Museum [Sammeln & Lagern] - Langzeit-Aufbewahrung von Raketen

Dieses Thema im Forum "Museum, Firmen, Historie" wurde erstellt von mondfeuer, 5. Juli 2008.

  1. #1 mondfeuer, 5. Juli 2008
    Zuletzt bearbeitet: 5. Juli 2008
    Mit diesem Thread möchte ich versuchen, Fakten und Tips zur richtigen Aufbewahrung von Raketen zusammen- und zur Diskussion zu stellen, um die für Raketensammler besten Voraussetzungen zum möglichst langem Erhalt ihrer (ideell) wertvollen Stücke herauszufinden.

    Viele Sammler kennen das Dilemma: Man möchte seine Schätze natürlich gut und sicher lagern, aber auch was davon haben oder die Sachen vielleicht sogar ausstellen, so daß man jederzeit einen verträumten Blick auf die Sammlung werfen kann. Dieser verständliche Wunsch widerspricht allerdings in eingen Bereichen den allgemeinen Anforderung an eine korrekte Lagerung von Feuerwerksartikeln, also dunkel, trocken, weggepackt, abgesichert.

    Die große Frage ist nun: Wie muß eine Raketensammlung aussehen, die die drei Eckpunkte Sicherheit, Werterhalt und Ästhetik optimal kombiniert?

    Ich werfe hier jetzt mal wertfrei ein paar Punkte in die Diskussion:
    • Sollen Raketen besser liegend, stehend mit Kopf nach Oben oder Unten aufbewahrt werden?
    • Wie sieht es mit dem Einfluß von UV-Licht auf Banderolen und Stäbe aus?
    • Wie kann man verhindern, daß sich Leitstäbe durch übermäßige Aufnahme oder Abgabe von Feuchtigkeit verziehen?
    • Können eingelagerte Feuerwerkskörper von Ungeziefer (z. B. Motten) befallen werden? Was kann man dagegen tun?
    • Ist das Ausstellen von Raketen in einer geschlossenen Vitrine im Wohnraum ein Sicherheitsproblem?
    • An wen kann ich mich wenden, um Raketen oder andere Artikel zu Sammlerzwecken entschärfen oder delaborieren zu lassen? Mit welchen Kosten habe ich zu rechnen?
    • Gibt es ein öffentliches Feuerwerksmuseum, dem man besonders erlesene Raketenklassiker stiften könnte, um sie, gut gehegt und gepflegt, der Allgemeinheit zugänglich zu machen?
    • Gibt es bei Sternen und Treibsätzen ein Verfallsdatum?
    Und nu'... ...Feuer frei! :)
     
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  2. Interessanter Thread, bin ja mal gespannt auf die Antworten unserer Pyro- Spezialisten hier. Als sehr großes Problem sehe ich eine zu hohe rel. Luftfeuchtigkeit an, da manche Chemikalien hygroskopisch sind.
     
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  3. Bei den Leitstäben der Raketen in meiner Sammlung habe ich bisher die größten Veränderungen festgestellt. Das Holz verzieht sich und dunkelt nach, das kann schlimmstenfalls bis zum Brechen/Spalten führen. Da es bei einigen Raketen wegen ihrer Bauweise sehr schwierig ist, einen kaputten Stab komplett zu ersetzen, muß man rechtzeitig vorsorgen.

    Das Problem mit dem Ausbleichen der Farben von Banderolen und Versatzkappen stellt sich bei mir momentan noch nicht, da ich aufgr. der vielen Unwägbarbeiten meine Raketensammlung nach wie vor in Tüten verpackt in einem großen Karton aufhebe, aber das möchte ich demnächst mal ändern.
     
