Sonstiges Ich kann/will mir Feuerwerk nicht mehr leisten.

Ich werde mir auch weiterhin mein Feuerwerk leisten können und wollen.
Ich hab keinen langen Weg zur Arbeit, rauche nicht und gehe am Wochenende nicht feiern. Mich triggern die Spritpreise auch. Ich würde auch lieber für den halben Preis tanken. "Der Deutsche regt sich sehr gerne auf, dass liegt in seiner Natur..." - Volker Pispers


Ich hab ja schon früher gesagt, dass ich mein Hobby zum Großteil über Überstunden finanziere. Für mich funktioniert es

Beste Grüße

 

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass bei Manchen Feuerwerk total überbewertet wird. Bei vielen Beiträgen frage ich mich schon, WAS bei so einer Bummserei so schön ist, dass man ohne Feuerwerk fast nicht mehr leben kann. Wo bleibt da auch nur der Ansatz eines Erfolgserlebnisses ? Wenn man fertiges Feuerwerk kauft und anzündet, ist doch der einzige Erfolg der, dass man die Zündschnur gefunden hat.

 

@anton: Warum muss es denn ein "Erfolgserlebnis" sein?
Ich für meinen Teil höre auch z.B. gerne Musik, wenn sie mir gefällt. Dafür muss ich auch nicht viel mehr tun, als ein paar Knöpfe zu drücken und mich auf die Couch zu setzen.
Ebenso geht es mir mit Feuerwerk: Ich genieße die Effekte - mehr nicht.
Ich plane und schieße keine Shows und bis auf die Schlepperei der10-20kg Verbünde habe ich auch keinen nennenswerten Aufwand. Ich verstehe grundlegend die dahinter stehende Physik und Chemie, wäre aber - selbst wenn ich's dürfte - nicht in der Lage, sie auch nur ansatzweise nachzubauen. Das können andere besser.

Ich benötige da nicht das Gefühl des Erfolgs, sondern die Freude am Anblick und idealerweise auch die Freude derjenigen, die zusammen mit mir in den Himmel schauen.

 

Es wird genug billiges Zeug geben wo jeder für 20-50€ schön zünden kann. Letzt endlich war es schon immer so das ganz bestimmte Artikel das Budget sprengen. Ich persönlich brauche jedenfalls keine riesigen Batterien und Zink Vulkane etc. um ein schönes Silvester zu feiern. Paar OneShots, 20mm Batterien und bisschen Leuchtfeuerwerk ist bei mir eigentlich immer Standard.

 

Genau deswegen bemühen uns wir "Profis" ja, um die Freude am Anblick möglichst groß werden zu lassen.

Dein Vergleich mit Musik hören trifft das doch genau auf den Punkt.
Du kannst dich nicht auf die Couch legen und gleichzeitig DEIN Feuerwerk anschauen.

Kein Mensch würde sich eine Stradivari kaufen oder einen Bösendorfer Flügel, wenn er nicht einmal Noten lesen kann.
Und wenn Einer Spass am Musik Machen hat und es kann, wird er auch ein Erfolgserlebnis haben.

Tut mit wirklich leid, aber ich verstehe halt nicht, WAS am Zündeln so schön ist.
O.K. wenn Wer eine schöne Batt. anzündet ja, aber reine Knallerei ???

 

@anton: Was reine Knalleffekte betrifft, gebe ich dir durchaus recht - da ist mein Bedarf daran und meine Leidenschaft dafür in den letzten Jahren doch deutlich gesunken. Aber ein paar Funke 17B müssen sein - der guten alten Zeiten wegen, auch wenn sie bei mir vielleicht noch nicht ganz so alt sein mögen (werde 51)

Natürlich kann ich nicht gleichzeitig auf der Couch liegen, und MEIN Feuerwerk anschauen. Na und? Ich kann auch nicht gleichzeitig auf der Couch liegen und grillen. Oder Fahrrad fahren. Diesen Zusammenhang verstehe ich nicht so ganz.

