Sicherheit [Diskussion] neue, sichere Zünder - Schaffler

Dieses Thema im Forum "Professionelle Technik, Sicherheit, Handhabung" wurde erstellt von Funker, 18. Januar 2019.

  1. Toller Bericht inkl. der Tests :good:

    Für den Hobby Bereich und 12V Zündsysteme scheinen die Zünder dann jedoch eher nicht so geeignet zu sein... schade :(


    Gruß
    ®Salute®
     
  2. Der Preis dafür wird halt vielen zu teuer sein.
     
  3. #4 Streichholz, 18. Januar 2019
    Zuletzt bearbeitet: 18. Januar 2019
    Die Kappe bei den bisherigen Anzündern dient ja nicht nur als Schutz, sondern auch zum Richten des Strahles. Ist das vorbestimmt, wo der Mantel brechen soll oder passiert das nach Zufall?

    Ich weiß nicht ob es sich als Problem erweisen kann, wenn der Strahl eher nach unten rausbricht als nach vorne.
     
  4. @Streichholz diese Frage habe ich mir auch gestellt, aber ich denke in der Stoppine macht das genau keinen Unterschied mehr...
    Der Polyamidhülle ist es jedenfalls nicht anzusehen wo sie bricht.
     
  5. bei der Anwendung, für die sie gedacht sind, nämlich gedeckte Stoppine oder Platzierung direkt im Satz, ist es egal, in welche Richtung die Flamme ausbricht, das zündet so oder so zu hundert Prozent.

    Bei Visco oder einbringen direkt in die Raketendüse ist das vielleicht anders, aber da ist die Problematik der Reibungs- und Stoßempfindlichkeit nicht so gegeben, da kann man ja einfach konventionelle Anzünder nehmen
     
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  6. #7 Benedikt122, 18. Januar 2019
    Zuletzt bearbeitet: 18. Januar 2019
    Jetzt wäre die Frage was die am Ende kosten würde.
    Müssten vom Preis her ähnlich der normalen Zünder liegen sonst sehe ich hier keinen direkten Nutzen.
    Schlagunempfindlicher hin oder her. Sobald die Sachen verzündert sind sollten die eh nicht mehr viel bewegt werden und sicherer Umgang ist bei Feuerwerk eh oberstes Gebot.
     
  7. #8 Claudio, 18. Januar 2019
    Zuletzt bearbeitet: 18. Januar 2019
    Erst die Serien-Produktion wird zeigen was die kosten müssen...;)
     
  8. Bei vernünftigem Preis eine erfreuliche Entwicklung.

    Den Vergleich mit einer Sprengkapsel bzw. eines sprengkräftigen Zünders finde ich gewagt, da sind 0,8g PETN drin.
    Wasserdicht finde ich auch nicht relevant, da ich die Anzündstelle eh wassergeschützt ausführen muss.

    Zur Verarbeitung der Kunstoffkappenanzünder: Diese können auch an die Stoppine angesetzt statt eingesetzt werden. Da ich das Stoppinenende eh immer zur Vermeidung ungewollter Zündübertragung zuklebe sehe ich nicht den großen Mehraufwand.

    Folgt man dem Hifire-Schaffler-Link bekommt man folgenden Text zu sehen, in dem ich nichts von Pyrotechnik lese:

    WILLKOMMEN BEI SCHAFFLER
    Wir verstehen uns als innovativer Partner in der Entwicklung und Herstellung von Zündpillen, elektrischen und elektronischen Anzündern und Komponenten für die Sprengtechnik.

    Unser Ziel sind pyrotechnische Produkte von höchster Präzision, um die Welt der automotiven Sicherheit, des Bergbaus und der Sicherheitstechnik zuverlässig und berechenbar zu machen, wenn es um Pyrotechnik geht.


    Ich vermute daher, der Preis wird eher in Richtung eines Brennmomentzünders mit Messinghülse gehen. Das wären um 2€...
    Ich lasse mich aber gerne positiv überraschen.

    Auf jeden Fall danke für den Bericht!
     
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  9. Ich wünsche mir einen Preis irgendwo zwischen 1.00 - 1.50€ ... :rolleyes::rolleyes::rolleyes: denn ich finde, der Gewinn an Sicherheit und Zeit darf ruhig bezahlt werden.
    Lasse mich gerne überraschen.
     
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  10. 1€ ist, spätestens wenn man mit sehr vielen Singleshots und Einzelbomben arbeitet, meines Erachtens unrealistisch.
    Zumindest in Deutschland sind die Kosten für die Arbeit nicht so hoch, dass sich die minimale Zeiteinsparung rechnet.

