ich würd da die Hand nicht ins Feuer legen wollen, dass, wenn du mit dem Feuerzeug rangehst, nicht eventuell die Stoppine durch Funkenflug spontan durchzündet (grad wenn Wind geht) ... ACHTUNG: Diese Zündmethode ist Profifeuerwerkern in Schutzausrüstung - die mit Zündlichtern zünden - vorbehalten!
Dazu gibt´s Einiges zu sagen. Als wir noch selber die Schwarzpulverzündschnur fertigten, welche jetzt Stoppine genannt wird,( bei uns war im Sprachgebrauch "Stoppine" die, welche unsere Damen in selbst hergestellten 70cm langen Papierröhrchen einfädelten, diese Stücke wurden dann zu 5m langen Stoppinenleitungen zusammengebunden und z.B. für das Verleiten von Lichterlanceln an Lichterbildern gebraucht.) Diese "Schwarze" war im Gegensatz zu heutigem Mist am Markt schon fast so etwas wie eine Präzisionszündschnur. Schon beim Ziehen wurde strikt darauf geachtet, dass der getränkte Faden gleichmäßig dünn mit ca 3mm Durchmesser auf die Haspeln zum Trocknen aufgerollt wurden.Geschah damals (1967) alles händisch. Die fertige Schwarze wurde sowohl zum Anzünden von Raketen als auch für Bomben verwendet. Dabei wurde strikt darauf geachtet, dass aus der Stoppinenhülse mind. 7cm die offene Schwarze herausschaute. Diese wurde dann wieder mit selbstgemachten Papierschutzhülsen abgedeckt. Händisch gezündet wurde damals (fast) Alles, aber nicht und auch heute auch noch nicht mit Figurenlanceln sondern mit Zündlichter. Diese sind nicht nur wesentlich billiger, sondern brennen auch ca. 5min. und spritzen weit weniger als Lanceln. Heute werden praktisch alle Bomben mit nur mehr kurz freiliegender Schwarzen hergestellt, was daraus resultiert, dass das Einbinden in Verzögerern so am einfachsten macht. Was ich eigentlich auch damit ausdrücken wollte ist, dass es heute durch die Massenproduktion auf kleine aber wichtige Einzelheiten nicht mehr unbedingt d`rauf g´schaut wird. Wir hatten schon mal chin. Stoppine, wo der Schwarzpulverteig einfach auf´s Papier geschmiert wurde und dann das Papier einfach zusammengerollt wurde.
Hattest Du in Deiner langen Pyrokarriere die Erfahrung machen müssen, dass diese Stoppinen beim Schneiden umgesetzt haben?
Ich glaube mich zu erinnern, dass sich Anton diesbezüglich schon einmal geäußert hat ... glaub 'so schnell kannst gar net mit einer Schere schneiden, dass des passiert', war seine Aussage (hier der Beitrag: Handhabung & Technik - Funkenhemmendes Werkzeug) ... aber ich nehm ehrlich gesagt auch lieber ein Messer. Gefährlich wirds halt immer, wenn evtl. noch eine Zündpille drinnensteckt! Hier ist Vorsicht geboten! Was mich aber noch interessiert wäre, ob es gewisse Sätze gibt, die allein durch Metallreibung zünden können. Beispiel: Zündschnur einer Batterie fällt raus, du hast nur noch eine dicke Lunte über und musst das Loch etwas ausweiten, um sie zur Treibladung vorschieben zu können (vielleicht ein schlechtes Beispiel, weil die Treibladung ja vmtl. chemisch der von Stoppinenfäden ähnelt)
Nein, nie. Was aber mal einem Kollegen in IT passiert ist, der hat eine stehen gebliebene Bomben wo ein E-Zünder in der Stoppine drinnen war, die Stoppine abgeschnitten hat und dabei die Zündpille erwischt.