Ich kann mich aber sehr wohl daran erfreuen, wenn eine Rakete, eine Batterie, ein Verbund mich mit dem erhofften Effekt erfreut. Der Vorgang des Zündens ist dabei schon etwas Besonderes, denn ab dem Moment, in dem im wahrsten Sinne des Wortes "die Lunte brennt", gibts halt kein zurück mehr. Ab dem Moment kann man nur noch hoffen.
Geht das einem professionellen F4-Pyrotechniker denn so viel anders? Klar, er läuft nicht mit der Zena Torch herum, wie ich. Er hat seine Choreografie im Zündcomputer hinterlegt. Aber ab dem Moment, in dem der den Schlüsselschalter umdreht und auf "Go" drückt, kann er doch auch nur noch hoffen - und idealerweise auch genießen. Oder den Notaus drücken, sofern es bei solchen Anlagen so etwas gibt, ich habe da keine Fachkenntnis.
Ob dieser Vorgang des "Unaufhaltsamen" nun elektrisch oder per Feuerzeug eingeleitet wird, ist doch letztlich Wumpe, oder?

Ich gehe übrigens davon aus, das die meisten teuren Gemälde - um eine Analogie zur von dir genannten Stradivari zu knüpfen - an Wänden von Menschen hängen, deren malerisches Talent in etwa ebenso groß ist wie das Meinige: Null.
Nur weil man etwas besitzt oder benutzt, muss man es nicht in seinen Einzelteilen erklären, verstehen, nachbauen, ... können. Wäre dies anders, wären wir alle nicht in diesem Forum, würden kein Auto fahren, kein TV schauen, usw.

 

Ja das ist jetzt aber schon eine merkwürdige Ansicht oder? Wenn ich das weiterdenke geht das in die Richtung zentraler Feuerwerke zu Silvester in den Städten und kein privates Feuerwerk wird mehr erlaubt sein. Das wollen hier wohl die allerwenigsten. Im übrigen soll das wohl hoffentlich kein Aufruf sein sich selber was zusammenzumixen?

 

@localhost meint u. A.

Der Vorgang des Zündens ist dabei schon etwas Besonderes, dann ab dem Moment, in dem im wahrsten Sinne des Wortes "die Lunte brennt", gibts halt kein zurück mehr. Ab dem Moment kann man nur noch hoffen.

Genau DEN Moment meine ich ja. Du brauchst nur nichts anzünden, dann brennt die Lunte nicht und dann brauchst auch nicht hoffen.

Ist für mich die gleiche Anspannung wie in der Kurzparzone mit dem Auto stehen und hoffen, es kommt keine Kontrolle.
Kann man nur hoffen. Ich will jetzt gar nicht vom Kaugummi klauen im Supermarkt reden, da ist die Amspannung noch größer.


Umgekehrt wie du meinst: Geht das einem professionellen F4-Feuerwerken so viel anders?

Klar gibt es eine Anspannung, sogar eine noch viel größere, jedes Mal wieder.
Nur Was passiert bei dir wenn es nicht funzt und Was passiert uns und wie geht es uns dann wenn es nicht funzt ??

Mag jetzt vielleicht überheblich klingen, aber es gibt leider für das fahrende Volk der Feuerwerker noch kein Lied, aber
DAS passt oft auch für uns:

Lied und Text der 1. Strophe dazu, glaube mir es geht jedem Profi Feuerwerker auch so.
Grade dass wir nicht weis angemalt sind, dafür mussten wir schon mal schwarz amgezogen sein.

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https://www.youtube.com/watch?v=hCB7qaN-y8M



Wieder hinaus ins strahlende Licht,
Wieder hinaus mit frohem Gesicht!
Grell wie ein Clown, das weiße Antlitz bemalt!
Zeig' deine Kunst, denn du wirst ja bezahlt!
Bist nur ein Gaukler, ein Spielball des Glücks,
Zeig deine Kunst, zeig deine Tricks!
Tust du es recht, der Menge, winkt dir Applaus,
Wenn du versagst, lacht man dich aus!
Heute da, morgen dort, was macht es!
Heute hier, morgen fort, was macht es!
Reicht das Glück dir die Hand
Rasch greif zu, Komödiant -
Greif zu!

