Pyrotechniker Berufrisiko

Dieses Thema im Forum "Beruf Pyrotechniker" wurde erstellt von stefan, 24. Juni 2003.

  1. hallo,
    ich habe mir letzthin die frage gestellt, welche berufsrisiken mit dem feuererkerberuf verbunden sind.
    da ich selber auch gerne feuerwerk abbrenne, möchte ich wissen bei welchen tätigkeiten man sich den grössten gefahren aussetzt.
    ist das eher beim transport, beim verladen und verleiten (mit zigarette im mundwinkel ;) ), oder, wie ich annehme, beim abbrennen?
    kommt es oft zu unfällen? welche ursachen haben solche unfälle? werden sie durch leichtsinn oder fahrlässigkeit verursacht, oder ist das risiko so gross, das man einen unfall in kauf nehmen muss?

    vielen dank, stefan.
     
  2. Hi Stefan,

    also wenn man die Sicherheitsregeln, Verordnungen und Gesetzte einhält kann und darf nichts passieren weder bei den Pyrotechnikern noch bei den Zuschauern!

    Pyrotechnik wird in speziellen Fahrzeugen transportiert, die Fahrer müssen einen ADR - Schein haben. Beim Verladen und Verleiten kann eigentlich auch nichts passieren. Wenn elektrisch angezündet wird ist man eh auserhalb der Sicherheitszone, da prasselt es nur die Reste den Bomben, mit Helm oder im Unterstand ist das auch kein Problem. Das gefährlichste beim Feuerwerken ist das Auf- und Abbauen, da bin ich noch nie ohne Schrammen davongekommen :D :D :D Da stellt man sich mal einen Mörser auf die Zehen, da bleibt man mal an einem Nagel hängen, da haut man sich mal den Daumen platt...

    Wenn doch mal ein Unfall auftreten muss man diesen genaustens analysieren lassen! Zum Beispiel die Geschichte mit dem Magnus - Effekt. Das wusste man vor her noch nicht das dieser Effekt bei Bomben auftreten kann, jetzt heisst es Steighöhe der Bombe mal 0,8 Meter gleich Schutzabstand. Jetzt kann von dieser Seite auch nichts mehr passieren.

    Insgesamt, Feuerwerke sind keine Spielzeuge! Wachsamkeit ist oberstes Gebot!!!

    Immer trocken Pulver
    Grüsse
    Andreas
     
  3. Was ist der Magnus - Effekt? Mit der Suchfunktion konnte ich nichts finden.
     
  4. Nunja, Feuerblume, "kann eigentlich nichts passieren" sagt eigentlich schon aus, daß eigentlich doch was passieren kann. Bei verantwortungsvollem und gekonntem Umgang (da gebe ich dir Recht) ist das Risiko bei Transport und Verarbeitung von pyrotechnischen Gegenständen relativ gering. Man sollte jedoch nicht außer Acht lassen, daß unter abnormen Bedingungen akute Lebensgefahr besteht. Ich für meinen Teil versuche aufkommende Routine möglichst zu vermeiden, um stets konzentriert und richtig zu arbeiten. Ich vergleich das gerne mit einem Raubtier: Wenn du dem Tiger den Rücken zuwendest, springt er dich an.
    Fazit: Auch wenn der eigentliche Umgang nur mit geringem Risiko verbunden ist, ist das kein Grund in irgendeiner Form leichtsinnig mit dem Zeug umzugehen.
     
  5. Tach allesamt!!!

    @ Sile: Wo Du recht hast, hast Du recht!!! Leichtsinn und Routine haben mit Pyrotechnik nicht gemein!

    @ Yves: Wenn eine Kugel sich durch die Luft bewegt, Eigenrotation hat und zudem noch leichter Wind herscht dann sind Stömungseigenschaften gegeben die die Kugel nicht auf einer Geraden sondern in einer Kurve fliegen lässt. Woher kennen wir das??? Vom Fussball, Golf, Tennis... Das ist bei Feuerwerksbomben nicht anders wenn auch der Effekt durch die Masse der Bombe nicht so ausgeprägt ist!

    Immer troken Pulver und Grüsse
    Andreas
     
  6. Meine Meinung dazu ist, dass man es mit - im Gegensatz zu industriellen Sprengstoffen - ziemlich unberechenbaren Explosivstoffen zu tun hat... Pyrotechnik eben! Obwohl man seit Jahrhunderten versucht, diese zu kontrollieren und zu bezwingen, hat man dies nur bedingt geschafft. Es kann und wird IMMER etwas passieren, bei fast jedem Feuerwerk. Es muss ja nicht immer gleich einen Unfall oder katastrophale Folgen verursachen, aber ehrlich - jeder Feuerwerker fragt sich meiner Meinung nach relativ häufig, warum bei diesem Feuerwerk jene Stoppine abgerissen, jene Bombe im Rohr stehengeblieben, jener Komet nicht gezündet hat oder aber zerplatzt ist, die Stoppine - obwohl plastifiziert und unter einer Alufolie doch überzündet hat, jene Bombe, obwohl gleicher Herstellung, höher gestiegen ist als die andere usw. usw.

