Pläne & Erlebnisse Eure Kindheitserinnerungen >Ü40

Hallo,

ich möchte Euch auch an ein paar Kindheitserinnerungen von mir teilhaben lassen:

Wir hatten einen kleinen Schreibwarenladen im Ort, bei dem ich von meinem Taschengeld immer Satelliten gekauft und auf dem Schulhof gezündet hatte. Das war so um 1981/1982. Später kamen dann die Gold- und Silberregen, Wilde Hummeln und Tolle Bienen dazu. Ebenso durften die Knallkorkenpistolen nicht fehlen...

Die Jahre danach ging mein Vater mit meinem Bruder und mir immer zu einem weiteren kleinen Kramladen im Ort. Dieser wurde von recht alten Leuten betrieben, welche auch Feuerwerk verkauften. Daran erinnere ich mich noch gerne: Man wurde durch eine Hintertür in deren Wohnzimmer geführt und dann hat der Mann eine Kiste mit Feuerwerk aus dem Nebenraum geholt. Das wurde alles auf dem Tisch aufgebaut und man konnte sich die gewünschten Artikel heraussuchen. Da kann ich mich noch gut an die Tornado-Blitzschläge von Nico erinnern. Da haben wir uns immer einige Raketen, Rölis, Kanonenschläge, Harzer Reiber und Schinken gekauft.

Später gab es dann in dem Laden, wo ich früher die Satelliten gekauft hatte, auch Feuerwerk. Da die beiden beschriebenen Läden fast gegenüber lagen gab es damals schon eine kleine Einkaufstour zu Fuß... Die grünen Harzer Reiber kosteten damals 10 Pfennig das Stück. Wenn zu Silvester Schnee lag, haben wir uns im Hof einen Schneemann gebaut und anschliessend "gesprengt".

Gegen 1988 war meine Mutter, mein damals bester Freund und ich in einem Großhandel in Aschaffenburg einkaufen. Dort hatte ich damals 120 DM ausgegeben, mein Freund etwa 80 DM. Dafür gab es einen EInkaufswagen voll Böller-Schinken, Kanonenschläge und Petarden. Damit hatten wir Silvester bis zwei Uhr geballert. Am nächsten morgen sah es dort aus wie nach einem Krieg...

An Neujahr ging es dann immer los, um Blindgänger und Raketenleitstäbe zu suchen. Dazu wurden optisch ansprechende Gegenstände mitgenommen, um damit noch Silvester zu spielen. Dabei hatt eich einmal einen abgeschossenen Röli mitgenommen und daheim im Haof damit gespielt. Dazu habe ich eine Wunderkerze angezündet und vorne reingeschoben und mich an den herausspürhenden Funken erfreut. Plötzlich legte das Ding los und schoss noch ein paar Leuchtkugeln raus, was war das damals ein Schock für mich.

Ich möchte die damalige Zeit nicht missen und erinnere mich gerne daran. Heute ist das Angebot natürlich wesentlich grösser, aber ich würde mir gerne die damalige Verarbeitungsqualität zurückwünschen.

 

Geht mir ähnlich..... Ü50 und Ü30.....da traut man sich nicht zu altern...

@thread
Jugenderinnerungen pur..... Bodenkreisel, Satelliten, 5er, 10er Kracher..... und dann die erste "Batterie" von (imho) Feistel, die Lichterorgel.... herrlich

 

Was auch noch ein Wunderbarer Artikel aus den 80er Jahren war und eine Wunderbare Erinnerung und einer der besten Klasse 1 Artikel Kolibris.

 

Einen Artikel aus den achtzigern werde ich aufgrund seines Aussehens nie vergessen , die Apollo Rakete von Weco aus Styropor

 

Wunderschöne Berichte ,
und in nahezu jedem Beitrag finde ich ein eigenes Stück Kindheit und Jugend wieder.
Wie eine kleine Zeitreise zurück in die Vergangenheit.
Allerdings nannten wir die Ladycracker die wir selbstverständlich auseinanderpfriemelten "JU***FURZ".
Warum? Ich weiss es nicht, hab ich so gelernt!


griassle 69er

 

Ja die Ladykracher , das haben viele so gemacht. Meine Bruder und ich haben uns mal für den Silvesterabend was irres ausgedacht , in der Küche Sektkorken auf , Ladykracher rein , Mann das war ein Knall.

