Deutschland Sankt Martin - Feuerwerk und Laternen

Dieses Thema im Forum "Feuerwerke, Events" wurde erstellt von Gothic Light, 2. November 2019.

  1. Sankt Martin

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    Das Schöne an Kirchenfesten sind oft die Bräuche drumherum. Das Ostereier-Sammeln an Ostern, der Adventskranz an Weihnachten oder eben der Martinszug, die Laternen und noch vieles mehr zum Martinsfest. In vielen Regionen ist noch Martinsbrauchtum verbreitet: Züge mit Pferd und Laternen, Süßigkeiten, Gänsebraten. Zwei Niederrheiner kämpften für den früheren römischen Soldaten - und haben nun einen Etappensieg errungen. Die Tradition des Sankt Martin zwischen Rhein, Maas und dem Eifelvorland wird als „immaterielles Kulturerbe“ des Landes Nordrhein-Westfalen anerkennt. Sankt Martin wird Kulturerbe NRW

    Martinszug
    Rund um den Sankt Martinstag gehen ganze Kirchengemeinden, Schulen und Kindergärten mit Laternen durch die Straßen und singen Martinslieder.

    Martinsweck
    Der Martinsweck wird meist nach dem Martinszug an die Kinder verteilt. Er besteht aus Hefeteig und hat die Form eines Männchens. Augen und Jackenknöpfe sind aus Rosinen und er hält eine Tonpfeife in der Hand.

    Martinslaterne
    Warm leuchtende, bunte Laternen bringen Licht in die November-Dunkelheit und machen auf die Botschaft des Heiligen Martin aufmerksam: Vergesst die Notleidenden nicht!

    Martinsfeuer
    Zum Abschluss des Laternenumzugs versammelt sich die Gemeinde an vielen Orten um das Martinsfeuer. Es ist ein Freudenfeuer und bringt Licht in das Dunkle, so wie die gute Tat Martins gegenüber dem Bettler.

    Martinsfeuerwerk

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    Das Feuerwerk erfreut sich zu Sankt Martin immer größerer Beliebtheit und Zuspruch, seitens der Besucher in vielen Städten und Dörfen. Eines der größten und bekanntesten Feste ist hierzulande, seit mehr als 130 Jahren das Kempener Martinsfest mit dem St. Martinszug für Schulkinder alljährlich am Abend des 10. November in der Kempener Altstadt. Den Schulkinderzug krönt ein Großfeuerwerk, das vor der atemberaubenden Kulisse, von den Türmen der Kurkölnischen Burg gezündet wird. Feuerwerk verbindet die Menschen, Emotionen und Gefühle werden entfacht, die Herzen der Kinder öfnen sich und die Menschen erfreuen sich an den Anblick der künstlerisch, am Nachthimmel gezauberten Effekte.

    Ob weltlich oder theologisch - im Mittelpunkt des Laternelaufens zu St. Martin
    stehen Wärme und Licht.


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    @Scherzartikel hat in seinem Kalender sehr viele Einträge hinterlegt, wobei dies wohl nur ein Bruchteil von dem ist, was die Veranstaltungen zum Thema Feuerwerk hergeben.
    Feuerwerk Forum Kalender 2019 44.Woche



    Das Laternelaufen zu Sankt Martin geht auf das 19. Jahrhundert zurück Dort oben leuchten die Sterne

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    Sie sind ein untrüglicher Bote dafür, dass die Tage immer kürzer werden: Die Kinder, die am Abend Laterne laufen und dabei laut singen: "Dort oben leuchten die Sterne, hier unten leu-euchten wir". Was Ende Oktober beginnt, hat am Martinstag, dem 11. November, seinen Höhepunkt.

    "Mit unserem Martinsumzug wollen wir den Menschen nahe bringen, wie wichtig es ist, zu teilen", sagt der katholische Pastoralreferent Herbert Wolf aus Hamburg und erklärt den Zusammenhang zwischen Laternelaufen und dem Heiligen Martin so: "Der Heilige Martin hat seinen Mantel mit dem Bettler geteilt, und wir wollen mit unserem Umzug Zeit und Wärme teilen." Daher führt bei "Martinsumzügen" oft ein als Heiliger Martin verkleideter Reiter den Zug an, getreu der Laternenliedzeile "Der Martinsmann, der geht voran, rabimmel, rabammel, rabumm".

    DIe Legende
    Der Legende nach soll der um 316 in Ungarn geborene Martin als 18-jähriger Soldat in einem strengen Winter hoch zu Pferd einen frierenden Bettler getroffen haben. Martin teilte seinen Mantel mit dem Schwert und gab eine Hälfte dem Armen. In der darauffolgenden Nacht soll ihm Jesus im Traum erschienen sein, der das Mantelstück trug und sagte: "Was du diesem Bettler gegeben hast, das hast du mir getan." Als Bischof von Tours und Vorbild in der Nachfolge Christi ist Martin am 8. November 397 gestorben. Seine Beerdigung am 11. November wurde zu seinem Namenstag - dem übrigens auch der am 10. November 1483 geborene Martin Luther seinen Namen verdankt.

    Der Heilige Martin ist neben dem Heiligen Nikolaus einer der wenigen Heiligen, deren Namenstage mit einem besonderen Fest begangen werden. Das hat nach Aussage des Kölner Theologen Manfred Becker-Huberti zum einen mit der "ungeheuren Popularität" des Heiligen zu tun und zum anderen mit der Terminierung seines Gedenktages.