    Schlagempfindlichkeit: großes Problem beim Verbringen fertig verzünderter Gestelle. In dem Moment gelöst, in dem die Anzünder in den Rohren sind.

    Reibemfindlichkeit: Mit ist ein Unfall bekannt, bei dem das Stolpern über einen Zünderdraht und das herausreißen der "nackten Pille" Zur Umsetzung führte. Allerdings nur vom Hörensagen und ohne, dass ich ein Gutachten dazu gelesen hätte.

    Sicherheit: Bei welchem Szenario genau siehst Du die Vorteile?
     
  11. du hast doch grade selbst Szenarien genannt, in denen diese Anzünder die Sicherheit erhöhen
     
  12. #13 Claudio, 18. Januar 2019
    Zuletzt bearbeitet: 19. Januar 2019
    1€ fände ich super! (Standardzünder kostet ja auch 70Cent)
    Beispiele hast du ja genannt, wäre wohl nur mit dem verbringen fertig verzündeter Ketten (nicht im Gestell) zu ergänzen.

    Das einfachere/schnellere Arbeiten mit diesem Zünder und der Gewinn an Sicherheit machen ihn für mich fast perfekt...
     
    ChristianM gefällt das.
  13. im Original Beitrag habe ich noch ein paar interessante Videos hinzugefügt.

    Diskussion läuft noch:

    - für mich steht primär nicht der Preis, sondern der Gewinn an Sicherheit und die einfachere/schnellere Verarbeitung!

    - Welche Vorteile / Nachteile (abgesehen vom Preis) seht Ihr ?
    - Welche Erwartungen habt Ihr ?
    - Anregungen an Schaffler ?
     
  14. Heute am 07.02.2019 kamen die Testmuster von der Firma SchafflerFire bei mir an.

    Einen herzlichen Dank an Feuerkunst-Pyrotechnik.ch für die kostenlose Zusendung der Testmuster.


    Zum Testen habe ich 3 Stück Typ FA Soft OM bekommen und 3 Stück Typ A Soft OM.
    Mit dabei waren die dazugehörigen Datenblätter und ein Orangefarbener Hinweiszettel das kleinere Bestellungen über den Einzelhandel zu tätigen sind. Bei größeren Bestellungen (>1000Stk.) können direkt an die Firma Schaffler gerichtet werden.


    Erste Begutachtung der Anzünder.
    Ich habe mal die Schaffler Anzünder mit denen von Heron verglichen da ich denke das die Heron Zünder jeder kennt.
    Was einen sofort Auffällt ist die hohe Qualität der Schaffler Anzünder. Die Anschlusskabel sind stabiler und die Zünder selbst sehen sehr gut verarbeitet aus.
    Was den Zünder halt für uns sehr interessant macht ist das er eben in die Stoppine passt ohne die Kappe zu entfernen was technisch auch nicht funktioniert.
    Und das er Reib und Schlag unempfindlich ist.
    Nach dieser Begutachtung habe ich beschlossen die Schaffler Zünder live bei einem Hochzeitsfeuerwerk zu testen.

    Zur Reib und Schlag Unempfindlichkeit hat der Doc_Decker ja schon ein Video gemacht. Was Ihr einen Post oberhalb findet.

    In der Praxis hat sich gezeigt das der Anzünder sehr gut in die gedeckte Stoppine passt.
    Ich habe zum Zünden des Feuerwerks ein Cobra 18M Modul verwendet mit den 9 Volt Batterien.
    Das testen des Zündkreises verlief ohne Probleme und ohne Auslösung des Anzünders.
    Auch nach dem Scharfschalten bis zum Beginn des Feuerwerk ca.15 min verlief alles ohne Probleme. Bei der Zündung machten alle sechs Anzünder genau das was sie sollten das Feuerwerk zünden.


    Abschließend bleibt nur zu sagen das meine Testmuster super funktioniert haben.

    Mit den sechs Anzündern kann man nicht sagen wie viel Zeit man dann spart beim Verzündern kommt ja immer auf die Größe des Feuerwerks an.

    Mir hat es auf jeden Fall die Arbeit erleichtert. Und was auch beruhigend wirkt ist das Sie sicherer sind.
    Und das ist mir eigentlich das wichtigste alles was unsere Arbeit etwas sicherer macht ist willkommen.
     