Der Vater kam rein und schrie "Ihr Idioten"

 

Ich finde mich auch wieder. Besonders das mit dem Aufbrechen der Böller an Neujahr habe ich auch gemacht. Raketenstäbe sammeln meine Jungs und ich heute auch noch (u.a. für Modellbau).

Ich habe die kleinen Ladycracker auch immer auseinander genommen. An Böllern hatte ich entweder die cracker oder B-Böller. Meine Eltern hatten keinen Sinn für Feuerwerk. In der Straße gab es auch nur 2 Nachbarn die noch geknallt haben und die hatten auch Raketen und waren damit die Kings.

Ach ja, was war das schön. Meine Jungs hat glaube ich auch dieses Fieber gepackt, mal schauen wie es weiter geht.

Gruß

aquariummanner

 

Kindheitserinnerugen hat man auch noch mit über 50 Jahren manche Feuerwerker sogar noch mit Ü 60J- wir sind noch keine alten Säcke.-! Ich hatte ein Erlebnis zwischen den Jahren kurz vor Silvester im Baumarkt als ein Kunde überlegte was er kauft,Böller,Raketen oder Batterien.Als ich ihn freundlich fragte ob ich ihm helfen könnte sagte er auch über 50J schätze ich mal ....gibts noch die Lady Kracher die kleinen roten Teppiche? Auf die Frage hin erklärte ich ihm ja nicht hier aber mein Kollege verkauft auch Feuerwerk zu Silvester Artikel von Nico der hat die noch.Diese Knallartikel erinnerten mich noch an frühere Zeiten meiner Kindheit als mein Vater mit mir sie zündete.Wir waren mit Klasse 2 damals auch Glücklich mit Schüttraketen 20grNem Kanonenschlag,Schwärmer,Luftpfeifer was da in Klasse 2 auf dem Markt war,vorallem auch mit Klasse 1 Gold und Silberregen sowie die Satelitten die es gab im Tante Emma Schreibwarenladen.Das waren für mich eine der schönsten Erinnerungen so Anfang der 70er Jahre,und hatte schöne Moog Nico, oder Depyfag,Feistel Artikel.

LG Suko-

 

Oh, seit ein paar Monaten bin ich ja auch Ü40!

Meine tollste Kindheitserinnerungen bezüglich Feuerwerk habe ich 1993 oder 1994 gemacht. Es gab beim örtlichen Famila D Böller mit Blitzknallsatz. Da ich in meinem zarten Jungen Jahren immer mit viel Älteren herumhing und es Dorf/Großgemeinde war, war es kein Problem 2 Schinken davon zu bekommen. Aber da wusste ich noch nicht das diese Böller BKS enthalten. Das haben meine Freunde und ich beim ersten Böller festgestellt den wir gezündet haben. Da wir leichtere Kaliber gewohnt waren flog der erste nicht weit weg. Mann, hat das gescheppert und einen hellen Blitz mitten am Tag gegeben. Der Satz verdiente den Namen Blitzknall zu recht.

Der erste Blindgänger lehrte mich dann wie eine Blitzknallsatz aussieht. Die Finger waren verschmiert als hätte man gerade ne Menge Alu mit Nassschleifpapier geschmirgelt. Und beim Versuch nen Sprüher zu machen ist das Ding halb explodiert. Ohne Druckkörper. Das hat uns zu denken gegeben. Die Böller wurden entwerder sehr, sehr weit geworfen oder liegend angezündet. Auf Hände ab hatten wir nie Bock. Brandblasen und Prellungen, muss ja

Die Tage bis Silvester waren kurz. und der sparsame Einsatz der D Böller (vor denen wir auch einen Heiden Respekt hatten) hatte den Erfolg das ich nach Silvester noch mehr als einen halben Schinken hatte. HATTE! Denn meine Mom hat alle meine Vorräte gefunden und im Wasserbad vernichtet. Natürlich gab es zuvor fiese Anschuldigungen etc."Ich will keine Bomben im Haus! Das ist Sprengstoff" Hahahaha, Mutti ich hab Dich lieb!

Leider kann ich mich nicht an das Label erinnern oder wer die produziert hat. Die Böller selber hatten keinen Aufdruck und waren schweinchenrosa.
Warum sowas damal bei Famila gelandet ist, keine Ahung. Da kann man viele Theorien spinnen.

