Sicherheit "Pyro-Führerschein" in Österreich?

Korkenknall · 18. Apr. 2019

Zitat Krone:
"Konsequenzen aus der Politik?
[...]
Es wird überlegt, dass man das Alter für den Kauf von Feuerwerkskörpern der Kategorie F2 von 16 auf 18 Jahre erhöht."

Endlich eine Maßnahme die zuverlässig vor dem Tod durch 6"-Kugelbomben schützt!

saibot_100 · 18. Apr. 2019

Kurz nach dem Unfall berichteten ja diverse Medien über Überlegungen von Sicherheitslandesrat Podgorschek bzgl. einer Verschärfung des PTG2010 bzw. über die Einfuhr eines Pyro-Führerscheins.

Als Reaktion darauf habe ich damals Herrn Podgorschek eine ausführliche Email gesandt wo ich seine Überlegungen kritisierte und die in meinen Augen „wahren“ Probleme nannte.

Wieder aller Erwartungen habe ich nun vor wenigen Tagen eine, in meinen Augen schon direkt erfreuliche und vor allem vernünftige, Antwort aus dem Büro des Landesrates erhalten:

Sehr geehrter Herr Karlinger!

Besten Dank für Ihr Schreiben, welches Sie zum Thema „Pyrotechnik“ gesendet haben.

Nach Abhaltung des angekündigten Runden Tisches mit verschiedenen Experten (Behörden, Polizei, Feuerwehr, Wirtschaft und Pyrotechnikern) darf ich Sie im Auftrag von Herrn Landesrat KommR Elmar Podgorschek über erste Ergebnisse informieren:

Grundsätzlich wurde festgestellt, dass die bundesgesetzliche Grundlage ausreichend erscheint. Nach Auskunft des Landesfeuerwehrkommandos waren heuer die wenigsten Einsätze überhaupt zu verzeichnen. Ein Trend, dass die Feuerwerke zu Sylvester mehr werden würden, ist nicht erkennbar.

Es wurden jedoch verschiedene Probleme aufgezeigt, welche weiterführende Maßnahmen notwendig erscheinen lassen.

So ist die Einfuhr von Pyrotechnikartikeln aus Tschechien aber auch der Erwerb über den Internethandel ein ernsthaftes Problem. Auch die Ausbildung zum Pyrotechniker sowie die Gültigkeitsdauer der Berechtigung sind zu hinterfragen. Ebenso ist die Frage, ab welchem Alter Pyrotechnikartikel erworben werden dürfen, zu diskutieren.

Ich darf Ihnen mitteilen, dass bereits ein Termin mit dem zuständigen Innenminister vereinbart wurde, bei welchem diese Punkte thematisiert werden.

Darüber hinaus wurde festgehalten, dass Maßnahmen wie die Sensibilisierung der Bevölkerung, die Bewusstseinsbildung vor allem von Jugendlichen, mehr und vor allem auch frühere Kontrollen an den Grenzen, im Einzelhandel, von Verkaufsfahrern und auch des Internethandles notwendig sind.

Dazu wurden gemeinsame Aktionen aller Beteiligten im Laufe des Jahres, aber vor allem im Frühherbst, vereinbart.

Ich darf mich nochmals für Ihr Schreiben bedanken und hoffe, dass diese ersten Schritte Ihre Zustimmung finden.

Bei eventuellen weiteren Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
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ThebigPyro · 19. Apr. 2019

Also soll bis auf die Definition von erlaubten/verbotenen PTGs eigentlich eh so ziemlich alles verschärft werden?

Beni · 19. Apr. 2019

Naja mal in den Nachrichten zeigen und erklären was eine gedeckte Stoppine ist könnte echt nicht schaden.

Die Grenzen besser kontrollieren wäre auch ganz sinnvoll.

Das Alter von 16 auf 18 (wie es jahrzehnte lang war) ist auch schon alleine aus dem Grund sinnvoll; man kann einen 18 Jährigen eher zur Verantwortung ziehen als einen 16 Jährigen wenn er Mist baut...

Den Pyrotechnikausweis zeitlich zu befristen naja ok lasse ich mir einreden oder kleine verpflichtende Auffrischungen alle sagen wir 2-5 Jahre auch wenn es für einen Silvesterpyrotechniker wie mich wohl mehr Aufwand verursachen würde. Aber sinnlos wäre es wohl nicht wenn man ehrlich ist. Auf der anderen Seite: Raketen, Shells , Cakes usw funktionieren seit X jahren nach dem selben Prinzip... Also würde da eher bei jeder Novelle des PTG ein kleiner Theorie-Kurs wohl mehr Sinn machen als alle 5 Jahre zu hören wo bei einer Shell oben und unten ist

Die Versandgeschichte(die offensichtlich manchen Leuten wie dem Tobias der größte Dorn im Auge ist, weil sie die Röder Preise einfach nicht umsetzen könnten und somit weniger Umsatz machen):
Naja innerhalb der EU herrscht freier Waren und Güter Verkehr: so zumindest der Grundgedanke der EU, also verstehe ich nicht ganz warum Leute nicht eine normale F2 Batterie im Ausland bestellen dürfen????

Also bis auf das Versand verbot finde ich es schon ok was oben in der Email steht...
Noch eingeführt werden müssten allerdings echte Kontrollen zu Silvester, wo speziell das F2 Verbot ohne Genhmigung im Ort geprüft werden müsste. Wenn man das Gesetz einhalten will... alternativ auch den Satz: F2 im Ortsgebiet verboten aus dem Gesetz streichen(weils eh niemand kontrollieren kann und will offensichtlich)

lg

Eistee · 19. Apr. 2019

Ja, Rene L.

Zitat von Beni: ↑

Handelt es sich bei dem Sachverständigen zufällig um den Chef von einer Pyrotechnikfirma aus der Gegend Steyr?

