Sicherheit Feuerwerkskörper gefährlicher als Sprengstoff?

Dieses Thema im Forum "Professionelle Technik, Sicherheit, Handhabung" wurde erstellt von Pyroshow an, 12. Juli 2005.

  1. Die Videos sind zwar eindrucksvoll bloß bei über 8000Kg Wasserfallbomben ist das ja klar. Die Menge ist ja extrem hoch. Wenn man dort die selbe Menge Sprengstoff verwendet hätte wäre die Explosoin bestimmt um einigeres heftiger ausgefallen.
     
  2. Da wird versucht Respekt , oder sogar Angst dem Zuschauer einzuflößen.

    Alles in allem kommen tagtäglich mehr Menschen im Straßenverkehr oder durch Tabak umsleben als durch ein
    FWK egal welcher Klassen......

    Das Leben ist nunmal lebensgefährlich und egal was man auch tut, man muß sich immer der möglichen Konsequenzen durch sein eigenes Handeln bwz, das der anderen, bewußt sein......
     
  3. Da sieht man wieder, dass die Gefahren falsch eingeschätzt werden!

    Was ist daran gefährlich in einem Haus mit Gasheizung zu leben?
    Kann es da auch durch Statische aufladung zur Explosion kommen?
    Zum Thema Sprengstoff schau mal auf die erste Seite.
     
  4. CHAF Videos

    Das zuletzt diskutierte Video stammt von der Internetseite des CHAF-Projektes von BAM (D), TNO (NL) und HSE (UK), die jeweils die zuständigen Behörden für die Klassifizierung von Gefahrgut in ihren Ländern sind. Auf der CHAF-Webseite www.chaf.info gibt es unter "Videos" insgesamt 9 Videos, die Versuche mit großen Mengen Feuerwerkskörpern in Containern zeigen, die auf einem polnischen Truppenübungsplatz im Herbst vergangenen Jahres durchgeführt wurden.
    Bezüglich des hier diskutierten Videos einer Massenexplosion eines Containers voll mit Wasserfallbrändern (nicht Wasserfallbomben) gibt es in der Fachwelt durchaus Kritik, u.a. wurde beim Feuerwerkssymposium in Berlin kritisiert:


    • dass des äußerst unwahrscheinlich ist, dass jemals ein ganzer Container von Wasserfallbrändern hergestellt oder transportiert wird (weil niemand diese Menge verkaufen oder verwenden könnte), und
    • die für den Versuch in China speziell hergestellten Wasserfallbränder feines Aluminiumpulver anstelle von grobem Aluminiumgranulat enthielten, wodurch der Satz eher Blitzknallsatz als Wasserfallbrändersatz entsprach. Durch das feine Aluminiumpulver (extrem große Oberfläche und große Kontaktfläche mit dem Oxidationsmittel = hohe Reaktionsgeschwindigkeit) im Satz kam es wohl zu einer Massenexplosion, die bei Verwendung von grobkörnigem Aluminium (geringe Oberfläche und geringer Kontakt mit Oxidationsmittel = geringe Reaktionsgeschwindigkeit), das lang brennende, helle Funken erzeugt, unmöglich ist. Damit waren die Wasserfallbränder keine Wasserfallbränder, sondern Knallkörper.
    Die o.g. Projektpartner diskutieren aufgrund ihres Versuches im Abschlussbericht übrigens die Notwendigkeit, Wasserfallbränder für den Gefahrguttransport als 1.1G einzustufen. Im kürzlich veröffentlichten Abschlussbericht (Teil 9) des CHAF-Projektes wird auf die Kritik, die im Rahmen des Symposium von Teilnehmern geübt wurde, nicht eingegangen. Kritik wird eben nicht immer aufgenommen...