Ich bin aber saufroh dabei gewesen zu sein!

 

Verrückt nach Feuerwerken bin ich seit Kindesbeinen.Mit optimalem Blick zum Großfeuerwerk in unserem Ort haben mich meinen Eltern immer geweckt-war ja Samstag Abend.
Als Jugendlicher hat mir mein Vater eine schriftliche Erlaubnis ausgefüllt (das ging damals in den 70igern) und los ging es in eine Drogerie.Damals hatten Böller und Co. noch Lautstärke,die man aber auch etwas verbessern konnte.Die Kubischen Kanonenschläge hatten echt Klasse.Und dann gab es endlich die erste Batterie.Meine mich zu erinnern,das es die Dicke Berta von Weco war.
...Als Erwachsener wollte ich dann endlich wissen,wie so ein Großfeuerwerk funktioniert.Welche Personen stecken dahinter?
Also Kontakt aufgenommen nach einem Feuerwerk bei uns und siehe da....der Typ war kaum älter als ich und freute sich über mein Interesse an seinem Beruf.Er weihte mich dann in die "Geheimnisse" meines geliebten-und für viele merkwürdigen- Hobbys ein.
Dieses Glück hatten bestimmt nicht viele,und ich werde ihm dafür ewig dankbar sein.
Wenn ich mir überlege,wie sich pyrotechnisch die Zeit verändert hat,leben wir doch heute in einem Schlaraffenland.....

 

Allerdings.
Ich hatte mich ja in einem anderen Thread jüngst dazu geäußert.

Kann ich noch erinnern, beobachtet zu haben, wie in meiner Kindheit das Feuerwerk zum Schlossgartenfest von Hand gezündet wurde. Ich war fasziniert, wie die Feuerwerker in den Rauchschwaden zwischen den Mörsern hin- und herflitzten.

Und der Geruch in den Drogerieläden, die Feuerwerk verkauften, den hab ich noch heute in der Nase.

 

Und wer mit dem Feuerwerksvirus angesteckt ist,wird auch den aromatischen Geruch von verbranntem Schwarzpulver lieben.
Gibt es eigentlich ein Parfüm in diese Richtung?

 

Okay, hier mal (m)eine kleine Silvestergeschichte, an die ich noch erinnern kann. Wir schreiben das Jahr 1987, es ist Ende Dezember, es ist schon sehr kalt und der kleine (dreizehnjährige) Olly hat für seine geliebte Knallerei gut 60 DM gespart. Ingendwie hatte mein Papa keine Zeit um mit mir zusammen meinen Silverstereinkauf zu tätigen, so dass ich ihm 50 DM gab und ihn bat, mir meine Knaller wärend seiner Arbeit zu kaufen. Ein mittelgroßer Fehler, wie sich später heraus stellte. Das machte er auch. Er ging in der Mittagspause, wie ich später erfahren habe, in den örtlichen Blumenladen (!!) und kaufte für mich ein. Aber ich war etwas enttäuscht, als ich die Tüte auspackte und ein Familien-Sortiment, das Schlag auf Schlag und zwei Packungen Luftheuler , alles von Feistel-Feuerwerk, in den Händen hielt. Aus heutiger Sicht betrachtet, waren das natürlich qualitativ hochwertige Sachen und so mancher Sammler (wie ich auch einer bin) würde vor Freude vier Meter hoch in die Luft springen. Aber ich war noch jung und sah die Sache etwas anders. Meine 50 DM waren weg, ich hatte kaum Knaller und bei der Auswahl war die Silvesterknallerei bestimmt schon um 0.20 Uhr vorbei - so dachte ich. Und was davon sollte ich für über das behalten?

Die Silvesterfeier fand in dem besagten Jahr nicht bei uns in Moog/Nico/Feistel-City, Wuppertal, sondern in einer kleinen Stadt im nördlichen Münsterland, bei unseren Verwandten in Ibbenbüren statt. In Ibbenbüren gab es zum Glück einen Laden, der Agis Bazar oder so ähnlich hieß, welcher eine sehr große Auswahl an Feuerwerk anbot. Hier gab es auch meine geliebten China-Böller, einzelne Päckchen oder als Gebinde in riesiger Auswahl. Meine Oma schenkte mir nochmal 10 DM, so dass ich für meine restlichen 20 DM noch viele Päckchen China-Böller kaufte. Nur meine aus Wuppertal gewohnten und Bo-Peep und Tannenwald-Cover waren hier nicht so vertreten. FKW und Weco waren aber auch okay, obwohl ich rote Böller noch nie so richtig mochte. Das Auge isst halt mit, woll?

