Historie Comet Feuerwerk

Dieses Thema im Forum "Museum, Firmen, Historie" wurde erstellt von Funkenflug, 6. Nov. 2017.

  1. Hallo allerseits,
    ich wollte mal fragen wie genau es zu der heutigen Unternehmensstruktur gekommen ist die Comet- Feuerwerk aktuell hat. (Seit 2003)
    Wisst ihr seit wann nicht mehr in Deutschland produziert wurde und warum?
    Wäre sehr dankbar über weitere Informationen, auch insbesondere zu den Produktionsstandorten (hat jemand noch Bilder? ). Habe im Netz leider nicht allzu viel gefunden was die Firmengeschichte angeht.
     
  2. Hallo Funkenflug,

    da sich hier wohl keiner traut, mach ich mal den Anfang.;)
    Ich habe dir unten, als Anhang den Text von Wiki mit verlinkt. (falls noch net bekannt)
    Nach meiner eigenen Erinnerung u. als Sammler alter Feuerwerkkunst,
    kann ich nur bestätigen, das mit Kauf/Übernahme der Fa. Feistel 1999,
    von Comet die letzten deutschen Poduktionen vertrieben und vermarktet wurden.
    Die Restbestände von Feistel und deren Lagergruppen mussten ja irgendwo hin u.
    so kam z.B. 1999/2000 die Titan, Hermes Raketenserie auf den Markt.
    Dies war eine noch gemeinsame Produktion, da z.B. Treiber u. Leitstäbe von Feistel waren und Hülsen sowie Kappen
    von Comet. Wer ganz genau die Befüllungen der Schüttraketen machte, ist mir net bekannt!
    Jedenfalls verkaufte Comet die Restbestände von Feistel und eigener alter deutscher Produktionen
    bis ins Jahr 2003/2004. Bei den Raketen kann man den Verlauf am besten erkennen,
    da bei anderen Produkten sehr viel umgeläbelt wurde! (Leuchtfeuerwerk u. Batterien)

    1999 stand wohl schon fest, das sich Comet von der eigenen deutschen Produktionen trennen wird,
    da es ja viel Kostengünstiger u. Gewinnbringend sei, die Produktionen auch ins Ausland zu verlegen,
    wie bei der Konkurenz. Ich vermute, das Comet den Anfang als Markführer praktizierte,
    um nach den Kauf von Feistel, wieder neue Einnahmen durch Einsparungen von Personal und Betriebsausgaben
    neu zu deklarieren.

    Genau in dem Jahr erschien zu Silvester 99 auf 2000 die ersten China-Treiber-Raketen,
    mit gelber Banderolle um den Treiber. Meiner Meinung sind diese Schütt-Raketen nur noch mindere Qualität!!!

    Seit 2005 finden sich keine Restbestände mehr aus den Tagen der eigenen Produktionen wieder.
    Comet hat tatsächlich 5-6 Jahre gebraucht, das alte Zeug zu vertreiben.
    Dies kannste durch "www.Feuerwerkskiste.de" selbst ermitteln!
    Ein GROSSES LOB an die Feuerwerkskiste, möchte ich an dieser Stelle gleich mal mit erwähnen,
    die seit Jahrzehnten fleissig mit hilft, die Historie diverser Feuerwerksfirmen zu dokumentieren!

    BESTEN DANK UND MEIN RESPEKT!!!:):rolleyes::D

    Ich hoffe dir etwas geholfen zu haben und verbleibe mit "Besten Grüßen" an dich und alle Leser unseres Forums hier!!!


    Comet Feuerwerk

    Comet Feuerwerk GmbH
    Rechtsform
    GmbH
    Gründung 1955 (2003 Gründung der heutigen Form)
    Sitz Bremerhaven

    Leitung


    • Richard Eickel
    • Heinz-Arnold Swart
    Mitarbeiter 83 Festangestellte (2014)[1]
    Umsatz 53.358.334,39 € (2014)[1]
    Branche Pyrotechnik
    Website www.comet-feuerwerk.de
    Comet Feuerwerk ist ein Unternehmen der pyrotechnischen Industrie mit Sitz in Bremerhaven. Comet importiert und vertreibt Feuerwerkskörper.

