Bestimmung Verbot der Hundehaltung in Städten

Da es scheinbar nicht als solche erkannt wird: Das Ganze hier ist Ironie. Also seht es bitte nicht als Aufruf an, wirklich Hunde zu verbieten. Ich will nur einen Denkanstoß in Sachen Verhältnismäßigkeit und Argumente für Verbote geben.

Ich hoffe es nicht, aber sollte unser Hobby tatsächlich dauerhaft verboten werden, wäre ich dafür, die Hundehaltung in Städten zu untersagen.

Allein in Berlin landen pro Tag statistisch gesehen 55 Tonnen Hundekot auf der Straße und in Grünanlagen. Macht pro Jahr Richtung 2000 Tonnen. Davon wird unter Garantie ein nicht zu vernachlässigender Teil nicht per Tütchen entsorgt. Und der Teil, der fachgerecht entsorgt wird, verursacht haufenweise Plastiktüte, der wegen Verunreinigung nicht recycelt werden kann. Es vergeht kaum ein Tag, an dem ich keinen frischen Hundehaufen direkt am Grundstück der Schule sehe, von der ich meinen Sohn abhole. Den Ekelfaktor mal beiseite gelassen ist die gesundheitliche Gefahr auch nicht von der Hand zu weisen.

Ich habe mir nicht die Mühe gemacht, das genau zu recherchieren, aber die Anzahl an Arzt/Notaufnahmebesuchen durch Hundebisse wird über das Jahr gesehen denen durch Feuerwerkskörper in nichts nachstehen. Tote gibt es durch Übergriffe Hunde auch hin und wieder. Hab ich von legalem Feuerwerk noch nie gehört.

Dass einige Hunde durch Silvester in Angstzustände geraten, will ich nicht abstreiten. Das ist aber einmal im Jahr für wenige Stunden. Aber 365 Tage im Jahr 23 von 24 Stunden in einer 2 Raumwohnung mit 30 m2 eingesperrt zu sein und nur mal kurz zum Defäkieren raus zu dürfen, ist wohl eher nicht artgerechter als eine Geräuschkulisse, die jedes durchschnittliche Gewitter mit sich bringt.

Wenn man dann im Supermarkt Menschen sieht, mit denen der Gott des Geldsegens es nicht so gut gemeint hat, die dann für ihre Kinder Tütensuppen und für den Hund Premium Nassfutter mit deutschem Weiderind kaufen, finde ich auch, dass die Hundehaltung nicht nur den Tieren schadet.

Letztlich sehe ich ein, dass Hunde für viele Menschen ein Ausweg aus der Isolation sind. Tiere helfen dabei, dass es den Menschen besser geht. Aber wenn Menschen, die das Ganze Jahr lang auf vieles durch die Pandemie verzichten mussten, den einen Abend wegnimmt, an dem man mal das Ganze vergessen kann, dann ist es genauso verhältnismäßig, die Vierbeiner in der Stadt zu verbieten.

Bitte nehmt das Ganze nicht zu ernst. Ich habe zwar persönlich nicht viel übrig für Haustiere, aber wer gern einen Hund haben möchte, kann ihn gerne haben, wenn er sich adäquat um das Tier kümmert. Ich finde nur, dass meine persönliche Belastung durch Hundekot an Kinderschuhen entfernen eindeutig nicht geringer zu bewerten ist als einen Abend im Jahr einen bunten Himmel und akustische Beschallung zu ertragen.

 

Nur so zur Info: Das war Ironie! Es ist schon bezeichnend für unsere Gesellschaft (nicht auf die Antwortenden bezogen), wenn meine Ausführungen oben so angenommen werden (müssen), als ob ich das toternst gemeint habe. Ich will damit eher das Gegenteil zeigen: Für ein Verbot finden sich immer Argumente. Und wenn ihr ehrlich seid, sind meine Argumente nicht mal aus der Luft gegriffen. Das ist ja das Gefährliche: Freiheit muss man aktiv schützen, denn das Einschränken dieser geht schneller als einem Lieb sein darf.

Kleiner Zusatz: Konnte im Sommer ein paar Tage nicht laufen vor Schmerzen, weil ich Dank eines Hundes, der mir vors Fahrrad gelaufen ist, über den Lenker abgestiegen bin. Habe halt gebremst, damit dem nix passiert. Und der Hund ist der letzte, dem ich da einen Vorwurf machen würde. Nur um hier Verzubeugen, dass hier jemand auf die Idee kommt, ich hätte per se was gegen Hunde.

 

Da hat der erste meine Intention genau verstanden