 

Hast da Was total mißverstanden! Ich drücke es ein wenig härter aus. Wenn Wer meint, ohne Feuerwerk kann er nicht mehr leben, soll er einen Psychiater aufsuchen.Und da geht´s NUR um´s selber zündeln, wobei der Schwerpunkt auf "zündeln" liegt.

 

@aAnton
Ja das stimmt Fwk. ist nicht lebenswichtig. Überhaupt nicht. Aber eine sehr schöne Nebensache.

 

Die meisten werden hier gemeint haben, dass Silvester ohne Feuerwerk nichts besonderes mehr ist. Ohne ist es nur noch ein Feiertag wie jeder andere.
Wann und wozu gehen denn sonst um 0 Uhr so viele Menschen gleichzeitig nach draußen?

Ich verstehe aber auch was du meinst, wenn etwas bei jemandem professionellem etwas nicht funktioniert. Wem schauen schon so viele beim Arbeiten zu...

 

Und noch Was von meiner Seite. Je größer der Feuerwerksnarr, desto besser unser Geschäfte.

Vielleicht kennt das Thema: "Ein trauriges Ende" nicht jeder von mir, deshalb die kurze Lopie davon #114


Verkaufen konnte ich, man muss nur die Kunden richtig einschätzen. Meist kamen die mit einer fixen Vorstellung ihrer Ausgaben. ATS 500.- war oft so ein Betrag. Viele waren aber auch “Halbprofis“ die nicht nur ein paar Raketen anzünden wollten, sondern auch ein „Programm“ dazu. Schon beim herausnehmen der Raketen aus den Köchern die an der Wand hingen, rechnete ich im Kopf mit, was der Preis sein wird. Meist war ich knapp unter Dem, was die Leute ausgeben wollten. Das kam schon mal gut an, weil sie sich nicht übervorteilt vorkamen. Jetzt kam die Frage: „Womit fängt man da an“? Na da gäbe es für den Beginn noch ein paar kleinere Raketen, So 6er Packerl um ATS 25.--.na, die nehme ich auch noch ein paar dazu. Und zum Schluss, was schießt man da?

Jetzt kam´s.

„ Da gäbe es schon noch sehr gute Raketen, die werden ihnen aber zu teuer sein“ war meine Antwort.

Man stelle sich vor, das Geschäft voller Leute die ungeduldig warten dass sie endlich auch

dran kommen


Mir ist nichts zu teuer! war die Antwort.

So konnte ich oft die Einnahmen ganz schön steigern.

Also meine Lieben, glaubt ja nicht, dass Feuerwerksverkäufer eure Freunde sind.

 

Also wenn ich mich entscheiden müßte, in Bezug auf das Finanzielle, wären es auf jeden Fall Böller.
Chinaböller sind schließlich der Inbegriff des Silvesterfeuerwerks schlechthin. Alles andere kommt erst danach.

 

@anton Diese perfekten und durchgeplanten Großfeuerwerke sind ja schön anzuschauen, aber sie geben mir nicht im Ansatz das, was mir das selber Zündeln gibt.

Erfolgserlebnis? Mein Erfolgserlebnis ist die Freude am Feuerwerk, die ich und viele andere Menschen dabei empfinden. Spaß an der Freude, ganz einfach.

Natürlich kann ich ohne Feuerwerk leben. Nur es macht es einfach viel schöner.

 

Richtig, die graue Lunte eines Chinaböllers anzuzünden, ist einfach...hach
Am besten noch mit einem alten Reibradfeuerzeug, bis der Daumen abfällt

 

Nein, durchaus nicht.

