kaliber vor ca 12 Jahren also lange nach dem Verbot der .22er revolver.jedoch war die rg600 noch in allen Läden vertreten.da ich aber unbedingt einen Revolver haben wollte ging die Suche los... durch einen befreundeten Sammler fiel mir ein perfecta(mayer&Söhne)mod 700 in die hände.direkt am nächsten silvester eingesetzt und ich war positiv überrascht.was für eine extrem gute steighöhe von pyromunition!günstige Munition,herrlich duftende sp kartuschen was will man mehr...
    Auf den mod 700 folgten dann später eine Rio 315(italo Schrott mit wechseltrommel ähnlich röhm hubertus) ein rg77 und eine rg600.
    Leider gilt bei der munition je oller desto doller. Frühere Kartuschen besaßen einfach mehr Power. Kürzlich ist ein posten 90er jahre rws grüne Dose in mein Arsenal gewandert und somit bin ich die nächsten 2-3 Jahrzehnte gut aufgestellt was dieses Kaliber betrifft.
    Ich hoffe es kommen in Zukunft ein paar neue Modelle a la rg600 auf den Markt sodass dieses Kaliber vllt doch nicht ausstirbt.noch ist es nicht zu spät Liebe hersteller;) !

    Gruß
     
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  7. Ich weiß wo noch eine nagelneue, vernickelte Original Röhm RG 600 in der Auslage liegt.

    Aber 139 Euro sind doch etwas teuer.
     
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  8. Ich habe einen Geco 722, der wird jedes Jahr geschossen mit Victory (Popjeda 2014) Kartuschen. Der Revolver funktioniert gut und der Preis für .22 ist sehr günstig. Die Pyromunition funktioniert sehr gut mit diesem Kaliber und es ist auch nicht so laut wie mit 9mm Revolvern. Natürlich braucht er ein bisschen mehr Pflege als Waffen die mit NC Kartuschen funktionieren, er stinkt auch ordentlich nach dem Abschuß. Für mich eine sehr gute Waffe. Der Rhöm RG 77 ist fast baugleich mit dem Geco, da sie beide von Rhöm gefertigt wurden.
     
  9. Die einzige SSW, die mir in dem Kaliber noch gefallen könnte, ist der Röhm Little Joe PTB 380. Weniger zum Schießen, eher für die Sammlung.

    Aber selbst die Gebrauchtpreise sind bei diesen kleinen Dingern so astronomisch, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass ich mir jemals noch einen kaufen werde. Da müsste er mir schon durch einen glücklichen Zufall günstig in die Hände fallen.
     
  10. #10 *RAKETE*, 6. März 2019
    Zuletzt bearbeitet: 6. März 2019
    Danke für eure Antworten,

    also zum Thema Munitionsverfügbarkeit, .22 lang ist im Augenblick noch unkritisch, neben aktueller Produktion von Pobjeda und Geco gibt es auch noch genug Altware und das auch noch günstig...bei 9mmR SP sieht es wirklich nicht gut aus...hier heißt es Posten hamstern, sicher ist sicher...mit ein bischen Glück bekommt man mal einen Karton mit 10x50er Schachteln RWS, das sollte eine Weile reichen.

    Zum Thema SP/NC Gemisch kann ich nichts sagen, da ich aktuelle Ware nicht geschossen habe...ältere Kartuschen sollten aber SP enthalten, bei RWS ist man auf der sicheren Seite aber auch Umarex oder Lapua gelablete .22er aus Pobjeda Produktion sind völlig in Ordnung...eine Bevorratung kann natürlich auch bei .22 lang Kartuschen nicht schaden.

    Der Geco Mod. 722G gehört auch zu meinen Lieblingen, er ist sehr reinigungsfreundlich und absolut funktionssicher, außerdem liegt er sehr gut in der Hand, ist angenehm kompakt gebaut und hat im Vergleich zum RG 77 noch den Vorteil einen Trommelentriegelungsschieber zu besitzen...eigentlich ist er der perfekte Silvester-Revolver.

