Kunst Der Pyrotechniker...

Dieses Thema im Forum "Künstlerische Aspekte" wurde erstellt von microstar, 17. November 2015.

  1. Welche Wertstellung hat ein Pyrotechniker???
    Es geht dem Jahresende entgegen und die Zeit des Feuerwerkverkaufs naht, wie Pilze schiesen die Aufrufe zum Vorverkauf aus dem Boden, jeder ist besser wie alle anderen, jeder kann es prinzipiell immer besser wie alle anderen und vorallem günstiger.

    Ich frage mich ernsthaft was der Titel "Pyrotechniker" aussagt, warum sollte man damit werben? Fast jeder Ort und jeder Laden hat mittlerweile einen "Pyrotechniker" und jeder Laden der das ganze Jahr vielleicht "der" kompetende Partner in Sachen Schreibwaren oder bei anderen alltäglichen Dingen des Lebens ist, mutiert um Silvester zum Profishop für Feuerwerk. Mit was wird da nicht alles geworben "Profitip vom Pyrotechniker", wenn das nicht zieht, dann muss es einfach billig sein.
    Der Titel "Pyrotechniker" ist so abgewrackt das es wirklich schmerzt, es gibt Lehrgänge wo man angeblich alles in 2 Wochen lernt und jede Pfeife(Schuldigung, was besseres fiel mir nicht ein) das Zeugnis nachgeworfen bekommt. Weil es manchen ja schon zuviel Arbeit ist 20km zu einem richtigen Feuerwerk zu fahren oder eine ordentliche Bewerbung zu schreiben.

    Ich persönlich würde mich freuen wenn es ein wirklicher Ausbildungsberuf werden würde. Das eine bestande Prüfung wirklich die Sachkompetenz und den Wissensstand wiederspiegelt und nicht dem Kunden irgendwelcher Zinnober vorgegaukelt wird.
    Und Fachfirmen Fachwissen vermitteln und kein Halbwissen, was Sie sich selbst auf diesen Crashlehrgängen angeeignet haben und nur der Meinung sind jetzt noch mehr Leute "befähigen" zu müssen, logischerweise für ein gewisses Endgeld ohne Rücksicht auf die "Berufsbezeichnung???" -----staatl. geprüfter Pyrotechniker----.

    Wie seht Ihr das? Ich weiss das ich andere Ansichten habe wie andere, das sagt auch meine bessere Hälfte, aber vergesst mal das hier der notorische Nörgler schreibt.
     
  2. Ich persönlich würde mich freuen wenn es ein wirklicher Ausbildungsberuf werden würde.

    Das ist das einzige, was ich dem Beitrag abgewinnen kann.

    Alles andere ist in der Tat streitbar, aber das kann ja jeder halten, wie er will.

    "Wir" sind sicher nicht diejenigen, die sich von irgendwelchen Werbefloskeln beeinflussen lassen...
     
  3. Zum Glück schreckt es aber genug Leute die keine Ahnung haben ab das es eben KEIN normaler Ausbildungsberuf ist! Was auch gut so ist. Sonst würden noch mehr Hobbyknallköpfe ihren Schein machen!

    Man sollte ledeglich 'Schulungsfeuerwerke' wo man in wenigen Tagen/Wochen seinen Schein ERWERBEN kann verbieten! Denn sowas ist meiner Meinung nach absoluter Schwachsinn. Das spiegelt keinesfalls realistische Felderfahrung bei Wind und Wetter, zich unterschiedlichen Orten und Gegebenheiten und ständig wechselnden pyrotechnischen Gegenständen wieder. Solche Leute haben im Grunde keine Ahnung von der Materie und absolut kein 'know how' !!! Höchstens die Basics sind in der Birne. Ich kenne solche besagten Leute.. Ich weiß leider Gottes wovon ich spreche.
     
    original.fan gefällt das.
  4. @Blitzcracker

    manche hier sind nicht die Leute die sich davon beeinflussen lassen, leider aber über wiegt der andere Teil.....

    @MegaSkylighter

    mekkern über solche Schulungspraktiken darf nur ich.....das Recht nehm ich mir mal raus....da ich hier länger registriert bin:)
     
  5. #5 Labmaster, 18. November 2015
    Zuletzt bearbeitet: 18. November 2015
    Vermutlich darf ich hier ja gar nicht mitreden, trotzdem.

