Museum Umgang mit Raritäten - Sammeln oder Zünden?

Dieses Thema im Forum "Museum, Firmen, Historie" wurde erstellt von Stoppinchen, 10. Oktober 2013.

  1. Einigt Euch doch auf Bunkern..das Wort wurde extra für unsere Materie erfunden ;)

    Naja zum Sammeln habe ich ja auch schon öfter mal was geschrieben. Kurze Zusammenfassung:

    Wenn mich etwas an meine Kindheit erinnert oder mir einfach nur gut gefällt, kaufe ich es. Ist es günstig auch mal paar Stücke mehr. Dann wird auch ein Teil davon gezündet oder getauscht. Hab ich nur 1-2 Exemplare kommen sie erstmal in die Vitrine. Nie aber würde ich für einen einzelnen PtG eine zwei- oder gar dreistellige Summe ausgeben.

    Finde das Videoprojekt übrigens super, so können Artikel in Aktion auch für die Nachwelt festgehalten werden :thumbup:
     
    Stoppinchen gefällt das.
  2. Ich habe wie gesagt auch einen Vorrat an guter Ware, die nicht mehr produziert oder importiert wird, damit werde ich in den nächsten Jahren noch hinkommen, was danach kommt, weiß eh' keiner. Das ist natürlich keine Sammlung, sondern eben ein Lagerbestand, Handvorrat, Bunker, nennt es, wie ihr wollt. Dieser Vorrat füllt genau zwei Kisten, eine kleinere mit Knallern und Leuchtartikeln und eine größere mit Raketen, und dann gibts da noch einige Kat.1-Bestände. Ist nicht viel, aber ich bin im Vergleich zu früher auch genügsamer geworden, Materialschlachten gibts bei mir schon lange nicht mehr.

    Eine Art Sammlung habe ich auch, besser gesagt ein Sammelsurium von Artikeln, zu denen ich einen persönlichen Bezug habe. Angelegt habe ich mir diese Zusammenstellung größtenteils durch Aufheben bestimmter Sachen, manchmal geschah das auch rein zufällig, man hat einen Kanoni in der Tüte vergessen, zieht das Ding einige Jahre rum, dann verschwindet es irgendwie und taucht nach einiger Zeit irgendwie wieder auf, und man legt es zwengs der alten Zeiten wegen zur Seite. Dann kriegt man mal was geschenkt, hat was im Laden gefunden, tauscht was mit anderen Sammlern, usw. Das erste Trumm habe ich mir Ende der 90er aufgehoben, macht euch selbst die Zeitrechnung auf - und jetzt ist meine "Sammlung" nu' wirklich eine quantitative und auch qualitative Nullnummer gegenüber den schönen Dingen, die manch anderer Benutzer ins Album gestellt hat. Da brauchts dann auch wieder ganz schön Geld, um in die Tiefe zu gehen, das habe ich aber nicht, also bin ich mit dem zufrieden, was da ist.

