Sicherheit Hobby-Pyro-Unfall in Neubiberg/München

Dieses Thema im Forum "Effekte, Feuerwerkskörper, Technik, Hilfsmittel" wurde erstellt von CannonCracker, 20. Nov. 2012.

  1. Im Prinzip die gleiche Antwort wie immer: traurig für den Menschen; selbst schuld.
     
  2. Bin ich deiner Meinung. Es dürfen nicht umsonst nur Pyrotechniker und diese dann auch nur unter strengen sicherheitsbestimmungen, Schutzkleidung etc.....

    Mir tuen die Angehörigen leid.
     
  3. Mir tut der Junge auch leid. Die Strafe ist halt etwas sehr drastisch. Aber von solchen Geschichten lassen sich manche nicht beeindrucken und machen gerade weiter. Nach dem Motto: Mir passiert so etwas doch nicht.
     
  4. Leider wird eben den Interessierten durch solche Verbote jegliche Information oder Zugang zu elementaren Sicherheitsregeln und reinen Chemikalien verwehrt. Wenn man mit kleinen Mengen und ohne Verunreinigungen arbeiten kann sind solche Unfaelle zumindestens seltener und gehen glimpflicher aus. Aber lieber in der deutschen Manier draufhauen und behaupten "das passiert so, also wirds verboten".

    Wie gesagt, schade zu hoeren das sich wieder jemand verletzt hat, der Unfall waere wahrscheinlich vermeidbar gewesen.



    There are old pyros and bold pyros but rarely do you see one that is both.
     
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  5. Nein, LEID tut er mir dann, wenn ihm das Gleiche bei sachgemäßer Verwendung eines zugelassenen Feuerwerkskörpers passiert. So aber ist er selbst verantwortlich dafür und hat grob fahrlässig gehandelt, bzw er war schlicht dumm. Es hätte noch viel mehr passieren können, zB Angehörige verletzt werden. Klar, es traurig, tragisch usw, dass ihm das jetzt passiert ist. Er ist jetzt sein Leben lang gestraft, aber wie gesagt: selbst schuld.
     
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  6. Silvester-zeit ab getrennte Glieder Zeit, auch wenn sich das makaber anhört. Manche haben Jahre lang Glück und irgendwann rumst es. Diese Self Made Böller sind der Wahnsinn dann sollen sich die Leute lieber Böller aus Pl/CZ kaufen. Das knallt auch aber das wahr bestimmt einer wo es immer grössere und lauter haben wollte.Somit hat er sich sein ganzes leben verbaut das ist Strafe genug.
     
  7. Ja, in dem der Kerl die Pfoten davon gelassen hätte, es gibt nicht umsonst Menschen die für sowas viel lernen, Ausbildung machen etc.

    Und ganz ehrlich wer nicht selbst drauf kommt, weil angeblich ihm wege versperrt waren um zu erfahren dass das was er tut sau gefährlich ist.... na dann willkommen bei Familien im Brennpunkt, Verdachtsfälle etc.;).
     
  8. Ja und warum hat der Junge das gebastelt ?
    Dem waren bestimmt die zugelassenen Deutschen Böller zu leise.
    Das kommt davon wenn man gute zugelassene Quallität abschafft, da fangen die Leute selbst an verbotenes zu basteln. :dontthinkso:
    Sonst wäre das vielleicht nicht passiert ?!?!?
     
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  9. Das Schoene ist doch gerade das Du nicht viel lernen musst oder eine Ausbildung machen musst um das zu beherrschen - ein paar elementare Grundkenntnisse und Sicherheitsvorschriften reichen fuer den Anfang.
     
  10. :shocked: ...na zumindest das Wort "beherrschen" ist da nicht wirklich angebracht.
    Also ich habe in den letzten 12 Monaten in der deutschen Pyrotechnischen Industrie 3 Tote gezählt. Alles in Betrieben mit jahrzehntelanger Erfahrung. Daß man da so ganz ohne Ausbildung, mit ein paar "elementaren Grundkenntnissen" irgend etwas beherrschen kann..... :dontthinkso:

    Daß die Skylighter Rezepturen bei genauer Einhaltung der Gebrauchsanweisung im Labormaßstab (meistens ohne Unfälle) "nachgekocht" werden - ja, mag sein. Aber es sind mindestens ebensoviele Rezepturen im Internet unterwegs, da graust es alten Feuerwerkern.
    Ich selbst habe mal bei einem Lehrgang bei der BAM in so einem Internet-Satz immerhin 11 Death-Mixes in diesem einen einzigen Satz ausgemacht. Dabei hatte ich noch 3 weitere tödliche Mischungen übersehen, da mußte mich erst der Dozent drauf stoßen. Promovierte Chemiker im selben Lehrgang hatten übrigens noch mehr "Jokes" als ich übersehen. Und um seinen Doktor in Chemie zu bauen sind durchaus etwas tiefere Grundkenntnisse vorteilhaft.