In der Silvesternacht habe ich dann mal wieder richtig Gas gegeben und allein wegen mir sind bestimmt mindestens 23 Geister geflüchtet. Meine Tante und meine Mama standen an der Haustür, meine liebe Oma hat oben aus dem Fenster geguckt und wir "Männer" haben in der Einfahrt und auf der Strasse gezündelt. In dem Feistel-Familien-Sortiment war eine besondere Rakete, die ich zwar in die bereitgestellte Bierkiste steckte, aber irgendwie doch nicht in den Himmel steigen lassen wollte. Es war eine Salut-Rakete, die mich an einen Donnerschlag am Stiel erinnerte. Mit der typischen Würgung am Kopfende, wo sonst die Raketenspitze war. Nach der Silvesterknallerei, ich hatte es tatsächlich geschafft, zwei KO-Schläge und einige Packungen China-Böller aufzubewahren, ging alles viel zu schnell und wir machten es uns wieder im warmen Haus gemütlich. Ich wollte noch die Salutrakete holen, aber mein Onkel sagte mir, die Haustüre ist schon abgeschlossen und die Rakete kannst du dir morgen früh auch noch zurückholen. Ich war (und bin) ja auch jemand, der am Neujahrstag immer einen Spaziergang in der Frühe macht, um nicht gezündetes oder vergessenes Feuerwerk zu sammeln. Aber hier auf dem Lande, gibt es solche Leute nicht. Falsch gedacht. Als ich am frühen Morgen meine Rakete retten wollte, war sie verschwunden. So ein *******...


Epilog:
Ich habe damals in Ibbenbüren, am Neujahrstag 1988, noch viele tolle Sachen gefunden, unter Anderem eine halbvolle Schachtel Nico-Doppelschläge und einen ganzen Strauss voller Raketen. Nur die Salut-Rakete von Feistel habe nie wieder gefunden. Auch nicht beim Feuerwerksverkauf in den folgenden Jahren. Falls jemand weiß, wie die Rakete wirklich heißt, oder wenn jemand Fotos davon hat, sie eventuell besitzt, dann möge er oder sie sich bitte melden. Ich suche sie auch noch heute...


PyrOlly

 

Kindheitserinnerung
Gefühlt seit meiner Geburt möchte ich knallen , aber konkrete Erinnerungen habe ich , da bin ich noch sehr klein und verbringe den Silvesterabend wie bis dahin jedes Jahr bei meinen Großeltern .
Mein Opa und Onkel sind die einzigen , die auch ein bisschen Feuerwerk gezündet haben , Raketen und Leuchtartikel .
Ich war von Heulern sehr begeistert , und durfte sie bis zu einem für meinen Großvater nicht so schönem Ereignis selber zünden .
In der Nacht flog nämlich , ein von mir geschmissener Heuler um den Kopf meines Opas , und das fand er nicht so toll , ich hatte mein Spaß "war doch nicht so schlimm".
Für mich und auch für meine Freunde , stand das knallen im Vordergrund , das taten wir so früh es ging , und so lange wir konnten .
Das erste Sortiment was ich gekauft habe , war von Weco Orientalischer Feuerzauber in Schachtel .

Also Leute , es macht Spaß von alten Zeiten zu hören und lesen .

 

Klasse, Eure ganzen Erfahrungen, na dann werde ich auch diesen wunderbaren Thread mal wiederbeleben mit meinen Kindheitserinnerungen.

Ich bin Baujahr 73 und soll schon als Kleinstkind auf dem Arm meines Vaters, der mit mir in der Silvesternacht am Fenster stand, um mich an die Knallerei zu gewöhnen, andächtig zugesehen und vor allem zugehört haben, um vor Vergnügen quietschend mit einem lauten „Dann! Dann!“ zu antworten. Der Funke war also bereits in der Wiege übergesprungen.