Der Pyrotechniker meines Vertrauens - zwei Dörfer weiter - bei dem ich meine Einkäufe für Silvester tätige, will damit Geld verdienen. Und das ist auch gut so.
Dennoch: Er macht mir meist gute Preise und ich runde bei Abholung, bzw in den guten alten Zeiten, als es noch Ladenverkäufe geben durfte - den zu zahlenden Betrag einigermaßen großzügig auf. Ein netter Schnack, ein wenig fachsimpeln zwischen 5 Minuten und ner halben Stunde ist auch immer mit drin.
Passt für mich. Mir geht es dabei auch weniger darum, den günstigsten Preis zu zahlen, sondern ich mag den persönlichen Kontakt und die Tatsache, das ich nicht die drei letzten Tages eines Jahres üble Träume von einem Ort namens "Niederaula" habe und nicht wie ein Hund hinter der Haustür hecheln muss, in der Hoffnung, das "GO!" endlich klingelt.
Nö. Ich schwing mich ins Auto, fahre die drei oder vier km, hole meine Ware ab - und habe somit auch den Vorteil, 1.3G erhalten zu können.
Das hat nichts mit Freundschaft zu tun - aber jedes Jahr (in dem unsere DE-Politik nicht völlig hohl dreht) fahr ich mit einem Lächeln hin - und 'nem fetten Grinsen zurück.
Und wenn er am Ende des Jahres beim Kassensturz ebenfalls ein fettes Grinsen hat, dann haben beide Seiten etwas richtig gemacht, denke ich.

 

Über das Zünden schöner Batterien brauchen wir wohl nicht diskutieren
Die reine Knallerei ist wohl, so meine ich, überwiegend ein Männerding, wie fahren ohne Auspuff oder stundenlanges Laubbläsern. Bei uns am Modellflugplatz hatten wir an einer maroden Wellblechhütte einen hohen Strauch und aus Gründen der besseren Sicht sollte dieser etwas gestutzt werden. Ein Kollege hatte eine Kettensäge mit gebracht und das Wetter war gut. Er kletterte aufs Dach des Schuppen und kappte den Strauch. Noch während er sägte, kletterten die nächsten Kollegen aufs Dach und jeder wollte was absägen. Irgendwann zwängten sich 5 Vereinskollegen auf dem kleinen Dach und ich was echt erstaunt, wie belastbar das Dach noch war. Nun, der Strauch hat das Kettensägenmassaker fast nicht überlebt, aber für mich war das schon ein Phänomen.
Oder die Leute, die mit einer Pistole oder einem Gewehr auf Pappe oder Tiere schießen. Es hat offensichtlich eine Faszination wenn man was anzündet oder abdrückt und dann irgendwas Knallt. Vielleicht kennt noch jemand den Film "Full Metal Jacket" wo am Schluß ein Amerikaner das erste Mal einen Vietnamesen erschießt, und dann kommt das Lied "Surfin Bird". Mit Logik lässt sich das nicht erklären. Aber es scheint ein Grundbedürfnis zu sein.

 

Es folgt ja auch eine Reaktion, wenn man etwas anzündet, im genannten Beispiel eben der Knalleffekt, den man haben will, völlig logisch

 

Du könntest aber auch in die Hände klatschen, oder den Knall mit einem MP3-Player abspielen, vielleicht total laut mit Kopfhörern. Das wäre doch logisch das Gleiche.
Oder um jetzt mit den Bildern von Einstein zu sprechen: du hast eine Box aus der eine Zündschnur ragt, und wenn du die anzündest, brennt die runter und in der Box entsteht ein Knall. Du kannst aber nicht in die Box sehen, ob da ein Böller oder ein MP3-Player ist. Wäre es egal?

...kommen wir jetzt dazu warum das nicht das Gleiche ist. (Ohne jetzt ein Ergebnis vor zu geben)

 

Es ist doch wie immer im Leben, jeder hat seine eigene Präferenzen. Das ist unsere menschliche Natur. Das führt zusammen (wie hier im Feuerwerksforum) oder führt zu Reibung mit Menschen, die eine andere Ansicht haben. Das war so und das wird so immer bleiben.

Ich hatte meine erste Berührung mit 12 Jahren mit Feuerwerk mit einem Paket-Cracker. Ja, es war ein einzelner. Früher sind die Matten durchaus noch auseinander gefallen. Jenny hat das oben ja schon beschrieben: Es ist eine Faszination. Zisch und Peng. Der Pulvergeruch, das Papier, ein unterschiedlicher Knall bis hin zum ploppen. Das funktioniert nicht mit Händeklatschen. Der Knall ist das Ergebnis für die Ohren, es werden aber auch die andere Sinne angesprochen.
Du kannst alleine eine herrliche Bummserei haben mit Knallkörpern oder dich mit Freunden/gleichgesinnten zusammen tun und um die Häuser ziehen. Das sind schöne Erlebnisse, ähnlich deinen, die Du mit uns geteilt hast. Man erinnert sich einfach an schöne Zeiten. "Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann" (Jean-Paul Sartre).