    Viele Grüße

    Feuer
     
  5. Ein Gas-Luft Gemisch reagiert erheblich empfindlicher auf eine statische Entladung als ein pyrotechnischer Satz. Während ich bei einem Leck in der Gasleitung darauf wetten würde, dass ein Funke die Mischung zündet (und das kommt (siehe Nachrichten) in letzter Zeit leider häufig vor) , passiert bei pyrotechnischen Gegenständen i.d.R. nichts. Siehe z.B. diese eindrucksvolle Versuchsreihe:

    http://www.feuerwerk-forum.de/showpost.php?p=76383&postcount=3

    Wenn Satzauslöser daran sind, sieht das ganze natürlich etwas anders aus, aber die meisten Satzauslöser sind mittlerweile mit Leitlack beschichtet, so dass eine Entladung AUF die Zündpille oberhalb der Zündpille abgeleitet wird und nicht durch den Primärsatz führt. Zudem werden die Kabelenden derZünder i.d.R verdrillt, so dass eine Entladung in den Zündkreis über die verdrillten Enden "entladen" wird. Richtig kritisch wird es also erst bei verzünderten pyrotechnischen Gegenständen im offenen Stromkreis - und die liegen i.d.R nur auf dem Abbrennplatz vor, den nur noch die Leute betreten, die wissen was sie tun.
     
  6. nun, der Bericht aus den USA ist schon relativ alt.
    Wohl von 2001 oder 2002.

    Jedenfalls erscheint es mir logisch, daß Feuerwerk wesentlich gefährlicher für denjenigen ist, der damit umgeht als Sprengstoff.

    Warum ?
    nun, erstens ist das RISIKO, sich mit Feuerwerk tödlich zu verletzen bei geringer Unaufmerksamkeit gering (mal von "ich schau mal in den geladenen Mörser rein" und "wieviel Schwarzpulver passt in ein Feuertopf ? 1 oder 2 Kg ? abgesehen)

    Wenn ein Sprengmeister ne Stange Sprengelatine falsch behandelt ist er tot. Ein Chinakracher auf der Hand kann weh tun, ist aber meist NICHT tödlich.

    Daher wird bei diesen sehr gefährlichen Materialien darauf geachtet, daß sie so sicher wie möglich sind.
    Bei Feuerwerk wird auch darauf geachtet - wenn man von instabilen Sätzen (bin kein Chemiker, kam aber hier im Forum öfters beim Thema "Polenböller" vor) absieht - jedoch ist das Gefährdungspotential wesentlich geringer.

    Ein undichter Gasanschluss ist sicherlich lethaler als ein explodierender Feuerwerkskörper.

    Das wichtigste ist, daß man immer und jederzeit verantwortungsbewußt damit umgeht - in Enschede hat man dies ja nicht getan - die Wirkung war vernichtend.

    Autofahren ist sicherlich gefährlicher als mit Feuerwerk zu hantieren
    "Elektroreparaturen" im Haushalt ebenfalls
    Durch Zigaretten verursachte Feuer sicherlich auch.

    Jedoch - das relativiert nicht die Verantwortung für das Material welches der einzelne hat bzw. damit umgeht.
    Im Kl-IV-Bereich ist dies sicherlich noch wichtiger als im Kl-II-Bereich.

    Mein Fazit ist trotzdem, daß ne Handgranate immer gefährlicher sein wird als ne 150er Bombe... auch wenn letztere (vielleicht) ne stärkere Sprengwirkung haben könnte.

    Aber es wäre schade wenn sich die Leute deswegen in der Vorvorvorvorsilvesterzeit gegenseitig anfahren :)

    in diesem Sinne ein schönen Sonntagabend
     
  7. Also was die Sprengkraft betrifft.
    so ne 150mm bombe is mal bei jemandem im auto losgegangen da war nix mehr übrich
     
  8. Also, ich muß gestehen, den Thread nicht ganz gelesen zu haben.... zu fauel.
    Ich nehme mal Bezug auf die letzten Beiträge und den angenommenen Grundtenor.

    Feuerwerkskörper gefährlicher als Sprengstoff ?? Klar ! ! ! Aber warum diese Aussage?

