Handhabung & Technik Feuerwerk "vakuumieren"

Von aquataur sicher gut und ausführlich recherchiert. Bringt uns aber alle nicht wirklich weiter als wir bisher schon waren. Wesentlich ist tatsächlich die Frage wie lange will ich lagern und was für Artikel. Es macht für mich keinen Sinn ein 30 Jahre altes Stück zu folieren/vakumieren um es trocken zu halten. Eher um vor Verblassen zu schützen oder wenn es oft herumgereicht wird vor Abnutzung. Zum Anzünden wird es eh kaum noch taugen oder ist zu schade drum. Bei anderen Artikeln wie Batterien oder Raketen die vielleicht 2-3 Jahre lagern reicht aus Erfahrung diese zusammen mit ausreichend Zeitungspapier (als Feuchtigkeitspuffer) in einem Karton zu verpacken, auf jeden Fall in trockenem Zustand und mit wenig Luft im Karton, diesen mit Folie dicht umwickeln (es bildet sich dabei kein Kondenswasser). Der Lagerraum sollte gut belüftet sein, darf kalt werden aber nach oben hin eher max. 25 Grad. Und Temperaturschwankungen nach Möglichkeit nur langsam.
Ach ja bei Minusgraden verpacken ist eher sinnvoll da kalte Luft nicht so viel Wasser enthalten kann wie wärmere.

 

Vakuumieren dürfte eher die Feuchtigkeit auf Dauer erhöhen. Wegen dem Druckunterschied wird die Feuchtigkeit reingedrückt welche Nanorisse auf der Folienoberfläche „versiegelt“. Also würde ich es eher mit Stickstoffüberdruck versuchen oder eventuell in Salz pökeln

 

Osmose? Na Mahlzeit.
Hat man schon im Mittelalter Feuerwerk so haltbar gemacht?

 

Wann man wie lüftet und was relative Luftfeuchtigkeit ist sollte jeder wissen. Ich kann mich an eine Ausarbeitung von Safex erinnern, in der stand, dass die pyrotechnischen Sätze ab 65% rH anfangen die Feuchtigkeit zu absorbieren. Bei einer durchschnittlichen rH von 75% in Deutschland muss man immer entfeuchten oder heizen. Von einer trockenen Lagerung spricht man bei <54% rH. Da Folien, je nach Dicke sicher unterschiedlich, dennoch diffusionsoffen sind, wird durch unterschiedlichen Gasdruck ein ausgleich der Luftfeuchtigkeit statt finden. Die dicke Folie vom Vakuumieren ist hier sicher ein Ansatz, aber wäre mir auf Dauer zu teuer. Gute Erfahrungen habe ich mit Plastekisten eines gelb-blauen Möbellieferanten gemacht. Ich habe noch ein Türdichtungsgummi zwischen Kiste und Deckel geklebt und dann mit Druck und 8 Clipsen die Kiste verschlossen.

 

Dank aquataurs ausführlicher Anleitung fühle ich mich bestätigt, mit der Armeekisten-plus-Silicagel-Methode alles richtig gemacht zu haben.
Ich hatte vor einigen Jahren ein paar muffig riechende Böller in meinen Kisten, die zwar funktionierten, aber schon recht „puffend“, da hatte ich noch kein Silicagel mit eingelagert. Das Problem habe ich Julius von der Vitrine geschildert, wir sehen uns ja ab und an bei seinen Sammlertreffen, und er gab mir den Tipp mit den Geltütchen, die ich der sämtlichen Familie bei Neuerwerb von Kleidung und Schuhen abnötige, so habe ich eine komplette Kostenersparnis.
Das Ergebnis war in der Tat tadellos - keinerlei Muffgeruch mehr, und mein Eindruck ist, dass die alten Teile sogar immer besser werden, was mein Bruder so bisher auch bestätigen konnte.
Insofern hat man lange Freude an und mit seinen eingebunkerten Schätzen.

