Museum [Sammeln & Lagern] - Langzeit-Aufbewahrung von Raketen

Dieses Thema im Forum "Museum, Firmen, Historie" wurde erstellt von mondfeuer, 5. Juli 2008.

  1. Ganz meine Meinung Gipsbombe, aber die Realität sieht da leider meist anders aus. Ich unterstelle JEDEM Firmengründer dass er aus Überzeugung, Enthusiasmus, Ehrgeiz und natürlich aus L.... handelt. Aber diese Eigenschaften gehen leider im Erfolg unter. Ich persönlich würde mir auch wünschen dass es nicht so wäre... aber mal ehrlich: Ich liebe Raketen seit meiner frühesten Kindheit. Ich wäre ein reicher Sammler, hätte ich meine Raketen immer doppelt gekauft und davon eine aufgehoben. Und ich war zu dem Zeitpunkt noch kein Betriebswirt. Diese Einsicht kommt in der Regel erst später. Und ein Unternehmen in der Startphase ist durchaus damit zu vergleichen. Mal hypothetisch angenommen war der Firmengründer ein Idealist und hat tatsächlich ein extra Lager für seine Produkte bereitgestellt und diese immer fleißig gesammelt. Spätestens im Erfolg und bei der Einführung einer Betriebswirtschaftlichen Struktur werden solche Lager dann geleert. Ich habe sowas schon des öfteren beruflich erlebt und mit geleert meine ich nicht dass sie immer verkauft werden.... :eek:
     
    juhench gefällt das.
  2. Das ist schon ziemlich krass. Bitte lieber keine genauern Erklärungen, die würden glaub ich nicht nur mich ziemlich aufregen.
    Trotzdem nehme ich mir nun, Euer Einverständnis vorausgesetzt, die Freiheit, das L...Wort auszusprechen, und es zergeht mir auf der Zunge:
    FEUERWERK = L E I D E N S C H A F T.
     
    juhench gefällt das.
  3. Die Idee mit dem Museum, bei dem die Ausstellungsobjekte gespendet würden, ist wirklich verlockend! Die Probleme einer öffentlichen Ausstellung mit den versicherungsrechtlichen Widrigkeiten wurde früher hier auch schon einmal angesprochen. Mir kommt so in den Sinn, ob solch ein "Museum" nicht auf dem Gelände einer Feuerwerksfirma in einem "ungenutzen Gebäude" denkbar wäre. Stehen nicht - aufgrund der hohen Produktionskosten - manche zugelassenen Werksteile leer, in denen man ein solches Museumslager unterbringen könnte?

    Heimlich kommt mir so der Gedanke an ABA, wo ja auch zumindest ein Feuerwerksbegeisterter aus den Reihen des Forums arbeitet, der sein Hobby zum Beruf gemacht hat. Natürlich wäre es kein Museum im Sinne einer "öffentlichen" Ausstellung, das wäre auch zu viel verlangt. Allerdings könnte man sicherlich eine Regelung zu einigen wenigen Terminen im Jahr finden, wo die Ausstellung zugänglich wäre. Mir geht es eher um die Möglichkeit, die noch erhaltenen Erinnerungen an die Kindheit und Jugend, die ich nie abfeuern würde, aber die hier eigentlich auch nur "Platz wegnehmen", sicher untergebracht und bewahrt zu wissen. Gerne würde ich die zur Verfügung stellen, wenn ich damit solch ein Projekt unterstützte.

    Vielleicht auch wieder nur ein Wunschdenken, aber ein normales Museum ist unrealistisch. Ebenso sind in meinen Augen die Attrappen bzw. delaborierten Artikel so wie ein Automodell ohne Motor und Technik.
     
    juhench gefällt das.
  4. Wenns so etwas mal geben würde, das wäre echt wunderbar. Es würde ja auch reichen, das Museuem so ca. alle drei Monate mal zu öffnen Allerdings bleibt da immer noch die Frage der Finanzierung des ganzen Projektes. Na, schaun mer mal!
     