Natürlich muss man nichts machen, außer einer Lunte Feuer geben. Das ist keine Kunst und damit kann man auch nicht viel anstellen. Dennoch kann man das zelebrieren und genießen. Und ja, wir leben natürlich auch 363 Tage ohne Feuerwerk, das geht schon. Um so mehr freut man sich auf diesen einen Tag (zwei mit Neujahr) im Jahr, an dem man seiner Leidenschaft nachgehen kann.

 

100%ige Zustimmung.
Nur das ich ca 1 Stunde Fahrt zu meinem Händler habe.
Aber da der Laden in der Eifel nicht so überlaufen ist, kommt es mal vor, wie bei dem letzten offiziellen Verkauf, dass ich ganze 4 Stunden dort bleibe.
Man kennt den Chef, man kennt die Angestellten. Das fängt bei der Abholstation an und geht im Verkauf weiter. Aich wenn man sich nur einmal im Jahr sieht, so versteht man sich als würde man sich alle paar Wochen treffen. Und das nur seit ca. 10 Jahren.

Alleine das macht für mich Silvester und die Leidenschaft zum Feuerwerk aus.
Ganz ehrlich? Das Zünden der Artikel ist da fast nur noch ein kleiner Bonus.
Aber ich glaube das verstehen nur die jenigen, die nahen Kontakt zu ihren Händlern haben.

Das ist für mich Silvester und nicht das zünden um 0:00 Uhr.

Und um auf das Thema zurück zu kommen. Dieser Kontakt zu Freunden und gleichgesinnten kostet kein einzigen Cent, ausgenommen vom Spritgeld je nach Entfernung.

 

Es fällt halt schwer zu akzeptieren das der Boden den wir so lieben , der uns so viele schöne Stunden beschert hat ,einfach unter den Füßen weg gezogen wird . Zeiten haben sich geändert aber nicht der Gedanke und die Erinnerung , am Ende des Tages bleibt die Hoffnung auf einen normalen Silvestertag . Mein Umfeld Feuerwerk ist sehr groß , ich besuche Vorschießen und Musikfeuerwerke , ich organisiere Pyrotechnikertreffen und befasse mich auch unterm Jahr intensiv mit Abbrennplänen , Einkäufen und Bunkerpflege im F4 Bereich .

Das alles fehlt seit ein paar Jahren und es ändert sich plötzlich ein Leben was man normal gelebt hat . Ob ich mir Feuerwerk auch in Zukunft leisten will ? Dazu ein ganz klares " Ja " weil es halt zu meinem Leben dazu gehört . Es ist nicht überlebenswichtig aber wie einige richtig geschrieben haben ist es eine der schönsten Nebensachen die wir haben .

Auch wenn ältere Hasen hier schreiben es wäre evtl. krank , warum schreiben oder lesen diese hier seit vielen vielen Jahren mit ? Richtig , weil Feuerwerk sie nicht loslässt und indirekt zu ihrem Leben dazu gehört .

Wie einigen sicherlich aufgefallen ist befasse ich mich seit der Pandemie auch noch mit Feuerwerk aus meiner Jugend / Kindheit und sammle so einiges zusammen um es dann zu Testen und zu Filmen , vielleicht werden auch diese Videos noch dem ein oder anderem ein Lächeln ins Gesicht zaubern , und was gibt es schöneres als Erinnerungen an unbeschwerte Tage ?

Ich kann mich nur bei einigen Usern hier im Forum bedanken die mindestens genau so positiv verrückt sind wenn nicht noch verrückter wie ich danke für viele nette Worte , Gespräche oder Nachrichten . Am Ende des Tage weiß ich dann wieder das Feuerwerk doch mehr ist wie Schall und Rauch und eine Lunte zu entzünden und deshalb werde ich mir auch in Zukunft Feuerwerk leisten ! Vielleicht weniger , vielleicht auch in anderer Form , aber Schluss aus und vorbei ist keine Option .

