Hannover [Meinungen, Fotos, Videos] 21. Feuerwerkswettbewerb Hannover 24.09.2011 Mexiko

Dieses Thema im Forum "Wettbewerbe, Festivals" wurde erstellt von ReinhardG, 24. September 2011.

  1. Ja, sag ich doch...



    Zum einen möchte ich noch einmal klarstellen, dass ich mit meinen Kommentaren einen Pseudo-Wettbewerb, wie die Pyro-Games, in keinster Weise mit Hannover gleichstellen wollte! Ich habe mich da zwei Mal verar... lassen, wobei an meiner Kritik dazu damals auch genörgelt wurde.
    Als regelmäßiger Gast seit 1999 denke ich mir, ein halbwegs qualifiziertes Urteil zum großen Aufbau und Aufwand in Hannover angeben zu können. :cool:

    Wie man im obigen Zitat liest, bin ich nicht der einzige, der den Sieg von Mexico in Frage stellt (nein, ohne die Jury in Frage stellen zu wollen!). :rolleyes: Einfach lalala-Musik an, Schuss und ab und zu mal ein (jaha!) schönes raumfüllendes Bild kann doch kein Siegerfeuerwerk sein.
    Es ist absolut unverständlich, wie diese fast reine „Höhenfeuerwerk-Ballerei“ von Mexico gewinnen konnte. Natürlich ist es leichter, ein einfaches Feuerwerk fehlerfrei zu schießen, anstatt sich herausfordernden Arrangements (wie die anderen Teilnehmer) zu bedienen.

    Dass dieses Jahr viel schief ging, war offensichtlich. Dennoch schien es dieses Jahr etwas (!) um „Not gegen Elend“ auf höchstem Niveau zu gehen: Spaniens Feuerwerk war zu kurz, bei Österreich war die rechte Seite durch den sich selbst entzündeten Feuerwerkskörper „zerstört“. Schwedens Funksystem funktionierte nicht und Frankreichs Show versank im Nebel. Kein Wort darüber, wie derartige Umstände in die Wertung einflossen! Warum ein Wettbewerb, wenn die letzten Plätze verschwiegen werden? Wenn man sich dem Wettbewerb nicht stellen möchte, sollte man daran auch nicht teilnehmen. In der Schule erhalten die Schüler auch nicht einfach eine Zeugnisnote, ohne deutlich gemacht zu bekommen, wie es zu dieser Leistung kam.

    Nach welchen Kriterien wurde dieses Jahr beurteilt? Wie gut waren die Feuerwerke im Vergleich zueinander? Soll heißen, wie hoch geht die Bewertungsskala und wie schnitt das (öde) Feuerwerk von Mexico z.B. im Vergleich zum grandiosen Vorjahressieger Schweden ab (gibt es überhaupt eine vergleichbare Skala)? Kein Wunder, wenn es zu Ärger und Missverständnissen kommt, wenn derartiges nicht transparent gemacht wird. :mad:
     
  2. Hier noch ergänzend die offizielle Pressemitteilung des Veranstalters.

    Und nachdem klar ist, dass der Beitrag von Intermede wegen des schlechten Wetters aus der Wertung genommen wurde und die Firma 2013 wiederkommen wird (dies wurde vermutlich auf der PK gesagt, wird von mehreren Zeitungen so gemeldet), muss auch niemand mehr rätseln, wer den vierten Platz belegt hat.

    Gruß - Reinhard.

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  3. Naja, was die Bewertung der einzelnen Teams angeht sind diese PR-Meldungen so allgemein wie möglich gehalten, so dass die Laudatio des Siegers auch irgendwie auf alle Teams zutreffen könnte. Fehlerfrei war der Beitrag von Mexiko definitiv auch nicht - aber welcher ist schon 100% Fehler-frei?. Soll egal sein. Die Show war keinesfalls schlecht, nein, sogar recht gut. Wäre natürlich schön, wenn für uns Fachinteressierten etwas mehr zur Bewertung erzählt würde, wo doch auch Jurymitglieder hier unterwegs sind....

    Ich habe nun auch alle Fotos entwickelt:

    [​IMG] [​IMG] [​IMG] [​IMG]
    Alle Fotos dort: http://www.feuerwerk-fanpage.de/feuerwerk/hannover_internationaler_feuerwerkswettbewerb/

    Ich freue mich auf das nächste Jahr und bin gespannt wie die nächsten Teams sich schlagen werden.

    Grüße
    Florian
     
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  4. Sowas ist doch mist! Was können die bitte fürs Wetter.. nun sind sie völlig umsonst gekommen und nehmen nichts mit nach Haus.

    Ne Frechheit ist das! Finde ich... soviel zu.. das hat die Jury bestimmt mit beachtet.

    also die Arbeit der Jury gefällt mir weniger und weniger.... Vorallem der Satz: Mexico war das einzig fehlerfreie Feuerwerk...

    ich bin etwas angesäuert... und trozdem nächstes Jahr weider dabei :D

    Gruß Cy
     
  5. Kann man so und so sehen... Ich war zwar an dem Abend als einzigem von den vier Beiträgen nicht da wegen Urlaub, aber wenn das Wetter so war, dass auch die Jury einfach keine ausreichende Sicht aufs Geschehen hatte, dann war das zwar Pech für den Teilnehmer, aber auch fair. Man kann keine Pluspunkte vergeben für etwas, das man nicht sehen konnte (das wäre unfair gegen die anderen) und auch keine Minuspunkte, weil eben so wenig zu sehen war - das wäre unfair gegen den Teilnehmer.

    Eine Möglichkeit, um keinem wehzutun, gibt es da wohl nicht. Man hätte den Tag auch absagen können, aber das macht auch keine Freu:bad:de.

    Gruß - Reinhard.
     