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  4. Das größte Problem ist das, was euch am wenigsten gefallen wird. In Wohnräume gehören keine Feuerwerkskörper, schon gar keine Sammlungen davon. Und eine andere Möglichkeit, die Teile gleichzeitig sicher und vor Zugriff geschützt, gesetzeskonform und doch jederzeit anschaubar aufzubewahren, sehe ich nicht. Ein Keller ist zu nass, meisstens jedenfalls. Und wenn er doch taugt, auch gut verschliessbar ist, muss man trotz alledem Lagermengen beachten und die Stücke auch sicher im BAM-Karton lagern.Einen Bunker hat nicht jeder, und wenn, dann ist das teuer und das "anschauen" schwer zu realisieren. Zumindestens nicht so, wie das den meissten Sammlern hier vorschwebt. Selbst delaborieren, um die Teile daheim aufzubauen, ist eigendlich nicht gesetzeskonform und bei westdeutschen FWK auch selten einfach. Einen Fachmann dafür werdet ihr nicht finden, bei solchen Sachen gibt es eigendlich nur die zerstörerische "Delaborierung". Einzige Möglichkeit, die ich bei Raketen sehe, an Silvester oder mit AG auf ein weites Feld gehen, die Teile bei Tageslicht schießen und hinterher wieder aufzusammeln und zu restaurieren. Größtenteils klappt das recht gut;) Ja, schreit ruhig auf:)) Genau so habe ich es gemacht....
    Aus den obengenannten Gründen habe ich schon vor Jahren meine , teils exzessive, Sammelei begraben und die meissten Stücke abgegeben oder verschossen. Ich habe nur noch eine Vitrine mit einer, für mich, wunderschönen DDR Sammlung. Alles, wirklich alles, leere Hülsen und Schachteln. Es gab bei **** sogar die Möglichkeit, selbst an solch seltene Dinge wie originale Aluhülsen, noch nicht einmal verabeitet gewesen, von Steigenden Pyrokreiseln und Aeroteufeln zu kommen. Das reicht mir, und ist viel billiger als für zig tausende Euros seltene FWK im scharfen Zustand in der guten Stube anzuhäuffen. Das Risiko war mir zu groß.....
    Auch einer der Gründe, warum ich mit der aktiven Sammelei Schluss gemacht habe.
     
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  5. Pyrodaemmi,

    die zerstörerische Delaborierung halte ich auch bei Tageslicht für nicht so ganz einfach. Auf einem weiten Feld findet man zwar fast immer die Rakete selbst wieder, aber mit der Nase sieht es da schon anders aus, die kann man auch in fast allen Fällen nicht selbst nachbauen. Und dann gibts da natürlich noch die Bombenraketen, die man wg. der starken Zerlegung hinterher kaum mehr restaurieren kann.

    Weiterhin würde mich interessieren, wie du das Geruchsproblem in den Griff gekriegt hast. Ich habe mal Tips umgesetzt, die eine trockene Reinigung (Ausbürsten) und anschließende Imprägnierung mit Sprühlack zum Inhalt hatten, so ganz 100% habe ich das Gemüffel damit aber leider nicht beseitigen können.

    Die Möglichkeit zum Kauf halbfertiger Feuerwerkskörper ohne Satz oder Ausstellungs-Dummies hat man heute leider nicht mehr. Dummies oder gar Schautafeln werden mittlerweile ziemlich hoch gehandelt, manchmal noch höher als die scharfen Originale.
     
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  6. Naja, Probleme mit Geruch habe ich nicht, das mag aber daran liegen das es nur wenige Hülsen sind, welche verschossen wurden. Die ganzen Standgeräte, die es gab (die mich interessierten, sind inkl. dem Silvesterheuler, gerade mal 12 Stück...) Raketen noch 4 Stück und ein paar abgebrannte Fontänen und Knaller. Bei deinen Mengen an Raketen sehe ich das aber auch anders...
    Das mit dem verschiessen klappt ganz gut, bei Schüttraketen. Habe ich selbst mal gemacht, bis ich mich vom westdeutschen Teil der Sammlung ganz getrennt hatte. Vorraussetzung, Tageslicht, wenig Wind und ein abgemähtes Feld. Schaut blöd aus, man hat auch nichts davon, aber man findet alles wieder. Selbst die Kappen siehst du fallen und weisst ungefähr wo sie liegen sollten:))
    War nur ein legaler Vorschlag, bei mir hat er funktioniert. Das ein "Hardcore"-Raketensammler das nicht machen würde, ist mir auch klar:))
    Übrigens, zur Alterung der diversen Sätze wurde schon jede Menge im Forum geschrieben, ich selbst hatte mal vor Jahren so ein Thema angestossen. Kanns nur nicht auf die Schnelle wiederfinden. Sollte irgendwo im Archiv stehen, so ca 2002.
     