    Sicherlich ist die Letalität von Schwarzpulver minimal und nicht mit Semptex oder C4 vergleichbar. Warum aber kommt man zu der Annahme, dass dieses Silvesterpulver gefährlicher sein soll...?

    Es geht einfach darum, wie hoch die Warscheinlichkeit der unbeasbichtigten Umsetzung ist.

    Schwarzpulver ist ein sehr instabiles Gemisch. Es entzündet sich bei Funken, Reibung oder elektrostatischer Aufladung.... Also bei jedem zipperchen. Ergo ist die Warscheinlichkeit eines Unfalles seeeehr hoch. Nicht umsonst verbrennen sich pünktlich zur Jahreswende unzählige Hobbypyromanen die Finger.

    Um mal das Beispiel TNT (Trinitrotolul) zu nehmen... Das kennt wohl jeder. Nach dem Krieg haben einige Menschen ihre Häuser mit diesem brisanten Sprengstoff geheizt. Und.... einige leben heute noch (mein Opa zum Beispiel). Aber wie kann das sein?
    TNT wird bei ca. 80C° flüssig und brennt dann mit ruhiger Flamme ab. Voraussetzung, der Ofen zieht gut. Eine Druckerhöhung, z.B. durch ein berstopfen des Rohres konnte übel werden.
    Ich habe Versuche gesehen, wo aus (ich glaube) 10Metern Höhe ein Ambos auf ein Kilo TNT fallen gelassen wurde..... Nichts.

    Was ich damit sagen möchte ist, dass die Warscheinlichkeit der unbeabsichtigten Umsetzung, sehr gering ist. Demnach passiert mit diesem Zeug auch nicht so viel. Sicher ist jedoch, dass wenn es passiert, es gleich richtig rumst.

    Ich persönlich muß wirklich sagen, dass ich lieber 10Kg EuroDyn spazieren Fahre, als eine ...pffft... 150er Kugelbombe.

    Betrachtet die Ursprungsfrage doch mal aus diesem Blickwinkel.

    Gruß, Sebastian
     
  9. Ich habe an anderer Stelle (einschlägige Usenet-Foren) schon div. Diskussionen zum Thema verfolgt bzw. mich daran beteiligt, es ging dabei u. a. um die Möglichkeiten zum Einsatz hochbrisanter primärer und sekundärer Sprengstoffe in der Pyrotechnik. sebastianK hat es schon angesprochen, viele besonders der militärischen Sprengstoffe sind in der Handhabung problemloser als z. B. Flash, das bereits bei sehr geringer Energiezufuhr (z. B. statische Elektrizität im Bereich Bruchteile von einem Joule, geringe Reibung, Schlag) zündet (siehe entspr. BAM-Fallhammer- und Friktionstests).

    Ergo wären bestimmte Primärsprengstoffe (z. B. Detcord) als Zerlegerladung von Bomben theoretisch besser geeignet als Flash oder SP, allerdings gibt es hier in der Praxis eine ganze Reihe von technischen und rechtlichen Aspekten, die einen Einsatz solcher Mittel unmöglich machen. Einige Sprengstoffe entwickeln viel zu wenig Hitze bzw. Flammen, um etwa Sterne oder andere Satzladungen zuverlässig zu zünden, außerdem wären sehr genaue Verhältnisberechnungen und Tests nötig, um a) einen geeigneten hochbrisanten Stoff zu finden, und b), diesen so zu dosieren, daß er die Ladung nicht zerstört (kommerz. Sprengst. entwickeln viel höhere Drücke als jede "konventionelle" pyrotechnisch Mehr-Komponenten-Mischung).