    Comet Feuerwerk firmiert seit 2003 als Comet Feuerwerk GmbH und ist seit dem 12. Januar 2005 ein Tochterunternehmen des in Hongkong ansässigen internationalen Handelskonzerns Li & Fung.[1] Zuvor gehörte das Unternehmen zum Nürnberger Rüstungskonzern Diehl und produzierte Feuerwerk sowie Munition für die Bundeswehr. Standorte waren das Werk in Bremerhaven auf dem ehemaligen Donar-Werksgelände[2] und ab 1999 nach der Übernahme von Piepenbrock Pyrotechnik auch die ehemalige Pyrotechnische Fabrik Feistel im rheinland-pfälzischen Göllheim. Heute unterhält das Unternehmen keinen deutschen Produktionsstandort mehr.[3]

    Nachdem Comet im Frühjahr 2013 aufgrund des Wegfalls eines bedeutenden Großabnehmers noch Kurzarbeit anmelden musste,[4] übernahm das Unternehmen im August 2013 im Rahmen eines Asset Deals den Geschäftsbereich Feuerwerk des ehemaligen Wettbewerbers FKW Keller GmbH.[5][6] Damit liegt Comet Feuerwerk mit einem Marktanteil von 35 Prozent auf Platz zwei hinter Marktführer Weco Feuerwerk.[7] Bis 2002 war das Unternehmen Marktführer in Deutschland.[8] Comet erwirtschaftet in den drei Verkaufstagen vor Silvester fast 95 Prozent seines Jahresumsatzes.[9]
     
    mr.mojo, SKO, BumBum und 12 anderen gefällt das.
  3. Hi,
    allerbesten Dank für deine ausführliche Antwort! :)
    Dann werde ich mich jetzt erstmal in der Feuerwerkskiste umsehen. Den Wiki Artikel habe ich natürlich schon gelesen. ;)
    Ich finde es wirklich erstaunlich, wie Comet als einstiger Marktführer, heute doch eher nur noch am Rande tätig ist.

    Besten Gruß
     
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  4. Ist aber leider weit verbreitet in den Discountern
     
  5. #5 RapidFire, 9. Nov. 2017
    Zuletzt bearbeitet: 9. Nov. 2017
    Ein spannendes Thema, dass gerade die Sammler alten Feuerwerks interessieren dürfte. Comet hat früher so viele schöne Artikel hergestellt, die meine Kindheit, was Silvesterfeuerwerk angeht, in hohem Maße geprägt haben. Comet gabs bei uns immer im MiniMal und HL.

    Auf der Unternehmensseite von Comet ist auf die Schnelle über die Historie nicht all zu viel zu lesen, außer das sie über 60 Jahre Erfahrungen verfügen.

    Die genaue Gründung kenne ich nicht, aber der Ursprung lag wohl schon irgendwo im 18. Jahrhundert.

    Was da vor, während und nach dem Krieg so los, lässt sich irgendwie nicht richtig ermitteln, aber der erste große Meilenstein war wohl die Übernahme der Fa. Gebrüder Bock / Diamant Feuerwerk im Jahre 1968. Mit den Erfahrungen beider Unternehmen konnten die Bemühungen effektiver vorangetrieben und bessere Ergebnisse erzielt werden. Ab dann ging es richtig vorwärts.

    Ich weiß nur vom Hören/Sagen, dass im Laufe der 1990er wo Comet deutscher Marktführer (ob Dauerhaft oder im Wechsel mit anderen Wettbewerbern weiß ich nicht) war und noch zum Diehl-Rüstungskonzern gehörte die Produktion der verschiedenen Artikel in Deutschland aus Kostengründen vereinfacht oder auch zum Teil eingestellt wurde. Dies wäre durch den Wegfall von Großaufträgen von Silvesterfeuerwerk für große Handelsmarken wie Metro oder die Rewe-Gruppe verursacht oder auch durch Fehlentwicklungen/Spekulationen oder Wegfall von Aufträgen in der Rüstungsindustrie bedingt, durch die dann die Sparte für Silvesterfeuerwerk gelitten hat. Comet hat ja auch Artikel für die Bundeswehr und Seefahrt hergestellt. Ob es jetzt genau so war, weiß ich nicht.