 

So sehr ich meinen alten Kollegen @anton schätze ( und das meine ich ehrlich), beurteile ich die Faszination Feuerwerk doch ein wenig anders. Wenn ich z.B. ein Fw für Freunde, oder meine Familie oder auch nur für mich mache, kann ich mich stundenlang damit beschäftigen, um alles gut und richtig zu machen. Weil ich damit allen eine Freude machen möchte.

Und da ist es für mich einfach nur ein "geiles" Gefühl, den Brennstab an die Lunte zu halten. Dann kann ich auch das Ergebnis geniessen. In diesen Genuss komme ich z.B. auch bei gemütlichen (kleinen) Kirmesfeuerwerken, bei denen auch Bomben händisch gezündet werden. Es ist und bleibt für mich einfach ein Ritual, welches mit dazugehört.

Anders sieht es bei grossen Shows oder Produktionen aus, wo null Kontakt zum Publikum ist und die Vielzahl der Effekte und Positionen keine Handzündung mehr möglich machen.
Da drückt man auf einen Knopf und das wars. Der Rest läuft anonym automatisch ab.
NEIN. ich liebe dieses mittendrin im Dreck, im Staub, im Lärm, in den Funken usw......das macht für mich einen besonderen Reiz aus.

Deshalb kann ich auch verstehen, dass "einfach nur anzünden" zum Spass mit dazu gehört.
Und man muss berücksichtigen, dass die meisten von uns gegenüber den "Profis" nur einmal im Jahr diesen Spass haben.

 

Ich mache auch nur den Vorhang im Theater auf, lasse die Schauspieler fliegen und verwandle die Bühne, dabei sieht man mich auch nie. Trotzdem ist es die Vorfreude, Reaktion und die Stimmung nach der Vorstellung im Publikum, die den Job besonders macht.
Klar ist das anonym und die meisten haben eine ziemlich abstrakte Vorstellung davon, was ich da tatsächlich mache ("du drückst ja nur Knöpfe"). Da ist man als Pyrotechniker ja noch direkter am Ergebnis beteiligt und bekommt noch mehr Reaktionen mit.

Aber an Silvester zünden ich für mich und meine Familie, und ja, nach einem Brett gerne auch Böller, und zumindest für den (weiblichen) Nachwuchs sind die genauso wichtig wie tolle Effekte

 

Wir Profi´s machen ja nichts Anderes. Abgesehen bei dem aufs "Knopferldrücken" und glaube mir, da ist die Anspannung wesentlich größer als mit der Handzündung, haben wir bei den größten Veranstaltungen immer eine Rückmeldung. 1. Der Applaus vom Publikum und 2. das Wohlwollen des Auftraggebers, der womöglich gleich wieder fürs nächste Event bestellt.
Wir wollen ja nicht nur den Zuschauern eine Freude machen sondern auch uns wenn dann die Kohle raschelt.

Ich habe jahrelang mit einer Lötlampe gezündet und als Reserve bei jeder Position zusätzlich eine brennende Fackel hingestellt.
So viele Reserveleitungen kannst gar nicht legen.

Das "Problem" das ich offensichtlich mit Feuerwerk insgesamt habe ist dass mich das Anzünden egal mit Hand oder elektrisch nie wirklich aufgeregt hat. Für mich ist die Feuerwerkerei ein (Neben) Job seit 55 Jahren, um Geld mit einer Materie zu verdienen die in vielen Anforderungen meinen Eigenschaften und Fähigkeiten nahe kommt. So fad und eintönig die Herstellung ist, so abwechslungsreich ist ein Programm erstellen und dann am Platz möglichst 100%iges zu liefern. Da schließt sich der Kreis wieder zu uns. Auch du willst Alles richtig machen.

Ich muß jetzt doch noch Was nachschießen.

EIN geiles Gefühl gibt es schon für "uns". Wenn man egal was Neues das 1. Mal ausprobiert und es funtioniert. Gibts auch ein Thema in dem "Traurigen Ende".