    Ich, als jemand der sowohl Helferscheine bei Firmen wie auch bei Schulungsfeuerwerken gemacht hat, kann nur sagen, daß es auch gute Schulungsfeuerwerke gibt.
    Jedenfalls konnten wir dort sehr viel selbst ausprobieren, mit den verschiedensten Dingen experimentieren was bei einem normalen feuerwerk NIE möglich gewesen wäre.
    Und gleich, war keine einziges Feuerwerk zu einem anderen, es gab immer wechselnde Anforderungen und Gegebenheiten, Plätze, Material, Vorgaben...
    Material war teilweise so viel, daß es oft sehr knapp mit dem Aufbau wurde :)

    Kann mich hier nur auf einen Anbieten beziehen, keine Ahnung ob das bei allen so umfänglich positiv ist.

    Ich denke es kommt extrem auf die jeweilige Person an und sind wir mal ehrlich, das was eine Pyrotechniker heutzutage am meisten braucht ist gutes Sitzfleisch und Nerven für all den behördlichen Kram, das Feuerwerk selbst ist doch von der Arbeit her doch fast schon Nebensache.

    Was bei vielen Feuerwerkern auch fehlen dürfte ist eine Kaufmänische- Ausbildung, wie sonst könnten teilweise solch unrealistischen und sich selbst schädigenden Preise zustande kommen.
    Hier und meiner Meinung nach nur hier, könnte eventuell eine bessere Ausbildung helfen. Alles andere ist etwas was man sich über die Zeit einfach selbst beibringen muß.

    Grüße,
    Walter
     
    sebi1980 und Saiph gefällt das.
  6. "Ich denke es kommt extrem auf die jeweilige Person an...."

    Ja, definitiv. Alelrdings genau das ist auch mMn das Problem, dass die Ausbildungen (egal welcher Anbieter) einfach viel viel zu einfach sind.

    Auch diese Schulungsfeuerwerke finde ich absolut lächerlich. Lernerfolg = 0 mMn. Jeder der einen F3 Schein besitzt (und den bekommt man ja faktisch "geschenkt" kann und soll seine eigenen Feuerwerke machen und sachen ausprobieren.

    Und das das Handling an sich zur "nebensache" macht......sry, aber dann musst du wirklich lieblose cake feuerwerke gemacht haben dass du dieser meinung bist.

    Ja, die offiziellen tätigkeiten können zermürbend sein, aber vom zeitwaufwand ist (zumidnest für mich) die planung und choreographie des fuerwerkes weitaus intensiver als die behörden geschichten.

    Ich finde dass das Grundproblem bei der leichten ausbildung ist, keine ahnung von chemie von nöten, keine ahnung von physik von nöten, bwl etc........
    Ich habe meinen Schein auch beim Kurs gemacht, komme aber aus der Chemischen industrie und habe meine erfahrungen auch am feld gemacht (helfer bzw. selbst). Und ehrlich, bei so manchen kurs"kollegen" hatte ich wirklich angst..... ;).
     
    MegaSkylighter gefällt das.
  7. Da kann ich Dir nur zustimmen, die Behörden machen zwar auch viel Arbeit, aber die Planung und "Perfektionierung" / Feinabstimmung
    einer Choreographie nimmt deutlich mehr Zeit in Anspruch, sofern man diesen Aufwand betreiben will...
    Natürlich geht es, wie du bereits erwähnt hast, auch viel schneller.

    Cackes hinstellen und die Kugleln "lieblos und unpräzise" hochballern...
    Dann hat man im Verhältnis mit dne Behörden tatsächlech "mehr" Arbeit. ;)

    Claudio
     
    Marius0705 gefällt das.
  8. Naja bei dem Angebot was es jetzt schon im F2-Bereich gibt, muss man für kleine Feuerwerke auch kein Pyrotechniker mehr werden. Ich habe beim Kramer Vorschießen zum ersten mal die Gao Artikel live gesehen. Das ist schon heftig, dass sowas für Normalverbraucher freigegeben wird... Bzw. dass für sowas dann ein Freifahrtsschein für die Verwendung im trunkenen Zustand an Silvester erlaubt wird... Dass sich in Großstädten manche gegenseitig mit Raketen und Vogelschreck beschießen, wird garnicht mehr berücksichtigt...

    Schade für uns Pyrotechniker...

    Hoffentlich wird das professionelle Feuerwerken nicht ganz aussterben.