    So endete an Martini das bäuerliche Arbeitsjahr, die Ernte war eingefahren, die Weinlese und die Gänsemast beendet. Vor dem Hintergrund, dass noch bis ins 20. Jahrhundert hinein an Martini die 40-tägige Adventsfastenzeit begann, wurde am Vorabend ausgelassen gefeiert und gut gegessen, nicht zuletzt die "Martinsgans". Der Legende nach waren es Gänse, die Martin durch ihr Schnattern verrieten. Um der Wahl zum Bischof von Tours zu entgehen, hatte er sich in einem Stall versteckt.

    Das Brauchtum
    Während die Erwachsenen am Martinstag feierten, gingen die Kinder und Jugendlichen von Haus zu Haus, sangen Lieder und baten um Gaben, wie es in Adolf Dörings "Rheinische Bräuche durch das Jahr" beschrieben steht. Nach diesem sogenannten "Heischegehen", bei dem sie Fackeln, Kienspäne und auch geschnitzte Kürbisse mit Kerzen bei sich hatten, entzündeten die Jugendlichen ein Martinsfeuer. Das gab häufig Anlass für Streitereien zwischen verschiedenen Gruppen.

    Um dem wilden Treiben Einhalt zu gebieten, versuchten Ende des 19. Jahrhunderts Martinskomitees, Vereine und Schulen das "Durcheinander der Kürbis-Laternen" durch den geordneteren Martinsbrauch des Laternegehens zu ersetzen. Auf einem Holzstich von 1860 sind auf dem Martinsfest in Düsseldorf bereits Papierlampions zu sehen.

    Neben diesen weltlichen Ursprüngen des Laternelaufens zu Sankt Martin gibt es noch die theologische Erklärung, die der Freiburger Volkskundler Werner Mezger vertritt. So war einst für den Martinstag als Schriftlesung ein Text aus dem Lukasevangelium verbindlich vorgeschrieben, dessen zentrale Aussage lautet: "Niemand zündet ein Licht an und setzt es in einen Winkel, auch nicht unter einen Scheffel, sondern auf den Leuchter, damit wer hineingeht, das Licht sehe." (Lukas 11,33).

    Und da "das späte Mittelalter von einem ausgeprägten Schauverlangen durchdrungen war", sagt Mezger, "lag für die Laien am Martintag eigentlich nichts näher, als angeregt durch das Tagesevangelium das einprägsame Bild des Lichtes, das man vor den Menschen leuchten lassen solle, aufzugreifen und es in konkrete Handlungen umzusetzen."

    Ob weltlich oder theologisch - im Mittelpunkt des Laternelaufens zu St. Martin stehen Wärme und Licht. Was auch für die zehnjährige Louise aus Hamburg das Schönste am Laternelaufen ist, die dabei mit vielen anderen Kindern singt: "Brenne auf mein Licht, brenne auf mein Licht, aber nur meine liebe Laterne nicht."

    Quelle: Das Laternelaufen zu Sankt Martin geht auf das 19. Jahrhundert zurück | DOMRADIO.DE

    Nutzt solch Brauchtum und unterstützt sie mit Herz und Hand, zündet Kerzen an und stellt sie raus, nehmt teil an den Umzügen und zeigt eure Verbundenheit zu solch einer Tradition.
     
  2. Kompliment, sehr informativ geschrieben:)
    Obwohl ich nicht getauft wurde und bis heute Atheist geblieben bin, muss ich sagen, dass ich es schön finde, wenn die Menschen sich noch auf diese Werte besinnen. Habe selbst viele Jahre die Martinsfeuerwerke in Aldekerk und einen Tag später in Nieuekerk gemacht.
    Es war für mich immer etwas Besonderes und nicht nur ein Job. Wenn dann die Geschichte nachgestellt wurde, bekamen wir nicht selten eine Gänsehaut und nasse Augen.
     
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  3. Das sind wahre Emotionen, die solch Bräuche hervorrufen können, ebenso ein Krippenspiel zu Weihnachten ;)

    Gibt es Deinerseits noch Fotos, oder gar Videos Deiner Feuerwerke.
     
  4. Leider nein. Ich habe nur Material von wirklich aussergewöhnlichen Fw. Sie mussten schon etwas Besonderes sein.
    Versteht das bitte nicht falsch.
     
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  5. Ich bin am Niederrhein aufgewachsen und überaus froh darüber, mit dieser Tradition aufgewachsen zu sein....
     
  6. Falls ihr Fotos, Videos, oder Beiträge zu diesem Thema habt, lasst uns bitte daran teilhaben :)
     
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  8. Diese Sorgen hätte ich auch gerne :eek:
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    Quelle: Radio Wuppertal
     
  9. Das finde ich sehr traurig aber leider ist es oft so. Auch Geburtstagslieder werden kaum noch gesungen.

    Bei uns in Gladbach gibt es das leider nicht mit Feuerwerk zu St. Martin aber Gott sei Dank in Viersen.
     
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  10. Das hat durchaus etwas Positives. Eltern helfen durch ihr Verhalten mit, daß Kinder sich abnabeln und erwachsen werden ;)
     
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