    RG 600 und Em-GE 65/65L sind natürlich klasse für Silvester, weil sie über 10er Magazine verfügen, die Em-Ge kann zusätzlich auch Stakkato-Magazine aufnehmen und vorallem hat sie einen sehr angenehmen Griff...achja und sie hat einen integrierten Abschussbecher.
    Die Nachteile der Linear-Revolver liegen aber tatsächlich in der Zwischenreinigung, grundsätzlich ist diese zwar unproblematisch und zügig durchzuführen, aber eben nicht mal eben draußen in der Hand beim schießen, wie es bei Revolvern möglich ist.
    Die Em-Ge 65 ist leider selten und schwer zu bekommen, sonst aber absolut empfehlenswert...ich würde mir sehr wünschen die wieder neu aufgelegt zu sehen...ehrlich gesagt ist das aber wunschdenken und ich fürchte wir werden keine .22er mehr bekommen.

    Zur Reinigung/Zwischereinigung allgemein...ich verstehe es, wenn jemand keine Lust darauf hat zu Silvester zwischen zu reinigen, aber ich möchte nochmals daraufhin weisen, dass es keinen großen Aufwand macht, wenn man die Reinigung ein wenig vorbereitet.
    Ein Draht oder ähnliches, ich nehme meißt einen Posenkiel (ich bin Angler) und ein paar in Streifen gerissene/geschnittene Microfaser-Putztücher reichen völlig aus um binnen einer Minute Trommel (Patronenlager), Lauf und Abschussbecher zu reinigen...mehr ist es nicht, also nichts was irgendwie abschrecken müsste.

    Den feinen Duft von verbranntem Schwarzpulver muss man mögen, manch einer wird ihn als unangenehmen Geruch empfinden oder sogar als Gestank bezeichnen, ich mag ihn jedenfalls...um den Geruch zu beschreiben...Schwefelwasserstoff aka. faule Eier alias Silvesterduft...schade das es kein Eau de Poudre Noir als Parfüm gibt, ich würde es wohl tragen:crazy::narr:

    Wer sich für .22 SSW interessiert oder neu in das Kaliber einsteigen möchte kann sich natürlich auf egun umschauen...leider sind die Preise dort unverhältnismäßig bis exorbitant hoch...von Umarex Rio, Sherlock Holmes und Co. würde ich abraten, das ist mieseste Qualität...die Geco Mod. 322G, Mayer&Söhne/Perfecta Mod. 700 Revolver sind wohl noch die günstigsten unter den brauchbaren...aber vielleicht könnt ihr ja in Waffengeschäften in eurer Nähe oder im Bekanntenkreis nachfragen ob sie etwas für euch haben, eine andere Quelle fällt mir leider auch nicht ein.

    Es ist wirklich schön zu hören das es noch jemanden gibt der dieses Kaliber aktiv nutzt...es wäre wirklich schade wenn es verschwindet.
     
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  11. Kann man mit einem Revolver im cal.22 lang auch 6mm Flobert schiessen, passen die da rein?
     
  12. Ja, ich würde dann aber sicherheitshalber keine PM mit verschießen...es könnte sein das keine ausreichende Steighöhe mehr erziehlt wird.
    Ich habe es nie ausprobiert, ist sicher auch modelabhängig ob es gut geht oder nicht, die Kartuschen abzufeueren ist aber kein Problem.
     
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  13. Oh, ein weiteres schönes Thema ...

    Fragt mich bloss niemand wann, aber vor langer, langer Zeit hab ich mir auch Mal einen kleinen Revolver zugelegt. Meine Oma hatte damals immer so ein kleines 6mm-Teil, aber der war mir irgendwie etwas zu lasch. Also kaufte ich mir irgendwann einen mit den längeren Patronen ...

    Ich hab nie geschaut, was für ein Ding das ist. Ich nehme den als Arbeitstier. Fragt mich auch keiner, wie viel ich da schon durchgejagt habe. In Zuge des Threads hab ich eben mal geschaut, was ich da eigentlich habe. Also von Cuno Melcher, ME 220, PTB 179, 6 schüssig. Sieht ganz schön mitgenommen aus mittlerweile. Aber das Kaliber ist echt geil. Die Trommel lässt sich mit den doch recht gut zu händelnden .22 long Patronen sehr einfach und schnell laden. Kein Gefummel, auch in der Dunkelheit geht das schnell und sicher. Noch habe ich die Mun von Umarex in der grünen Dose. Die sind sehr kräftig, zerfetzen fast alle 15mm-Papp-Pyro-Mun. Also hab ich einen Zusatzlauf mit größeren "Entlastungslöchern" genommen. Damit klappt es dann.

