Pyrotechniker Inaktivität bei Pyrotechniker

Dieses Thema im Forum "Beruf Pyrotechniker" wurde erstellt von pingufreak83, 25. Juni 2013.

  1. Hi zusammen,

    ich habe einige Fragen bezüglich dem Beruf des Pyrotechnikers. Angenommen man würde alle 26 Bescheinigungen besitzen, an der Prüfung teilnehmen und den Großfeuerwerker-Schein erhalten. Ist der Schein dann für unbestimmte Zeit gültig, oder muss dieser nach einer bestimmten Zeit "rezertifiziert" werden?

    Wie verhält es sich, wenn man in dem Beruf eine Pause von 5 oder mehr Jahren einlegt oder aus gesundheitlichen Gründen einlegen muss? Kann der Schein dadurch ungültig werden? Bzw. ist er auf bestimmte Zeit befristet?

    Ich würde gerne den Beruf Pyrotechniker als Hobby betreiben und gelegentlich bei Großfeuerwerken mithelfen. Mein Hauptberuf ist und bleibt sehr wahrscheinlich aber Informatiker.

    Ich bin mir nicht sicher, ob mich der Beruf auch noch in 30 Jahren ausüben möchte. Es könnte ja sein, dass ich mich dann "kurzfristig" für einen anderen Bereich interessiere. Sollte mein Interesse dann irgendwann wieder auf die Pyrotechnik fallen, wäre es sehr schade, nochmal 26 Bescheinigungen zu erarbeiten.

    Sollte der Schein unbefristet sein, werde ich das auf jeden Fall machen so lange es mir Spaß macht :). Momentan ist der Spaßfaktor riesig groß und ein guter Ausgleich zu einem Bürojob mit wenig Bewegung.

    Danke!

    Lg

    Martin
     
  2. Nach Erteilung des Befähigungsscheins nach §20 muss die Tätigkeit innerhalb eines Jahres ausgeübt werden, sonst erlischt der Schein.

    Alle 5 Jahre muss ein Wiederholungslehrgang absolviert werden.

    Wenn die Befähigung einmal anerkannt wurde, werden nicht nochmals 26 Helferscheine verlangt.

    Ich würde an deiner Stelle als Helfer tätig bleiben. Auch da kann man, wenn der Chef ein netter ist, mal ein Feuerwerk selbst auf die Beine stellen. Die Verantwortung liegt dann bei ihm.
     
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  3. Du musst immer alle paar Jahre am Wiederholungslehrgängen teilnehmen und im Jahr auch Feuerwerke schießen sonst ist der Schein wieder weg ;)
    Eins vorweg , leben können nur von der Pyrotechnik die wenigsten!


    MfG
     
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  4. Zusammenfassung:

    Innerhalb eines Jahres nach der Erteilung der Befähigung/Erlaubnis muss die Tätigkeit aufgenommen werden.
    Heißt, du musst als verantwortlicher Pyro auf der Anzeige stehen.

    Alle 2 Jahre muss mind. 1 Feuerwerk als verantwortlicher Pyro ausgeführt werden

    Alle 5 Jahre ist ein Wiederholungslehrgang fällig. Hierzu wird erneut die Unbedenklichkeit benötigt.
    (Achtung vor Ablauf der 5 Jahre)
     
    Pyro und pingufreak83 gefällt das.
  5. Hi nochmal,

    vielen Dank für die Informationen. Ich werde dann versuchen, nebenberuflich Pyrotechniker zu werden :).

    Die Regelungen sind nachvollziehbar und in Ordnung. Insofern ich nicht nochmal die 26 Helferscheine machen muss, passt alles.