Mit vielleicht vier Jahren wurde ich dann restlich durch meinen großen Bruder „versaut“, der, Jahrgang 66, mich liebenswürdigerweise seit dieser Zeit jedes Jahr an den letzten drei Tagen zum Einkauf seines geliebten Feuerwerks mit in die Drogerie in unserer Straße mitnahm.
Alleine der Weg dorthin wurde von uns regelrecht zelebriert, in der Vorfreude unterhielten wir uns über die verschiedenen Knallkörper und Heuler, und ahmten die Geräusche nach.
In der Drogerie erlebten wir, was die Meisten von Euch bereits geschildert haben - der Duft, eine Mischung aus Seife, verschiedenen Parfüms und Pappe von den Raketen, die einzeln verkauft wurden und hinter dem Vitrinentresen nach „Gattung“ sortiert in diversen Eimern steckten - unvergesslich ins Hirn gebrannt!
In der Verkaufstresen-Glasvitrine lagen sämtliche Böller- und Kracherpäckchen ausgestellt, die Luftheuler zu wahrscheinlich 10 Stück mit Schießgummi als Päckchen.
Wahrscheinlich hatte auch mein Bruder die unterzeichnete Vollmacht unseres Vaters bekommen, sonst hätten wir nichts ausgehändigt bekommen, aber das weiß ich nicht mehr, ich hatte nur Augen für die Auslagen.
Besonders die Raketen haben es mir schon immer angetan. Leider waren die ja immer die teuersten Schätze, weshalb wir uns nur Böller, Chinakracher, Pfennigschwärmer (Ladycracker, Ziesemänner, Ju***- und Nonnefürzle, etc.) leisten konnten.
Die schönen, verheißungsvoll bunt gestalteten Raketen, die hinter der älteren Inhaberin der Drogerie an der Wand angebracht ausgestellt waren, mussten wir meistens da lassen, später durften einige wenige eingekauft werden, die aber gleich dem Vater übergeben werden mussten, da sie zu gefährlich waren.

Wie im Siegeszug schreiteten wir dann mit den Schätzen meines Bruders nach Hause. Er bekam von unserer Mutter einen sauberen Schuhkarton mit Deckel, in den fein säuberlich jeder einzelne Böller aus den roten Seidenpapierchen ausgepackt wurde und nach Stärke sortiert worden ist. Ich durfte dabei zugucken. Stun-den-lang!
Es wurde aber auch in den nächsten Tagen noch mehrmals umsortiert, weil es so Spaß gemacht hat.
Und natürlich hatten wir in erster Linie die einprägsame kleine Hirtin mit ihren Schäfchen Marke Bo-Peep, noch in der ganz alten Version mit dem zarten Gesichtchen aufgedruckt, so richtig liebevoll! Später gab es mehrere Änderungen des Labels, die nicht mehr so schön und sorgfältig geprintet wurden, u.a. verdruckte Farben, zu fette Konturen, dunkelblauer Himmel statt des gewohnten hellblau, und so weiter.
Natürlich haben wir auch immer sämtliche Pfennigschwärmerketten auseinandergedröselt, aber ohne Schere, nur von Hand! Da blieb immer eine schöne lange Mittellunte übrig für kleine Experimente!

Wenn es dunkel geworden ist, nahm mich mein Bruder an jedem Abend mit in die Küche, wir kletterten auf das Fensterbrett unserer Altberliner Hinterhofwohnung und fingen an zu zündeln.
Besonders in Erinnerung blieben mir die Wunderkerzen, die mein Bruder zum Ende hin weit wegwerfen konnte, was wie eine kleine Rakete wirkte.
Er ließ mich recht bald, vielleicht mit fünf/sechs Jahren, die ersten einzelnen Pfennigschwärmer zünden, und brachte mir bei, sie in der Mitte umzuknicken und sprühen zu lassen - die konnte man sogar zwischen den Fingern lassen, es zeckte lediglich ein bisschen.
So hatten wir bis weit ins neue Jahr hinein „Spielzeug“ und sind damit, wenn es meinen Bruder gepackt hat, zum Bolzplatz in unserer Nähe losgezogen, um keine Nachbarn zu stören.
War auch wegen unseres Vaters besser, mein Bruder hätte noch ganz andere „Senge“ bezogen, wenn rausgekommen wäre, was er mir alles beigebracht hat…!