    Ich hoffe, dass ich mich nicht allzuweit vom eigentlichen Thema entfernt habe. Aber ich finde diesen kleinen Revolver noch immer echt gut. Das liegt nicht unbedingt am Aussehen oder der doch sehr spartanischen Funktion, es ist letztendlich das Kaliber, das es irgendwie ausmacht. Ich stelle die Tage Mal paar Fotos rein. Wie gesagt, das Teil ist echt mitgenommen und hat schon viel erlebt.

    Das mit den 6mm Flobert klingt interessant, werde es vielleicht mal versuchen mit dem Original Zusatzlauf. Könnte mir gut vorstellen, dass es geht. Allerdings nur interessenhalber, da ich dann wohl doch eher bei dem regulär zu verwendenden Kaliber bleibe ...
     
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  14. #14 *RAKETE*, 7. März 2019
    Zuletzt bearbeitet: 7. März 2019
    Den ME 220 hab ich nicht in meiner Sammlung, es hat mich immer gestört das der keinen Patronen-Ausstoßer hat, bzw. nur die Trommelachse als Ausstoßhilfe genutzt werden kann, aber sonst ist das ein nettes Teil, schön das du Freude an dem Revolver hast und ihn schon so viele Jahre nutzt, .22 lang ist doch eben eine feine Sache.

    Ich hatte das Problem beim Geco 722G mit der gleichen Munition auch, ich hatte es eigentlich auf zu starke Verschmutzung zurückgeführt, weil es erst nach ausgiebigen Gebrauch vorkam und nach der Zwischenreinigung nicht mehr auftrat...es könnte natürlich auch an zu stark geladen Kartuschen gelegen haben, auf die Idee bin ich gar nicht gekommen.
    Wenn das Problem mit einem druckentlasteten Becher nicht aufrtitt und die Steighöhe trotzdem "normal" ist, wird es wohl wirklich an den Kartuschen liegen.

    Fotos und solche schönen Geschichten sind immer sehr gerne gesehen, vorallem Fotos von SSW die schon durch harten Einsatz gezeichnet sind :)
     
  15. Persönlich halte ich das .22er Kaliber für das Beste überhaupt. Leider hat unsere Regierung, vor vielen Jahren schon beschlossen, das in D keine Schreckschußkaliber mehr hergestellt werden dürfen, für die es auch scharfe Patronen-Kaliber gibt. Für den englischen Markt speziell, hat vor Jahren ein deutscher Produzent, reichweitengesteigerte 15mm hergestellt, die in einem Sortiment für den Verkauf in Ladenketten in GB bestimmt waren. Das Sortiment enthielt normale Knall und Pfeif, Raketengetriebene Knall und lange Pfeif-Patronen, .22er Platzpatronen und einen 15mm Innengewindeaufsatz aus Stahl. Mir wurde erklärt, das jeder Bauer und (Gr0ß-)Grundbesitzer in England ein .22er Gewehr mit Schalldämpfer, für die Schädlingdbekämpfung, genehmigt bekommt. Der 15mm Gewindeaufsatz passte auf dieses Schalldämpfer Gewinde. Verrückte Welt !
     
