Handhabung & Technik Fallschirmraketen

Dieses Thema im Forum "Effekte, Feuerwerkskörper, Technik, Hilfsmittel" wurde erstellt von chriskathi, 10. Dezember 2006.

  1. Hallo!
    Ich wollte nicht ein Fass aufmachen: Ich habe einen LKW, der als Expedition-/Weltreisefahrzeug ausgebaut wird. Wenn man z.b. in Marokko unterwegs ist, kann es einem sehr schnell passieren, dass man auf einem Parkplatz ausgeraubt wird. Oft werden solche Leute schon mit Mitteln verscheucht, die die Aufmerksamkeit Anderer erregen - Mir ist es ehrlichgesagt ziemlich egal, ob das im Ausland erlaubt ist oder nicht: Wenn ich diese Mittel einsetze, ist Not am Mann - egal ob mit oder ohne Genehmigung.

    Die Seenotartikel kann garantiert jeder Kaufen, denn jeder Bootsbesitzer muss sowas kaufen können (glaube kaum, dass die denn Binnenschein o.ä. sehen wollen).

    Für weitere Tipps/Quellen bin ich dankbar! :)
     
  2. Nein, ohne Erwerbsberechtigung sind die nicht erhältlich. Der Bootschein (? oder wie die korrekte Bezeichnung dafür lautet) an sich genügt noch nicht einmal, er stellt lediglich das Bedürfnis dar, um den Sachkundenachweis für Seenotsignale erhalten (Kurs mit Prüfung) zu können. Es gibt auch in T1 zugelassene Seenotraketen, die sind frei erhältlich, allerdings sind die vom Effekt her natürlich deutlich eingeschränkter und im Prinzip nur eine ein paar Sekunden brennende Leuchtkugel.

    Eine Übersicht über einige Artikel findest Du hier:

    http://www.comet-pyro.de/index.php?id=459

    Und hier ein paar Details zum gesetzlichen:

    http://wassersport-pool.info/Info-Pool/Sachkundepruefung_Pyro.pdf

    Allerdings sind die Notfallgegestände alle auf sichere Handhabung mit Reißzünder ausgelegt - daran rumzubasteln ist eher keine gute Idee.
     
  3. Mal rein hypothetisch. Welche Leistungen könnte eine qualitätsoptimierte, ggf. in D produzierte, Fallschirmleuchtrakete der Klasse II erzielen? Also gute 9 g Leuchtsatz in einer Hülse, die eine definierte Anzündung durch die Ausstoß-/Zerlegerladung bewirkt, knapp 1 g für letztere, dazu ausreichend Treibsatz, um das Ding auf knapp 100 m zu befördern.

    Keine luftgefüllten Rieseneumel made by Werbeabteilung, sondern - form follows function - auf zuverlässige Funktion und Aerodynamik optimierte 'Kleinraketen'. Wäre das was für Zink, Pulverfischer oder Weco? Oder gibt es gar eine Zulassung für so eine Qualitätsrakete, die nur wegen geilem Geiz nicht mehr gebaut wird?
     
  4. Leuchterei-Leistung

    Moin moin,

    das mit der Leistung ist so wohl nur schwer zu beantworten.

    Soll der Satz lange oder mit hoher Intensität leuchten?

    Bei "lange" ist der mit Sägemehl gestreckte Standardleuchtsatz sicherlich langanhaltender brennend als die gleiche Masse ungestreckter Satz, ist aber auch schwieriger sicher zu entzünden und unter den Bedingungen der Verwendung brennend zu halten. Schließlich hätte man dann so etwas wie eine kleine Bengalfackel. Als Abbrandmoderatoren eignen sich aber auch z.B. einige Carbonate. Oxide, insbesondere die der Nebengruppenelemente stellen hingegen oft Abbrandacceleratoren dar. Sie wirken als Katalysatoren bei der Zersetzung vieler Oxidationsmittel.


    Bei sehr intensiv leuchtenden Sätzen wird man evtl. auf Metall / Farbgeber / Teflon zurückgreifen. Wenn man weiß haben möchte, lässt man einfach den Farbgeber weg.

    Der folgende Basteltip ist in einer Sammlung von Demoexperimenten für die Schule unter "Besonderes" zu finden:
    Man nehme ein handelsübliches Teflonband, streue auf der gesamten Länge eine dünne Spur wiklich sehr feines Magnesiumpulver (Späne funktionieren nicht) darauf. Nun faltet man das Band übereinander und verdreht es dabei leicht. So erhält man eine magnesiumgefüllte Schnur, die sich noch zu einer Doppelkordel verdrillen lässt. Mit einer sehr heißen Flamme entzündet brennt die Schnur schnell und sehr hell ab.

    [Additum: Ähnliche Reaktionen beobachtet man bei Rauchsätzen aus chlorierten Kohlenwasserstoffen und Zink. Etwas kniffliger werden die Rxn´s-Sequenzen, wenn zusätzlich noch Zinkoxid, Aluminium oder Magnesium zugesetzt werden.]


    Beste Grüße aus der Heide

    bjtorp
     
  5. Die Brenndauer des Leuchtsatzes muß so gewählt werden, daß er bei ordnungsgemäßer Funktion des Fallschirms nicht bis zum Boden brennt...

    Eine Frage ist aber, ob es irgendwelche Vorgaben für den Fall des Schirmversagens gibt, speziell bzgl. der Brenndauer.

    Bei Ausstoß in 100 m Höhe über Startplatz und den üblichen 20 m Brennschlußhöhe (Wert für Kl. IV QS) sind es gute 4 s, die ein freifallender Stern hat. Nimmt man diese Brenndauer an, lohnt sich eine Fallschirmrakete nicht mehr so richtig, allerdings böte sie bei korrekter Funktion den eher speziellen Effekt, daß der Stern während dieser Zeit wenigstens kaum an Höhe verliert.

    4 s mit guten 9 g Satzmenge entsprechen umgerechnet 135 g/min. - nicht gerade dunkel ;) . Falls es eine solche Vorschrift nicht gibt, kann man wohl mit 10 bis 20 Sekunden ein immer noch interessantes, wenn auch eher teures Spielzeug für den Silvester-Zündler entwickeln. 9 g Blinksatz mit 20 s (Leuchttaler extra stark ;) ) hätten doch auch was?

    Wer (ich meine jetzt ausdrücklich Hersteller mit Erlaubnis, die mitlesen) bastelt mal ein wenig?
     
  6. Es gab auch damals schon richtig miese Fallschirmraketen. So vor 14 Jahren hatten wir mal ein Set mit 10 Raketen, von denen 7 durchzündeten, d.h erst den Fallschirm auswarfen und dann losflogen. Da ich damals noch nicht wußte wie ein Treiber aufgebaut ist, konnte ich mir das überhaupt nicht erklären :D

    Die Brenndauer der Leuchtsterne lag übrigens bei 2 Sekunden, so dass der Fallschirm eigentlich sinnlos war.

    So vor 10 Jahren hatte ich dagegen mal richtig gute Fallschirmraketen, die ca. 8-10 Sekunden geleuchtet haben.
     
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