    Mathau, Claudio und tommihommi1 gefällt das.
  15. Vielen Dank das ihr mich auf Schaffler aufmerksam gemacht habt. Ich habe mir deren Broschüre runter geladen und bin begeistert. Solch professionelle Qualität kannte ich nur von der DN und die gibt es ja seit Jahren nicht mehr. Vor nicht all zu langer Zeit wurde mir von einem osteuropäischen Produzenten erzählt, das Schaffler insolvent sei und eine US Firma die Maschinen aus der Konkursmasse gekauft habe. Dieser neue Produzent Schaffler macht einen absolut Pyro-Hitec Eindruck. Weiß hier jemand näheres über die geschichtlichen Hintergründe ?
     
  16. Ich glaube dein "osteuropäischer Produzent" hat dir quatsch erzählt.. Schaffler war meines Wissens nach nie insolvent!? :ignore:
    Aber du hast recht, diese neuen "OM" Zünder sind schon eine feine Sache... auch ich habe bisher auch noch nie solche Top verarbeiteten Zünder verbaut!
     
  17. Hallo Claudio,
    gerade habe ich im www nach Schaffler gesucht und fast nichts gefunden. Schaffler war, bis vor einigen Jahren, einer der weltgrößten Hersteller von Zündtechnik (Zündmaschinen und Zünder). Die Firma Schaffler.org bietet keine Zündmaschinen an, für die Schaffler über 100 Jahre berühmt war. Schaffler war ja in Österreich das, was die DN und ZEB in D, zusammen waren. LHS bietet Schafflermaschinen in D als Händler und Austin bietet Schaffler Maschinen, aber ohne den Namen Schaffler zu nennen, an. Es muß also in der Vergangenheit (letzten 10 Jahre etwa) eine riesige Umwälzung gegeben haben. Weiß da jemand näheres.
     
  18. Hallo Claudio,
    danke für den link. Ich hatte schon gestern in der Website geblättert aber scheinbar die Firmengeschichte übersehen. Für derart technisch hochwertige elektrische Anzünder wird wohl jeder gerne bereit sein, das doppelte und mehr zu bezahlen. Als vor Jahren die DN an Orica verkauft wurde, dachte ich schon das die Zünderfertigung hier bald ein Ende haben wird. Und genau das ist mittlerweile eingetreten. Der Zünder ist Herz und Gehirn eines jeden pyrotechnischen Gegenstandes und obwohl er das kleinste Teil ist, ist er doch das wichtigste in der Kette. Sehr, sehr gerne würde ich mir die Zündpillenfertigung anschauen. Bisher habe ich dies noch nicht realisieren können.
     
  19. Hallo,
    nun konnte auch ich, zum ersten Mal, ein Original-Muster dieser neuen pyrotechnischen Anzünder, in Händen halten. Die Entwicklungsgeschichte der Brückenzünder hat mich seit 2 Jahrzehnten schon, besonders interessiert. Eigentlich ist das ja nur 2 Drähte die mit einer sehr kleinen Glühdrähtchenbrücke verbunden und dann in Zündsatz getaucht sind. Aber, die mittlerweile über 100-jährige Geschichte des Brückenzünders zeigt uns so viele Neuerungen. Hier im Forum bin ich, erst in diesem Jahr, auf die Schaffler Zünder aufmerksam geworden. Die publizierten "inneren Werte"(die nur in einem gut ausgestatteten Labor vermessen werden können) und die Berichte der Kollegen, haben mich beindruckt. Die "inneren Werte"kann man ja auf der Hifire website nachsehen. Ich kann jetzt nur von den äußeren, physikalischen Besonderheiten berichten. Was zuerst auffällt, wenn man die etwa 16cm lange Zünderpuppe in die Hand nimmt, ist die 8-fache Endumwicklung, die über die ganze Länge der Puppe verteilt ist. Dadurch verheddern sich die Zünder im Bund nicht und können leicht aus dem Bund gezogen werden. Der zweiadrige Draht mit Steg läßt sich leicht auseinanderziehen. Die etwa 0,65mm dicken Leiterdrähte sind auf etwa 2cm am Ende, abisoliert. Dies ist das 1.Mal das ich einen verzinnten Kupferdraht für E-Zünder sehe und ich muß sagen das mich das Gefühl damit begeistert. Der Draht hat eine optimale Beschaffenheit, ist angenehm weich beim Rödeln zu handhaben, er sticht nicht so leicht und ist trotzdem steif genug um ihn sauber in Klemmen zu stecken. Die billigen chinesischen Zünder nutzen viel dünneren Draht. Dann ist es nicht so leicht diesen dünnen Draht an dickeren Verbindungsdraht anzurödeln. Der Hifire verbindet die notwendige Flexibilität und Steifheit. Ich habe sehr viel mit den alten DDR "Schönebeck-Zündern" gearbeitet. Die haben verkupferten Eisendraht der viel steifer ist. Nach dem "Rödeln" von 100 Zündern hat man wunde Finger. Die andere Neuheit an diesem Zünder, die mich absolut begeistert, ist der total ummantelte Zündkopf von 12mm Länge und 4mm Dia. Dieser ist dünn genug um ihn auch in kleinste Öffnungen einzuführen. Der 12mm lange Kopf ist vorne abgeflacht rund und läßt sich dadurch auch an Papierfalten vorbei schieben, ohne hängen zu bleiben. Bei anderen Zündern mit Kunststoffhülse und mit verhältnismäßig scharfem Rand bleibt der scharfkantige Rand oft an Papierfalten hängen und schiebt diese vor sich her. So kann der Zündimpuls sich im Papier verlieren ohne die Stoppine zu zünden, was mir, wie schon berichtet, in Malta passiert ist. Der andere Vorteil dieser kleinen, gespritzten Abdeckung ist die etwa 200 Grad rundum Zündung. Bei herkömmlichen Hülsenzündern, sprüht der Zünder, geführt durch die Hülse, geradeaus nach vorne. So wird auch eine Stoppine seitlich gezündet wenn das vordere Ende an Papier ansteht. Feuerwerk benötigt einen anderen Zündsatz als andere pyrotechnische oder sprengtechnische Anwendungen. Der Zünder soll kräftig "Blasen" aber auch einen Hagel an heißen, zündkräftigen, haftenden Partikeln ausstossen. Auf der Website des Herstellers wird erwähnt, das die Zündmasse daraufhin optimiert ist. Ich bin begeistert von diesem E-Anzünder. Man sieht, das auch nach über 100 Jahren, der Brückenzünder immer noch verbessert werden kann.
     