  16. Da hat Dir jemand wohl einen Bären aufgebunden. Signalmunition ist in England für Privatpersonen grundsätzlich verboten. SSW dürfen nicht nach vorne Ausschiessen und müssen in Signalfarben gehalten sein oder benötigen eine Ausnahmegenehmigung (für Film und Theater etc.). Der einzig mir bekannte praktische Anwendungsbereich für .22 sind die "dummy launchers"...Geräte die eine Attrappe zum Hundejagdtraining abschiessen.
    Landwirte bekommen "relativ" einfach eine Genehmigung für eine Schrotflinte nicht allerdings für Gewehre, auch nicht für .22 - hier gilt der übliche Antragsweg des hürdenreichen "Firearms act".
    Es mag sein das es noch weitere Ausnahmegenehmigungen gibt z.b. für Vogelvergraemung an Flughäfen etc. aber die werden i.d. Regel nur an Firmen vergeben nicht an Privatpersonen.
    PS: Hab dort 10 Jahre gelebt :)
     
  17. #17 Pyromartin, 20. April 2019
    Zuletzt bearbeitet: 20. April 2019
    Hallo Pyropath,
    selbst habe ich es noch nicht nach England geschafft. Die obige Info habe ich vor etwa 10 Jahren von dem Hersteller dieser Artikel erhalten. Irgendwo habe ich auch noch ein Foto dieses Sortiments. Nach der Einführung des "kleinen Waffenscheins" war ich verwundert ,das es jemand wagt in den 15mm Markt einzusteigen. Der Hersteller erklärte das, unter anderem, mit dem Export. Die Firma existiert nicht mehr und selbst ABA produziert keine 15mm mehr. Der Markt in Deutschland ist kaputt reglementiert. Wenn du lange in GB gelebt hast und dich für diese Dinge interessierst, hast du solch ein Sortiment, in einem Laden in England, schon mal gesehen ? Mit den unterschiedlichen Rechtsauffassungen der einzelnen EU Länder ist das schon eine verrückte Sache. Comet wurde vor Jahren an Chemring verkauft, die dann später wiederum das seenotgeschäft an die engl.Firma Drewes verkaufte. Plötzlich waren die 15mm Schraubgewinde-Stiftpatronen in D für 0,70 im Ausverkauf und nur noch das frühere Export Modell 150S im normalen Verkauf. Vor einiger Zeit erfuhr ich, das in England das "männliche Schraubgewinde mit Randzündung" als militärischer Artikel gilt, das 150S, neuerdings mit Zentralfeuerzündung, als ziviler Artikel. Wegen dieser englischen Rechtsauffassung muß ganz Europa jetzt auf die Schraubgewindepatronen verzichten. Viele Engländer wollen den Brexit, aber kein Europäer hat sich über diese englische Bevormundung (durch die industrielle Hintertür) beschwert. So schafft die Industrie Tatsachen, die die Politik so nie durchkriegen würde.
     
  18. Wenn man mit der .22er Little Joe Pfeifpatronen verschiessen will, muß man zwingend 6mm Flobert laden, da sonst die Pfeifpatronen im Becher, mit sehr lautem Knall, explodieren. Die .22er sind zu stark für diese Anwendung.
     
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  19. Das ist dann aber eine Besonderheit des Little Joe, ursächlich dafür ist dann wohl der geringe Abstand zwischen Kartusche und PM bei minimaler Druckentlastung (nur Trommelspalt)...ist vielleicht ein bisschen overpowered der Kleine.
    Bei allen anderen .22ern sollte das Problem so nicht auftreten, wobei ich beim Geco 722G auch schon Durchzünder im Becher hatte, allerdings nicht konstant, könnte am Verschmutzungsgrad, bzw. dadurch verursachten Druckanstieg gelegen haben.
    Im Allgemeinen würde ich schon bei meiner Aussage bleiben, 6mm Flobert geht zwar grundsätzlich immer in .22ern, PM würde ich aber nur mit .22 Kartuschen verschießen...außer dann eben im Little Joe.
     
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  20. Ja, so ungefähr. Die Ursache ist der zu starke Feuerstrahl der .22er Platzpatronen, bei nur sehr geringem Abstand, sodaß der gepreßte Pfeifsatz (als Pulver ist er auch ein sehr guter Knallsatz) "über"-zündet wird.
     