    Was das Onlineangebot an gefühlten oder tatsächlichen Raritäten angeht, nunja, man muß sich das zumeist aberwitzig überteuerte Zeug ja nicht kaufen, aber für mich ist das Gehabe, das einige Anbieter (kommerziell wie privat) darum machen, schon ein sehr deutliches Zeichen für die Zustände, die mittlerweile in unserer Szene herrsschen. Ich liebe schöne alte Feuerwerkskörper, keine Frage, auf die Idee, für ein altes Trumm aus den 60ern hundert Euro und mehr zu verlangen, käme ich jedoch nicht, das verbietet mir schon der Anstand. Da werden ja auch keine realen Werte beziffert, sondern ein beliebiger Preis festgesetzt und daran solange herumgefeilt, bis einer daherkommt, der ihn bezahlen will. An sich kann mir das auch egal sein, wäre da nicht die schon angesprochene Zeichensetzung für die Szene, und hier vor allem für die Einsteiger in der Feuerwerkssammellei, die durch allerlei Preisgeier dazu verleitet werden, Unsummen für Zeugs auszugeben, das man mit Geduld und Spucke auch für viel weniger oder halt einen guten 1:1-Tausch kriegen kann. Das kann halt mal ein paar Jahre dauern, und wer nicht warten kann, muß halt blechen... wenn man dieses Hobby ein paar Jahre betrieben hat, wird man das Geld, das man anfangs für bestimmte Artikel zahlte, vielleicht als Lehrgeld betrachten... aber leider nehmen sich vor allem die Neulinge die Preise mancher Onlineshops zum Vorbild und denken, das Zeugs wäre wirklich soviel wert. Kein Wunder, daß dann manche von Raritäten sprechen, selbst wenn es lediglich um irgendwelchen x-millionenfach importierten Quatsch geht, der halt zufällig nicht mehr importiert/hergestellt wird. Die schöne Welt der Onlineshops und das manchmal sinnfreie Gequake rund ums Thema in einschlägigen Foren machen es ihnen ja vor. Ohne diesen Hype könnte man als Zündelfreund die Sachen noch zu halbwegs zivilen Preisen kaufen und mit Genuß verfeuern, so aber bleibt nur wieder der Umweg über das eigene Netzwerk an Freunden, denen du vertrauen kannst, daß sie dich nicht wegen ein paar lumpigen Euro über den Tisch ziehen.

    Aber wie gesagt, jeder nach seinem Geschmack und Geldbeutel, das soll jedermann so halten, wie er will. :joh:
     
  3. Her damit - alles :)
    ich hau das an einem Silvester weg... entlastet Deinen Bunkerplatz und ich bin glücklich... ne Spass.

    Wir sind da auf einer Linie. Ein paar Sachen die man "liebt" hebt man auf (ich konnte ein "Schlag-auf-Schlag"-Sortiment erhalten, da werden bis auf je 1 Artikel alle verschossen, den einen hebe ich auf, sollte ich noch mal an so ein Sortiment rankommen, handle ich da ebenso....

    Einzig meine Pulverfischerraketen (nach einem "tragischen Mißverständnis" gingen meine Einlagerungsbestände (30x Goldfiligran) letztes Silvester über den Verkaufstresen :cry::D) habe ich weggesperrt. die sehen einfach zu gut aus, Hexentriller habe ich aber noch 10 Stück, da bin ich immer bereit mal eine abzugeben wenn einer eine braucht;)

    Mich störte nur diese Aussage über "jeder weiss doch wozu die Bilder dienen"..... gerade bei Dir.
     
  4. Ich sag mal so:
    wenn ich die Chance hätte 3x 30er-Jahre-Kanonenschläge zu bekommen würde ich es so mache,.
    1 heb ich auf
    1 würde ich an ein Museum (nicht privat - wo derjenige es dann anzündet) geben
    1 würde ich zünden oder verschenken

    Leider gibt es dieses Museum (muss nicht mal ein echtes Gebäude sein, eine im Internet freie Präsentation in der alle Artikel sauber dokumentiert sind mit HD-Videos (wenn möglich), 1-2minütigen Videos um den Artikel in groß zu sehen - idealerweise auch in den Schautafeln von früher und eine Kurzberichterstattung - sowas OHNE dass einer die Artikel verkaufen will) nicht.

    Wenn alle Sammler und "irgendwas-habende" sich da zusammentun würden (man definiert einen Standard, Drehbuch (wie die Artikel gefilmt werden oder die Fotos (vorne, schräg von oben, hinten, mit/ohne Zentimetermaß dahinter), welches Format) könnte man schnell JEDEM zumindest 90% des tollen Eindrucks vermitteln. Sicher, dann kann man immer noch nicht die Teile befummeln, aber - siehe Magnums tolle Sammlung, detailliert betrachten. Ich bin jetzt kein Tischbombenfreund, finde das aber beeindruckend. Blöd nur dass das "Niveau" wie man diese Sammlung anschauen kann beschränkt ist (kein Vorwurf! Dass wäre eine gigantische Arbeit). So sehe ich 3 Bilder, (linke, mittlere, rechte Vitrine), kann mich neidisch fühlen (oder auch nicht).