    1999 wurde noch Piepenbrock-Pyrotechnik (Feistel/Moog) übernommen und bis 2001 aktiv geführt. PP wurde wohl als nicht lohnenswert erachtet und dann bis 2004 abgewickelt. Denke man wollte am Ende nur lästige Konkurrenz loswerden. Ich kenne Erzählungen von großen Räumungen auf dem Feistel-Gelände, bei denen sämtliche alten Überbleibsel (übriges teilweise uraltes Silvester-Feuerwerk, Ausstellungsartikel wie Attrappen, Mustertafeln, Schilder, Geschirr und was weiß ich alles) verramscht, verschenkt und auch im großen Stil vernichtet wurden. Eigentlich eine kleine Geschichte für sich.

    Um die Jahrtausendwende haben sich die Verantwortlichen im Konzern wohl zunehmend Gedanken über die Wirtschaftlichkeit der Feuerwerkssparte gemacht und es unter globalen Gesichtspunkten im Laufe der folgenden Jahre wohl als immer weniger lohnenswert für die Unternehmensgruppe erachtet und sich final für den Verkauf der Marke entschlossen.

    2005 erfolgte dann die Übernahme durch den internationalen chinesischen Handelskonzerns Li & Fung. Comet war ab diesem Zeitpunkt nicht mehr in deutscher Hand und das alte Unternehmen wurde von der Pike auf umgekrempelt. Dieser räumte kräftig auf, kappte die Wurzeln und entledigte sich somit seiner Historie. Ich gehe mal davon aus, dass man vor allem den Namen „Comet“ aus Bekanntheitsgründen im Sinn hatte. Das Unternehmen an sich sollte hat, was die alten deutschen Produkte angeht seit diesem Zeitpunkt im Grunde nichts mehr mit der alten Form zu tun. Li & Fung wollte Comet wohl als reine Vertriebsplattform für die in China erzeugten Produkte der Konzerns. Was Übernahmen von ausländischen Unternehmen halt nun mal so bedeuten – man möchte Geld verdienen.

    Die ganzen alten schönen Produkte aus deutscher Herstellung. Die Einzelartikel, die Sortimente… in den 1980ern und frühen 90ern alle noch mit der weißen oder blauen Einlage und Klarsicht-Kunststoffdeckel, die ganzen Raketen-Beutel mit all den vielen unterschiedlichen Plastik- oder Papphülsen-Raketen. Ganz wichtig die Familiensortimente gespickt mit den tollen zugekauften Chinaknallern, die sensationelle Apollo-Rakete aus Styropor. Mit 7-8 DM unerreichbar für uns Kinder damals. Papa fand sie auch schön… aber nur zum anschauen im Laden. Tjaja… lange vorbei sind die Zeiten.

    Eine Aufarbeitung des Unternehmen und seiner Historie hier im Forum wäre sicher eine tolle Sache, die nicht nur die Comet-Liebhaber erfreuen würde.
     
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  6. Ich glaube seit 2003 ist die deutsche Produktion eingestellt. Ein wenig hatte ich hier Museum - [Comet] Altersbestimmung von Artikeln auch schon mal zusammengefasst, wenn auch zu einem anderen Zweck.

    Dann wurde Ende der 90er oder Anfang der 2000er - vielleicht trug dies dazu bei - Comet zu einem hohen Bußgeld verdonnert. Sie hatten über lange Zeit die Satzmengen bei Raketen überschritten und wissentlich in Umlauf gebracht. Daher vielleicht auch die große Beliebtheit der Comet'schen-Raketen ;)

    Ich kann hierzu aber nichts mehr finden.
     