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  7. Ich muß gestehen, daß ich gar nichts sammle. Aber was wirklich interessant wäre, wär so ein Museum, wie "Mondfeuer" es oben schon beschrieben hat. Ich hab da schon ein bißchen gegooglet aber eigentlich nur eines in den Niederlande gefunden. Ein deutsches Fwk-Museum gibt es wohl nicht, oder hat da jemand noch andere Informationen?
     
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  8. Ja, bei klassischen Schüttraketen mit separaten Plastik- oder Pappnasen klappt das gut, schwieriger wirds bei Raks mit einteiligen Versatzkappen mit gefalteter Spitze (z. B. Nico Star-Serie), zumindest was die Restaurierung angeht.

    Vielleicht kannst du oder ein anderer Nutzer mit Erfahrung in der Restaurierung ausgebrannter Feuerwerkskörper uns ein paar Tips geben, wie man das am besten angeht.

    Weiterhin werden die Leitstäbe beim Flug der Rakete fast immer angesengt, manchmal so stark, daß man die verkohlte Schicht mit den üblichen Mitteln (Schmirgelpapier, Schaber) nicht mehr entfernen kann. Das sieht nicht gerade schön aus und stellt auch eine Quelle für üble Gerüche dar.

    Die Problematik mit sich verziehenden Stäben, ausbleichenden Druckfarben oder sonstigen Alterserscheinungen treffen aber auch beim Sammeln von Attrappen zu. Wie soll man also vorgehen - ist es sinnvoll, die Leitstäbe evtl. mit Holzschutzmitteln zu behandeln? Wäre bei besonders teueren oder seltenen Einzelstücken nicht vielleicht sogar die Aufbewahrung in undurchsichtigen Plastikröhren mit Verschluß und einem kleinen Luftloch angebracht? Auf diese Weise hätte man nicht nur zusätzliche Sicherheit, sondern auch jederzeit Zugriff auf die schönen Sachen. Wäre vielleicht etwas aufwendig, aber m. E. durchaus mach- und bezahlbar.

    Zur Klarheit, ich bin -kein- Hardcore-Sammler und möchte auch keiner werden, ich will nur verhindern, daß aus meinen paar echten Sammlerstücken (die Mehrheit meiner Sammlung besteht eher aus "Youngtimern") irgendwann unansehliche Krüppelfichten werden.
     
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  9. Soweit ich weiß, geisterte schon mal eine ähnliche Diskussion hier rum. Dort wurde auch die Museumsfrage angesprochen. Es gibt der Erinnerung nach wohl zwei, die sich neben Waffen auf militärische Pyrotechnik beziehen, dann auch eher wohl Kanonen etc., Silvesterfeuerwerk zu finden ist dort glaub ich verfehlt. So ein Museum müsste man mal eröffnen (können?).

    In diesem Thread wurde die Lagerungsregelung im Wohnraum schon mal durchgeackert.
     
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  10. Ich habe hier im Forum auch mal was über ein Feuerwerksmuseum gelesen. Es gab in dieser Hinsicht wohl schon einige Anläufe, irgendwo in Deutschland existiert auch sowas in kleinem Rahmen, mir fällt nur leider gerade nicht ein, wo das genau ist.

    Sowas aufzuziehen wäre sehr schwer, denn geladene Artikel könnte man dort nicht ausstellen, also müßten alle Exponate erstmal delaboriert, entschärft und hinterher wieder originalgetreu zusammengebaut werden. Da wäre es in einigen Fällen vermutl. einfacher, gleich den gesamten Artikel sozusagen als 1:1-Modell nachzubauen, wozu man aber Leute mit sehr viel Geschick und Kenntnis der Materie bräuchte, von den richtigen Materialien gar nicht zu reden. Um einen historisch korrekten Gesamtzusammenhang herzustellen, bräuchte es auch weit mehr Exponate, als z. B. hier im Album-Bereich unter dem Stichwort Feuerwerkskörper vor 1945 zu finden sind. Ich weiß nicht, was sich an historischen Stücken sonst noch so in Privatsammlungen, Bunkern und Archiven befindet, aber sehr viel wirds wohl nicht sein.