    Rechtlich gesehen wäre dem Mißbrauch Tür und Tor geöffnet, ein Terrorist, der einen Anschlag plant, bräuchte sich nur mit Detcord oder anderen HEs (High Explosives) geladenen pyrot. Artikeln eindecken und könnte so ganz bequem und relativ unauffällig nach und nach genügend Rohstoff für div. Höllenmaschinen ansammeln, so jedenfalls denken die meisten "Offiziellen"... natürlich würde ein Bombenleger sowas in Wirklichkeit nicht tun, denn alles was er bräuchte, kriegt er bei Firmen f. landwirtschaftl. Bedarf, bei der Heimfahrt von der Baywa/Raiffeisen-Filiale kann er dann gleich noch bei der Tanke vorbeifahren und Altöl holen... Oklahoma läßt grüßen... ...aber das ist ein anderes Thema.

    Wie auch immer... Sind Feuerwerkskörper gefährlicher als hochbrisante kommerzielle Sprengstoffe? Meine Antwort: Nein - sie sind in gewisser Hinsicht sicher reaktiver, aber wer ernsthaft die Sprengwirkung einer Salutbombe mit einer ähnlichen Menge HE vergleicht bzw. die Salut als gefährlicher einstuft, hat offenbar noch nie erlebt, was bei einer HE-Detonation (auch in kleinen Mengen) wirklich abgeht. Klar, SP und besonders BKS sind mechanisch empfindlicher als HEs, aber bei 10g SP, die offen aufgr. Friktion losgehen, gibts schwere Brandverletzungen bzw. (wenn verdämmt) weghängende Finger/Hände, bei der Detonation von 10g unverdämmten HE in weniger als 1m Entfernung säbelt es dir die Beine weg bzw. platzt dir die Lunge, von evtl. herumfliegenden Splittern gar nicht zu reden...

    Nee, da bleib ich persönlich lieber bei SP und Flash. :)
     
  10. Dass ist ja eigentlcih das Haarstreubende in Detschland (entschuldigung für OT).

    Vorgaben zum Erwerb von Waffen -> richtig (unnötig) hoch und behindern jeden Sportschützen. Selbst zum Bewachen von Fahrrädern bedarf es einer Menge Bürokratie.

    Aber Sprengstoffe.... Film-Pyrotechniker machen und einkaufen.

    Ergo -> ein Terrorist würde sich keinen Kl IV Schein zulegen und KugelBomben kaufen, sondern den TV-Schein machen und gleich den rchtigen Stoff kaufen.

    Das steht alles in keinem Verhältnis, aber gut..... Seit wann haben die Politiker Ahnung von dem, was sie machen ?

    SenastianK
     
  11. ich bin geneigt zu widersprechen

    Warum ?
    Nun, sicherlich ist Sprengstoff brisanter und bei gleicher Menge gefährlicher. Du hast das sehr schön beschrieben (wie immer, hochqualitativ)

    Jedoch, wer würde Sprengstoff so unvorsichtig behandeln wie teilw. Feuerwerk behandelt wird ? Niemand - die Irren Islamisten nicht, denn die wollen ja wen in die Luft sprengen, zumindest nicht solange sie ihr Ziel nicht erreicht haben
    die irren US-Amerikaner nicht, die wollen auch einen in die Luft sprengen - aber nicht sich
    Sprengmeister auch nicht, denn die wollen - wenn möglich - was von ihrem Leben haben

    Kurz, alle die mit militärischem Sprengstoff oder Industrie-Sprengmitteln arbeiten gehen extremst sorgfälltig damit um, da ein Fehler der letzte sein könnte

    Feuerwerk hingegen ist in den Köpfen zu vieler Menschen einfach ein "Spielzeug". Da werden Chinakracher für Mutproben mißbraucht, Raketen auf die Erde gelegt oder eigene Feuerwerkskörper "gebastelt". Da die dafür eingesetzten Mittel aber wesentlich "empfindlicher" sind, ist die Verletzungsgefahr ungleich höher.
    Und eine 150er Kugelbombe ist von daher gefährlicher, weil sie eben wesentlich öfters "sorglos" transportiert wird. Eine Kiste TNT wird kaum einer so behandeln.
    Natürlich müsste auch die Kugelbombe so sorgfältig behandelt werden, die allermeisten tun es auch. Aber jeder der die Gelegenheit hatte, Hand aufs Herz, würde derjenige nicht Sprengstoff wesentlich vorsichtiger behandeln ?