    Pyro, widofnir und Claudio gefällt das.
  20. Moin zusammen!
    Passend zum Thema:

    "Eine deutsche Firma hat ein Gerät entwickelt um Anzünder für Feuerwerke zu untersuchen. Dieses Gerät soll nun mit möglichst vielen verschiedenen Anzündern getestet werden. Dieser Test soll im Double-Blind Verfahren durchgeführt werden. Das bedeutet: Es bleibt unbekannt, welche Anzünder aus welchem Los und aus welcher Quelle stammen. Die verwendeten Zünder sollen zudem möglichst erratisch ausgewählt werden. Die Proben werden deshalb von dritten (Apel) eingesammelt und anonymisiert weitergegeben.


    Es bestehen keinerlei Anforderungen an die Proben. Wenn Ihr vier bis zwölf Anzünder für Forschungszwecke erübrigen könnt, wäre das super. Wir freuen uns über alles, was halt in Bunkern oder Werkzeugtaschen an Anzündern so schlummert. Egal welche. Egal wie alt. Egal von wem. Egal wie toll.


    Es ist sichergestellt, dass die Anzünder nicht zur gewerblichen Nutzung kommen.


    Die gewonnen Erkenntnisse werden ausschließlich zur Verbesserung der Forschungsergebnisse verwendet.


    Die Ergebnisse der Untersuchung werden öffentlich zugänglich und anonymisiert veröffentlicht. Es werden keine Rückschlüsse auf Fabrikat, Händler oder Anwender möglich sein.


    Wir bedanken uns ganz herzlich bei euch, da ihr mit Unterstützung dieser Aktion den Qualitätsstandort Deutschland nach vorne bringen könnt."


    Wer also nicht bloß über Zünder und die damit verbundenen Risiken mal eben reden will, sollte ein paar elektrische Anzünder für die Wissenschaft opfern. Diese können bei Apelfeuerwerk (also Raini) oder Stefan Stotz in Witten abgegeben werden.
    Hier noch ein Video von dem Messgerät


    Bis dann
    meint Raini
     
  21. Hallo Raini,
    gerne stelle ich 12 Schönebeck Anzünder zur Verfügung. Aber, das ist nicht, wie ich mir vorstelle, die Art von Zünder, die ihr sucht. Ich denke, ihr wollt was aktuelles. Das sollte man vielleicht noch dazu schreiben, wie alt die Zünder maximal sein sollen. Bei den Schönebeck Anzündern, je älter sie werden, desto mehr verlieren den Durchgang. Was kann die neue Maschine denn alles messen ?
    Gruß,
    Martin.
     
  22. Find ich Klasse! Ich schick Dir auf jeden Fall was ich noch so da hab.
    Aber ich denke, das hat ein eigenes Thema verdient...!
    Dann können die Testergebnisse auch mitgeteilt werden, ohne das eine Vermischung mit diesem Beitrag entsteht.
     
    Mathau gefällt das.
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