    Militärische und zivile Pyrotechnik könnten m. M. n. durchaus gut in einem Museum koexistieren, gerade in früheren Zeiten lagen die beiden Disziplinen viel näher zusammen und auch heute noch produzieren deutsche Feuerwerksfirmen Artikel unterschiedlichster Art für den Militärbereich wie etwa Nebel- und Signalmittel, Übungsmunition und Darstellungsmittel. Man muß hier natürlich klar zwischen pyrotechnischen Gegenständen und Waffen, Bomben oder Granaten unterscheiden.

    Abgesehen von den technischen Schwierigkeiten wäre es auch nicht ganz einfach, geeignete Räume zu finden, dann braucht man Personal mit Fachwissen und wohl auch einen langen Atem, ein solches Projekt gegenüber argwöhnischen Behörden durchzuboxen bzw. vielleicht sogar Förderung zu erhalten, etwa durch die Gründung eines gemeinnützigen Vereins als Träger des Museums, usw. usf.

    Kurzum: Ich bin zwar auf jeden Fall der Ansicht, daß unsere deutsche Pyro-Kultur und Geschichte ein solches Museum schon längst verdient hätte, aber die Hürden dafür liegen ziemlich hoch, das ist mit ziemlicher Sicherheit auch einer der Hauptgründe, warum es sowas in wirklich umfassender Form noch nicht gibt.

    Nachtrag:

    Ich habe vor dem Öffnen dieses Threads natürlich die SuFu bemüht, um entspr. Infos zu finden, aber gerade zu dem spezifischen Thema Lagerung von Raketen mit "Sammlerhintergrund" habe ich nichts finden können. Natürlich wurde über Teilbereiche des Themas schon viel geschrieben, mir geht es hier im Thread aber um die Verbindung der Teilbereiche rechtliche Aspekte, Sicherheit, Ästhetik und Erhalt wertvoller Sammlerstücke. Und immer dran denken, wenn ich "wertvoll" schreibe, meine ich das nicht zwingend im finanziellen Sinn, ich habe zum Beispiel einige Artikel in meinem Sammelsurium, von denen ich mich selbst für viel Geld nicht trennen würde, während der reale Wert eher im Centbereich liegt. Die Verkommerzialisierung der Sammelei, die man in den letzten Jahren beobachten konnte, finde ich ziemlich traurig.
     
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  11. @ Mondfeuer

    Das ist ein wirklich interessantes Thema. Auf Grund der von Pyrodaemmi angesprochener Problematik habe ich auch Anfang des Jahres meine Sammlung aus dem Wohnraum verbannt. Ich bin zum Glück im Besitzt eines wirklich SEHR trockenen Bunkers und kann die Sachen dort lagern. Allerdings sind sie jetzt auch nur in Plastiktüten und BAM-Kartons aus ehemaligen Lieferungen verpackt. Für die Ästhetik habe ich Fotos von den einzelnen Raketen oder auch Serien gemacht die ich demnächst an die Wand im Posterformat oder aber auf Digitaler Leinwand hängen werde. Somit ist das Thema Sicherheit im Wohnraum gewährleistet. Nun aber frage ich mich tatsächlich, ob die Raketen so in Tüten und Kartons liegend gelagert, die nächsten 30 Jahre überleben? UV-Probleme wird es keine geben... dazu ist es zu dunkel. Ich glaube auch nicht, dass meine Leitstäbe sich verziehen, da es SEHR trocken in den Raum ist. Aber vielleicht wäre eine stehende Lagerung auf dem Kopf doch besser ????
    Ich bin auch mal gespannt ob es da noch konstruktive Antworten dazu gibt...
     
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  12. @ Gefahr:
    Ich persönlich halte die tatsächliche Gefahr bei der Aufbewahrung wirklich für gering, wenn man den gesunden Menschenverstand einschaltet.
    @Delaborieren: afaik ist nur die Tätigkeit erlaubnispflichtig, hat man ein Sammlerstück inne, braucht man nicht zu beweisen, wer das damals getan hat :nuts: .
    Ich persönlich halte jedoch Feuerwerk, das kein Feuer mehr zu Stande bringt, so wertvoll, wie einen Zuchtochsen.