    Aber rein von der Auswirkung der Zündung der gleichen Menge Wirkstoff ist Sprengstoff wesentlich gefährlicher...

    besser ist es jedenfalls, wenn man Feuerwerk respektvoll und vorsichtig behandelt.


    Was dieser Fernsehbericht betrifft, dieser machte aus Sprengstoffen etwas "harmloses" - aus Sicht einer Sprengmeisterin verständlich, jedoch führt dies beim Laien zu Fehlinterpretationen. Dagegen wehre ich mich auch.
    Denn sonst wird aus dem Hobbyfeuerwerker schnell ein "zwielichtiger Terrorist", wo doch Sprengstoff viiiiiiiiiiiiiiiiiiiel harmloser als Feuerwerk ist. ;)
     
  12. Das ist es eben... Traue keiner Statistik, die Du nicht selber gefälscht hast.

    Was ist denn die Frage? Geht es darum, was tötlicher ist, wenn es dann erst mal "brennt", oder ist die Frage, das eher unbeabsichtigt "abfackelt"??

    Bumm macht es alles.... Und der Feuerwerker transportiert die Kugelbomben ja nicht einzeln zum Abbrennplatz, sonder gleich mehrere auf einmal.
    Wenn diese Ladung nun hochgeht (z.B. in einem LKW), dann besitzen die Bomben ja nicht die Höflichkeit, nacheinander hoch zu gehen. Nein,,,,, sie tun das im Kollektiv. Als beeindruckenden Beweis für diese These, kann man sich die Bilder aus Enschede ansehen.

    Was als den Faktor der Letalität angeht ist es sicherlich egal, ob einen nun 500Kg Feuerwerk umbringen, oder eine vergleichbare (oder geringere) Menge brisanter Sprengstoff.

    Also muß die primäre Frage halt sein, wie warscheinlich es ist, dass sich dieser Explosivstoff umsetzt, ohne dass man es ihm befohlen hat... Und da ist halt das Problem.

    Die Expertin dürfte übrigens die Frau Louarso gewesen sein (ich habe den Beitrag nicht gesehen). Der Familie Louarso <- wenn sie nicht so geschrieben werden, bitte verbessern- gehört die Firma CDI (Controled Demolition Incooparated), die schon Objekte auf der ganzen Welt niedergelegt hat. Ich denke durchaus, dass man Sie als PROFI und ihre Meinung ruhigen Gewissens als glaubhaft ansehen kann.
     

  13. Na wir stimmen ja weitgehend überein....

    was die Frau Louarso betrifft, die ist wie jeder Unternehmer der viel Show mit in sein Geschäft hineinbringt (denn nichts anderes machen diese Sprengfirmen in den USA) erst einmal Verkäufer im eigenen Interesse.

    Die Aussage "Feuerwerk" sei gefährlicher als ihr Sprengstoff ist dahingehend falsch, denn neben der Aussage "Feuerwerk, oh gott, sooooooooooooooooooo gefährlich" könnte man auch sagen "Sprengstoffe, alles ganz harmlos, da ne Silvesterbatterie ja auch keine Gefahr bedeutet".
    Kommt eben immer darauf an wie man es betrachtet.

    Ich bleibe dabei, wenn was schief geht ist Sprengstoff gefährlicher als Feuerwerk
    Der Vergleich mit dem Wagen voller Kugelbomben hinkt dahingehend, weil man ja dann auch nen Wagen voller Sprengstoff nehmen müsste... welcher ohne Frage lethaler wäre. Aber da wir uns einig sind (explosionsfähige Stoffe müssen sorgfältig und verantwortlich behandelt), ist dass des Kaisers Bart um den wir uns "streiten" :D
    Mich stören nur sogenannte Experten (in wie weit kann diese Person überhaupt über Feuerwerk urteilen ?), die allgemeingültig klingende Aussagen treffen. Ob es nun dieses oder andere Themen betrifft.
     