  21. Hallo @ Pyropath,
    anbei die versprochenen Fotos. Ich weiß nicht ob man das juristische Kleingedruckte, auf der Rückseite oben links lesen kann. Für die Englischunkundigen hier nun eine Übersetzung:
    "Birdfree nutzt das Gewinde für den Schalldämpfer auf ihrem lizensierten 0.22 gewehr. Das System ist unabhängig eingestuft und ist nicht seperat lizensierbar. Der Adapter-Becher wird NICHT als Waffenteil eingestuft und die Knaller werden nicht als Munition eingestuft (es handelt sich um Feuerwerk). Deshalb benötigen sie KEINE extra Lizenz, neben der für ihr 0.22er Gewehr. Die Knaller sind explosionsgefährlich und müssen genau wie 0.22er oder Cal.12 Munition gelagert werden."
    Der Vertrieb dieser Sortimente ist über 10 Jahre her. Gesetzliche Regelungen, überall in Europa, ändern sich oft mehrmals pro Jahr. Was gestern legal war ist heute illegal und umgekehrt. Auf dem Internet konnte ich absolut nichts über diese Sortimente finden. Ich weiß nicht wann du in England gelebt hast. Wenn man sich für Pyro interessiert schaut man auch über den Tellerrand in die Nachbarländer. Wir sind alle Europäer und so haben die Gestze anderer EU-Länder auch Auswirkungen auf uns. (siehe "Comet 150S"). Ich würde gerne von deinen Erfahrungen in England hören. GB-15mm Assortment. Back.jpg GB-15mm Assortment Front.jpg
     
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  22. Das ist sehr interessant, allerdings inzwischen ganz klar für Privatleute verboten. Ich hab mich im England (als Sportflieger) im Jahr 2010 um eine Plastik-Kipplaufsignalpistole bemüht und hätte dafür den ganzen langwierigen und teuren Waffenerwerbsprozess durchlaufen müssen. Selbst die Seenotsignalgeräte werden nicht mehr an Privatadressen versandt sondern nur noch an registrierte Verbände (so Aussage eines Anbieters). Eine Reenactment Gruppe hatte ein paar SSW in Frankreich bestellt, die Lieferung wurde vom Zoll abgefangen und die Besteller wegen Waffenschmuggels angeklagt(!). Ich kenn noch mehr Beispiele wo die Engländer komplett am Rad drehen wenn's um "Waffen" geht...dagegen ist Deutschlands Waffenrecht schon fast "liberal" :)
     
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  23. Hallo,
    aber, hattest du Kontakt zu einem Großbauern oder einem (Groß)-Grundbesitzer ? Das ist ja ein besonderer Personenkreis zu dem man als "Ausländer" selten Kontakt bekommt. Auch in Deutschland bekommen Obstlandwirte u.s.w. eine Schießgenehmigung auf ihren Ländereien. Genauso alle Jäger. Von wann bis wann warst du in England ?
     
  24. Hallo, von 2004 bis 2014...ja, ich hab auf dem Land gelebt (Gloucestershire), Zwillings-Kipplaufschrotflinten sind auf dem Land recht verbreitet (zur Fasanenjagd und um die Dachse-Plage einzudämmen). Vogelvergraemung auf den Feldern wird nur noch mit Gaskanonen betrieben (sehr nervtötend wenn im Schallkreis wohnt). Es gibt so gut wie keine Schützenvereine mehr bzw. die Bestehenden nehme keine Neu-Mitglieder ohne Empfehlung auf; Mitgliedschaft ist (ohne Landwirtschaftliches Bedürfniss) aber Vorraussetzung um einen Antrag auf eine "gun licence" zu stellen...da beisst sich die Katze in den Schwanz...alles ziemlich suboptimal, ich glaub auch nicht das der Brexit da irgendwas ändert...
     
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  25. Ich habe mal irgendwo gelesen, dass viele britische Staatsbürger damals, als dort das Waffenrecht so extrem verschärft wurde, in Nordfrankreich in Schützenvereine eingetreten sind, und dort wohl mittels Zweitwohnsitz ihre Waffen "hinübergerettet" haben.

    Kann sich auch nicht jeder leisten, und ob das nach einem "Brexit" noch so weitergeht, weiß ich auch nicht.

    Das Set mit Becher, Kartuschen und Pyromunition finde ich klasse. Wohl eine echte Seltenheit, mit interessanter Hintergrundgeschichte!
     
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