    Es fehlt wirklich - wie bei anderer Kunst - ein Museum. Vielleicht gibt es dieses ja schon, wenn nicht, vielleicht könnte Markus Klatt hier etwas ermöglichen?

    Ich meine, eine gemeinsame Definition (also Hintergrund bspw. grüner "Teppich", Maßstab, Anzahl der Bilder) sollte doch möglich sein

    Genügend Experten gibt es auch, Bilsoms Röntgenbilder (die es ja auch schon von sehr vielen Knallern gibt) dazu und wir hätten eine richtige virtuelle Museumsdarstellung.

    Für mich ist das nix - ich will das Zeugs einfach nur in die Luft jagen :p aber insbesondere mit Blick auf 2017 wäre dies doch zu überlegen?
     
  5. Im großen und ganzen bin ich bei Dir! ABER: Warum hat denn das Depyfag Sortiment aus den 30iger Jahren die Zeit bis heute überlebt?

    Könnte es daran liegen, das es einen oder mehrere "verrückte" gab die diesen Artikel in den Jahren als er produziert wurde nicht gezündet haben, weil er für die folgenden Generationen aufgehoben werden sollte?

    Ich finde das wir heute nicht diese tollen Artikel zur Verfügung hätten wenn es nicht jemanden gegeben hätte der diesen zurück gehalten hat.

    Richtig ist aber, das die künstliche Preistreiberei keinen helfen wird. schon garnicht den jungen Sammlern unter uns.
     
  6. Ich seh die ganze sache so:
    Ich sammel eigentlich gar nicht. Natürlich finde ich dieses Gefühl einfach beschreiblich einen 20-30 Jahre alten Kanonenschlag oder Böller in den Händen zu halten und die hammermäßige Verarbeitung zubegutachten. Aber dann macht es mich wiederum traurig so ein gutes stück in den keller in den Karton zu packen auch in der Vitrine ist nicht der richtige Ort für diese guten Stücke.
    Feuerwerk will und möchte gezündet werden, hört sich blöd an ist aber so:)
    Daher werde ich meine ganzen Raritäten zünden und ein schönes Video davon machen. Denn davon hat man deutlich mehr als wenn sie nur im Karton oder im Schrank liegen.

    Dieses Jahr wird allerdings das letzte Jahr sein, wo ich noch Raritäten kaufe und Zünde. Die Preise explodieren ja förmlich!!
     
  7. #32 Steven, 15. Oktober 2013
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 16. Oktober 2013
    Das kann teilweise richtig sein.
    Es gab garantiert auch schon früher Leute die aus lauter freude gesammelt und einzelne Stücke aufgehoben haben. Nicht umsonst gibt es sammler die schon seit Jahrzehnten Aktiv Sammeln.

    Die allermeisten sogenannten Raritäten oder sehr alte Sachen stammen aber aus kleinen Läden die früher Feuerwerk verkauft haben. Es gab solche Artikel früher fast an jeder Ecke, Zeitungsläden, Spielwarenhandel, Drogerien usw.
    Die Liste liese sich wahrscheinlich endlos fortsetzen. Als Kind sah ich überall kleine Läden die Feuerwerk anboten. Da gab es die Discounter, in der Form wie heute, noch nicht.
    Das machte sich natürlich auch an den Preisen bemerkbar. Ich kann mich sehr gut an Preise in Lottoläden oder Drogerien erinnern. Ein Päckchen Super Böller II kostete damals 3-4,50 DM. Ein Päckchen 700er auch schlappe 5 DM. Solche Preise waren keine seltenheit. Auch bei Raketen hies es sehr oft, Stückpreise von 5-10 DM pro Stück.

    Vielen Leuten wahr das zu teuer und deshalb blieben oft die Händler darauf Sitzen!
    Im Laufe der Jahre, als die Discounter immer mehr in den vordergrund drängten, verschwanden sehr viele von den Posten im Lager und gerieten irgendwann in vergessenheit da es sich nicht mehr Lohnte die Sachen zu verkaufen. Zumal die Preise nicht immer gesenkt wurden und daher die Artikel nicht verkauft werden konnten.
    Vieles wurde irgend wann Privat verballert oder vernichtet.