    In einem einzigen Satz waren 14 mögliche Ursachen(!) z.B. die Hände zu verlieren - da die Spreu vom Weizen zu trennen..... ist zumindest sehr schwierig und geht keinesfalls mit ein paar Stunden Internetrecherche.
    meint Raini

    Trotzdem: Gute Besserung dem Betroffenen! Auch wenn ich den Jüngling nicht loben kann.....
     
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  11. Das Wort "Satz" ist gleich zu setzen mit "Mischung", wem es beim Lesen erst einmal verwirrt.
    Bei Internet-Satz dachte ich nicht gleich an einen Pyrotechnischen Satz. ;)
     
  12. 'tschuldigung, wenn ich Fachchinesisch schwätz....

    Skylighter ist ein amerikanischer Chemikalienhändler, der seine Ware bewirbt indem er Rezepturen ins Internet stellt und die passenden Chemikalien und Werkzeuge sozusagen als Chemiebaukasten für's aufgeweckte Kind anbietet. Boule bezieht sich hier vermutlich auf solche Angebote
    Ich habe absichtlich keinen Link zu ihm gelegt. Seine Sätze sind mit seinen Chemikalien erprobt und relativ sicher. Ob sie auch mit in Europa erhältlichen Chemikalien immer sicher sind und funktionieren - genau dazu gehört oft mehr als ein paar Grundkenntnisse.
    Einfaches Beispiel: Ein Wasserfallsatz besteht im Wesentlichen aus Bariumnitrat, Aluminium und eventuell etwas Schwefel. In der richtigen Körnung der Chemikalien rieselt ein wunderschöner silberner Vorhang. Stimmt die Körnung nicht hat man eventuell einen reib- und schlagempfindlichen Blitzsatz der einem schon beim mischen ins Gesicht springt....
    meint Raini
     
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  13. Bin ehrlich gesagt froh das ich nur die Weihnachts-Schichten habe! Lieber Schlägerreien unterm Weihnachtsbaum als Böller in den Augen....

    Es is einfach schad was da passiert ist....
     
  14. Ich habe im Prinzip nichts dagegen, wenn sich jemand zu Hause kleine Sätze mischt. Wenn es dann knallt, gibt es versenkte Haare und Brandblasen. Da haben wir selbst noch in der Schule Experimente gemacht. Entsprechende Fähigkeiten und Sicherheitsmaßnahmen kann sich durchaus auch ein Hobby-Pyro aneignen und anwenden. Wie Raini schon schrieb, sind auch Profis nicht geschützt. Daher würde ich nicht pauschal alle "Bastler" zu schnell verurteilen.

    Aber wie dieser Fall schön zeigt, war davon insgesamt keine Spur erkennbar. Schon alleine, dass der Heizungsraum verwendet wurde .... ähm ja :shocked:

    Man kann nur appellieren, wenn man entsprechende Sätze zusammen laboriert es wenigstens auf ungefährliche Mengen zu beschränken ... aus Vernunft und nicht weil es verboten ist.
     
  15. Raini, ja, auf solche Angebote wie die von Harry hab ich mich bezogen. Er ist zwar ein sehr geschaeftstuechtiger Mensch aber testet seine Saetze auch immer noch selbst bzw. durch zuverlaessige Leute so das man eine gewisse Sicherheit hat.
    Der Trick beim Herstellen von Pyrotechnik ist aber, das man eben genaus so arbeitet, als ob man jedesmal einen Unfall haben koennte und sich entsprechend vorbereitet. Das bedeutet in Kuerze, das eben alle Vorsichtsmassnahmen getroffen werden und man nicht mal so ein paar kg Satz anmischt weil man sie irgendwann braucht.
    Was ich ganz genau meine ist, das man mit solchen Angeboten und Instruktionen eben auch als Anfaenger relativ sicher umgehen kann und sich den Rest selbst langsam beibringt. Es wird ja keiner ein Sternekoch ohne vorher in der Kueche gestanden zu haben und genauso wird auch niemand PGI grand master ohne nicht kein angefangen zu haben und wenn man sich an die geprueften und relativ harmlosen Saetze haelt, dann haelt man das Unfallrisiko klein. Wer natuerlich meint mit ungeprueften Chemikalien whistle, strobe oder flash herzustellen ist wirklich ein Vollidiot und muss den Verwandten dann den Krater erklaeren.