  7. Weiß man um welche Raketen es sich handelte ? Ist mir völlig neu...
     
  8. Hallo CannonCracker,
    bitte hier keine Spekulationen, nur Sachdienliche Hinweise zum "Thema Comet", die auch belegbar sind!
    (ich glaube seit 2003, oder......vielleicht.....usw.) sind doch keine Wissensbeiträge!

    Auch dein Zitat:
    .......vielleicht trug dies dazu bei - Comet zu einem hohen Bußgeld verdonnert. Sie hatten über lange Zeit die Satzmengen bei Raketen überschritten und wissentlich in Umlauf gebracht.

    Entspricht nicht den Regeln des Feuerwerk.net-Forums. (Regeln mal genau durch lesen)
    Dir sollte auch bewusst sein, das dein Post hier jeder lesen kann, auch von externen Leuten!!!
    Mit einer öffentlichen Aussage, ins negative gesprochen, ohne jegliche Beweislage u. Sachverhalt dazu zu haben,
    würde ich in Zukunft eher sehr vorsichtig sein!
    Ich schreibe dir dies, nicht um dich persönlich anzugreifen, sondern dir einen "Guten Rat" als Forumsmitglied zu geben.
    Es gab schon Leute, die wegen soetwas ganz schnell unangenehme Post bekommen haben,
    wenn du verstehst was ich meine.....

    Gruss
    PyroMaestro
     
  9. Ich verstehe, was du meinst. Ich habe mir eben zur Sicherheit meine Notizen zu Comet durchgesehen, aber diesbezüglich leider nichts gefunden bzw. auch in einer schnellen Google Suche. Vielleicht findet man hierzu noch etwas im Archiv der BAM. Mal sehen, wenn ich Zeit finde, dann ...
    Das bedeutet jedoch nicht, dass es nicht passiert ist. Seinerzeit ging das durch die Presse.

    Ich habe mich primär mit Knallern beschäftigt und bin hier der Meinung, dass die Produktion in 2003 eingestellt wurde. Mit Gewissheit wird dies nur ein (ehem.) Mitarbeiter beantworten können.

    Hier noch ein paar Links, die ich mir gespeichert hatte:

    Komplettes dt. Produktionsende war Ende 2004:
    Neue Raketentechnik soll Kunden locken: Das Geschäft mit Feuerwerk stagniert

    Umstrukturierung:
    Feuerwerkshändler Comet baut neue Firmenzentrale in Bremerhaven - WELT

    Bußgeld Preisabsprachen:
    Bestechung: Feuerwerkshersteller im Fokus der Staatsanwaltschaft - WELT
    Das Bußgeld ist schon rechtskräftig

    Allgemeines:
    Heute beginnt Verkauf von Pyrotechnik 1 1 000 Tonnen werden verknallt: "Cape Canaveral" steigt auf
    RZ-Online (News): Umsatzrekord beim Millenniums-Feuerwerk
     
  10. #10 RapidFire, 15. Nov. 2017
    Zuletzt bearbeitet: 15. Nov. 2017
    Danke für die Zeitungsberichte. Die sind sehr aufschlussreich.


    Hab meinen Post von oben eben nochmal in Ruhe gelesen.

    Es geht um den Teil:
    [1999 wurde noch Piepenbrock-Pyrotechnik (Feistel/Moog) übernommen und bis 2001 aktiv geführt. PP wurde wohl als nicht lohnenswert erachtet und dann bis 2004 abgewickelt.]

    Das ist so natürlich nicht ganz korrekt. Die zur Piepenbrock Unternehmensgruppe (ein deutsches Industrie- und Dienstleistungsunternehmen) gehörende „Piepenbrock-Pyrotechnik“ veräußerte 1999 Ihre geführten Marken sowie das dazugehörende (Produktions)Gelände von Feistel in Göllheim und Moog-Nico in Wuppertal an die damalige Comet Pyrotechnik Apparatebau GmbH.
    Gleichzeitig wurde nach Angabe in Wikipedia das Tochterunternehmen Piepenbrock-Pyrotechnik nach der Veräußerung aufgelöst und war fortan nicht mehr existent.