    Was ich auch sehr schade finde, dass sich einige Firmen riesige Grundstücke mit Bunker-Anlagen sichern, sodass ein Neueinsteiger eigentlich keine mehr Chance hat, sein eigenes Vorhaben zu starten. Ich suche jetzt seit ca. 2 Monaten einen Bunker und habe bisher immer noch keinen Erfolg gehabt. Dabei hat bei mir in der Nähe jemand ein ganzes Gelände mit 15 Bunkern, die zu 2/3 komplett leer stehen. Miete 300 Euro im Monat für 20qm. Nur 1.4G!!! Den Kaufwert möchte ich nicht wissen... Dann meinte er ernsthaft heute zu mir, dass ich ihm 200 Euro geben soll, nur um eine Aussage zu erhalten, ob der Bunker vermietet werden kann oder nicht... 200 Euro für einmal in seine Unterlagen rein zu schauen...

    Ne ohne Quatsch. Der Beruf wird irgendwann ganz durch die neuen Artikel, die Leichtigkeit der Schulungsfeuerwerke, der fehlenden Erfahrung, der großen Masse an neuen Pyro's und der daraus folgenden Konkurrenz komplett aussterben.
     
  9. Pyrotechniker

    Im modernen deutschen Sprachgebrauch bedeutet Pyrotechniker "ANZÜNDER". Mehr darf und lernt der ja auch nicht. OK, Gesetzeskunde. Er lernt in dem Lehrgang sich im Paragraphenurwald, bezüglich Feuerwerk, zurecht zu finden. Richtige FEUERWERKER gibt es in D fast nicht mehr, sie sind eine im Aussterben begriffene, bedrohte Art. Eine Batterie zünden, kann ein 3-jähriger.
     
  10. Ich finde es nicht richtig, den Erwerb des Befähigungsscheins schnell durchzuprügeln. Der Weg zum Pyrotechniker dauert ein ganzes Leben, und selbst dann weiß man am Ende längst nicht alles, insofern fallen ein paar Jahre, die man mit dem bedächtigen Aufbau einer soliden Wissens- und Erfahrungsbasis verbringt, eigentlich nicht ins Gewicht. Je mehr man direkt am Objekt unter erfahrener Anleitung lernt und immer wieder lernt, desto breiter wird das persönliche Leistungsspektrum und die Souveränität im Umgang auch mit anspruchsvollen Anforderungen.

    Der Weg ist das Ziel, zumindest in der Lernphase. Ich halte es für unmöglich, sich innerhalb nur eines Jahres oder gar weniger eine hinreichende Praxiserfahrung anzueignen, auf die man aufbauen kann, dafür ist die Sache zu umfangreich.

    Natürlich gibt es heutzutage Erleichterungen, die vor 20, 30 Jahren noch nicht vorhanden waren, zum Beispiel große Batts und dergleichen, wofür man früher noch viel Kleinarbeit beim Verladen und Verleiten einzelner Bombetten und Kometen aufbringen mußte. Für manchen ist Battgeballer schon Großfeuerwerk, vielleicht weil er außer Kirchweihfeuerwerken nicht viel kennt und mit dem zufrieden ist, was man in leicht abgespeckter Form auch an Silvester in den Läden kaufen kann. Das kann zur Verflachung führen, größere, prächtigere, komplexere Sachen werden selbst bei entsprechenden sichherheitstechnischen und budgetmäßigen Voraussetzungen nicht eingesetzt, weil man es nicht kennt und/oder sich aus verschiedenen Gründen scheut, etwas zu zünden, das man vorher noch nicht geschossen hat. Das ist nicht zwingend so, ich kenne genügend Neue, die auch über den Tellerrand schauen können, aber die Gruppe der "anderen" wird immer größer, das tut der Sache auf Dauer nicht gut.

    Vor diesem Hintergrund glaube ich nicht, daß wir eine programmierte Ausbildung zum Pyrotechniker brauchen, um unsere Branche zu stärken, sondern eine Hinterfragung der eigenen Motivation, den Schein zu machen oder anderen Leuten den Scheinerwerb zu ermöglichen. 08/15 gibt es schon genug, daher ist es nicht sinnvoll, diesen Bereich durch übertriebenes Zündel- oder Gewinnstreben noch größer zu machen.
     
    shot, skydancer, Marius0705 und 5 anderen gefällt das.
  11. Da bist du nicht alleine, wir suchen seit 4 Jahren !
    :nerd::crazy: zum verrückt werden:crazy: :nerd:


    Claudio
     
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