    @Gesetz:
    1 kg brutto "scharfes" Kl.II-Material ist in Wohnräumen legal, auch ohne geprüfte Unbedenklichkeitsverpackung.
    In "nicht für den dauernden Aufenthalt bestimmten" Räumen 10 kg, ebenfalls ohne UBV.
    Bitte nochmal nachlesen.
    Ob ein Schaukasten, der den Verkaufer von der Unbedenklichkeitsverpackung befreit (klick, klick), auch auf die private Aufbewahrung (von 10 auf 40 kg) anwendbar ist ?

    Ob erlaubnisfreie Aufbewahrung von ptG's mit DDR-Zulassung genauso legal ist, wie jene mit abgelaufener BAM - ich weiß es nicht :( (§ 47 Abs. 2 und zusätzlich Anhang EV, Abschnitt III, Nr. 1 c); notfalls Ausnahmegenehmigung beim BKA beantragen :rolleyes:

    @Praxis:
    Holzkästchen, Scheibe drüber. Ist diese aus Plexiglas, so absorbiert sie fast 100% UV - und dies ist der bleichende Farbkiller.
    Einfach: mit Gummidichtung und etwas Kieselgel, für Liebhaber: gasdicht in Argonatmosphäre ;) , hilft auch gg. Tierchen.
    Das stille Örtchen wäre afaik so ein Raum bis 10 kg - solange ein ewaitiger Heizstrahler weit genug weg ist.

    Wenn es erstmal soooo brennt, dass die Plexiglasscheibe schmilzt oder das Holz brennt, dann hat man ernstere Probleme, als ein paar zischende Raketen in der Kiste an der Wand ...

    @ Holz:
    ganz wenig Paraffinöl dran, dann trocknet es nicht aus und reißt dabei - Gewicht hin oder her: Verwenden ist eh nicht mehr legal.


    LG
    Thomas
     
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  13. @ Thomas

    die Lagermengen in Wohnräumen würde jedoch nur für eine Auswahl von wenigen Raketen herhalten. 1 Kg Brutto, mein Gott... das ist ja GARNICHTS... :) Aber für so 5-6 schöne Raketen in einem kleinen Mörser ist das natürlich ausreichend. Das mit dem Ölen der Leitstäbe finde ich praktisch. Da bei mir tatsächlich eher die Gefahr des Austrocknens besteht als der Feuchtigkeit. Das werde ich mal probieren bei einigen. Danke dafür.
     
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  14. Sehe ich genauso.

    Beide Dinge (alte DDR-Artikel und West-Ware mit ausgelaufener BAM) sind m. E. Sonderfälle, bei denen auch Themen wie Eigentumsschutz eine Rolle spielen, schließlich war das Zeug beim Zeitpunkt des Kaufs ja legale Ware. Hab diesbezügl. noch nix zum klick, klick gefunden, werde mal recherchieren. :)


    Wir reden hier schon vom Holz der Leitstäbe, gell? Paraffinöl klingt gut, danke für den Tip. Aber - was meinst du mit "nicht mehr legal"?
     
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  15. Bei alten Raketen habe ich schon ab und zu "Lichtschäden" beobachten können, ebenso bei alten Werbetafeln, die ja in den Schaufenstern gerade dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt waren. Sehr empfindlich gegen direkte Bestrahlung sollen die Banderolen der alten Feistel-Plastikraketen gewesen sein.

    Leitstäbe von Raketen können auch vom Holzwurm befallen werden , es gab hier mal vor längerer Zeit Bilder zu dieser unerfreulichen Erscheinung.
    Was ich empfehlen kann ist gelbe Beize aus dem Baumarkt , gibts für einsfuffzig die Tüte zum Selbstanrühren , damit bei den Raks die Stäbe behandeln , das sieht erstmal gut aus und schützt gegen Schimmel etc. , der aber bei trockener Lagerrung eh kein Thema sein sollte.

    In einer Vitrine im Wohnraum würde ich nicht mal Deko-Fw ausstellen , du wirst von jedem "Nicht-Fw-Interessierten" der dich besucht erstmal gefragt ob das nicht gefährlich ist, was soll das überhaupt und ob es dir noch gutgeht.