    juhench gefällt das.
  5. #30 mondfeuer, 6. Juli 2008
    Zuletzt bearbeitet: 6. Juli 2008
    Ich würde mal sagen, daß ausnahmslos jede Firma, die in Deutschland Feuerwerk produzierte, zu allen Zeiten Attrappen und Schautafeln ihrer Produkte für Show- und Werbezwecke herstellte, solche Schaustücke kamen halt nur selten in die Hände begeisterter Kleinfeuerwerker. Das Problem bei der Traditionspflege ist aber nicht nur das Material in Form von Attrappen, sondern auch die dazugehörigen Informationen. Wenn eine Firma erstmal ein paar Jahrzehnte auf dem Buckel hat, türmen sich im Archiv in der Regel die Unterlagen, die irgendwann eingestampft oder weggeschmissen werden, um Platz für Neues zu machen. Das hat mehr mit wirtschaftlichen Notwendigkeiten als Traditionsbruch oder Desinteresse zu tun.

    Weiterhin muß man die Bedeutung des Kleinfeuerwerks für die Hersteller richtig einschätzen. Während Firmen wie Feistel in den 70ern und 80ern fast zwei Drittel ihrer Umsätze mit Kleinfeuerwerk machten, war das Silvestergeschäft für Comet oder Nico nicht der Kernbereich, bei denen standen technische Artikel (Signalmittel) oder militärische Pyrotechnik im Vordergrund, sowie natürlich die Herstellung von Großfeuerwerk. Diese Hersteller haben zwar immer große Sorgfalt auf die Produktion ihrer Kl.II-Artikel verwendet, aber der Fokus lag eben woanders.

    Einige Firmen wie Nico haben ihre Geschichte zumindest intern dokumentiert, siehe das bekannte Buch "Feuerzauber" von Wolfgang Buchwald, dem ehemaligen Einkaufsleiter der Nico Trittau. Wenn man Buchwalds Kommentare zu seinem Werk liest, bekommt man eine ungefähre Vorstellung von den Schwierigkeiten, die eine Recherche innerhalb dieser speziellen Branche mit sich bringt. Personal kommt und geht, Unterlagen werden wegarchiviert oder vernichtet, Wissen verblasst, Erinnerungen sterben, manchmal sogar ganz wörtlich, wenn altgediente Pyros mit einzigartiger Erfahrung und Kenntnissen ihre letzte Reise antreten, ohne ihr Wissen weitergegeben zu haben.

    An dieser Stelle kann man den Bogen zur Idee eines Feuerwerksmuseums schlagen - es wäre eine lohnende und sehr interessante, aber auch sehr schwierige Aufgabe, die Geschichte des Kleinfeuerwerks in Deutschland umfassend zu dokumentieren, aufzubereiten und zusammen mit vielen technischen Informationen im Rahmen einer Ausstellung zu präsentieren. Die Zeit arbeitete dabei auch gegen ein solches Projekt, je länger man damit wartet, desto mehr Informationen gehen verloren.

    Eine lohnende Quelle für allerlei technische Details wären auch die Archive der BAM, aber die sind in dieser Beziehung etwas zickig - ich habe mich schon mehrfach wg. div. Informationen an die Leutchen gewendet, aber es dauert lange und kostet viel Überredungskunst, bis die mit Infos rüberrücken. Schade, denn gerade die dort vorhandenen akribisch zusammengetragenen und vor allem sehr genauen Daten über alle möglichen alten Feuerwerkskörper und deren Hersteller wären für eine historische Aufarbeitung Gold wert.

    Es bleiben aber immer noch zwei Kernfragen übrig: 1. - Wie finanziert man die ganze Sache, und 2. - Ist überhaupt ein genügend großes öffentliches Interesse vorhanden, das ein Museum rechtfertigt?

    Zum Glück gibt es in der heutigen Zeit eine wesentlich günstigere Alternative: Das Internet, unendliche Weiten... wenn man schon kein "echtes" Museum einrichten könnte, warum dann nicht ein virtuelles? Es gibt zwar schon ein paar Ansätze dieser Art, aber die sind, mit Verlaub gesagt, völlig unprofessionell und von schlechter Qualität. Wenn man hier die richtigen Leute (Webgestalter, Photographen, Schreiber, Pyros und Freaks) zusammenbekäme, könnte man in dieser Hinsicht wirklich was bewegen. Man hätte damit zwar mindestens genauso viel Arbeit und Mühe, die Kosten wären aber besser kontrollierbar, auch Dinge wie Sicherheit und Versicherung wären dann kein Thema mehr.
     