    Von den übernommenen Marken Moog-Nico und Feistel wurde wohl Moog-Nico gleich (gewollt?) aufgegeben und Feistel vorerst (experimentell) aktiv als eigenständige Marke weitergeführt, aber wohl in der darauf folgenden Zeit als nicht so lohnenswert erachtet und abgewickelt.
     
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  11. #11 PyroMaestro, 15. Nov. 2017
    Zuletzt bearbeitet: 15. Nov. 2017
    Hallo CannonCracker u. RapidFire! ;):)

    Danke für Eure Berichterstattung und Rechere!
    Schön CannonCracker, das du es als "hilfreich" aufgenommen hast!

    Wie wir lesen und sehen, ist noch viel Luft nach oben...:rolleyes:daher lasst uns dieses Thema hier noch weiter ausbauen in Sachen Comet & Co.

    Zum farblichen und als Erinnerung an die "Guten alten Zeiten", der beliebten Produktion noch hier in Deutschland,
    habe ich uns ALLEN hier im Forum, noch mal 1-2 Bilder aus meiner persönlichen Sammlung/Bunker anbei verlinkt:

    IMG_3346.JPG

    IMG_6553.jpg
    Viel Spass und Beste Grüße an Alle....
    PyroMaesro
     
    Comet87, Glitscher, CeBee und 7 anderen gefällt das.
  12. Toll, dass hier ein Interesse an der Firmengeschichte besteht und sich schon so fleißig zu Wort gemeldet wurde.
    Danke dafür!
     
    PyroMaestro gefällt das.
  13. Oh man das große Knallsortiment :eek:
    Was würde ich dafür geben so eins nochmal zu besitzen :(

    Da werden gute Erinnerungen wach
     
  14. Auch wenn @PyroMaestro Stand jetzt leider nicht mehr aktiv ist, so würde ich das mit Comet Ende der 1990er / Anfang 2000 gern noch einmal nach meinem Kenntnisstand aufdröseln.

    Comet hat MOOG nach der Übernahme der Liegenschaften in Wuppertal und Göllheim (zumindest Göllheim am 01.06.1999) gleich "abgetötet", von Plänen seitens Comet, Feistel als Zweitmarke zu etablieren weiß ich auch rudimentär etwas. Der Standort in Wuppertal wurde im April 2000 geschlossen, der Markenname MOOG lebte noch bis Ende Dezember 2003 im Bereich Pyromunition und bis Mitte Januar 2001 (teils trotz erfolgter Umflaggung auch noch als MOOG-NICO) in der Großfeuerwerkssparte.

    Comet hat in einigen Fertigungsstraßen in Göllheim noch Raketen von MOOG produzieren lassen (die im Katalog 1997 als Neuheit gekennzeichnet waren), dies betrifft alle Moog-Raketen mit gewürgter Pappspitze. Fertigung fand ausschließlich in Göllheim statt, auch mit den Teilen, die dort vorhanden waren. Viele Raketen von anderen Firmen bezogen vor allen Dingen Treiber über Comet, einige MOOG-Treiber fanden rückwirkend auch den Weg zu Nico und Comet - aber die Komponenten waren immer in Göllheim vorhanden. Die Raketen waren also schon auf dem Markt und sind keine Eigenentwicklung von Comet. Bis zur Produktionseinstellung Ende 2003 waren sie ohne optische Veränderung (ausgenommen das Kürzel CG statt Gö) auf dem Markt. Die ersten Chinaraketen wurden damals vom Hersteller TX bezogen.

    Weiterhin hat Comet auch den Bereich Signalmunition von der gelöschten Piepenbrock Pyrotechnik übernommen. Ab 01.06.1999 bis Ende 2003 wurde unter dem Markennamen MOOG FEUERWERK in einer der letzten automatisierten Fertigungsstraßen noch Pyromunition produziert, teils aber - im Vergleich zu früheren MOOG-Geschossen mit erheblichen Qualitätsunterschieden oder Effektänderungen (vgl. MOOG CG Blinkfeuer mit Pfiiff mit MOOG Blinkfeuer mit Pfiff)