    Es gab aber auch viele kleine Läden, die jedes Jahr ihre altbestände mit der Hoffnung in die Auslage legte, vielleicht bekomme ich es ja endlich los.

    In den letzten Jahren ist so immer wieder eine Menge von den alten oder älteren sachen aufgetaucht und so bekamen die Händler ihre Sachen doch noch los.

    Grüßle
     
  8. #33 Kenny, 15. Oktober 2013
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 16. Oktober 2013
    Werde ich mal meinen Senf dazu abgeben:
    Subjektiv, ist jedem seine Entscheidung was er mit den Sachen macht. Ich finde schon das sie einestages ihrem Zweck gebraucht werden sollen. Was ich jedoch nicht zünden würde wären Museumsreife Stücke, das muss nicht sein, das sind teilweise geschichtliche Dinge. Aber ansonsten sollte es irgendwann mal gezündet werden, die Sachen werden nicht schlechter, aber auch nicht viel besser. Ich selber sammle schon seit 3 Jahren, da ich noch nicht so viel habe fällt es mir oft schwer von den Sachen loszulassen, aber ich opfere Natürlich die ein oder anderen Stücke. Das hier ist meine Betrachtung. Aber auf jedenfall erfreut man sich am Sammeln, aber auch am Zünden.

    In diesem Sinne :)
     
  9. Erkenntnis

    Nicht die Preise steigen sonder die Gier einiger weniger steigert sich ins unermessliche!!!
     
  10. Ok du hast es besser ausgedrückt :)
     
  11. Zur Verfügung haben wir die Artikel nicht, höchstens Bilder davon. Wenn sich keiner solche Dinger aufgehoben hätte, gäbe es sie halt nicht mehr. Das ist bei Feuerwerkskörpern kulturhistorisch wohl zu verschmerzen.

    Es ist ja nicht so, daß wir hier etwa Archäologie betreiben würden oder so, zumindest die Neuzeit der Pyrotechnik ab den 1920er/1930er Jahren wurde erschöpfend dokumentiert. Natürlich ist es schön, sich die alten Sachen anzuschauen und sich daran zu erfreuen, aber noch schöner wäre es, wenn das nicht nur für die derzeitigen Besitzer solcher Stücke gelten würde, sondern für alle, eben in Form eines öffentlich zugänglichen Museums.
     
  12. Diese Museumsidee taucht schon seit Jahren immer wieder mal auf, ich glaube da gab es sogar mal nen eigenen Thread.

    Fände ich auch gut.
     
  13. Das wäre doch was! Gerne bin ich bereit, seltene Stücke wenn gewünscht zur Verfügung zu stellen.

    Grüße
     
  14. Adnan und sureshot,

    ein Museum wurde schon oft diskutiert, sowas würde ganz schön Arbeit und Geld kosten. Erstmal müßte man viele Artikel behutsam delaborieren, dann bräuchte man ein Team von Fachleuten, die für die jeweilige Artikelgattung eine Zeitlinie nebst dazu passenden Exponanten zusammenstellen würden, usw. Könnte sich aber trotzdem lohnen, vielleicht bekäme man für ein solches Projekt sogar 'ne öffentliche Förderung, wenn man es geschickt anstellt.

    Ich würde jedenfalls nur zu gerne meine Sammlung einem solchen Museumsprojekt zur Verfügung stellen, da wären die Sachen viel besser aufgehoben, als in der Kiste in meinem Schrank langsam vor sich hinzudämmern.
     