    Kobold und Gipsbombe gefällt das.
  6. Vielen Dank für Deine interessanten Ausführungen, Mondfeuer.
    Evtl. würde sich doch dafür unser Feuerwerk-Wiki anbieten.
     
    juhench gefällt das.
  7. Ich lagere meine Feuerwerksartikel in Kunststoff Deckelfässern im Keller...
    Die sind Luftdicht abgeschlossen,daher bieten sie sich auch für nicht ganz trockene Kellerräume an...
    Zusätzlich wickle ich noch Artikel die für mich "Wertvoll" sind (oder Vorräte für die nächsten Jahrzehnte z.b. Luftheuler) in Frischhaltefolie ein...

    Raketen würden da auch hineinpassen,aber auch nur wenn man die richtige größe des Fasses wählt :D:D:D

    Bei mir ist schonmal der benachbarte Fluss (der eigentlich nur nen Rinnsal ist) quer durch den Keller geflossen und hat einiges zerstört :( da kam ich auf die idee mit den Fässern...
     
    juhench gefällt das.
  8. Wie wäre es denn, Originale konventionell einzulagern (und evtl zu konservieren), und fürs Wohnzimmer respektive Museum entsprechende Repliken anzufertigen (natürlich ohne Ladung). Mal so als Anregung...
     
    juhench gefällt das.
  9. @Toro
    Dein Wohnort scheint ja landschaftlich sehr reizvoll zu sein...:D
     
    juhench gefällt das.
  10. Zonenrandgebiet.... ^^

    Dieser Fluss ist eigentlich nur nen Rinnsal das umgeben von Beton ist (Breite ca 40cm,Wasserhöhe durchschnittlich 2cm)....
    Der sollte schon zugemacht werden,aber die Grünen haben sich dafür eingesetzt das der Bach "offen" bleibt...
    Nunja,3 Monate später hätte das halbe Dorf am liebsten die Grünen aufn Dorfplatz hochgebaumelt ;D

    Bin dagegen versichert,Wachmaschine,Kühltruhe und alle anderen Elektrogeräte gabs ersetzt,aber den Kram nun net...Hat ja auch eher nen ideellen Wert...
     
    juhench gefällt das.
  11. Zonenrandgebiet klingt nach Idylle.
    Oder eher "Truppenübungsplatz"?
    Na ja, die Grünen wählst Du bestimmt nicht mehr...
     
    juhench gefällt das.
  12. Hier war mal Idylle,Quasi Ende der Welt (Auf Niedersächsischer Seite) aber dann fiel die Mauer und die Bundesstraße hörte nicht mehr hinterm Dorf auf... :D:D:D

    Ich hatte damals viele alte sachen eingelagert,mein Vater hat 1989 glaub das ganze Nachbardorf in Sachsen Anhalt leer gekauft :dontthinkso:..
    Jahre später habe ich den Kram übernommen und es in Umzugkartons eingelagert..Nunja,ende kennste ja...

    Die Fässer sind echt praktisch zum einlagern,ich kauf immer die, die gebraucht wurden um Matjes einzulegen,die Fischfritzen dürfen die wohl nur 1mal nutzen und stellen sie danach in Exbay...
     
    juhench gefällt das.
  13. Klingt ja abenteuerlich.
    Riechen die Feuerwerkskörper dann nicht nach Fisch?
     
    juhench gefällt das.
  14. So werden die Fisch-Effekte gemacht.:D

    Nicht gewusst?;)
     
    juhench gefällt das.
  15. Neeeeeeee,die wurden schon gereinigt...
    Ist ja eh nur ne Salzlaake,also eher Salzig :D:D:D
    Sind geruchsneutral... Guckst du***> Artikelnummer: 260722408805[​IMG]


    MunMuckl :D:D:D:D:D
     
    juhench gefällt das.
  16. Ok, schon wieder was dazugelernt...;)
     
    juhench gefällt das.
  17. Wenn wir schon bei Fässer sind...