  6. Als ich heute morgen auf dem Weg von Herrenhausen zum Bahnhof war, fand ich mich in der U-Bahn auf einmal vor einem großen Plakat wieder, dass mit einem Zitat von Mark Twain wirbt:

    Mein Gesicht: ca. so: :D. Wie recht der Herr Twain doch hatte... ;)

    [imgresize=32%]http://www.feuerwerk-forum.de/album/data/3486/medium/DSC06628.JPG[/imgresize] [imgresize=32%]http://www.feuerwerk-forum.de/album/data/3486/medium/DSC06573.JPG[/imgresize]


    Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch an alle teilnehmenden Pyrotechniker bzw. Showdesigner, insbesondere natürlich an Francisco von Eurplá, Christian von PyroVision und Nacho von den Reyes. Soweit ich es beurteilen kann (ich habe letztlich nur zwei Shows live gesehen), haben alle Teilnehmenden eine geile Show abgegeben. Natürlich gespickt mit den jeweiligen Pannen, die ja mittlerweile hinlänglich bekannt sind und mir in meiner (solidarischen) Pyroseele weh tun. Darüber, dass wir gestern von so etwas verschont geblieben sind, bin ich natürlich einfach nur glücklich, auch wenn es nicht einfach nur "Glück" ist! Darüber, dass der 1. Preis für Reyes rausgesprungen ist, freue ich mich natürlich noch mehr. :)

    Meines Erachtens nach hat Nacho ein sehr solides, ehrliches Design abgeliefert, dass zwar nicht von pyrotechnischer Innovation gestrotzt haben mag, dafür aber umso mehr Gefühl für die Musik bewiesen hat, und zwar in doppelter Hinsicht: Einerseits durch die sehr maßvolle, aber trotzdem (oder grade deswegen) mit genialen Bildern gespickte pyrotechnische Umsetzung, andererseits aber auch durch die Musikwahl selber. Dazu muss man wissen, dass ausschließlich mexikanische Musik verwendet wurde. Das erste Stück nach der Ouvertüre etwa, "El Son de la Negra" ist eigentlich eher im Mariachi-Bereich anzusiedeln. Hier wurde bewusst eine orchestrierte Version verwendet um an die Zauberflöte anzuschließen. Der Übergang vom Klassischen zu dem, was wir uns vielleicht unter "mexikanisch" vorstellen hat für mich den Bogen dieser Show ausgemacht. Dieser Bogen, der gewissermaßen auch den Übergang vom der Alten Welt zur Neuen Welt darstellt, war, so finde ich, auch pyrotechnisch ebenfalls wahrnehmbar: Das Lichterbild "Hannover 2011" war in rot-gelb gehalten, richtung Finale dominierten rot und grün.

    Gestern abend ist am Rande der Pressekonferenz noch kurz eine Diskussion über Klischees ausgebrochen. Ich habe dabei die Ansicht vertreten, dass hier eigentlich geschickt damit umgegangen wurde: Einerseits wurde Klischee-Erwartungen ignoriert, indem mexikanische Musik verwendet wurde, die wir vielleicht nicht direkt mit Mexiko verbinden, anderseits bekam der Zuschauer aber dann auch noch das, was er sich unter Mexiko vorstellen mag: Tequila und Blitzknall. ;) Das ist meiner Erachtens nach auch nötig, um das Publikum tatsächlich mitzunehmen und es sind ja auch Elemente der mexikanischen Kultur.

    Das (im vergleich zu anderen Hannover-Shows) relativ wenig Material zum Einsatz kam, hat dem Feuerwerk meiner Ansicht nach keinen Abbruch getan. Die Gründe dafür sind auch technische: Nach dem Desaster, dass Frankreich erleben musste, war die Angst, vielleicht besser Vorsicht, vor Rauch relativ groß und es wurde nicht zu viel Material in der mittleren Etage eingesetzt, insbesondere wenige römische Lichter. Zu Recht - die Windverhältnisse gestern waren ja mal wieder... nicht vorhanden. ;) Wenn ich mir vorstelle, dass bei dem gestrigen nicht vorhandenen Wind so viele Leuchtkugelbatterien etc. wie in Christians Show zum Einsatz gekommen wären, hätte die Optik daran definitiv mehr gelitten als gewonnen.

    Über Christians Show habe ich mich, auch wenn ich sie leider nicht live sehen konnte, mit am meisten gefreut. Ich bin in der Hinsicht ganz sicher kein Traditionalist sondern liebe es, wenn neue, auch extreme Sachen ausprobiert werden - technisch wie musikalisch. Hier zum Beispiel die die 360°-Sequenzen (ok, gab's auch schon vorher, siehe z.B. RiF 2010, ab 5.00) oder eben eben eine eher düstere Musikwahl. Geil! So sehr ich auf den Stil von Christian stehe, heißt das im Gegenzug nicht, dass nicht auch eher "klassische" Shows einen 1. Platz gewinnen dürfen, zumal hier auch handwerklich sehr sauber gearbeitet wurde.

    Die Regeln zu Blitzknall bzw. im Allgemeinen würden mich auch interessieren. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass diese Verschlusssache sind - vielleicht kann uns ja Markus oder ein anderes Jurymitglied weiterhelfen. :)

    In diesem Sinne freue ich mich auf den 12. Mai und darf schon mal verraten, dass es (zumindest im technischen Sinne) noch mexikanischer wird. :blintzel:


    Bis dann,

    Felix



    P.S. Weitere Bilder gibt's in meinem Album.
     
  7. Hallo.

    Ich hatte ursprünglich einen längeren Text über die Feuerwerke des Jahres 2011 und meine Einschätzung vorbereitet. Ich musste allerdings feststellen, dass ein objektives Urteil nicht ganz so einfach ist, wenn man erstens an einem Beitrag aktiv beteiligt war, und zweitens, während und nach des Wettbewerbes Informationen aus erster Hand erhält.

    Deshalb von mir nur soviel, auch betreffend des Urteiles der Jury (die die einzelnen Beiträge ja nun einmal direkt nach der Show zu beurteilen hat):

    Hätte Martin (Schweden) nicht so furchtbares Pech mit der Zündanlage gehabt und wäre durch den einen blöden Fehler bei Christian (Östereich) nicht so ein folgenschweres Desaster entstanden, dann wäre Mexico sicher nicht als Sieger aus dem Wettbewerb hervorgegangen. Das ist keinesfalls abwertend gemeint da die Jungs ein solides Feuerwerk gezeigt haben... nur eben nichts "besonderes"...

    Egal... mehr gibt es von mir nicht zu lesen. Ich war von allen Feuerwerken angetan, von jedem auf seine Art. Außerdem ist es in Herrenhausen immer wieder toll mit vielen netten Menschen Gespräche zu führen, Kontakte zu knüpfen, ja einfach nette Abende zu verbringen.

    Als kleines Extra stelle ich für etwa eine Woche die vollständige Show der Mexicaner als Video zur Verfügung. Die Aufnahmen sind von der Kaskade aus gemacht. Es wurde mit zwei Kameras gefilmt, so das einige Einblendungen vorhanden sind. Leider "klaut" Vimeo bei der Konvertierung einiges an Brillianz und Helligkeit der Bluray-Version des Videos... schade. Ich muss zukünftig mal hellere "Vimeo-Spezial-Versionen" rendern... Einige Fotos folgen später...