    Die Idee mit dem Museum wäre i.d.T. was Tolles , ich sehe da auch gar nicht so große Schwierigkeiten mit der Abnahme bzw. der Zulassung durch Behörden , solange die Sachen die dort ausgestellt sind von einem befähigten Fachmann delaboriert wurden. Danach ist es eh nur noch Pappe oder Plastik bzw.Holz.
    Der Aufbau , die Miete dafür, Absicherung etc. dürften jedoch evtl. zu einem finanziellen Abenteuer werden.

    Der von Pyrodaemmi angesprochene Abschuß bei Tageslicht über einer gemähten Wiese wäre natürlich auch eine Idee zum "Entschärfen" , um Verkohlungen an Raketenstäben zu vermeiden könnte man evtl .mit einem längeren Stück Spiegelklebeband ein "Opferstück" an den Stab kleben, das dürfte die Flugeigenschaften wohl kaum negativ beeinflussen. Nach Aufsammeln runterziehen und einen sauberen Stab haben...
    Das Geruchsproblem wäre dann noch da, müßte man dann sehen. Wenns im Museum in der Vitrine steht oder hängt dürfte das wohl kaum jemanden stören.
     
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  16. Zur Museumsthematik: Müssen die Dinger denn alle delaboriert sein? Je nachdem wie man die unterbringt, sollte dies doch kein Problem darstellen, obwohl sie anders natürlich keine Probleme bereiten würden.
    Damit man die Raketen nicht erst suchen muss, kann man die doch auch vom Fachmann, sprich §, in Bodennähe funktionieren lassen. Dies wäre doch noch einfacher. Allerdings ginge dann halt das Originalgefühl flöten.
     
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  17. Gegen das Geruchsproblem könnte man ja "Axe" nehmen.
    Neee, war nicht ernstgemeint, bei Nichtgefallen bitte löschen!
     
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  18. Selbst wenn es möglich wäre, legal scharfe Feuerwerkskörper in einem Museum auszustellen, wären die Versicherungskosten dafür wohl immens. Die tatsächliche Gefahr, die von einer solchen Sammlung ausginge, wäre wohl recht gering, versicherungsmathematisch sieht die Sache aber schon wieder ganz anders aus, da wird ja auch gern mal mit gänzlich theoretischen Gefahrenlagen gerechnet.


    @FFPetarde, den Vorschlag mit dem dicken Gaffa-Tape oder einem zusätzlichen Hölzchen als Stabschutz für die "heiße Delaborierung" finde ich prima, daran habe ich noch gar nicht gedacht. Ich werde da kommendes Silvester mal einen kleinen Test machen.
     
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  19. Apropos "Delaborierung," wie kann man denn z. B. einen Raketentreibsatz, wenn man ihn nicht abfeuert, delaborieren? So daß er noch so ziemlich heil als Hülse übrigbleibt?
    Aufbohren? Würde ich mich nicht trauen.
    In Wasser tränken?; weiß nicht was man dabei alles an dem wunderschönen alten und erhaltenswerten Objekt da mit zerstört!
    Bleibt ja nur noch: in Wachs oder Harz eingießen - würde mir aber nicht mehr so gut gefallen, abgesehen davon, daß das Wachs warm oder heiß verwendet werden müßte und das Zweikomponentenharz beim Abbinden ziemlich warm/heiß wird.
    Da hätte ich so meine Bedenken.
    Gibts sonst noch irgendwelche (ungefährlichen) Möglichkeiten?
     
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  20. Nee, den müßte man schon ausbohren, mit der richtigen Technik und geeigneten Werkzeugen wäre das kein allzu großes Problem. In Wasser tränken würde die Hülsen komplett ruinieren und das Eingießen mit Harz oder Wachs würde quasi nur als Verdämmung fungieren, die grundsätzliche Gefährlichkeit bliebe dabei erhalten.

    Alternativ könnte man einen Treiber auch vorsichtig aufschneiden, das gepreßte SP entnehmen, ein Stück Rundholz als Formgeber reingeben und wieder fest verschließen. Anschließend kann die Nahtstelle mit dünnem Papier in Treiberfarbe kaschiert werden.
     