    Wir im Schwabenland haben Wein- oder Mostfässer, wobei die um diese Jahrezeit immer gut gefüllt sind... Allerdings nicht mit Pyrotechnik.:D


    Wobei so ein kleines (wenn auch Plastik-) Fass schon etwas von nem Pulverfass hat. Die Idee ist auf jedenfall echt gut. Ich muss aber ganz ehrlich sagen, mir ist ein aufgeräumtes Regal oder ein ordentlich gehaltener Pallettenstellplatz schon lieber. Naja, wir bzw. ich habe halt auch nicht die "Wasserproblematik".
     
    juhench gefällt das.
  18. Ja ja,die Schwaben... :p

    Keine Frage,ich hätte meinen Kram auch lieber schön geordnet im Regal,aber es geht leider nicht...
    Ich könnte meine Feuerwerksartikel auch hier im 1sten Stock bei mir im Abstellraum lagern,aber ich lagere es lieber im Keller...

    Habe es net so gern wenn "Brandfördernde" Mittel hier oben unterm Dache gelagert werden....
    Im Keller sind ringsrum Betonwände,da passiert auch im falle eines falles nichts...
     
    juhench gefällt das.
  19. Vollkommen verständlich.:thumbup:
     
    juhench gefällt das.
  20. Hola :)
    Ich möchte mal eine kleine Problematik bei Raketen anbringen. Obwohl ich kein Chemiker bin (und den Chemieunterricht eigentlich auch nur nutzte um was zum hübsches zum kokeln zu bekommen) habe ich doch mal gehört, dass Füllungen auf Magnesiumbasis mit Alu(hülsen) reagieren sollen. Das betrifft ja vor allem DDR-Teile.. Meine Frage nun, ist das gefährlich oder nur unansehnlich?? (Stichwort Damoklesschwert Selbstentzündung!)

    Ich hoffe mir kann da jemand weiterhelfen :)
     
  21. Eine Aluhülse bietet einem nitrathaltigem Metallsatz eine zu geringe Oberfläche, um eine Unverträglichkeitsreaktion auszulösen, die über eine langsam ablaufende Erosion hinausgeht. Die Kombination hat zwar langfristig gesehen schon einen gewissen Einfluß auf die Langzeitlagerung dieser Artikel, aber eine kritische Erhitzung nebst Selbstentzündung ist sehr unwahrscheinlich.
     
    juhench gefällt das.
  22. Hallo!

    Das "Problem" ist hier, daß zum ziehen dieser Aluminiumhülsen oft Zinkstearat verwendet wurde / wird. Sind dies Hülse dann nicht wirklich sauber gereinigt, kommt es zur Bildung von hygroskopischen Verbindungen, Feistel - und Depyfag-Raketen hatten oftmals darunter zu leiden. Die Hülse überzieht sich mit einer weißen Schicht, quillt teils auf und macht so den Satz unbrauchbar. Gefährliche chemische Reaktionen gibt es nicht, es ist eben nur sehr unschön.

    tschüß
    Alex
     
    juhench gefällt das.
  23. Restaurierte abgebrannte Feuerwerkskörper

    Wie bereits hier schon mal andiskutiert, stimme ich voll zu, dass auch abgebrannte Raketen (besonders Schüttraketen und die schönen Plastikraketen von Comet und Weco der 1980er Jahre) eine prächtige und beständige Sammlung ausmachen können. Es gibt tatsächlich nach vielen Jahren Insektenfraß, das musste ich an meiner Sammlung, die sich an der Wand einer Hausgarage (eher dunkel, aber mit kl. Fenster befindet) feststellen. Allerdings mögen die Insekten definitiv das Papier der Papphülsen nicht, im Vergleich zu den Papierschildern, die ich angebracht hatte. Das Raketensammeln nach Silvester war eines meiner Kindheitshobbies, mittlerweile bin ich selbst Vater und vielleicht findet mein Sohn mal Gefallen an der Thematik. Jedenfalls bin ich auch über die Sammelei von Feuerwerksraketen und die Restauration auf den Geschmack der Pyrotechnik gekommen, an die man ja als kleines Kind sonst nicht so "herankommt" (beruflich habe ich mich jedoch völlig anders entwickelt).