@Vash Was mich aber noch interessiert wäre, ob es gewisse Sätze gibt, die allein durch Metallreibung zünden können. Beispiel: Zündschnur einer Batterie fällt raus, du hast nur noch eine dicke Lunte über und musst das Loch etwas ausweiten, um sie zur Treibladung vorschieben zu können (vielleicht ein schlechtes Beispiel, weil die Treibladung ja vmtl. chemisch der von Stoppinenfäden ähnelt) ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Da wir sehr viele Musikfeuerwerke oft in barrokähnlicher Umgebung machten, setzten wir auch massenhaft div. eher leise Batterien in Fronten ein, die wir extra für solche Feuerwerke in China machen ließen. Und damit die Batts. auch dann sofort "kamen", wurde das originale Zündloch der Batts mit einem gewöhnlichen Metallstichel so erweitert, dass man eine E-Zünder - Pille reinschieben konnte. Um sicher zu sein, dass man im Stoß war, mußte es regelrecht knirschen. Ich schreibe jetzt noch Was, das ich nicht als Anleitung verstanden haben möchte, aber... Ich habe auch sehr viele oft ganz mickrige Feuerwerke gemacht. Auch mit Musikuntermalung. Wie man weis, braucht man dazu eher gut getimte Einzelschüsse. Grauslich wenn man sich hier im Forum dann "Musiksynchrone Feuerwerke" mit Batterien geschossen sehen muß. Also ich machte mir die Arbeit, und zerlegte die Batterien, welche Effekte hatten die ich grad brauchte. Ob da nur Kometen waren, oder Falling Leaves, aber auch Cal. 30 mit schönen Bukkets, aus diesen machte ich für meine Anforderungen - heute nennt man das "Single Shots" passende Einzelschusse jeweils mit E-Zünder. Außer etwas mehr Arbeit, die aber gleichzeitig schön und kreativ ist, waren die materialmäßig billiger und damals auch durchwegs Klasse II. Mit 30mm 19 sh Batts, machte ich z.B. aus den einzelnen Rohren laufende 10er Fächer , gezündet mit selbstgebauten Steppern - und jetzt bitte NICHT lachen, die Stepper waren mit Telefonwähscheiben gesteuert. Entweder 10 in einer Sekunde oder z.B. 5 wenn man nur jeden 2. Ausgang belegte. Auch sog. "Motorwähler" aus der Telefon-Vermittlungstechnik verwendete ich. 200 Ausgänge händisch -Einzelschritt gesteuert mit einem 2er Kabel mit Taste aus guter Entfernung. Wollt´s noch so ein Bastelg´schicht´l lesen? Der Motorwählerzündautomat lies sich auch mittels Scheibenwischerintervallschalter steuern. Da wir damals noch viele Raketen schossen, die mit Litze verbunden ware, war natürlich die Brennzeit das große Problem. WANN ist die Litze fertig abgebrannt. Auch DAS erkannte mein Automat. Am Ende einer Litze wurde ein Stück Lötzinn gewickelt und eine Leitung hingegführt die zum Automaten führte und über die Lötzinnschleife ein Relais ansprechen ließ, das wiederum den Ablauf des Automaten so lange stoppte, bis die Litze das Lötzinn durchschmelzte und so das Relais wieder stromlos wurde..und der Automat arbeitete weiter. DAS war die Urzeit der Feuerwerkerei für mich - gelernt habe ich dabei aber viel.
Das Wichtigste, das ich dabei gelernt habe ist: Wenn ich weis,dass ich DAS kann, ist mir jede Bestimmung die anders lautet egal. Frei nach dem Ausspruch: In Österreich braucht man für Alles ein Papier, aber Jeder macht Was er will! oder: Jeder will in Österreich mitreden, aber dabei keine Verantwortung übernehmen.
Ich hab gelernt, dass man für solche Fälle die Stoppinen außen mit einem Filzstift markiert, dort wo die Pille sitzt.
Würde ein Werkzeug aus Kupfer noch zusätzliche Sicherheit beim Herstellen des Loches bringen oder ist die Methode mit einem normalen Metallstichel eh schon ausreichend sicher? (Meine Frage erfolgt rein aus theoretischem Interesse.)
Mit etwas Gefühl, tastet man die Stelle auch. Was aber ebenso gefährlich ist, ist das rasche Herausziehen. Besser ist allerdings und Das machten wir besonders bei Musikfeuerwerken, dass der Zünder direkt in den Stoß kommt. Da gibt es praktisch keine Zündverzögerung.
Da in so einem Loch weder ein Feuerstein sitzt, noch ein weiteres Eisenmetall drinnen steckt, man aber auch nicht mit 100km/h ins Loch fährt, genügt ein Eisenstichel. Kupfer reagiert zwar mit Schwefel der im Schwarzpulber enthalten ist,mit Salpeter meines Wissens nicht, was aber eher dem Stichel schaden würde.
Servus Leute, ich weiß das ich schon ein bißchen spät dran bin, aber dennoch alle einen guten Rutsch ins neue Jahr. Bei uns in Tirol war wieder mega viel los. Hier noch einen kleinen Ausschnitt um kurz vor 0 Uhr falls es jemanden interessiert Lg.Mr.Kanonenschlag Eingebetteter Inhalt von YouTubeDiesen Inhalt anzeigenInhalte von YouTube immer anzeigenInhalte von YouTube immer ausblendenImmer alle eingebetteten Inhalte anzeigenImmer alle eingebetteten Inhalte ausblenden https://youtu.be/wY_F3o2G7sA
Wird sicher die teilnehmende Öffentlichkeit von der Wichtigkeit von schönem bunten Silvesterfeuerwerk überzeugt haben.