  15. Na ja Boris, wir haben ja unser Online-Feuerwerks-Videomuseum! Alle Exponate behutsam vor laufender Kamera delaboriert... :blintzel:
     
  16. Stimmt, und das ist ja auch eine Art Konservierung für die Zukunft. Die beiden Welten, also Sammeln und Videos von alten Artikeln, passen eigentlich gut zusammen. Ist ja irgendwie auch merkwürdig, Sachen in der Sammlung zu haben, von denen man nicht mal weiß, wie sie in der Wirkung waren, da helfen wir doch gerne, oder! :)
     
  17. Als Fazit des Threads kann man sagen, dass man in dieses offensichtlich emotionsgeladene Thema (klar, Feuerwerk und damit verbundene, persönliche Erinnerungen sind pure Emotionen!) keine einheitliche Linie reinbringt, warum auch.

    Die einen zünden, andere sammeln, manche legen Vorräte an, und ein jeder setzt andere Schwerpunkte, vom Tischfeuerwerk über Knaller bis zu Raketen. Das weite Gebiet gibt es ja an sich her, wäre ja auch schlimm, wenn wir alle hinter dem gleichen Zeug her wären. Auch kann und darf jeder für sich selbst entscheiden, was ihm "rar" und sammelnswert erscheint.

    Jeder hat seine persönlichen Gründe für sein Handeln, kann diese auch vorbringen, sollte aber auch andere Meinungen gelten lassen.

    Aber bitte bedenkt, dass Ihr als Fans der schönen alten Sachen im Grunde genommen ähnliche Interessen habt. Also macht Euch nicht gegenseitig das Leben schwer, sondern bleibt untereinander fair, kommuniziert, bildet Netzwerke, organisiert Treffen, was auch immer. Dann werdet Ihr nicht nur leichter an Tipps, Informationen und schöne Sachen rankommen, sondern auch die eine oder andere echte Freundschaft schließen. Das verschafft einem meiner Ansicht langfristig gesehen mehr Freude als kurzfristiger Reibach.

    So habe ich es zumindest immer gehalten, und bin gut damit gefahren.

    Man sollte auch immer im Hinterkopf behalten, dass es sich bei den Objekten der Begierde nur um schon damals in großen Mengen hergestellte Verbrauchsgüter handelt, und nicht um Unikate oder gar Kunstgegenstände, wenn es auch manchmal schwer fällt. Feuerwerk ist ein kleiner Luxus, geschaffen um uns Spass und Freude zu bereiten.

    Ob der Spass jetzt darin besteht, die Teile ihrer eigentlichen Bestimmung zuzuführen, also sie genüsslich zu zünden, oder sie gedankenversunken in der Vitrine zu bewundern, sei jedem selbst freigestellt.

    Grüße
    sureshot
     
  18. Also ICH kenne da 2 von DER Branche....



    Die haben so ziemlich alles als Rarität angesehen, aufgehoben und was Neues gekauft, wieder aufgehoben und was Neues gekauft...und wieder und wieder....

    Der EINE hat`s schon geschafft...das Problem hatten dann die Anderen..

    Der Andere hat noch 50 t liegen, weis nicht wohin damit...weil er immer Alles aufgehoben hat.
     
  19. Ist den schon wer angefangen die neuen Umverpackungen der Batterien aufzuheben? Ich hatte tatsächlich schon dran gedacht;), war mir dann aber doch irgendwie zu blöd.
     
  20. So, endlich wieder ein bißchen Zeit, um als "Urheber" dieses Thread auch noch mal Resumee zu ziehen.

    Zunächst erst mal vielen Dank an alle, die hier ihre Meinung geschrieben haben (sofern ich es noch nicht per Buttondruck gemacht habe)! Es kamen interessante Aspekte 'rüber und auch, wenn die Meinungen naturgemäß auseinander gehen, sind die Beiträge doch im Großen und Ganzen sehr sachlich geblieben. Danke speziell an Sureshot für seinen letzten Beitrag, da hat er mir schon einiges vorweg genommen!

    Ich habe ein paar Kernaussagen herausgelesen, die ich noch mal zusammenfassen und kommentieren möchte.

    1. Fast alle lehnen die hohen Preise für ältere Feuerwerksartikel ab und halten sie für unangemessen oder reine Profitgier.