    Na gut, hier ist es:

    [VIMEO="Mexico"]29592386[/VIMEO]

    Gruß, Thomas
     
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  8. Da sieht die Welt schon besser aus

    :)

    Danke an meine Vorredner für die Kommentare. Zumindest bekommt man so und mit der Presse heute ein differenzierteres Bild auf die Siegerehrung.
    Dennoch bleibe ich dabei: Wenn eine klarerer und ausführlicherer Verlauf der Preisverleihung erfolgte, bliebe hier und unter einigen der Gäste viel Ärger erspart. Als Fan des Wettbewerbs geht man nunmal emotional auch mit (vergleiche Fußball-Fans). :D

    Schade ist dennoch, dass die (mehr oder weniger vorhandene) Fehlerfreiheit als Grund für den Sieg genannt wird, wenn es sich der Beitrag im Vergleich zu den Mitbewerbern irgendwie einfacher macht. Wie Pyroboy ja sagt, es kam weniger Material zum Einsatz und die mittlere Etage war meist leer. Allein das macht es ja schwierig, die Beiträge zu vergleichen...wo viel probiert wird, passieren auch mehr Fehler. :(
    Im Vergleich aller Beiträge auf Video wird rückblickend dennoch absolut deutlich, um welche Klassen die Bilder von z.B. GFF oder Pyrovision besser als die von Mexico waren. Das soll aber nicht heißen, dass ich nicht auch glaube, mit welchem Herzblut es die Mexikaner versucht haben.

    Weiß eigentlich jemand, warum die Hannover Tourismus oder Beauftragte nie eine Blu-ray bzw. DVD vom Wettbewerb herausbringen (wurde glaube ich auch bereits mal hier diskutiert)? Bei der Pyronale ist das ja üblich.
     
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  9. Und schon ist der Feuerwerkswettbewerb 2011 in Hannover-Herrenhausen wieder vorüber. Ich erinnere mich gerne zurück, wie freudig wir über das sensationelle "Lineup" im Vorfeld geschrieben haben, 5 Top-Firmen, alles Platz 1-Anwärter, alle zusammen in einem Jahr. Und jetzt müssen wir wieder auf 2012 warten, schade. Die Termine stehen aber ja wenigstens schon fest.

    Als Jury-Mitglied möchte ich nicht wie in früheren Jahren detailliert meine Meinung zu einzelnen Wettbewerbsbeiträgen äußern. Da hier aber einige Fragen aufgekommen sind, kann ich wenigstens ein wenig aufklären:

    Beitrag Mexiko
    Im Unterschied zu den Zuschauern kann und darf ein Juror nicht nur sein Bauchgefühl ("hat mir gefallen/hat mir nicht gefallen") in die Bewertung einfließen lassen. Sicherlich geht auch bei uns das Gefühl insgesamt deutlich mit ein, aber wir haben mehrere unterschiedliche Kriterien zu benoten, nicht nur das reine Gefallen. Und diese Kriterien sind nochmals aufgeteilt nach "Pflicht"- und "Kür"-Teil - insgesamt also viele Noten, für ein und dasselbe Feuerwerk. Das subjektive Bauchgefühl ist davon nur eine Note, sowohl bei Pflicht als auch bei Kür und nennt sich bei uns "Künstlerischer Gesamteindruck".

    Die anderen Kriterien sind mehr sachlicher, objektiver Natur. In diesem Jahr besonders zu nennen ist wohl das Kriterium "Fehlerfreiheit". Hier müssen Punktabzüge gegeben werden, wenn das Feuerwerk sichtbare Fehler aufwies. Dabei spielt es dann keine Rolle, warum Fehler aufgetreten sind, ob diese aufgrund menschlicher Fehler oder äußerer Einflüsse entstanden - ist eine Show sichtbar nicht rund, werden Punkte abgezogen. Dies traf in diesem Jahr besonders die Schweden, bei denen die Technik deutliche schwarze Löcher und entsprechende Punktabzug verursacht hat. Österreich hatte leider aufgrund eines einzigen Fehlers in ziemlich genau 10 Minuten der Kür unübersehbare Fehlzündungen auf der rechten Seite: zuviel, zuwenig, falsch, unpassend. Der Zuschauer kann entscheiden "hey, war trotzdem prima". Die können wir beim "Künstlerischen Gesamteindruck" ebenfalls, aber in der Note "Fehlerfreiheit" sind für 10 fehlerhafte Minuten (der Hälfte der Show) Punkte abzuziehen. Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster: ansonsten hätte Pyrovision vermutlich gewonnen (meine Meinung). Bei den Spaniern gab es auch Punktabzug (aber weniger), da nicht genügend Vorkehrungen gegen die Regenpfützen getroffen wurden. Ständig plöpten Mines und Single Shots nur halb oder weniger aus den Rohren. Nicht wirklich dramatisch, aber zu bewerten. Bei Wetter = Rauch ist ein Pyrotechniker hilflos und wir müssen dies positiv bemerken. Bei Regen beim Aufbau ist er das nicht, hier hätten man Fehler im Vorfeld verhindern können.

    Sicherlich könnte man auch zu den anderen Kriterien noch viel schreiben - aber das Kriterium "Fehlerfreiheit" hat Verschiebungen in den Platzierungen bewirkt. Pirotecnia Reyes könnte dies bei der Planung für 2012 durchaus bedenken. Schießen vier andere Firmen prächtig fehlerfrei, wird's etwas schwerer auf Platz 1 zu kommen. Zumal dann der Überraschungseffekt der "stimmigen mexikanischen Mucke mit Tequila" nicht mehr wirken wird ;)

    Und ja: natürlich sind die Blitzknall-Effekte mindernd in die Wertung eingegangen. Aber der gerade erwähnte positive Überraschungseffekt war letztlich größer, als der Punktabzug für die Truenos. Aber nicht jeder Juror hat Reyes ganz nach vorne gewählt - es gab auch andere Meinungen. Aber dafür sind es mehrere Juroren, um ein verteiltes Gesamtbild zu erhalten. Ich kann mich übrigens noch gut an die Siegerehrung in 2003 erinnern, als ein älteres Ehepaar beim nach-Hausegehen beklagte, dass die Mexikaner nur den 3. Platz gemacht haben: "schade, die Mexikaner waren soooo mitreißend. Aber die Jury mag es immer so perfekt und technisch ausgereift...". Vielleicht war einfach mal Zeit für eine (zumindest ab der 2. Hälfte) weniger aufwändige, aber stimmungsvoll mitreißende Show, jenseits der digitalen Perfektion (obwohl die auch vorhanden war).