  14. Ähm... ja, kann man so sehen. Aber ich für meinen Teil möchte behaupten, dass wenn ich sterbe, es mir recht egal sein kann, ob mich die Ladung Kugelbomben nun in 100 Stücke reißt, oder der Sprengstoff in 10.000Teile. Das Endresultat ist ja das Selbe... und fein zersprengte Tote sind als Engel/Teufel sind mit Sicherheit auch nicht weniger glücklich, als grob zersprengte :D

    Zumal die wenigsten Unfälle beim Transport geschehen, sondern (im Falle des Feuerwerkes) bei der Vorbereitung, wo man ja praktisch auf der Bombe sitzt (Bildlich gesprochen). Bei Sprengstoffen gibt es die Meisten Unfälle beim Delaborieren (von alter Munition). Der letzte große Unfall mit Sprengstoff, der MIR im Sinn ist, ist jener, wo ein Gewitter in der Nähe eine vorzeitige Zündung verursacht hat. Sü...

    Ich könnte jetzt auch anführen, dass sich die Auswirkungen von brisanten Sprengstoffen vorhersagen lässt, aber das geht entschieden zu weit.

    Naja, ich bleibe bei der Beurteilung über die Gefährlichkeit von Explosivstoffen lieber beim Kriterium der anzunehmenden Wahrscheinlichkeit eines Unfalls. Und da schneidet das Feuerwerk unweigerlich schlechter ab....

    Was die Definition von "Experten" angeht, möchte ich mich auch nicht wirklich äußern.
    Nur soviel.... Jemand, der so viel Erfahrung im Umgang mit Sprengstoffen hat (der Betrieb läuft glaube ich in der 3. Generation), den betrachte ich klar als Experten aif seinem Gebiet. Man muß kein Chris Tucker sein, um von sich behaupten zu können, etwas von Feuerwerksbomben zu verstehen.

    Gruß, SebastianK
     
  15. kennt jemand nähere Statistiken zu Selbstenzündung von FWK während der Lagerung oder Transport ???
     
  16. Feuerwerkskörper sind definitiev gefährlicher...
    Denn die Verwendung von Feuerwerkskörpern beginnt doch meist schon in Kinderhänden und/oder unvorsichtigen eltern...das passiert bei Sprengstoff nicht so häufig.
    Auch ist das beschaffen von Fw deutlich leichter.
    Sprengstoff dagegen ist noch schwer entzündbar (wenn überhaupt)...meist nur durch den richtigen E-Zünder und auch da ist das beschaffen deutlich schwerer wie ein Streichholz oder ein Feuerzeug!

    Also...wenn ihr jemand seht der unvorsichtig mit Fw seht...nicht wegschauen...
    wenn ihr aber jemanden mit Sprengstoff seht NICHT REDEN--->RENNEN!
     
  17. Ja, ich finde Tomatenmesser auch viel gefährlicher als Samurai-Schwerter, bei Ersteren zermatscht man sich die Wunde und muß tagelang Heftpflasterverbände tragen, bei Letzterem wird der Finger schön sauber abgetrennt und kann hinterher vom Arzt deines Vertrauens in kaum 30 Minuten wieder angenäht werden... ;)
     
  18. *Achtung: Ironie*
    Ich bin Orthopädiemechaniker...ich baue Prothesen...
    EIGENTLICH find ichs recht Unwirtschaftlich wenn man wieder was abgetrenntes annähen kann...!
    *Achtung: Schwarzer Humor*
     
  19. Spontane Selbstentzündung dürfte da wohl auch eine Untergordnete Rolle spielen, als viel mehr der unsachgemäße Umgang damit.

    Auch Feuerwekskörper werden wohl nicht in die Luft fliegen, wenn sie einsam und verlassen in einem Bunker ohne elektrische Anlagen und sonstige Zündquellen liegen.

    Naja, sei es drum...
     