    Meine Meinung dazu: (ich verkaufe übrigens selber seltenst etwas, tausche lieber) die Preise sind entstanden, weil die Nachfrage da war. Und die Shops leben teilweise davon. Die Sachen mußten in teils aufwändiger Suche aufgetrieben, katalogisiert und präsentiert werden, das rechtfertigt ein gewisses Preisniveau. Wenn natürlich irgendwo eine ganze Palette für'n Fuffi erworben wurde, und dann die Einzelstücke für den selben Preis angeboten werden, dann ist das unanständig, manch einer wird es auch 'geschäftstüchtig' nennen oder wie auch immer. Ob sowas läuft, weiß ich allerdings nicht.
    Ansonsten vergleiche ich es gerne mal mit anderen, klassischen Sammelgebieten wie z.B. Briefmarken, alte Weine, Modellautos, alte Puppen und, und, und: je älter und seltener die Sachen sind, desto begehrter sind sie bei Liebhabern, die dann auch bereit sind, einen hohen Preis dafür zu bezahlen. Das Argument, der Materialwert ist ja vergleichsweise gering und die Bestimmung eine ganz andere, läßt ein leidenschaftlicher Sammler nicht gelten.

    2. Vorrat zum Zünden oder Horten von Schätzen?

    Ich teile hier die Meinung mit denen, die sagen, eine 90er-Jahre-Rakete ist keine richtige Rarität, solange davon noch Hunderte und mehr existieren. Sie ist allenfalls ein Feuerwerkskörper mit klassischem Effekt, den man sich gerne zum Zünden für die nä. Jahre sichert. So halte ich es auch mit einigen Lieblingseffekten. Wer aber persönliche Erinnerungen damit verbindet oder einfach Gefallen findet an der äußeren Gestaltung, soll sich gerne ein Exemplar davon zur Seite legen. Ich finde es auch nicht verwerflich, wenn sich jemand z.B. fünf Schachtel Kanonis, die es noch verschiedenlich zu kaufen gibt, einlagert, weil er sich für die nä. Jahre Feuerwerksspass sichern will.

    3. Echte Raritäten

    Da wird's interessant. Ich nehme mal die Comet Spiralbombette als Beispiel, weil äußerst selten und von mir aus persönlichem Interesse heraus gesucht. Wer so ein Teil anzündet, weil er halt mal den Effekt sehen möchte, hat alles Recht dazu, dies zu tun. Aber dann die leere Hülse anschließend auch noch fort zu werfen, finde ich schon ein bißchen frevelhaft und rücksichtslos demjenigen gegenüber, dem selbst die leergebrannte Hülse noch etwas bedeuten würde. Hier wünsche ich mir mehr Sensibilität beim Umgang mit so alten Sachen. Sureshot hat richtig geschrieben, dass wir alle ein ähnliches Interesse verfolgen. Und so gibt es Leute wie mich (nennt sie von mir aus Spinner oder sonstwie), denen so alte Sachen aus den verschiedensten Gründen etwas bedeuten und sich freuen würden, wenn sie sie wieder mal in die Hände bekommen könnten. Bei mir sind das vorallem die Artikel, die ich von Kindheit und Jugend her immer noch in Erinnerung habe. Übrigens, bei bestimmten DDR-Feuertöpfen z.B. funktioniert das schon - die tauchen immer wieder mal bei "E-Kauf" auf....

    4. Feuerwerksmuseum

    Wäre 'ne tolle Sache! Zwei entscheidende Voraussetzungen müssten allerdings vorab geschaffen werden. Erstens: die Finanzierung (für Miete, Nebenkosten, Ausstattung usw.), dafür müßte wahrscheinlich ein Förder- oder Museumsverein gegründet werden. Zweitens: die Ausstellung von "scharfen" Gegenständen wäre wohl an allerlei Auflagen gebunden, die im Vorfeld "abgeklopft" werden müssten, da sie wahrscheinlich schon bei der Gebäudewahl ein Rolle spielen dürften.
    In dem Zusammenhang noch eine Anmerkung, weil das Thema vorab schon mal angeklungen war: es sollte kein Problem sein, Repliken zu verwenden, wenn Originale nicht mehr aufzutreiben sind oder die Gefährlichkeit des Satzes gegen eine (öffentliche) Ausstellung spräche. Aber selbstverständlich müssen diese immer als solche erkennbar sein (entsprechende Kennzeichnung etc.), damit niemand getäuscht wird!
    Solche Praktiken gibt es übrigens auch schon in Museen mit anderen Themen-Grundlagen.