Die Böllerkette find ich halt extrem langsam hätte besser rote Litze verwendet und nicht im Innenhof gezündet.Gebe zumindest hier bei mir schnell großen Ärger, auch zu Silvester. Sind das die Xplode Oldschool Böller?
wenns mir die Böller ans Fenster und den Wärmeschutz geflackt hätte, wäre ich fix nicht raus gegangen. Der Abbrennplatz ist einfach nur verantwortungslos und gefährlich gewählt ... Edit: und dauert viiiiiiiiiiiiiel zu lange ...
Man darf nicht vergessen, dass weniger intellegente Leute auch ihren Spass haben wollen. Merke: Je mehr Böller, desto weniger intelligent ! Die Böller sind die Totengräber des Feuerwerkes.
Danke für das Kompliment, fühle mich als Böller und Raketenfan auch betroffen. (kann sein das ich wohl auch nicht mehr der hellste bin) Der größte Anteil an meinem Silvesterfeuerwerk bleiben aber gute Raketen, Fontänen und Böller. Meine "Show" ist aber beim Publikum - waren mehrere ältere Ehepaare mit Hunden (diese waren absolut ruhig) und Familien mit teils noch kleineren Kindern doch recht gut angekommen.Glaube kaum das sie sonst im doch recht großen Abstand mehrere Minuten zugesehen hätten. Der Müll wurde selbstverständlich beim ersten Tageslicht entsorgt.
Deswegen ja auch: Je mehr Böller, desto weniger intelligent. Gar keine Böller - Einstein! Aber Wer will schon Einstein sein, grade zu Silvester. Es gibt aber auch von mir und der alten Zeit ein G´schicht`l dazu. Wir produzierten neben Papierböller in 3 Größen die mit Schwarzpulver gefüllt waren, auch sog. "Blitzknaller" mit Reibzündung. Diese wurden damals fast ausschließlich für das Bundesheer als Handgranatenersatz zu Übungszwecken hergestellt. Gefüllt mit 25 Gramm Blitzsatz. Irgendwann kaufte das Bundesheer die nicht mehr und es lagen noch Etliche auf Lager. "Vernichtet" wurden die dann oft im Zuge eines Feuerwerkes, u. A. im Berndorf/Nö hinter dem Theater, ich denke es war 1971/72. Warum ich Das heute noch weis? Die Knaller wurden an Roter Litze alle 10cm. mit Klebeband an der Bickford befestigt und die 8 m Litze mit ca. 80 Knallern einfach in die Wiese gelegt und ich zündete diese an. Plözlich ein ordentlicher Rumms und ein höllischer Schmerz am Oberschenkel. Während die Knaller nach und nach zündeten und explodierten, muß durch den Explosinsdruck der nachfolgende Böller zwar schon angezündet aber noch nicht explodiert weggeschleudert worden sein. Und beim Vorbeifliegen an mir explodiert sein.Ich stand aber gut 20 m weg.....die Idee so zu Vernichten stammte vom Meister. Dass bei Feuerwerken früher (bis etwa 1980) immer wieder ordenlich auch nur Lärm gemacht wurde, hab ich mal so Anfang der 70er Jahre in Mattersburg/Bgld erlebt, dort machte der alte Swirat, das war der Großvater vom jungen Köchl/Pinto im Zuge eines Feuerwerkes eine "Gewitterfront". Das war ein fast Fußballtor großes Gestell, auf dem kreuz und quer Stoppinen befestigt waren .In den Kreuzungspunkten waren unzählige Blitze eingebunden die dann mit dem Leuchten und Rummsen ein Gewitter darstellen sollten. Geht man aber dem Ursprung des Böllers bzw. der Salutschusse nach, kommt man entweder zum "Kriegsfeuerwerk" oder zu den Salutschüssen bei besonderen oft adeligen Anlässen, wie z. B. immer noch in GB. Also bitte, wenn Wer einen Krieg anzetteln will, bitte "BÖLLERN", es sei den er ist ein Adeliger. Aber grade die haben die Kriege noch vor gut 100 Jahren angezettelt.
Nachsatz zu Böllern. Eigentlich war es immer der Grund, mit Böllern bzw. Salutschüssen Aufmerksamkeit zu erregen. Früher hat man fast jeden Beginn und auch das Ende von Feuerwerken mit Salutschüssen angekündigt. Es gibt heute noch Feuerwerker, die bezeichnen diese Salutschüsse als "Ankünder". Geschichtlich betrachtet waren solche Salutschüsse auch das Signal zum Beginn oder Angriff bei Kriegsschlachten. Auch andere Ereignisse wurden mit "Lärm" angekündigt. Glockengeläute kündigten ebenfalls Gutes oder weniger Gutes an. Nur war halt das zivile Läuten biliger. Salutschüsse bei Begräbnissen oder "nur" die Totenglocke. Die Feuerwerkerei spielt in viel mehr Lebensbereichen früher eine Rolle, als man meinen sollte. Deswegen war der "Kriegsfeuerwerker" auch gleichzeitig "Lustfeuerwerker".