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  21. Jetzt muß ich doch noch mal einhaken; haben denn die entsprechenden deutschen Fwk-Firmen nie ihre Traditionen gepflegt? Da wärs doch ein leichtes gewesen, Raks und ander Fwk-Teile ohne Füllung zusammenzusetzen. Wenn nicht, dann grenzt das in meiner Sicht schon an "Selbstverleugnung." Traditionen gehören doch auch irgendwie gepflegt und gerade im dt. Fwk.-Bereich könnte man auch durchaus stolz darauf sein.
     
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  22. Als Betriebswirt wäre die Pflege der Tradition wohl die Aufbewahrung der Bilanzen und nicht der Produktion. In wie weit die Firmen Ihr Geschäft aus Spass und Freude oder gar aus L.... (nein ich schreibe das böse L-Wort nicht aus) betrieben haben oder eben aus den grundsätzlichen Eigenschaften wie Nachhaltigkeit, Gewinn und Wachstum kann ich nicht sagen. Ich vermute jedoch, dass die Bilanz wichtiger war als die Blättertanz.
     
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  23. Hallo,
    die Geschichte mit dem Museum finde ich auch sehr interessant ! Meiner Meinung nach würde sich sowas wirklich lohnen. Wie wäre es wenn man ein Museum in einem Bunker einrichten würde ? Wäre vielleicht nicht grade ein attraktiver Ausstellungsort aber versicherungstechnische Probleme sollte es doch hier weniger geben oder ? Hier könnte man sich vielleicht auch die Delaborierung sparen denn die Artikel zu delaborieren würde mir wirklich an der Seele weh tun !
     
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  24. Die Errichtung eines Museums hört sich in der Tat verlockend an.

    Aber, das ist wohl ein Unterfangen welches sich wohl kaum einer antun würde. Es gibt zig Museen, die mit Kunstausstellungen nicht wirtschaftlich arbeiten können. Man sollte meinen, dass Kunst ein breiteres Publikum anziehen würde als alte Feuerwerksartikel. Die Unterhaltskosten für ein Museum sind imens hoch. Mietkosten für das Objekt, Versicherungskosten, Unterhaltskosten, Personalkosten, Instandhaltungskosten, Steuern, Rücklagen, Investitionen (ich glaube die hälfte hab ich noch vergessen).
    Ein Bunker mieten? Was für einen ? So einen Zylindrischen mit Spitzhaube? Kann man sicherlich günstig für so 3-5 KEUR bekommen. Investitionen für Sicherheit (Öffentlicher Raum) Ausstellung. Die Exponate ansich werden da wohl eher noch den kleineren Teil ausmachen. Dann Personal, Reinigungskräfte und und und.
    Da stehen mit den Investitionszinsen und den Steuern und Versicherung gleich mal monatliche Belastungen im 5-stelligen Bereich an. Wie sollte man das Finanzieren ? Eintrittsgelder ? Wie hoch ? 20 EUR ?? Bei 1000 Besuchern monatlich ???

    Ich glaube das wäre eine wirtschaftliche Totgeburt, so verlockend das Angebot auch sein mag.

    Einzige Alternative: Ein privates Museum. Spenden der Exponate, Spenden für die Unterhaltung, dann würde ich ein winziges Glühwürmchen am Ende des Tunnels sehen.....
     
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  25. Ich schreibe jetzt das L...-Wort auch nicht, aber ohne dieser L... wären doch so "Nebensächlichkeiten" wie Fwk, Drachen steigen lassen, mit ner Riesenbombe namens "Atlantis" ins Weltall zu rasen und meinetwegen auch Formel1 -Rennen, niemals Wirklichkeit geworden. Jede Familie, die etwas (muß ja nicht viel sein) auf sich hält, liebt ihre Kinder (in diesem Falle die ganzen liebevoll und mit viel Herz hergestellten Produkte, (ein sch***-Wort, dieses "PRODUKTE"), der dt. Feuerwerkskunst). Und ist eigentl. stolz darauf, diese herzeigen zu können.
    Deshalb: Betriebswirt muß sein und braucht man auch, aber der sollte sich aus dem "Gefühlsbereich" bitte heraushalten.
     
    juhench und Knaller! gefällt das.
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