    Als Beispiel: Ich kann jemandem in 1-2 Tagen beibringen, wie man SP herstellt, einen Raketentreiber baut und darauf ein paar Holzkohlesterne setzt. Das Risiko dabei ist gering und selbst wenn beim Haemmern des Treibers das Pulver zuendet hat man dank Handschuhen, Schutzbrille und dem nicht ueber dem Satz befindlichen Oberkoerper eben nur einen grossen Schreck. Steht aber unachtsamerweise der offene 5kg Eimer mit Sternen daneben, darf man einiges an Haut und Haaren nachwachsen lassen.
     
  16. Ich glaube "Boule" ist hier der einzigste der mit der richtigen Sichtweise rangeht. Wenn jemand für eine Sache interesse hat, diese dann richtig erlernt, verringert man das Risiko von Unfällen. Gerade bei Pyrotechnik ist das natürlich sehr wichtig keine Fehler zu machen. Die größte Risikogruppe scheinen da auch Teenager zu sein. Wenn man für Pyrotechnik z.B. AG´s oder Workshops an Schulen den Interressierten anbieten würde, hätten wir viel seltener solche Meldungen in den Medien. Verbote aller Art sind immer eher Kontraproduktiv.
     
  17. Echt schlimm aber ich sag dazu nur : selbst schuld. Ist sehr traurig für die angehörigen. Ich meine das ist es nicht wert beide hände zu verlieren da soll er halt mit denn normalen böllern knallen aber nein es muss ja lauter als alle anderen sein :/
     
  18. Da muss ich mich jetzt als Lehrer mal zu Wort melden. Hätte ein Lehrer eine Pyrotechnik AG an der Schule angeboten und der Junge hätte daran teilgenommen und anschließend sich verletzt, hätte der Lehrer ein richtiges Problem. Egal ob er immer betont hätte, dass man es daheim nicht nachmachen soll.
    Deshalb biete ich eine solche AG, obwohl ich PCB (Chemie, Biologie und Physik) unterrichte, nicht an. Man weckt ein Interesse und wird für Folgen haftbar gemacht.
    Zudem denke ich, dass mit einem solchen Angebot dem Missbrauch Tür und Tor geöffnet wird. Ich glaube da würden wir das viel häufiger lesen.


    Grüße
    Sebi1980
     
    Kwunderbar gefällt das.
  19. Warum wuerde man durch Information dem Missbrauch denn Vorschub leisten? Hat man durch den Aufklaerungsunterricht denn die Zahl der Vergewaltigungen erhoeht? Oder etwa der Teenager-Schwangerschaften?
    War die Prohibition in den USA erfolgreich?

    Also wirklich. Es geht doch nicht darum den Schuelern ein paar kg KNO3 oder KP mit nach Hause zu geben sondern Interessierte sollen in einem rechtlich sicheren Rahmen unter Aufsicht und Anleitung ein paar harmlose Saetze ausprobieren. Das ist wesentlich sicherer als ungepruefte Rezepte aus dem Internet zu ziehen und mit fragwuerdigen Chemikalien ein deathmix herzustellen.
    Momentan ist, wie Du schon richtig erkannt hast, der rechtliche Rahmen eher nicht gegeben, man kann aber daran arbeiten, dies zu aendern - genauso wie den Rest der staatlichen Gaengelung.
     
    mondfeuer gefällt das.
  20. Das “gelernte“ will dann natürlich auch genutzt werden. Und wie steht man denn da .mit einem Video von ein paar Gramm, da muss schon ein Kilo her und ein Baum gesprengt werden. So läuft das doch.
    Boules Grundgedanke mag ok sein aber man sieht doch was los ist
     
    Sile gefällt das.
  21. Mann, beide Hände verloren... das ist sehr, sehr hart. "Gute Besserung" zu wünschen ist da wohl nicht angebracht.