Wir hatten in unserem Hinterhof einen kleinen Garten mit Sandkasten, in dem wir auch „Überfall“ mit den Matchboxautos gespielt haben, nur leider waren die kleinen Pfennigschwärmer im Sommer nicht mehr so zündungsfreudig und zischten oft bloß noch, lagen schon zu lange offen…
Für seine Eisenbahnanlage knotete mein Bruder auch mal mehrere von den kleinen Stängchen so zusammen, dass sie aussahen, wie die Dynamit-Bündel in den Filmen der Olsen-Bande.
Wir klemmten sie zwischen die Gleise um zu warten, bis der Zug entgleiste, was mit schallendem Lachen begleitet wurde.

F1-Feuerwerk kam unseren Eltern leider nie ins Haus, da es zu Silvester schon teuer genug war, und sie nicht wollten, dass wir noch mehr Taschengeld für die „Ballerei“ ausgeben, solche Artikel lernte ich erst mit etwa 12 Jahren kennen, da durfte ich aber auch mit Vaters Erlaubnis, sein Beisein vorausgesetzt, die ersten eigenen Raketen verschießen.

Ich war noch sehr klein, da sammelte ich, wenn Mutter mich zum Einkaufen mitnahm, auf den Rückwegen sämtliche Überreste von Raketen auf, Mutter freut sich bis heute über „Raketenstöcker“ für den Garten, und ich versteckte meine abgebrannte Sammlung, die jedes Jahr umfangreicher wurde, im Schirmständer, weil ich die schmuddeligen Dinger woanders nicht lassen sollte.
So wurden die Quodlibets von Moog-Nico und die 69er-Plastik-Rakete aus der Alpha-Serie, zu meinen Lieblingsraketen aus der Kindheit, aber auch eine Nordlicht-Plastikrakete von Diamant, die ich als Zweitklässlerin auf unserem Schulhof gleich am ersten Schultag im neuen Jahr, es muss 1982 gewesen sein, als ausgebranntes Restmodell auffand, und deren Foto ich inzwischen hier im Forum erfreulicherweise wiederfand.
Meine Lehrerin meinte damals ziemlich verständnislos, ich solle das wegschmeißen, das sei doch Abfall, ich weigerte mich aber mit dem Hinweis, dass ich sowas sammeln würde und meine Eltern da auch nichts dagegen haben.
Verstanden hat mich damals wohl schon keiner.

Ist mir auch wurscht, zum Glück gibt es hier ja inzwischen viele Gleichgesinnte, mit denen ein Austausch möglich ist und auch wunderschön, ein gutes hatte selbst das Verkaufsverbot insofern für mich:
Ich bin nach fast 12 Jahren der Abstinenz wieder hier im Forum gelandet, und nicht nur auf der Suche nach alten Raketen wie damals 2009, alles im Leben braucht eben seine Zeit!

 

Also ich kann mich natürlich noch an meinen Vater erinnern der zu Silvester die Powercracker Blitzknaller Schachtel liebevoll streichelte. Ein paar Raketen hatten wir auch immer die dann zu 00:00 geschossen wurden. (was man damals halt so Rakete nannte mit dem Plop).

Nach der Wende hatten wir dann diese wunderschönen Sets von Weco wo alles sauber geordnet drin lag. Da wurde jeder Artikel dreimal gedreht und gewendet. Legendär der Super Kanongenschlag in Rosa. Wir dachten damit sprengen wir ein Loch in den Boden, also sugerierte die Packung.

Später haben wir dann regelmäßig das Weihnachtsgeld in Böller investiert. Damals war alles lax, heißt mein Bruder 14, schon sehr groß kaufte die Knaller und ich gab mich als Sohn aus - haben wir immer mehrere Schinken D und A gekauft.

Ich weiß noch dass da die unbezahlbare Super 7 Rakete stand. 7 Raketen in einer, wir dachten damit kann man zum Mond fliegen.

 

Ich kann mich auch noch lebhaft daran erinnern, wie ich ab einem Alter von so ca. 7 Jahren meinen Vater beim Silvestereinkauf begleitet habe - Raketen, Böller und im Waffenladen so eine Signalmunition für seine SSW. Diese ganze Einkaufsfahrt hatte für mich irgendwie immer so einen besonderen Zauber inne, der ist bis heute auch nicht mehr verloren gegangen .
Meine Mutter war und ist bis heute nie ein besonders großer Fan von Feuerwerk gewesen. Sie war beim Kauf, soweit ich mich erinnern kann, nie selbst mit dabei - sie hat es aber immer toleriert und schaut sich das Feuerwerk auch an Silvester bis heute trotzdem immer gerne mit an (O-Ton, wenn sie die Bretter heute sieht: " Passt's aber auf, dass nix passiert.").