    Beitrag Frankreich
    Glaubt bitte nicht, dass die Jury mal eben Intermede aus der Wertung geschmissen hat. Wir haben am Abend vor dem österreichischen Feuerwerk lange darüber diskutiert und letztlich gemeinschaftlich entschieden, dass eine faire Bewertung der französischen Show nicht möglich gewesen wäre. Auch wenn man durch den Rauch vermutlich die meisten Effekte noch sehen konnte, hat er doch stark die Emotionen gefiltert. Ja, man hätte Pluspunkte wegen des Rauches geben können. Aber wieviele? Und haben wir wirklich alles gesehen oder Ideen + Effekte oder Fehler übersehen? Zuviele Fragen für eine fundierte Bewertung! Und Delphine war anschließend persönlich damit einverstanden, es statt einer Wertung in 2011 später nochmal zu versuchen.

    Ich freue mich sehr auf den Wettbewerb in 2012!

    Gruß und Schuss
    Markus von FEUERWERK.net
     
  10. Ich verstehe die Diskussion über die Blitzknallbomben nicht.Seit dem ersten Jahr des Feuerwerkswettbewerbs werden diese geschossen-damals die Italiener.Gefühltes Kaliber der Bombe nach Magendrücken durch Schall-oder Luftdruck min.150mm.Gewonnen haben damals übrigens die Italiener und die Deutschen.Für mich gehören sie nach einem tollen Finale einfach dazu.
     
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  11. Es ist immer wieder spaßig, die verschiedensten Beiträge hier im Forum, sowie deren Reaktionen zu lesen :D. Vor allem wenn sich einige Leute tierisch über Beiträge aufregen, welche in erster Linie eindeutig ironisch, oder bewusst überspitzt gehalten sind (siehe Vergleich Pyrogames ;) mit Herrenhausen).


    Dass auch ich einer der Vertreter bin, welche mit der Gesamtjuryentscheidung in diesem Jahr nicht einverstanden ist, sei hierbei zunächst eher nebensächlich.


    Dieses Jahr war – und das kann wohl kaum jemand leugnen, ein „Wettbewerb der Pleiten, Pech und Pannen :( ! Angefangen mit dem „technischen Drama“ bei GFF (… das wäre nämlich sonst mal wieder richtig geil geworden), über die „französische Nebelwand“, das spanische „ultrakurz Feuerwerk“ (für mich ein Grund der Disqualifikation) mit schlechtem Regenschutz (abstürzende Fächer), dem österreichischem „mir fehlt die rechte Seite“ Feuerwerk (Grund ist ja nun bekannt) und dem doch reichlich langweiligen ohne Spannung gemachen „lass uns nur keine Fehler machen“ Feuerwerk aus Mexiko.


    Ich möchte auf Mexiko zunächst gar nicht weiter eingehen, doch wie es bereits Sirra richtig bemerkt hat, wäre wohl, ohne die Fehler bei GFF und Pyrovision, sicher ein anderer (würdigerer?) Gewinner hervor gegangen. Eher möchte ich darauf hinaus, was eigentlich die Zielsetzung dieses Wettbewerbes ist?!


    Derzeit ist der Feuerwerkswettbewerb zu Herrenhausen die bedeutendste Veranstaltung seiner Art in Deutschland :joh: – und ich, wie wohl wir alle hier hoffen, dass sich daran auch in Zukunft nichts ändert. Hierzu bedarf es aber auch klarer Leitlinien, welche nicht nur der Jury bekannt sein sollten (Stichwort: Feuerwerks soll sich in den Garten integrieren; Verwendung von Blitzknallbomben, Mindestzeiten für das Feuerwerk und vieles vieles mehr!), sondern auch dem Publikum und allen Feuerwerk-Interessierten. Wieso kann man dieses Regelwerk eigentlich nirgends einsehen?
    Genau diese Intransparenz möchte auch ich bei der Urteilsverkündung in diesem Jahr bemängeln. Wir in diesem Forum können über das Urteil diskutieren, streiten und vieles aus den Beiträgen entnehmen. Was aber ist mit dem „einfachen Zuschauer? Ist es denn so schwer 10 kurze Sätze zu formulieren wieso denn wer auf welchen Platz gelandet ist? Auch wir hätten uns hier im Forum, ich sag es mal provokant, viel gezicke sparen können!


    Wobei wir wieder beim Anfang meines Beitrages angekommen wären. Was braucht ein gutes Feuerwerk? Ist es wirklich nur die Fehlerfreiheit? Meiner Ansicht nach ist dies nicht das alleinige Kriterium … denn dann sind wir, wie DanVD bereits gesagt hat, wirklich in der 2. Liga angekommen. Wenn es Schule machen sollte, dass derjenige belohnt wird, welcher das geringste „Risiko“ eingeht und somit am wenigsten Fehler macht, bekommen wir in Zukunft nur noch solche Feuerwerke zu sehen, wie jenes am vergangenen Wochenende. Ein Feuerwerk ohne nennenswerte „WOW-Effekte“, einer Spannungskurve, ähnlich einer horizontalen Geraden, wenig Musik-Sychron aber mit viel Höhenfeuerwerk-Geballer, kurz ein Feuerwerk was sich so gar nicht im den Garten integrieren wollte! (sorry @ alle Mexikofans … das ist meine persönliche Meinung)


    Kritiker können jetzt sicher einwenden, dass man einem Urteil irgendwie habhaft werden muss. Dem stimme ich absolut zu, möchte aber dies betreffend eine Anregung hervorbringen: … warum kann man kein Schwierigkeitsgrad, ähnlich wie beim Turmspringen, als Faktor für die Bewertung mit einbeziehen? So fördert man genau das was einen solchen Wettbewerb ausmacht: Krativität, Mut, punktgenaue Synchronität, schöne Bilder, neue Ideen! Eklatante Fehler, wie bei GFF und Pyrovision in diesem Jahr, würden damit weiter in die Wertung eingehen – kleinere Ausrutscher und Fehler hingegen, fielen dann aber nicht mehr so ins Gewicht, insofern das Feuerwerk innovativ, spannend und synchron ist.


    Über die Zusammenstellung der Jury sollte ich an dieser Stelle eigentlich besser nichts sagen, doch frage ich mich jedes Jahr, warum ein Vertreter des Tourismusverbandes (wg. Interessenskonflikt Jury vs. Kommerz) und der Neuen Presse (welche betreffend des Feuerwerks in ihrer Zeitung sehr viel Müll schreiben (sorry @ NP, diese Auffassung vertrete nicht nur ich) ausgerechnet in der Jury sitzen müssen – wären hier echte Pytotechniker nicht angebrachter?


    So … jetzt werde ich wahrscheinlich wieder von 1000 Seiten „gesteinigt“ … aber auch dem Feuerwerkswettbewerb tun ein paar kritische Anregungen und Diskussionsbeiträge gut …viva la Revolution … Mist, das war Argentinien und nicht Mexiko ;)

    … ES BLEIBT ALLES ANDERS!