    Wie gesagt 99% dieser alltäglichen Kleinigkeiten werden gar nicht als Zwischenfall wahrgenommen und haben letztlich - Gott sei Dank - auch keinerlei weitergehende Auswirkungen. Aber sie passieren eben und niemand kann sich davon frei sprechen.

    Und deshalb gibt es die Sicherheitsregeln, Verordnungen und Gesetze, die alle nur ein Ziel haben: das Unkontrollierbare am Feuerwerk soweit einzuschränken, dass nicht noch mehr als unvermeidbar passiert (ungewollte Zündung etc.) und wenn etwas wieder mal aufgrund nicht bekannter Gründe oder eines Herstellungsfehlers passiert, den Zuschauern, den Feuerwerkern und der Umwelt kein Schaden zugefügt wird.

    Und deshalb vertrete ich auch die Meinung, dass Feuerwerker-Lehrgänge, bei denen man an drei Wochenende seine 26 "Feuerwerke" absolviert, gemeingefährlich sind!
    Die Jungsters haben in diesem kurzem Zeitraum gar nicht die Möglichkeit, genügend "Zwischenfälle" zu "erleben" und daraus zu lernen. Natürlich weiß man nach drei Wochenenden, wie man eine Bombe in das Rohr steckt, aber die 1000 wichtigen Dinge und Erfahrungen, dass eben doch immer etwas passiert und wie man darauf reagiert, fehlen schlichtweg.

    Ich habe in meiner Lehrzeit bei mehreren Feuerkern viele Kleinigkeiten und mehrere echte Zwischenfälle erlebt und überlebt - und die haben mir gezeigt, dass immer etwas passieren kann!

    Berufsrisiko?!
    Ja, wie bei jedem Beruf vorhanden!

    Deshalb kein Feuerwerker werden?!
    Das muss jeder mit sich selbst ausmachen, aber wenn man mit Verstand und Respekt und dem Wissen rangeht, dass immer etwas passieren kann und wie man sich und die Umwelt davor schützt, "sollten" keine echten Unfälle passieren!

    Gruß und Schuss
    Markus von FEUERWERK.net
     
  7. Gefahren

    Hallo zusammen,
    wie alle Profis schon gesagt haben kann eigentlich nichts passieren.
    Wenn du allerdings versuchst ohne Herstellerschein und Produktionsstätte Pyrotechnische Gegenstände zu bauen oder zu verändern besteht immer akute Lebensgefahr.

    Es gibt schon genug Leute, die diese Spielerei das Leben gekostet hat.
    Nur weil denen das Silvesterfeuerwerk nicht gut genug war.

    Mfg
    Fietje
     
  8. danke,
    da wäre noch eine andere frage: wie werde ich feuerwerker? (ich bin schweizer) selbstverständlich habe ich schon im www nachgeschaut was die schweiz für lehrgänge anbietet. habe aber nichts gefunden. wo soll ich mir infos besorgen? jemand von euch kennt doch sicher die adresse die mir weiterhilft.

    bis dann, stefan.
     
  9. Feuerwerker in der Schweiz

    Hi Stefan

    Gute Frage - Wie werde ich in der Schweiz Feurwerker... Nun, ich bin "lediglich" Bühnenpyrotechniker, kein Grossfeuerwerker - kann aber trotzdem versuchen ein wenig Licht ins Dunkle zu bringen:

    Es gibt in der Schweiz kein Gesetz, welches einen Pyrotechniker-Schein zum abbrennen von Grossfeuerwerken voraussetzt. Ohne Ausbildung geht es allerdings auch wieder nicht...!! Es liegt in der Hoheit der einzelnen Kantone, welche die Bewilligungen erteilen, festzulegen wer mit welcher Ausbildung "schiessen" darf...

    Unser Grossfeuerwerks-Partner besitzt den Sprengausweis, welcher in den meistens Fällen als Nachweis genügt. Willst Du das FWK jedoch auch noch transportieren, brauchst Du noch den ADR. Zur Lagerung und zum Verkauf ist zusätzlich noch eine Bewilligung vom Kanton nötig... Aber "nur" zum zünden sollte der SprengA (oder ähnliche) genügen...

    Es gibt meines Wissens auch Kurse bei Schweizer Grossfeuerwerks-Firmen, welche Dir nach absolvieren des Kurses einen Nachweis ausstellen... Wie es um die Akzeptanz dieser Nachweise steht, weiss ich jedoch nicht...

    @Beat: Korrekturen, Ergänzungen...?? :)

    Gruss Simeon
     
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