    M.W. wurde Göllheim sonst für nichts anderes benutzt, das MOOG-NICO-Gelände in Ronsdorf zwischenzeitlich aufgelassen. Alle Erzeugnisse aus Göllheim behielten weitestgehend ihr schon zu MOOG-Zeiten auferlegtes Gewand, allerdings änderte die Comet das Design der Jet-Fire-Schachteln und das Aussehen der Geschosse (Signalmunition) geringfügig, bei Signalmunition und den Raketen wurde allerdings noch die neue Comet-Schwinge (eingeführt 1997 / 1998) und das Kürzel "CG" (CG = Comet Göllheim) mit aufgedruckt. Parallel wurden allerdings in Göllheim die Bunker leergeräumt, was dazu führte daß im deutschen Einzelhandel in den Läden der Rewe-Gruppe (Rewe, miniMAL usw.) und auch Schlecker bald darauf alte Feistel-Knallsortimente zu Spottpreisen zu haben waren (dies betraf die bekannte 1987er-Serie Bums / Peng / Top ( / Knallsack?) - diese wurden zu Preisen unter € 3,00 verramscht, man achte auf den "Gesamtpreis" in den Bildkommentaren im verlinkten Bild..

    Tiger-Head Brand (alt)

    Mit Beginn des Jahres 2004 kam dann das endgültige Aus für Comet Göllheim, das Werk wurde stillgelegt.. die Firma Scherer Pyrotechnik Göllheim fertigte noch kurze Zeit auf der erwähnten vollautomatisierten Produktionsstraße Pyromunition. Inzwischen stehen noch einige Räumlichkeiten, die Liegenschaft am Ruhweg ist inzwischen aber ein Gewerbepark. Nur wenige Hallen stehen noch.

    Ansicht Göllheim Mitte Januar 2004 im Thema Historie - Feistel Göllheim:

    Reihengebäude Alter Teil

    Eine Pressenstrecke im Alten Teil

    Fertigwarenlager Silvesterfeuerwerk

    Ein Lager für Halberzeugnisse

    Reihengebäude Neuer Teil

    Einer der Pulverbunker

    Reihengebäude Neuer Teil

    Mechanische Mischerei

    Dragiergebäude

    Reihengebäude Alter Teil

    Reihengebäude Alter Teil

    --

    Die Produktion in Deutschland wurde schon in den 1990er-Jahren schrittweise zurückgefahren und verlagert, so hat das von der Fa. Pyrofa übernommene Werk in Berlin-Buchholz (tlw. abgerissen) ab 1998 keine zylindrischen Kanonenschläge mehr gefertigt, so wie sie es von ca. 1991 bis 1997 taten. Die Produktion derer wurde wieder ins Stammwerk Bremerhaven (HB) verlagert, das Werk in Berlin-Buchholz (Bu) produzierte aber nach wie vor kubische Kanonenschläge und Raketen. Die Produktion einiger Raketen (z.B. der Comet Teufelsrakete) wurde schon 2002 eingestellt, einige Raketen und die komplette Plastikserie liefen jedoch erst Ende 2004 aus, auch auf Bildern beim Vorschießen in Umpfenbach 2003 sind sie noch zu sehen. Mit der Übernahme durch Li & Fung war die Marschroute eigentlich klar, die Diehl-Gruppe hatte schon Anfang des Jahrtausends das Interesse an ihrem pyrotechnischen Spielzeug verloren.

    Forum - Vermisst: Lost Forianer - verschollene Mitglieder

    Mehr zu Buchholz:

    News - [2019] Berichte aus Zeitung, Internet und Fernsehen
     
  15. #16 Fireblader, 16. Nov. 2019
    Zuletzt bearbeitet: 16. Nov. 2019
    Bis weit in die 2000der Jahre wurde Comet Göllheim zur Bearbeitung der Silvesterretouren genutzt. Die Rücknahmen von Rewe wurden dorthin verbracht. Mir fiel der Retourenaufkleber auf. Später gingen diese direkt nach Bremerhaven.
    Gehe davon aus, das dies mit allen Retouren sämtlicher Firmen so geschah.
     
    CeBee gefällt das.
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