    TWEETY
     
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  12. @ ŧweety1977

    Also ich muß sagen, Dein Beitrag liest sich richtig spannend und ich finde, daß mit dem
    Schwierigkeitsgrad ist eine ausgesprochen feine Idee, die auch eine weitaus feinfühligere Bewertung zuließe.

    @ all
    Prinzipiell muß ich sagen, daß eigentlich alle Teilnehmer Gewinner des Wettbewerbes sind.
    Es sind alles gestandene Größen in diesem Business, die auch schon enorme Referenzen
    vorweisen können.
    Da ich selber bei einem Beitrag in Hannover mitbauen durfte, ist diese Befangenheit eigentlich schon von Haus aus vorhanden.
    Wo ich allerdings wieder Genugtuung verspüre, ist, daß das Gesetz der Serie auch beim letzten Feuerwerk eingegriffen hat.
    Ich hatte schon arge Befürchtungen, bei diesen Wetterbedingungen knallen die Hombres ein super Feuerwerk hin, wo keine Fehler zu erkennen gewesen wären. Murphy hat mich doch wieder einmal eines besseren belehrt.
    Vielleicht läßt sich ja der Punkt "Schwierigkeitsgrad" irgendwie in den Regeln für die Jury
    einbauen.
    Für mich war dieses Jahr in Hannover, das Jahr des Mitleidens für den Pyrotechniker, der im Vordergrund stand und sein Feuerwerk präsentierte.
    Die zunehmende Technisierung der Feuerwerke zeigt, was alles möglich ist, aber auch, was alles schief gehen kann, wenn die Zweifel nicht Besitz von einen ergreifen und evtl.
    Stellungen erneut angeschaut werden sollten, um die Zweifel auszuräumen.
    Eine Bewertung der einzelnen Teams kneife ich mir, wegen der o.g. Befangenheit.

    Demzufolgefazitergo und sowieso:
    war 2011 in Hannover für mich ganz großes Kino in Sachen Feuerwerk.
    Ich freue mich schon auf die Saison 2012, aber werde auch die Winterpause genießen.

    Viele Grüße

    Minirak (Jens)
     
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  13. hannover 2011

    @ ŧweety1977:

    gebe dir 100% recht, was die eintönigkeit und risikolosigkeit so mancher beiträge angeht. wenn die teams für neue ideen und tolle kompositionen nicht belohnt - sondern eher noch bestraft werden, werden es irgendwann mal alle dieselben feuerwerke (ist schon fast so bei manchen "wettbewerben"). wäre gut wenn die jury in hannover hier mal darüber nachdenkt wenn hannover schon der bedeutendste wettbewerb sein soll.

    @wettbewerbsregeln:
    ich finde auch dass wettbewerbsregeln unbedingt beachtet werden sollten (wenn blitzknallbomben verboten sind und das da offensichtlich drinnensteht - dann sind sie eben verboten. punkt) und nicht bei den einen tolleriert (weil halt "mexikanisches temperament" und den "kühlen schweden" aber nicht zugestanden) oder eben gleich weggelassen werden sollten.

    sonst gibt es nach diesen jury-entscheidungen eben oft diesen bitteren nachgeschmack und man kann sie irgendwie nicht ganz ernst nehmen
     
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  14. Danke Markus für folgenden Satz deines Beitrags !



     
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  15. Hallo allerseits,

    weil das Thema "Verbot von Blitzknallbomben" hier zum x-ten Mal angesprochen wird: Genauso verboten sind Heuler / Pfeiffeffekte (auch die werden in Herrenhausen zu den besonders lauten Effekten gezählt). Und die hat Pyrovision in ziemlich identischem Umfang verwendet wie Pirotecnia Reyes die Blitzknallbomben. Ich bin mir übrigens sicher, dass die Jury beides bei ihrer Bewertung berücksichtigt hat.

    Die Veranstalter unternehmen Einiges, um die Verwendung solcher Effekte zu verhindern. So reichen alle Teilnehmer ihre Cue-Liste Wochen vor der Veranstaltung zur Prüfung ein, das Thema wird beim Aufbau nochmal explizit angesprochen und die eingesetzten Effekte stichprobenartig durchgesehen. Oft gelingt es, noch die letzten "verbotenen" Effekte vor dem Feuerwerk zu eliminieren. Gleiches gilt für die Durchsetzung deutscher Sicherheitsregeln und -abstände. Hier gibt es mit fast allen Teilnehmern beim Aufbau Abstimmungsbedarf und häufig auch Unverständnis für die im Verhältnis zu internationalen Standards großen deutschen Sicherheitsabstände. Leider gibt es aber auch immer wieder Verständigungsschwierigkeiten - nicht jeder Spanier, Italiener, Mexikaner, Franzose, etc. spricht/liest hinreichend Englisch und oft ist auch das Verständnis bezüglich der Effekte ein ganz anderes. Und auf den Effekten selbst steht heute viel nur noch als Abkürzung, das haben wir wohl den gestiegenen Anforderungen an das "Kleingedruckte" auf jeder Bombe (Charge, Produktionsdatum, Hersteller, Importeur, Erlaubnis-Nummern in Spanien/Italien, etc. etc.) zu verdanken...

    Abgesehen davon sollte man m.E. nicht vergessen, dass es sich in Herrenhausen um einen INTERNATIONALEN Feuerwerkswettbewerb handelt. Ich persönlich freue mich wenn mich ein Teilnehmer mal eine etwas andere - seine - Feuerwerkskultur schnuppern lässt. Die unterscheidet sich natürlich manchmal von dem Pyromusical-Einerlei, das europäische Wettbewerber inzwischen häufig bieten. Und Pirotecnia Reyes hat uns aus meiner Sicht einen solchen - wenn auch kleinen - Einblick in die mexikanische Art der Feuerwerkerei gegeben. Ich freue mich schon darauf, wenn wir 2012 hier einen etwas tieferen Einblick bekommen. Ich kann nur empfehlen, sich die alten Bilder / Videos aus 2003 nochmal anzuschauen. Die Verwandlungs-Lichterbilder waren einfach faszinierend. Wenn ich lateinamerikanische Folklore-Musik höre, hört sich das für mich übrigens auch erstmal ungewohnt an, deshalb ist sie aber nicht per se schlechter als deutsche Volksmusik... ;)

    Viele Grüße,

    Feuer
     
  16. Nachtrag zum Thema Jury:

    Über die Zusammensetzung einer Jury für die Beurteilung eines Feuerwerks kann man trefflich streiten.