    Ich beschäftige mich seit meiner Kindheit mit (Pyro)chemie und habe auch schon diverse Erfahrungen machen müssen, die meine Vorsicht stark erhöht haben. Allerdings habe ich immer gewußt (anfangs unbewußt, später bewußt), wann Schluß ist.

    Ich halte es für falsch, daß die Pyrochemie verhuscht und vertuscht wird, das Weghalten interessierter Menschen von vernünftigen, fundierten Informationen und dem Zugang zu den benötigten Chemikalien und Materialien guter Qualität im Labormaßstab führt oft zu gefährlicher Bastelei. Man könnte nun einwenden, daß der Junge ja nur die Gesetze beachten und die Sache seinlassen hätte können, um einen Unfall zu vermeiden, aber das kann nur jemand ohne Herz sagen... Wißbegier ist stärker als abstrakte Gesetzestexte. Statt diese Leute mit ihrer Neigung alleinzulassen und aus der Sache ein zweifelhaftes Versicherungs-/Zuständigkeiten-/Schuldfrage-Problem zu machen (siehe sebi1980s Beitrag - bitte nicht persönlich nehmen), wäre es besser, die Dunkelzonen zu beleuchten und dem tatsächlich interessiertem Teil der "Bastler" (im Gegensatz zu Bombenlegern mit Zerstörungszwang, die gibts ja leider auch) auf die Sprünge zu helfen, und das nicht nur mit Material, sondern Erfahrung, vor allem bezüglich Stoffunverträglichkeiten und gewissen Grundprinzipien.

    Die Sache nach staubigem Gesetzeswort zu betrachten, heißt, lieber Unfälle in Kauf zu nehmen, als die Paragraphen an der Realität zu messen. Das fängt schon in kleinen Begebenheiten an - wenn ich an Silvester Kinder rumzündeln sehe, gehe ich nicht etwa hin und predige das SprengG herunter, sondern zeige ihnen gegebenenfalls, wie man sicher und korrekt rumzündelt, so daß die Sache ein schöner Spaß bleibt und nicht zu Ärger oder gar Verletzungen führt. Das halte ich für pragmatischer und letztendlich fruchtbarer, als mit Dogmen daherzukommen.
     
    since89 und Eistee gefällt das.
  22. Oh, da hat sich mal wieder selbst was erledigt!
    Wenn ich so etwas lese könnt ich Kotzen!
    Die jenigen die keine Erlaubnis haben, auch keinerlei Ahnung davon, solln ihre Finger weglassen von Chemikalien oder sie verlieren!
    Weider so, wieder einer weniger.
    All denen die sagen sie beschäftigen sich mit der sache sollte man einen Besuch abstatten.
     
  23. Da hast du vom Prinzip her recht. Ich meinte nur, dass du mit Einführungskursen erst ein tieferes Interesse weckst und dann bei vielen das Experimentieren mit (für Schüler nunmal interessanteren) brisanteren Sätzen darauf folgt. Das dann aber im privaten, da es zu gefährlich für einen Kurs wäre.

    Bei den meisten Bastlern steht (nach meiner Meinung) doch nicht das Interesse an der Chemie im Mittelpunkt, sondern die Wirkung gewisser Mischungen. Um viele Pyrotechnische Sätze zu verstehen muss man schon etwas mehr von Chemie verstehen und nur so lässt sich auch das Risiko abschätzen. Dieses Interesse, unterestelle ich jetzt mal, haben die meist jungen Bastler eher nicht.
    Beziehe mich da auf meine Erfahrungen als Lehrer in verschiedenen bayrischen Hauptschulen.
     
  24. Hey, wenn alle so dächten wie du und auch früher schon so gedacht hätten, hat so mancher heutige Pyrotechniker, Hersteller oder Firmeninhaber mit Schein und Gottes Segen schlichtweg Glück gehabt, daß er seine bereits im zarten Kindesalter begonnene Leidenschaft ohne Besuch durchs Auge des Gesetzes bis in die Legalität per Erlaubnisschein retten konnte!

    Nicht auszudenken, wenn sie damals dem ollen Fritze Feistel oder den Nicolaus-Brüdern die Bude hopsgenommen hätten...! :D
     
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