Mein älterer Bruder war auch schon immer ein großer Feuerwerkfan, der brachte immer ein recht breites Sortiment an Böllern und Raketen mit nach Hause, meine Mum hat damals immer geschimpft über das viele "rausgeschmissene Geld" - gut dass sie nicht weiß, welche Summen wir heute in das Silvesterfeuerwerk investieren, da waren das damals regelrecht Peanuts .
Wir haben dann auch immer alles schön in seinem Zimmer ausgebreitet und sortiert und uns auf 0 Uhr gefreut, das war irgendwie noch eine richtig schöne Zeit. Da gab es noch nicht diese Vielfalt an Batterien und Verbünden wie heute und man war trotzdem noch total zufrieden mit dem, was man hatte.

 

@Miri78: Haha, da sagst Du was! Meine Mutter auch, nahezu O-Ton! "Müsst Ihr immer so viel Geld verpulvern!", und ähnlich. Same procedure as every year!
Aber auch sie guckt immer noch gerne zu, sie ist inzwischen 82 Jahre alt.

...ich muss gerade schmunzeln. Folgende Anekdote trug sich vor inzwischen knapp 18 Jahren zu, als ich gerade 30 Jahre alt war:
Ich hatte gerade unseren kleinen Jungen im Bauch, die ganze Familie saß am ersten Weihnachtsfeiertag bei meinen Eltern zum alljählichen Gänsebraten zusammen, zu dem Muttern immer einlud, solange sie noch in der Küche stehen konnte.
Das Gespräch kam natürlich auf Silvester, und wer wo und bei wem feiern würde. Und ob mein Bruder und ich wieder so viel Geld ausgeben wollten. Bei der Gelegenheit habe ich meinen Eltern mal eben gebeichtet, wieviel ich durchschnittlich so Jahr für Jahr in mein Feuerwerk investiere, was mein Bruder und mein Mann mit Kopfnicken bestätigten, und woraufhin Muttern natürlich die Schultern und Augenbrauen hochzog und die Ohren anlegte. Als sie sich wieder gefangen hatte, fragte sie mich nachdenklich:
"Also Alexia, Ihr werdet jetzt zum zweiten Mal Eltern. MUSST du denn wirklich IMMER NOCH so viel rumballern?? ...und das schöne Geld..."
Daraufhin rief meine Schwester wie aus der Pistole geschossen hämisch grinsend meiner Mutter zu: "Na, DAS sagt ja ausgerechnet die Richtige!! Darf ich Dich mal daran erinnern, daß DU bis Mitte 30 selber total wild auf's Feuerwerken warst und hattest DREI Kinder!?" - Mein Bruder feixte und verschluckte sich fast vor lachen, während mein Mann leise grinste: "O-Keeeh, es liegt in der Genetik...!" - Und Mutter war mit einem mal ganz still... Siehe da, so kommt's raus!

 

Geld ist Geld. Wenn ich alles gegen rechne, wofür ich so maches bekommen hätte, hätte ich kein Auto kaufen dürfen. Aber um beim Beispiel zu bleiben, ich habe vor knapp 15 Jahren aufgehört zu rauchen. Für die Kohle (Thema verpulvern), tja so alt werde ich nicht mehr um das für Feuerwerk auszugeben.

 

Richtig. ...ich wahrscheinlich auch nicht, wenn ich mir manche meiner Schätze angucke... Das können die Kinder ins Museum bringen, ich meine, da gäbe es ein Feuerwerks-Museum in der Schweiz...

Davon abgesehen verkneife ich mir neue Klamotten und trage immer dieselben Plünnen, das musst Du als Frau erst mal schaffen... So bekomme ich dann, übers Jahr zusammengespart, das Geld für neue Batterien für Silvester zusammen!

 

Leider bislang noch nicht... Ich schmiere mir nach dem Ballern immer zur Belustigung unserer Partygäste was vom Ruß aus den leeren Batterien ins Gesicht, setze meine Spitzkappe ab und mache einen auf abgebrannte Rakete, das duftet immer so schön lange nach...!