Meine Frage an Dich, @aquataur, wäre noch folgende:
Sollte sich das Silicagel auch besser im unteren Bereich innerhalb der Armeekisten befinden, zwischen den Seitenwänden und den FKWs, und/oder oben?
Ich hatte, rein gefühlsmäßig, einige nach unten UND in den oberen Bereich gelegt, um eine möglichst gleichmäßige Absorption zu gewährleisten…

 

Abgesehen davon, dass mir der Aufwand mit dem Vakuumieren viel zu groß wäre, habe ich bis jetzt gute Erfahrungen mit Kochbeutelreis gemacht. Wenn man im Keller lagert, mag das noch was anderes sein. Bei Aufbewahrung im Schrank in der Wohnung reicht das völlig. Einfach zwei Beutel davon mit in den Karton legen, ein- bis zweimal im Jahr austauschen und fertig ist die Laube. Selbst über zehn Jahre altes Zeug funktioniert wie am ersten Tag.

 

Ich lager meine PTG auf einem Dachboden vom Schuppen ( Carport ) . Ich habe alles in den Pappkartons worin ich sie auch mal abgeholt habe . Bevor ich die jedes Jahr wieder mit Paketband zukleben , kommt oben noch zwei bis drei Lagen Zeitung drauf . Bei manchen habe ich auch nur ein trockenes Handtuch oben drauf gelegt . Zukleben und fertig . Ich lager darin auch alte Kanonenschläge von Weco , Nico , Feistel und Comet . Die sehen jetzt nach Jahren der Lagerung nicht anders aus . Alles andere zündet auch sehr zuverlässig . Solange da keine direkte Feuchtgkeit rankommt ist alles in Ordnung . Die Luftfeuchte variiert ja sowieso von Tag zu Tag . Im Sommer ist es dort etwas wärmer und im Winter halt kälter .
Der Karton selber nimmt schon viel der Luftfeuchte auf und gibt sie auch wieder ab .
Sollte so auch länger funktionieren .

 

Ich denke es ist egal. Wenn man bedenkt, daß es keine Luftzirkulation in so einem abgeschlossenen Volumen gibt (außer der Braun´schen Molekularbewegung ) wird wohl die Attraktion des wasseranziehenden Stoffes für eine solche sorgen. Man kann sich vorstellen, daß das nicht so gut wirkt, wenn alles auf einem Haufen steht. Ich benutze hier nur meinen Hausverstand.
Wie im Großen, so im Kleinen - die hermetische Regel. In diesem Sinne würde ich auch zum jeweils "feuchteren" Medium, wie man es bei den Paletten macht, Abstand halten. Im Klartext: halte Abstand zum Absorber.

Umgekehrt macht man es im Humidor, indem man Zigarren befeuchtet. Auch da muß die Luft zukommen.

Reis als Entfeuchter scheint ein altes Hausmittel im Lebensmittelbereich zu sein. Spricht nichts dagegen. Silica ist halt anorganisch und Schimmel bildet sich nur auf organischen Stoffen. Im Lebensmittelbereich wäre Silica unangebracht mit seiner Neigung zum Stauben.

Ich kann nur vermuten, daß die Zeitung puffert - Die Feuchtigkeit verteilt sich gleichmäßig auf alle Papierwaren.
Halte ich für besser als nichts, aber nicht optimal.

Freut mich, daß es dienlich ist.

 

Funktioniert blendend…. Bereits vor Jahren erfolgreich praktiziert

 

Noch ein Beispiel für erfolgreichen vakuumieren

 

Eingeschweißt für alle Ewigkeit

 

Bei Raritäten macht es wahrscheinlich durchaus Sinn, da man so die Verpackung vor äußeren Einflüssen schützt und sie sehr lange gut erhalten bleiben, ohne abgegriffelt auszusehen. Gerade Seidenpapier geht ja schon förmlich vom bloßen anschauen kaputt.

Aber bei "normalem" Feuerwerk, welches man nur ein Jahr aufbewahrt, um es kommendes Silvester wieder zu zünden, halte ich es für verschwendete Mühe. So lange man es jetzt nicht im Bad oder der Sauna aufbewahrt, sollte auch Feuerwerk etwas Luftfeuchtigkeit ertragen können.