    Eine Meinung ist, dass renommierte Pyrotechniker die Feuerwerke bewerten sollten.
    PRO: Dann geht es bei der Bewertung um Innovation, Effekte, Synchronität, neue Ideen. Das Feuerwerk wird rein fachlich bewertet.
    CONTRA: Die Feuerwerke werden für's Publikum gemacht, nicht für die Pyrotechniker. Geht es bei der Bewertung der Pyrotechniker dann um die Emotionen und die Publikumswirksamkeit des Feuerwerks? Ich als Pyrotechniker habe nach X großen Feuerwerken nur noch sehr selten Gänsehaut und Ohhhh-Momente bei einem Feuerwerk. Auch nicht bei einem sehr guten. Und so mancher Pyrotechniker, der in der Jury sitzt wird in dieser relativ kleinen, weltweit vernetzten Branche den einen oder anderen Teilnehmer, den er da bewerten soll, kennen, befreundet sein oder sogar in geschäftlicher Beziehung mit ihm stehen. Wo bleibt da die Neutralität?

    Eine andere Meinung ist, dass Publikum solle allein die Feuerwerke bewerten.
    PRO: Das Publikum ist der zahlende Kunde, für das Publikum ist das Feuerwerk gemacht. Es wird bei der Bewertung überwiegend um Emotion gehen.
    CONTRA: Das Publikum verwechselt häufig Masse mit Klasse. Das Publikum kann Wettbewerbsbeiträge, die Wochen bis Monate auseinander liegen, nicht gut vergleichen. Das Publikum kann Regelverstöße nicht ahnden, vermutlich sind sie ihm sogar egal. Die Zusammensetzung der "Jury" ändert sich ständig und ist dann auch stark wetterabhängig. Das letzte Feuerwerk ist dann häufig der Gewinner, weil der Eindruck am frischesten und am positivsten ist.

    Einige internationale Wettbewerbe umgehen das o.g. Problem, indem sie eine Fachjury haben, die den Hauptpokal vergibt und eine Publikumsjury oder ein Public Voting, nach dem der Publikumspreis vergeben wird.

    Ich finde, dass die Zusammensetzung der Jury in Hannover ein Kompromiss aus beidem ist. Die Jury besteht aus 11 Mitgliedern, von denen 5 aus der Pyrotechnik kommen (2 x Ausbildungseinrichtung, 1 x BAM, 1 x Feuerwerk-Forum ;), 1 x renommierter Pyrotechniker) und der Rest aus Hannover und Umgebung (Presse, Tourismus, Stadt).
    Die Jury bewertet nach einen Bewertungsschema, das Kreativität und Innovation ebenso berücksichtigt wie Effekte, Synchronität, Fehlerfreiheit und Regelkonformität. Am Ende werden die Punkte, die jedes Mitglied vergeben hat, zusammengezählt. Das Ergebnis kennt also auch die Jury erst, wenn es dann als Zahl auf dem Papier steht. Insofern kann man m.E. das Ergebnis als objektiv bezeichnen.

    Natürlich kann man über jedes Ergebnis diskutieren und nicht jeder (sowohl in der Jury als auch außerhalb) wird damit zufrieden sein. Geht mir auch häufig so. Nichtsdestotrotz ist das Ergebnis auf ordentlichem Wege entstanden und auch begründbar. Dass man das Ergebnis bei der Preisverleihung besser begründen sollte, ist ein Verbesserungsvorschlag, der bestimmt auf offene Ohren stoßen wird.

    Viele Grüße,

    Feuer
     
  17. Hannover

    Als Teilnehmer des heurigen Wettbewerbes möchte ich mich für die positiven Feedbacks und auch für die guten Anregungen betreffend Jury-Zusammensetzung recht herzlich bedanken.
    Feuer hat recht. Es ist in Wahrheit ziemlich schwierig, eine "gerechte" Jury zu bilden, da man bei der Organisation so einer Veranstaltung auch noch von einer Reihe anderer Faktoren
    abhängig ist wie z.B. VIPs (die man ev. politisch braucht, um so etwas überhaupt finanzieren und durchsetzen zu können), Medien, etc...

    Trotzdem recht gute Anregungen! Besonders die von tweety1977, auch die
    Risiko-Bereitschaft eines Teilnehmers einfliessen zu lassen und mehr Kreativität anstatt Perfektion zu bewerten finde ich sehr interessant!

    @Feuer:
    Betreffend unserer Heuler möchte ich noch anmerken, dass wir vor ihrer Verwendung uns rechtzeitig vor Ort von der Betreuer-Firma Rohr noch eine Bestätigung eingeholt haben,
    ob dies ein Regelverstoss wäre, was Herr Rohr klar mit "nein" beantwortet hat.
    Es wäre somit sehr schade, wenn diese Effekte trotzdem negativ in die Beurteilung eines Feuerwerks einfliessen würden.

    Wünsche weiterhin allseits Gut Schuss!

    Mit freundlichen Grüssen


    Christian Czech

    PS:
    Danke Christoph für Deine wie immer tollen Bilder unseres Feuerwerks!!
     
  18. #44 tweety1977, 27. September 2011
    Zuletzt bearbeitet: 27. September 2011
    leidige Themen

    Mein Gott ich kann es echt nicht mehr hören, Blitzknallbomben ja oder nein … jedes Jahr das gleiche Spielchen.

    Ich nehme nochmal Bezug auf meinen letzten Beitrag: Ob es verboten ist oder nicht muss im Regelwerk stehen … und dort sollte auch vermerkt sein, welche Konsequenzen drohen, sollten Blitzknallbomben, Heuler oder sonst was verwendet werden. Aber dieses Regelwerk liegt uns Feuerwerkinteressierten nun mal nicht vor.


    Also liebe Verantwortliche: Warum kann man es nicht einsehen? Natürlich kann ich mich auch irren, … das Internet ist groß … man findet nicht immer alles … wo ist es denn hinterlegt ? ???

    Und schon wären wir einen Schritt weiter, der Feuerwerkswettbewerb wäre eine Spur transparenter, zumindest was die Bewertung und Auslegung des Regelwerks angeht. Abschließend muss allerdings eines auch klar sein. Wenn es hierzu klare Regeln gibt, müssen diese auch eingehalten werden … und zwar für alle Teilnehmer mit denselben Konsequenzen! :blintzel:


    Ein weiteres leidiges Thema ist die Musik: sicher fragt man sich bei dem einen oder anderen Feuerwerk: „Mein Gott, wer hat die Musik ausgesucht?“ Für den „einfachen Zuschauer“ spielt die Musikauswahl eine entscheidende Rolle … aber man kann eben nicht immer den Geschmack von allen treffen!
    Für die Bewertung des Feuerwerks sollte dies allerdings keine Rolle spielen. Wenn ein Teilnehmer ein Stück aussucht (landestypisch oder was auch immer), welches kaum synchron zu befeuern ist, so ist das sein Problem. Man muss eben dann mit entsprechenden Abzügen rechnen.

    Dem hingegen muss man eben auch tolerieren, dass es Musikstücke gibt, welche einem persönlich überhaupt nicht gefallen, aber im Zusammensein mit dem entsprechenden Feuerwerk super passen. Ich habe vor Jahren mal ein Feuerwerk zu Ramstein gesehen. Hätte ich nie gedacht, aber das funktioniert. Also was soll diese Diskussion? ;)


    Ich freu mich schon auf das erste Musiksynchronfeuerwerk zu den Wildecker Herzbuben oder zu Klaus und Klaus (geetings @ Feuer) :rolleyes:
     
  19. Mich würde interessieren wo man die Fotos von Christoph (Stardust) sehen kann, denn in diesem Thread konnte ich keine entdecken und im Album bisher auch nicht.
     
  20. Also ich muss sagen, für mich ist Pyrotechnik und damit jedes Feuerwerk eine Form von Kunst. Und darüber hinaus sogar eine der wenigen Formen von Kunst, die mich wirklich anspricht bzw. "erreicht". Was soll denn Kunst machen? Technisch ausgefeilt "ausgeführt" sein oder Emotionen wecken? Für mich ganz klar das Zweite. Weshalb ich auch viel mehr Wert auf diesen Aspekt lege.

    Dies führt aber auch zu der Konsequenz, dass die Musikauswahl sehr wohl ein wichtiger Aspekt ist. Denn ein noch so tolles Feuerwerk, das zu "Das rote Pferd", "Cowboy und Indianer" oder irgendeinem Mittelaltergedudel geschossen wird, wird auch Emotionen und Gefühle bei mir auslösen, aber die gehen eher Richtung Wut oder Brechreiz, weshalb ich das Feuerwerk niemals super finden werde(n kann).

    Für mich muss ein Feuerwerk entweder positiv zum träumen anregen oder gute Laune verbreiten. Und das hat Mexiko mit seinem Auftritt geschafft. Denn ich bin eigentlich mit relativ schlechter Laune nach Hannover gefahren und mit nem breiten Grinsen habe ich die Herrenhäuser Gärten wieder verlassen. Da waren in der ersten Hälfte traumhafte Bilder wie das Bild mit den weißen Blinken über zwei Etagen, das war einfach magisch und das Goldbild, dass mit extremer Fächerung das komplette Sichtfeld eingenommen hat... ein Traum. Und im zweiten Teil war einfach gute Laune angesagt, es war laut, es war bunt... es war toll. Ich fand auch schon, dass da trotzdem auch eine gewisse Synchronität vorhanden war. So erinnere ich mich da im letzten Drittel an ein Lied, wo zwischendurch ein Blasinstrument (vlt. ne Trompete) mehrmals einen langezogenen Ton gemacht hat und synchron dazu kamen immer die Shells mit Silberwirbeln. Manchmal sind es eben auch sone kleinen Sachen, die mich schon sehr erfreuen. Auch die Ghostshells (die auf dem Video nicht ansatzweise so beeindruckend sind :( ) wurden super eingesetzt. Alles in allem hat mich Mexiko mit ihrer Show einfach mitgenommen. :joh: Und als ich mich umgeschaut habe, war ich scheinbar nicht der Einzige. Um mich herum haben die Leute getanzt und mitgesungen. Und ich denke, sowas muss auch mit in die Bewertung einfließen.

    Ich muss auch sagen, dass ich bei allen Feuerwerken in diesem Jahr vor Ort war und sie mir auch gerade noch mal ALLE komplett angeschaut habe. Mexiko als Sieger ist für mich weiter vollkommen in Ordnung. Meine Wertung wäre gewesen:

    1. Mexiko
    2. Frankreich
    3. Österreich
    4. Spanien
    5. Schweden

    Jetzt werde ich sicherlich gesteinigt, dass Österreich nur auf dem 3. Platz ist. Aber mir persönlich war das Feuerwerk zu schwermütig. In mir hat es eher negative Emotionen erzeugt und es war mir zu kalt und zu sehr in Richtung Drama bzw. Epic. Wobei eigentlich jedes Bild (bzw. Umsetzung zu den jeweiligen Musikstücken) wirklich toll war.
    Was mir allerdings auch sehr negativ aufgefallen ist, sind die steigenden Kronen. Da ist ja doch die ein oder andere ziemlich unkontrolliert durch die Gegend geflogen und ich meine auch zum Teil in die Zuschauermenge. Am Ausgang habe ich jedenfalls auch jemanden gesehen, der ne Krone in der Hand hatte und sich, wenn ich das richtig mitbekommen habe, beim Sicherheitspersonal beschweren wollte. Ich denke, dass viele aber auch Österreich vorne gesehen haben, weil auch schon ein Sympathiepluspunkt verteilt wurde, da es sich bei Herrn Czech eben auch um einen äußerst sympathischen Zeitgenossen handelt. Und somit Dinge wie mit den steigenden Kronen oder auch der Aufbaufehler etwas weniger stark in die Waagschale geworfen werden. :blintzel:

    Frankreich fand ich wirklich schön, leider ist es ja aufgrund der Witterungsbedingungen im Rauch untergegangen. Aber das Feuerwerk fand ich auch sehr stimmungsvoll und durch den starken Rauch kamen die Effekte zum Teil sogar recht mystisch. Nur muss ich hier sagen, dass eben auch ein solches Feuerwerk nicht bei diesen Witterungsbedingungen schießen kann. Denn dann ist ein solches Ergebnis (also, dass man vieles durch die starke Rauchentwicklung nicht sehen kann) vorprogrammiert. Vielleicht hätte man sich hier eine andere Choreo einfallen lassen sollen. Aber das was man gesehen hat... super. :)

    Spanien war auch gut und hat sogar eine der schönsten "Teilumsetzungen" für mich gehabt mit dem Teil zu Phantom der Oper... sehr, sehr geil! Aber insgesamt in Verhältnis zu den Anderen etwas zu wenig.

    Naja und Schweden war für mich eine einzige Enttäuschung. Klar, da haben technische Probleme ihr Übriges getan, aber ich glaube, dass selbst, wenn alles geklappt hätte, mir die Show nicht ansatzweise so gut wie 2010 gefallen hätte. :eek:

    Allgemein muss man schon sagen, dass die Feuerwerke in Hannover sehr aufwändig und schön sind, aber mit z.B. der Pyronale nicht mithalten können. Ich war dieses Jahr das erste Mal zur Pyronale und ich glaube, dass das was die Finnen da an den Berliner Himmel gezaubert haben, das schönste Feuerwerk war, was ich jemals gesehen habe. Um mal wieder auf das Thema Emotionen zurückzukommen. Das hat mich echt mitgerissen und ich habe da mit offenem Mund bzw. den Händen im Gesicht und aufgerissenen Augen gesessen. Weshalb ich es auch etwas schade fand, dass sie nicht gewonnen haben. Naja war etwas OT. :blintzel:

    Aber man darf eben auch keine Pyronale-Feuerwerke erwarten, wenn man nach Hannover fährt. Tut man dies, wird man ggf. enttäuscht. Tut man dies nicht, kann man absolut mitgerissen werden von einer tollen, aufwändigen Pyroshow. :)

    Lange Rede kurzer Sinn. So hat eben jeder seine eigenen Bewertungskriterien. So wie es mir nicht so wichtig ist, ob da irgendwelche Hebebühnen stehen oder sonst ein Tralala veranstaltet wird, sondern den emotionalen Part am stärksten gewichte, sehen das viele, viele, viele Leute eben anders und gewichten eher in Richtung "technischer Umsetzung".

    Beides hat irgendwo seine Berechtigung und hängt wohl auch von der Erwartungshaltung des Einzelnen ab.

    Ich freue mich jedenfalls schon sehr auf die Feuerwerke in den Herrenhäuser Gärten 2012. :)
     
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  21. Links

    Hallo Christian,
    vielen Dank für die netten Worte - schade, dass ihr in Hannover so großes Pech hattet.

    Hallo Malte,

    meine Fotos von Pyrovision sind sowohl im Album, als auch in den passenden Themen verlinkt.
    Durch den Trubel im Forum und Album nach dem Finale in Hannover sind die Fotos wohl scheinbar etwas untergegangen.

    Hier die Links:
    Pyrovision in Hannover
    (Pyrovision in Linz)

    In diesem Thema hier geht es aber um den Beitrag von Mexiko, daher alles weitere gerne unter den genannten Links.
    Gratulation auch an das Team um Manuel Reyes.

    In diesem Sinne,

    *Stardust*
     
    powerfluse gefällt das.
  22. Die Wettbewerbsregeln des Internationalen Feuerwerkswettbewerbs 2011, die jeder Teilnehmer bekommt und deren Lektüre und Anerkennung er durch Unterschrift bestätigt, sind hierzu aus meiner Sicht eindeutig:

    "Die folgenden Gegenstände dürfen nicht verwendet werden:

    • Sehr laute Effekte wie Blitzknallbomben, Blitzknallpatronen
    • Effekte in Bomben, Feuertöpfen oder Cakeboxen, die auf Blitzknallsätzen basieren
    • Kracherketten (Celebration crackers)
    • Heuler und Pfeifen
    • Batterien mit einem Kaliber größer 65 mm / 2.5''
    • Bomben mit einem Kaliber von mehr als 200 mm / 8''
    • Bomben mit einem Gewicht von mehr als 6 kg
    • Fallschirmbomben
    • Raketen..."
    Wie soll ein Einzelner, der nicht Mitglied der Jury des Feuerwerkswettbewerbs ist, Ausnahmen von den Regeln zulassen? Es kann sich also nur um eine Empfehlung oder persönliche Einschätzung handeln. Und die ist vielleicht nicht immer zu 100% treffsicher...

    Viele Grüße,

    Feuer


     
  23. Was für eine Diskussion über den Sieg von Mexico, das gab es selten das über eine Juryentscheidung so hartnäckig diskutiert wurde. Aber vielleicht stößt das mal zum Nachdenken darüber an was ein gutes Feuerwerk den eigentlich ausmacht.
    Leider hab ich in letzter Zeit den Eindruck insbesondere nach dem Schweden Feuerwerk das es bloß noch darauf ankommt wer mit welcher 50000€ Zündanlage wie viel Singelshots von wie vielen Positionen Taktgerecht abfeuert.
    Für mich hat Mexico zu Recht gewonnen weil es mich mitgerissen hat, man könnte auch sagen es hat mich auf eine Reise nach Lateinamerika mitgenommen und nicht nur mich sondern auch das Publikum. Es gab ja nicht nur zwischen Applaus das war ja schon Jubeln, und genau das muss ein Feuerwerk können.
    Das sollte ein Feuerwerk in erster Line auszeichnen, Gefühle zu wecken, Emotionen hervor zurufen und sein Publikum mitzureißen.
    Nehmen wir mal das Feuerwerk von den Spaniern. Die haben alles richtig gemacht, keine Fehler tolles Material, solide Show halt, aber mehr auch nicht. Da wollten wir doch eigentlich alle ein Spanisches Feuerwerk sehen so wie wir es aus Spanien kennen. Und keine eingedeutschte Show.
    Das ist doch gerade das tolle an so einem Internationalen Wettbewerb das man mal sieht wie in diesen und jenem Land ein Traditionelles Feuerwerk aussieht. Und genau das haben die Mexikaner gemacht. Wenn das dann noch fast Fehlerfrei geschieht ( ich hab bloß einen gesehen, der gravierend war, wer mehr gesehen hat kann sie gern benennen ) und wie ich meine sehr wohl Raumausfüllend ( wie man gerade an Hand der Fotos von Powerfluse sehr schön sehen kann) dann hat der Teilnehmer zu Recht gewonnen. In dem Fall Mexico.
    Ich freue mich für das Mexikanische Team, bedanke mich für die Feurige Show und bin schon gespannt auf 2012.

    LG Steffen
     
  24. Mexiko

    Ganz einfach warum Mexiko gewonnen hat, "Der einzige fehlerfreie Vortrag im Wettbewerb", Klarheit der Farben, Exaktheit der Effekte, Spannungsbogen der Inszenierung.
    Aussagen der Jury!
    Gerade die Musikwahl fand ich perfekt, erstens Heimatklänge aus Mexiko und zweitens, ein wenig Rockn Roll. Super passend!
    Warum immer Klassik und Filmmusik?
    Für meinen Geschmack war es ein zuviel an Höhenfeuerwerk und ein zuwenig an Kreativität am Boden,zugegeben.
    Emotionen hatte es meiner Meinung genügend, mit Hilfe der tollen Musik.
    Hab mir alle Videos angesehen, Mex. war meines erachtens perfekt.
    Übrigens DANKE für alle eingestellten tollen Videos dieses Wettbewerbes.

    Ich hätte natürlich lieber meine Landsleute als Sieger gesehen, aber leider zuviele Fehler.
    Mexiko war fehlerfrei, über Musikgeschmack kann man streiten, verdient gewonnen.
    Gratulation an Mex.
     
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