...
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Fireblade · 20. Apr. 2019

Wow! Die Richterin "Be Linda Scha" ist aber eine Schnitte!

saibot_100 · 17. Aug. 2019

Zitat von saibot_100: ↑

Nach langer Überlegung hab nun auch ich eine E-Mail verfasst:

Sehr geehrter Herr Podgorschek!

Mit Entsetzen und Unverständnis habe ich gestern in den PULS4-Nachrichten von Ihrem Vorschlag über die Einführung eines "Pyro-Führerscheins" erfahren.
Der Unfall welcher sich in OÖ mit dem 17-Jährigen ereignete ist tragisch, jedoch ist Ihre Reaktion darauf unverständlich.
Der 17-Jährige hat offenbar mit Feuerwerkskörpern der Kategorie F4 (Anm.: Es gibt Kugelbomben weder in F2 noch in F3, diese Aussagen sorgen aktuell unter Fachpersonen für zum Teil großen Spott) hantiert welche er sich ohne entsprechender Erlaubnis angeeignet und ohne erforderlicher Fachkenntnis verwendet hat. Als Reaktion darauf, wollen Sie nun den Zugang zu "normalen" Silvesterfeuerwerk verschärfen, welches hier jedoch absolut nichts mit dem Vorfall zu tun hatte.

Generell ist zu sagen, dass de facto kein einziger Vorfall welcher in den Medien breitgetreten wird (Gesprengte Bushaltestellen, etc.) auf legales Feuerwerk zurückzuführen ist. Die in Österreich für den Otto-Normalverbraucher erhältlichen Artikel können solch eine Kraft und Wucht nicht aufbringen.
So sehe ich bei Ihrem Vorschlag nun mehrere Probleme:
1. Würde solch ein "verpflichtender Pyro-Führerschein" das Aus für viele Kleinunternehmen und Fachhändler bedeuten, da der Markt für Silvesterartikel wohl extrem einbrechen würde.
2. Wäre der Reiz der illegalen und vor allem einfacheren Beschaffung von Feuerwerk im Norden (CZ) noch größer, es würden noch mehr Personen mit nicht zugelassenem Feuerwerk hantieren (wohl zum Teil auch unwissentlich).
3. Generell werden jene Personen abgestraft, welche legales Feuerwerk korrekt und unter Vorsicht verwenden, auf Grund von Vorkommnissen, welche nicht einmal mit dieser Art von Feuerwerk zurückzuführen sind.

Viel wichtiger wäre eine gute Aufklärungsarbeit über die Gefahren von nicht zugelassener Pyrotechnik und Pyrotechnik höherer Kategorien ohne Fachkenntnis, und härtere Kontrollen in Grenznähe (und das nicht nur in der Woche vor Silvester, die entsprechenden Personen denken mit und besorgen sich solche Artikel schon lange vor der Weihnachtszeit).

Ich bitte Sie daher um eine Überdenkung Ihres Vorschlages, bei Rückfragen stehen Ihnen ich sowie mit Sicherheit alle anderen geprüften Pyrotechniker der Branche gerne zu Verfügung, ein sicherer Umgang mit Feuerwerk bei Privatpersonen ist auch in unserem Sinne.
Zu mir selbst: Ich bin staatlich geprüfter Pyrotechniker der Kategorien F3 und F4 sowie gewerblicher Pyrotechnikhändler für die Kategorien F1-F4.

Freundliche Grüße
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Ich habe übrigens Anfang April eine Antwort erhalten, hab es leider versäumt sie hier zu posten:

Sehr geehrter Herr Karlinger!

Besten Dank für Ihr Schreiben, welches Sie zum Thema „Pyrotechnik“ gesendet haben.

Nach Abhaltung des angekündigten Runden Tisches mit verschiedenen Experten (Behörden, Polizei, Feuerwehr, Wirtschaft und Pyrotechnikern) darf ich Sie im Auftrag von Herrn Landesrat KommR Elmar Podgorschek über erste Ergebnisse informieren:

Grundsätzlich wurde festgestellt, dass die bundesgesetzliche Grundlage ausreichend erscheint. Nach Auskunft des Landesfeuerwehrkommandos waren heuer die wenigsten Einsätze überhaupt zu verzeichnen. Ein Trend, dass die Feuerwerke zu Sylvester mehr werden würden, ist nicht erkennbar.

Es wurden jedoch verschiedene Probleme aufgezeigt, welche weiterführende Maßnahmen notwendig erscheinen lassen.

So ist die Einfuhr von Pyrotechnikartikeln aus Tschechien aber auch der Erwerb über den Internethandel ein ernsthaftes Problem. Auch die Ausbildung zum Pyrotechniker sowie die Gültigkeitsdauer der Berechtigung sind zu hinterfragen. Ebenso ist die Frage, ab welchem Alter Pyrotechnikartikel erworben werden dürfen, zu diskutieren.

Ich darf Ihnen mitteilen, dass bereits ein Termin mit dem zuständigen Innenminister vereinbart wurde, bei welchem diese Punkte thematisiert werden.

Darüber hinaus wurde festgehalten, dass Maßnahmen wie die Sensibilisierung der Bevölkerung, die Bewusstseinsbildung vor allem von Jugendlichen, mehr und vor allem auch frühere Kontrollen an den Grenzen, im Einzelhandel, von Verkaufsfahrern und auch des Internethandles notwendig sind.

Dazu wurden gemeinsame Aktionen aller Beteiligten im Laufe des Jahres, aber vor allem im Frühherbst, vereinbart.

Ich darf mich nochmals für Ihr Schreiben bedanken und hoffe, dass diese ersten Schritte Ihre Zustimmung finden.

Bei eventuellen weiteren Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.
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