Im (Versand-)Karton verpacken, vielleicht noch ein Luftentfeuchter-Säckchen mit rein, mit Klebeband verschließen und gut ist. Am besten noch etwas erhöht stellen, damit es vor direkter Bodenkälte und/oder einem Rohrbruch bzw. einer Überschwemmung geschützt ist - ein Punkt, den viele vielleicht gar nicht bedenken.

 

Ein paar Funke-Schallerzeuger (2017er) habe Ich in Schrumpffolie eingewickelt erworben. Wenn Ich die mal testen sollte, werde Ich berichten. Ein Bekannter fand eine alte Keller-Batterie (in selbigem ). 21 Jahre lang lag sie dort verschlossen (in einem zugeklebten Karton) und funktionierte einwandfrei, die B-Böller ebenso.

Über Silikatgel las Ich mal vor einiger Zeit, das es doch nicht so optimal sein soll, aber was stimmt, weiß Ich nicht.

Es ist nicht verkehrt, sich über die Lagerung einen Kopf zu machen, aber evtl. übertreibt man es (und die Artikel halten besser als vermutet)? Generell mag Ich Plastikkisten mit Rollen, die gibt/gab es günstig bei Action.

 

Top. Zuerst die Parameter und die Möglichkeiten ausloten, und dann eine angemessene Aktion setzen.
Wissen ist Macht.

 

Moin zusammen, ich habe mehrfach gesehen das Böller (Schinken) mit Folie umwickelt werden um sie länger zu lagern. Hierzu meine Frage: Ich habe jetzt überlegt sie stattdessen zu vakuumieren um sie lange zu lagern. Macht das aus eurer Sicht Sinn? Oder haltet ihr das für Quatsch?

 

Keine Ahnung ob das Sinn macht aber hab es gemacht da ich Mäuse im Lager hatte und die haben einwandfrei funktoniert. Waren über Corona vakuumiert eingelagert.

 

Ööööhmmm......Quatsch!

 

@jan78: Ich bin mir recht sicher, dass dieses Thema hier schon mal in halb-epischer Breite diskutiert wurde.

Mein persönliches Fazit: Feuchtigkeit ist das Problem. Wenn Du diese von ptG fernhältst, kannst du dir das vakuumieren schenken.
Solltest du aber feuchte ptG direkt einschweißen, werden sie deutlich leiden.
Ich habe meine ptG in einer umgewidmeten Garage abseits von freiem Zugang gelagert. Dieser Raum ist gesichert, verschlossen, und mit(Live-)Kamera und Kompressorentfeuchter ausgestattet.
Gelagert wird in Kunststoffboxen von Ikea mit aufgelegtem Deckel. In jeder dieser Boxen sind mehrere Säckchen SilicaGel und je ein Hygrometer enthalten. Ja, ich erschlage technische "Probleme" gerne mit weiterer Technik.

Ich halte damit die Feuchtigkeit in den Kisten recht konstant in einem Bereich von 20-30% und hatte auch mit teils recht alten ptG bislang nie Probleme, die ich auf Überalterung und/oder Feuchtigkeit zurückführen würde.

 

Guter Schinken muss abhängen und atmen....

 

Ich wickel zerbrechliche Artikel (z.B. Seidenpapier Böllerschinken) gerne in Frischhaltefolie ein. Nicht wegen Feuchtigkeit, sondern um sie etwas resistenter gegen Bruch und Beschädigungen zu machen. Liegt bei mir alles in einem Kellerraum (Lagermengen natürlich eingehalten und dokumentiert ), Unterschiede in Bezug auf Feuchtigkeit konnte ich bei den verpackten und unverpackten Artikeln nicht feststellen. Hält sich alles wunderbar.

 

Gab hier auch mal welche, die haben ihre Böller eingefroren.

 

Hoffentlich entsteht kein Gefrierbrand.

 

Einfach im Karton lassen und schauen das keine Feuchtigkeit ran kommt, mehr braucht man nicht.

 

Ich drehe die Frage mal etwas - Wie ist das mit diesen dicken Luftentfeuchter Tüten, voll mit diesem krümeligen Zeugs? Die gibts ja so als ganzen Kilo, für diese 0815 passiv Luftentfeuchter. Taugen die was beim Feuerwerk, oder kann das daneben gehen?