    Heute habe ich im Keller eine ganz verstaubte Kiste (ebenfalls aus meiner Kindheit) mit der krakeligen Aufschrift "Feuerwerk - basteln" in einer Kellerecke gefunden, und siehe da, sie ist voll von Duplikation der alten Comet-Plastikraketen-Hülsen, wobei leider bei einigen die Spitzen fehlen (d.h. damals nicht genügend gefunden wurden oder verschmort waren). Fotos werde ich demnächst von der ganzen Sammlung an der Wand liefern und von den Bauteilen für weitere Restaurationsprojekte. Diese Sammlung - man sieht sie bei offenem Garagentor von der Straße aus - hat im übrigen schon ein paarmal dazu geführt, dass Passanten bei meinen Eltern Raketen kaufen wollten, weil sie alle wie ungebraucht aussehen.

    Mit Wehmut habe ich den Thread zu der Zerlegerpflicht gelesen, das halte ich für sehr schade, wie viele andere hier. Die Effekte sind nicht mehr so schön, und die Hülsen gehen praktisch immer kaputt.

    Hier nun ein Vorschlag zu den Raritäten, vielleicht ist das eine Kompromisslösung zum "Museum": Mit einer guten Videokamera und Bildextraktion sollte es möglich sein, die alten Motive zweidimensional abzuscannen. Ein Restaurationsprojekt (Apollo 11 von Comet) bei komplett von Wespen zerknabberter Papierbanderole habe ich erfolgreich absolviert:

    http://picasaweb.google.com/jurgen.hench/ModellraketenModelRockets

    Die 2D-Banderolen vor und nach digitaler Bearbeitung sind hier zu sehen. Die Apollo 11 ist nun eine Modellrakete, die ich immer wieder fliegen lassen kann.

    Vielleicht können wir uns 1:1 Druckvorlagen in einem Album für historische Raketen anfertigen, so kann man dann immer wieder Repliken erzeugen. Da die meisten Raketen rund sind, sollte man durch abfotografieren und Zusammensetzen recht weit kommen. Hat das jemand schon mal gemacht z. B. mit HUGIN etc.? Natürlich nützt das nichts für die Depyfag Orion oder die Figurenraketen von Comet. Aber die Mehrzahl der guten Stücke liesse sich so wiederherstellen.

    Noch ein Wort zur Wiederverwendung von alten Raketen: Wir alle hier sind Feuerwerksliebhaber, aber es gibt da sicher grosse Unterschiede. Die einen (wohl die Mehrheit) sind professionelle Pyrotechniker und Pyrotechnik-Liebhaber, denen es um die eigentlichen Effekte geht. Die anderen sind zusätzlich oder vornehmlich am Design von Kleinfeuerwerk interessiert und betreiben eher so etwas wie Briefmarkensammeln. Für letztere Gruppe ist sicherlich folgende Nachricht eine gute: Es gibt (angeblich) wieder einen Hersteller von Raketentreibsätzen in Deutschland, Firma Klima, die diesen Sommer die BAM-Zulassung erhalten hat. Ich habe die neuen Treibsätze noch nicht bestellt, da ich noch einen Vorrat an Weco-Motoren habe. Laut technischen Daten und Preisangaben sollten die aber wunderbar tauglich sein, so ziemlich alle alten 1970er, 80er 90er -Klasse II-Raketen zu betreiben. Den feuerresistenten Fallschirmstoff, den die Firma Klima auch anbietet, habe ich nach einiger Frustration mit Folien inkl. Mylar bestellt und probiert habe, übersteht tatsächlich die eher heisse Ausstossladung der Weco-Motoren. Denn im Gegensatz zu Modellraketen ist der Kalibersprung zwischen Treibsatz und Effekthülse für den Fallschirm zur Bergung in alten Feuerwerksraketen etwas ungünstig. Ferner wurde angekündigt, dass auch Treibsätze dünneren Kalibers auf den Markt kommen sollen, vielleicht ist dann für die Feistel-Raketen mit Alutreiber etwas dabei, das man in die Aluhülse stecken kann.

    Wenn man schon nicht die alten Effekte aus der Kindheit wieder an den Himmel zaubern kann (es sei denn, man hat die Lizenz zum Herstellen von Feuerwerk...), kann man wenigstens ganz legal und ungefährlich der Liebe zum Detail, der schönen Aufmachung und dem Raketenstart das ganze Jahr nachgehen, zumal die Treibsätze noch mit Zümdschnüren ausgeliefert werden.
     
    BumBum und -mysterious- gefällt das.
  24. Es ist meine Leidenschaft, die meine Leiden schafft!
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden