Termin | News Feuerwerk rettet Leben.

Mittlerweile sind die Gasgeneratoren in Airbags aus anderen Mischungen aufgebaut, da das verwendete Natriumazid nicht nur recht toxisch ist, sondern auch metallisches Natrium freigesetzt hat, welches zu (teilwiese schweren) Verätzungen im Gesicht führte.
Anstelle von Schwarzpulver besteht die Anzündmischung aus einer Borpulver/Nitrat-Mischung (tatsächlich teilweise Natriumnitrat, obwohl es hygroskopisch ist, wird dann wohl noch beschichtet und/oder verkapselt).

Die eigentliche Reaktionsmischung basiert meistens auf stickstoffreichen Verbindungen wie Tetrazolen, zusammen mit Oxidationsmitteln wie Ammoniumnitrat und dazu Nitroguanidin, welches auch aus Treibladungspulvern bekannt ist. Außerdem kommen Trägersubstanzen wie Kieselgel, einige Katalysatoren und Zusätze zur Kontrolle der Abbrandgeschwindigkeit dazu. Es gibt aber auch noch andere im Einsatz befindliche Mischungen, die mehr auf der pyrotechnischen Seite liegen und Perchlorate enthalten, meines Wissens aber nur im militärischen Bereich Anwendung finden.
So oder so aber eine interessante und komplexe Anwendung der Pyrotechnik im Alltag, zweifelsfrei.

 

Naja, wenn du das so siehst.... also, Airbag offen....schon einige Male (denke hundert langt da nimmer).

Dann hab ich da noch zweimal Schneidladungen bei technischer Rettung unter massiv schweren Situationen.....

Ach ja, und auch bisher zweimal der Einsatz einer SigPi und zweimal Rauchtöpfen.

Wobei ich das jetzt mal als wenig berichtenswert gegenüber der Gesellschaft erachte. Ein Airbag ist für die Gesellschaft normal. Der Rest....die Schneider bekommen die Leute auch net mit, weil solche Einsätze net im einzelnen breit getreten werden.

 

Vergessen darfst du in diesem Zusammenhang nicht Nitrolingual als schneller Helfer bei Herzproblemen.

 

Bomben aus dem 2.WK werden u.a. mit einem pyrotechnischen Satz entschärft. Am Zünder der Bombe werden 2 Ladungen in der entsprechenden Drehrichtung angebracht, welche diesen beim zünden so schnell herausdrehen, das es nicht zu einer Detonation kommt. Kaum zu glauben das es funktioniert, aber ich hab es mal in einer Doku gesehen.

 

Naja, wobei das ja net primär hergestellt wird um eine solche Reaktion hervorzurufen. Es wird in der Form primär als Medikament hergestellt. Und hat zum Glück langsam das Adalat bei uns verdrängt.

Net das jemand jetzt auf die Idee kommt, mir auf den RTW ne Gefahrgut-Tafel zu kleben

 

Mir würden da spontan auch noch die Leinenwurfraketen einfallen, die in der Seefahrt eingesetzt werden.
Oder pyrotechnische Sätze in speziellen Atemschutzgeräten, die beim "Warmlaufen" der Geräte den nötigen Sauerstoff produzieren. (Die Firma Auer hat da welche im Programm).
Es gibt für den Rettungsbereich auch spezielle pyrotechnische Mittel, um Stahl durchzubrennen.

Aber weil wir es von Airbags hatten - auf dem folgenden Foto sieht man die "Zündeinheit" eines Airbags, eingespannt in einen Schraubstock. Die silberne Kapsel ist ungefähr so groß wie ein halber Daumennagel und wahrscheinlich mit der schon angesprochenen Bor/Kaliumnitratmischung gefüllt. Beim Zünden dieses Elements tritt ein heftiger Knall auf (Foto stammt von einer Vorführung bei der BG Chemie).

 

Dann will ich mal den Weinberg zuerwähnen. Ohne VS wirds langweilig im Leben...

 

Bei Tauchgängen im Wasser habe ich schon im Fernsehen bengalisches Feuer gesehen,die für das überlebensnotwendige Licht gesorgt hat...
Gute Idee,den Spieß einfach mal umzudrehen und im positiven Sinne hier im Forum was zur unseren Leidenschaft zu schreiben!!!:thumbup:

 

Moin
ich habe das Thema mal verschoben. Sonst müssen wir jeden Beitrag einzeln freischalten.

Darude: Das ist übrigens der Grund, warum dein Beitrag erst nicht aufgetaucht ist.

Gruß,
Tobi

P.S: Bengalfackeln werden von der Polizei auch zum Absichern von Unfällen eingesetzt

 

Falls jemand das genauer interessiert, der Fachbegriff für diese Art der Zünderentfernung ist "Raketenklemme". Diese Methode ist bei einigen Zündern notwendig aufgrund von Sicherungsmechanismen, andererseits hat es auch den Vorteil, dass man einen großen Sicherheitsabstand hat. Es muss aber nicht immer funktionieren, manchmal findet man auch die abgerissene Raketenklemme und der Zünder ist noch drin (oder noch ungünstiger)...

Und zu dem "Blitzkanonenschlag" um den Boden aufzulockern, dazu kann man genausogut kommerzielle Sprengstoffe als Lockerungssprengung in einem Raster von Bohrlöchern verwenden. Ich sehe da keine Notwendigkeit, dies mit pyrotechnischen Mitteln zu realisieren (lasse mich aber auch gern eines besseren belehren).

Gruß,
Fietje

 

Ach jau, und ausserdem noch bei Kampfjets die "Flairs" die den Piloten das Leben retten bei gegnerischem Beschuss

 

Wie siehts aus mit Lawinenabschussraketen ?
In der Schweiz kommt so etwas manchmal zum Einsatz.
Weiss alllerdings nicht ob es sich dabei um eine Signalrakete mit pyrotechnischen Satz (in Holland gerne mal Lawinepijil genannt) handelt oder um härtere Geschütze.

 

Kommt immer auf das gebiet drauf an. In Österreich gibt es sogar gebiete, die mit Geschützen beschossen werden um Lawienen zu "killen". Dazu gab es mal ne nette Reportage.

Es gibt auch extra "Schallkörper" für so Sachen. Sehen aus wie Seenotraketen, gehen aber gut rauf und detonieren mit nem richtig derben Knall. Konnte ich mal wärend ner Ausbildung bei der Bergwacht erleben wie die des machen. Wennst dann so ein Schneebrett abgehen siehst, da werden aber richtig derb andere Kräfte losgelassen.....

 

Ich denke, man sollte am Anfang dieser "Kette" beginnen.

Nicht zu vergessen die tausenden Kinder die in...WAS WEIS ICH WO ....Feuerwerkskörper herstellen und wenn sie diese Arbeit nicht hätten wären sie auch schon verhungert !!

Ist jetzt sarkastisch , aber durchaus ernst gemeint -wie immer wenn WAS von mir kommt !!

Mal abgesehen von diesem meinem grauslichen Einwand, gibt es eine Statistik, wie viele Menschenleben durch oben aufgezähltes" Feuerwerk" verlängert wurden, (Menschenleben gerettet hat noch Niemand , gestorben sind noch Alle - irgendwann) bzw. wie viele Menschen durch Feuerwerksunfälle gestorben sind??

 

Für diese Lawinenauslösesysteme gibt es verschiedene Systeme. Allen gemeinsam ist, das sie eine Ladung brisanten Sprengstoff an die Lawine transportieren und zünden.

Um die Ladung dahinzubringen, gibt es Systeme die die entsprechenden Patronen mit pyrotechnischem Treibsatz oder auch richtigen Treibladungsmitteln verschießen. Daneben wurde in Österreich mal ein System getestet, das eine Rakete mit komprimiertem Stickstoff aus einem Rohr getrieben wird.

Eine 100%ige Lösung ist für diese Systeme allerdings noch nicht gefunden. So kam es vor einem oder zwei Jahren in Österreich zu einem schweren Unfall, als ein Hubschrauber eines der Systeme nachladen wollte welches die Ladungen verschießt. Beim Aufsetzen kam ein Windstoß, die fertige Kartusche schlug an den Ständer und einer der Verzögerungszünder löste unbemerkt aus. Der Pilot entschied sich, wegen der Windböen das Nachladen abzubrechen aber beim Heimflug detonierten unter ihm die metallummantelten Ladungen.
Wie durch ein Wunder konnte der Pilot unverletzt den völlig zerschossenen Hubschrauber Notlanden :shocked:

 

Hallo,
hier mal ein kurzes Video:blintzel:

http://www.chilloutzone.net/video/lawinen-sprengung.html

Viele Grüße
Paul 68

 

Ein schönes Thema, das die Gedanken und Erinnerungen mal in eine andere Richtung lenkt, danke dafür.

@MM oder andere: sind in diesen Fackeln besondere Sätze enthalten, die unter Wasser reagieren, oder langen da die Standart-T-Varianten, sofern diese heiß genug sind? Letztere lassen sich ja nicht im Wasser entzünden...

 

Es gibt auch Zündsätze, die sich noch unter Wasser entzünden lassen
Die Seenotfacklen oder vergleichbare Gegenstände brennen auf jeden Fall unter Wasser weiter, ob sie dort auch zündbar sind ist meiner Meinung nach durch die bauart bedingt. Ich würde jetzt mal ein vorsichtiges "ja" vermuten. Wer mag's ausprobieren?

 

Hm... mit einer Ladung einer mittleren Handgranate eine ausreichend starke Druckwelle zu erzeugen, die sich auf eine (normalerweise sehr große) Gewitter-/Hagelzelle auswirkt, halte ich für kaum möglich, ich lasse mich da aber natürlich gerne eines Besseren belehren, von Hagelbekämpfung habe ich offengestanden keine Ahnung.

 

Meine Großmutter mütterlicherseits zündete bei Unwettern immer eine schwarze geweihte Gewitterkerze mit der Madonna von Altötting drauf an, von diesen Kerzen habe ich sogar noch welche hier. Ob's geholfen hat, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen, aber ich fand den Brauch als Kind immer ganz nett.

In Wikipedia habe ich übrigens einen Eintrag zum Thema Hagelflieger gefunden, in dem erwähnt wird, daß diese Flieger ein Silberjodid-Aceton-Gemisch versprühen und die Hagelraketen nach dem selben Schema funktionieren. So ganz abwegig ist die Silberjodid-Sache also wohl nicht.