    Das zu schreiben, lag mir noch am Herzen, im Übrigen schließe ich mich der Meinung von Sureshot in seinem letzten Beitrag an.

    Gruß an alle!
     
  21. Es gibt im Deutschen Museum in München eine klitzkleine Abteilung zu Feuerwerks-Gegenständen.
    Wenn Ihr wollt, dann kann ich ja da mal nachfragen (hatte mal sonbüschn Verbindungen damit).
    Allerdings habe ich extreme Zweifel, daß sich dann irgendwer von seinen wirklichen Raritäten trennt.
    S'Gschwätz isch immer groß...
     
  22. Es gab in den 90er-Jahren (geschätzt so 94 / 95) schon den Anlauf für ein Museum, für den damals auch ein Förderverein gegründet wurde. In diesen bin ich damals auch eingetreten. Leider hat sich das ganze damals nicht verwirklichen lassen. Vielleicht gibt's ja in Zukunft eine Möglichkeit, wir hatten auch hin und wieder darüber nachgedacht und schon etliche Exponate und Zusagen für Dauerleihgaben, unter anderem eine Froschknickmaschine aus den 30ern :)
     
    Stoppinchen gefällt das.
  23. #48 smg_getriebe, 19. Oktober 2013
    Zuletzt bearbeitet: 19. Oktober 2013
    Präsentation der PTG

    Die Sache mit einem Musem ist sehr erstrebenswert aber sehr wahrscheinlich nur sehr schwer umsetzbar aufgrund der ganzen Sicherheitsbestimmungen..............!

    Wenn man jedoch die Möglichkeit hätte von jedem Feuerwerkskörper soweit möglich ein Replikat anzufertigen wäre das schoneimal die halbe Miete!

    Zusätzlich, und dies vor allem um den Gegenstand letztenendes doch "lebendig" werden zu lassen jede Vitrine, Präsentationstafel und Schaukasten mit einem kleinen 4 Zoll LCD Display ausstatten und auf selbigem dann in einer endlos Schleife die entsprechenden Raritätentestvideos aus dem Forum ablaufen lassen!

    Ich habe mir so etwas selbst mal angefertigt für eine alte Zimmerfontäne aus den 30èr Jahren. Label des PTG abgescannt und in Farbe ausgelasert, den PTG seiner Verwendung zugeführt und dieses auf HD Video festgehalten. In einen kleinen Holzschaukasten die Atrappe reingeklebt plus ein kleines günstiges LCD Display, fertig war de interaktive Präsentationstafel......!

    Weiß jetzt nicht ob das zielführend ist aber so kann man alte FWK irgendwie doch lebendig halten!
     
  24. Ich hätte da mal ne Frage. Und zwar gehts um das Comet Kung Fu Blister.
    http://www.feuerwerksvitrine.de/rar...boeller/comet-kung-fu-blisterkarte-a-824.html

    Ich komme jedes Jahr sehr billig daran, habe mir aber meist immer nur eins zum zünden gekauft.
    Würde es sich da schon lohnen einen größeren Vorrat anzulegen oder sind davon noch massig im Umlauf.
    Hatte bis vor kurzen auch keine Ahnung das die Böller schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben.
     
  25. also das kommt immer auf die sortierung an...
    ich habe davon auch schon einige gezündet und die waren zum großteil mit ordentlichen böllern bestückt! jedenfalls im vergleich zu heutigem mist...
    wenn du sie günstig kriegen kannst würde ich an deiner stelle zuschlagen...
    kannst mir auch ein paar mitbringen;)
     
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