  20. Von deiner Branche aus zu urteilen schon, aber du mußt das mal aus der Sicht des Medizin- und Arzneimittelbereichs sehen, da hat das Katana m. E. einen klaren volkswirtschaftlichen Vorsprung; 10 Euro Arztgebühr, Reinigungskosten (inkl. Steuerabgaben) f. die Sauerei im Wartezimmer, Schmerzmittel, Beruhigungsmittel für den Partner, Verbände, Nachsorge (der Apotheker jubelt und führt fröhlich Vorsteuer ab), Reha mit fachlicher Beratung ("nicht in der Nase popeln Herr Meier, sonst bleibt der Finger steif!"), und und und... ;) :D

    Nachtrag:

    Zum Thema Selbstentzündung von Feuerwerk gibt es eigentlich nur zu sagen, daß unter gewissen Voraussetzungen (billige und unreine Grundstoffe, Stoffunverträglichkeiten, fehlende chem. Stabilisierung, Feuchtigkeit) bestimmte Artikel schon ein Problem darstellen können, aber das gilt auf keinen Fall für gängige Produkte der Klassen II - IV, sondern eher für als Kleinfeuerwerk getarnte zwielichte Hinterhofprodukte, wie sie manchmal auf Märkten in Ost- oder Südeuropa (illegal) verkauft werden (Stichworte: Chlorat statt Perchlorat + metallische Brennstoffe o. Stabilisator in säurehaltigen Papphülsen o. Feuchtigkeitsschutz). Bei solchen Mordinstrumenten kann sich durch eindringende Feuchtigkeit der pH-Wert der Satzladung so stark verändern, daß die Brisanz extrem ansteigt und der Gegenstand somit sehr schlag- und hitzeempfindlich wird.

    Im ungünstigsten Fall kann sich bei einem plötzlichen pH-Umschlag eine kriechende Oxidation entwickeln, die zu einem bestimmten, nicht vorhersagbaren Zeitpunkt in eine spontane Kettenreaktion umschwenken und den Satz zünden kann. Solche Vorgänge sind zwar sehr selten, kommen aber ab und an vor - ein Grund mehr, Feuerwerkskörper unklarer Herkunft bzw. ohne Zulassung grundsätzlich zu meiden.

    Aber es stimmt schon, derlei Probleme sind nicht wirklich die Hauptsache und somit im großen Zusammenhang zu vernachlässigen.
     
  21. Wie soll man das Vergleichen? Zwei gleich sprengkräftige Mengen (Masse) in Form einer Ti-Salut und einem äquivalenten Päckchen Oktogen in Kfz-Crashversuchen, Brandhäusern, Beschußtests? Oder mit gleichem Volumen (Annahme illegaler Lagerung / illegalen Transports)?

    Oder soll man die Kosten vergleichen, die den Krankenkassen und BGen durch Unfälle mit Sprengstoff (Neuware, also ohne Kampfmittelbeseitigung) bzw. pyrotechnischen Gegenständen (Unterhaltungszwecke, Bühnenpyros; ohne Airbags etc.) entstehen?
     
  22. Irgendwie wird hier das Pferd von hinten aufgezäumt...

    Bei Sprengstoffen ist auch immer viel passiert bis die Erfindung von Alfred Nobel marktreif war.
    Nun werden Sprengstoffe so transportiert das sie von Zündern separiert werden. Ohne Zünder keine Explosion, so sollte das eigendlich sein.

    Bei Feuerwerk reicht wie gesagt ein Funke an der richtigen Stelle und los gehts.
    Auch wird hier nicht nur mit einem Stoff oder Chemikalie gearbeitet sondern mit einer Vielzahl.
    Da kommt es auch mal vor das ne Hinterhofproduktion mit schlechten oder schlecht abgewogenen Chemiekalien arbeitet. Oder schlicht weg das falsche Rezept hat. Das macht die Sache qualitätsmäßig nicht so wie es sein sollte daher auch entspechend Brisant.

    Bei richtigem Umgang mit Feuerwerk sollte in der Regel nichts passieren, kommt aber doch immer wieder vor. Warum? Weil Feuerwerk viel häufiger zum Einsatz kommt als Industriesprengstoff. Daher auch die Mehrzahl der Unfälle. Im Strassenverkehr sterben noch mehr Leute, das gehört halt zum Alltag so traurig wie es auch klingen mag.

    Nichts desto trotz bleibt Feuerwerk auch gefährlich, deswegen mal die Gebrauchsanweisung lesen und befolgen !

    Grüße Donnerknall [​IMG]
     
  23. Tach Knallköppe,

    Feuerwerk und Sprengstoffe sind nur so gefährlich wie die die Menschen, die es zünden!!!

    Letztes Wochenende haben Kinder (12-15Jahre) Klasse II Kinderfeuerwerk (von LIDL) bei einer Vereinsfeier mitgebracht und später gezündet... Laut Verpackung frei ab 14 Jahre käuflich!!!
    Dennoch ist es ihnen gelungen, das 3 von 5 Kindern mehrere Brandlöcher in ihren Jacken hatten und eins von den Dreien sogar eine erhebliche Brandverletzung am Hals hatte!

    Danach habe ich dem Treiben ein Ende gesetzt (die restlichen Knaller einkassiert)!

    Am Tag darauf habe ich die Knaller mal ausprobiert und war entsetzt: Wie kann es sein, das Kinder derartige Feuerwerkskörper frei ab 14 kaufen können???
    Es handelte sich bei diesen Knallkörpern um ca. 2cm kleine Plastikkugeln mit Lunte daran... Bei Zündung verteilen sich die Effekte im Umkreis von ca. 2m mit Crossetteffekt!!!

    Wenn ich sowas sehe, frage ich mich, ob vielleicht dieses Jahr Klasse II Böller mit Ammoniumnitratfüllung (siehe Polenböller) für Hinz und Kunz erhältlich sind!?!

    Gruß Knallerbse
     
  24. Du hast selber vorhin geschrieben, daß FWK nur so gefährlich sind, wie die Menschen, die sie zünden. Nur weil "Jugendfrei" draufsteht, heißt das nicht, daß die Eltern ihrer Pflicht entbunden sind, ihren Sprößlingen den sachgemäßen Umgang mit Pyrotechnischen Gegenständen näherzubringen. Da steht auch drauf "Mit ausgestrecktem Arm am äussersten Ende der Zündschnur entzünden und rasch entfernen".
    Zudem haben die Powerballs kein Crossette-Effekt (der bei dieser Größe eines Effektkörpers auch niemals funktionieren würde)
     
  25. Tja was soll man dazu sagen?
    Wenn jemand eine Büchse Lackfarbe kauft und beschwert sich anschließend, daß seine Kleidung bei der Verwendung mit Farbspritzern geziert ist sagt man dazu "Dummheit"? Wahrscheinlich ja. Niemand käme auf die Idee deshalb das Siegel "geprüfte Sicherheit" anzuzweifeln. Obwohl Farben noch nicht mal einer Altersbeschränkung unterliegen.
    Auch sollte man mit 14 Jahren durchaus genug Verstand haben, um mit diesen Dingen umzugehen. Schließlich könnte man mit 14 einen Beruf erlernen und bekommt Kinder. In vielen Ländern dieser Welt läuft man in dem Alter schon ein paar Jahre mit ner Heckler & Koch durch den Busch oder hat 5jähriges Betriebsjubiläum in einer Feuerwerksfabrik.
    Und schließlich bildet so eine Brandblase ja auch. Selbst randständige Individuen des Prekariats merken so, daß man sich brennende Feuerwerkskörper vielleicht doch nicht in den Kragen stecken sollte. :D
    Bei der zunehmenden Verrohung merken sie es wahrscheinlich nur, wenn sie es selbst im Kragen haben...
    Auch lehrreich:
    http://darwinawards.com/darwin/
    meint Raini
     
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