    Viele Grüße,

    Martin
     
  6. Hi Martin,
    wenn ich das richtig verstanden habe, mit dem "nebenberuflichen Pyrotechniker" meinst du damit den nebenberuflich selbstständigen Pyrotechniker (7er) und nicht den angestellten nebenberuflichen (20er) Pyrotechniker ?
    Natürlich betrifft die Freiheit der Berufswahl jeden :joh:
    Ich hab' den Eindruck, es geht Dir zunächst primär darum, nichts zu verlieren und eine Option offenzuhalten.
    Als 7er "Nebenerwerbspyro", ohne den Drang was richtiges daraus zu machen und deutlich zum Lebensunterhalt beizutragen, sehe ich aber einen Konflikt zu jenen, die das schon machen:
    Die Unkosten für ein eigenes Unternehmen sind schon beachtlich - und werden dann über Feuerwerke wieder reingeholt. Da man in dieser Konstellation nicht drauf angeweisen ist, auch wirklich (lebensunterhaltsnahe) Gewinne zu erwirtschaften, nimmt man leicht den Weg des geringsten Widerstandes: Preise runter, um Probleme und Nerven mit dem Heranschaffen von Aufträgen loszuwerden.
    Die Folge ist eine Anpassung des Preisniveaus nach unten: Als Nebenerwerb ohne Notwendigkeit davon Leben zu müssen, gesponsort vom Hauptberuf - hat man unendlich Kondition Duststrecken durchzuhalten - ganz im Gegenteil zu jemandem, der es Ernst meint ...
    Das wird schnell (und nicht ganz zu unrecht) als unlauterer Wettbewerb aufgefaßt und - da es an der Existenz anderer gräbt - auch entsprechend hmmm motiviert angegangen.
    Eine Alternative könnte das darstellen, was einige vorleben:
    Als fachkundiger 20er, als Angestellter eines vollerwerbs Pyros die Praxis warmhalten und ein paar € verdienen, damit der Wiederholungslehrgang nicht so ein Loch in die Hobbykasse reißt.
    Möchtest Du nebenbei zusätzlich noch etwas für Dich selbst abbrennen (und es geht nicht über Deinen/Deine Nebenerwerbsarbeitgeber), kann man das über den 27er realisieren. Die Kosten sind spürbar geringer und hast alle Deine Optionen ebenfalls gesichert.
    Und das alles, ohne Deine eigenen zukünftigem Marktpreise in den Keller zu katapultieren ;)

    LG
    Thomas
     
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  7. So sehr ich Dich sonst schätze, Deine Ausführungen über "unlauteren Wettbewerb" sind Quatsch.

    Niemand kann mich oder Dich zwingen bestimmte Mindestpreise abzugeben. Punkt.
    Wenn ich - nebenher als 7er - agieren würde kann ich ein Feuerwerk abbrennen was - nach meinem Business-Plan - einen bestimmten Preis (unter Berücksichtigung aller mir entstehenden Kosten pro Jahr (Fix) und pro Feuerwerk (variabel)) entspricht.
    Wenn ich damit - weil ich kein Auto bezahlen muss, kein Sprit, keine Angestellten (da Freundin oder Frau als Helfer wirkt, usw.) habe, deutlich unter dem "Vollerwerbswettbewerb" bin ist das NICHT unlauterer Wettbewerb.

    Deine Formulierung deutet aber eindeutig darauf hin dass ein Nebenerwerbs-7er dies so tut.
    Und dies ist schlicht falsch.

    Nicht jeder hat den gleichen Start. Einer ist Sohn/Tochter wohlhabender Eltern, kriegt ein Firmengelände samt Bunker geschenkt, ein anderer muss sich alles mühselig zusammensparen.

    Wenn nun beide (fiktiv) je 20 Feuerwerke je potentielles Auftragsvolumen a 5000 Euro netto haben, ist derjenige, der neben seinem Lebensunterhalt auch noch Schulden für das Firmengelände und den Bunker berappen muss schlicht im extremen Nachteil gegenüber dem anderen, dem 200 Euro Rohgewinn je Feuerwerk (nach Abzug der Fixkosten) reicht.
    Das ist auch kein unlauterer Wettbewerb, sondern (für den "armen Schlucker") schlicht Pech.

    Die Preise kann man übrigens auch kaum damit kaputtmachen, da die Leute die heiraten zwar regional die "gleichen" sein könnten (d.h. aus der gleichen Hochzeitsgesellschaft), aber jedes Feuerwerk ist anders und an anderer Stelle. Auch ändern sich die Beschaffungspreise für Material teilweise erheblich. Damit sind Feuerwerk nur sehr schwer vergleichbar.
     
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  8. Sie deutet nur :blintzel:
    Alles und jeden Einzelfall beschreibend und ausführlich mit aufzunehmen - geht ja nicht.
    Ich wollte nur darauf hinweisen, dass Wettbewerb nicht gleich Wettberwerb ist und daß das auch ganz unterschiedlichen Sichtweisen unterliegt.
    Unabhängig davon eröffnet der Begriff ist "Nebenerwerbspyro" weitere Interpretationen - mit möglichen /zu erwartenden Folgen.
    Welche Entscheidung Martin letztlich trifft, ist nicht an mir - nur einige (für mich scheinbar wichtige) Aspekte sind bei mir "aufgepoppt" beim Lesen des Begriffs "nebenberuflich" (mit der Vermutung in Verbindung auf den 7er) ... so wie bei Adnan beim Begriff "unlauter Wettbewerb".
    In diesen rechtlich existierenden Begriff mag ich jetzt (und beim Tippen vorhin) gar nicht reingehen. Ich formuliere um:
    Manche existierenden (Voll-)Erwerbsprofis argumentieren, empfinden und handeln möglicherweise entsprechend, als ob es so wäre. Dem kann man aus dem Weg gehen, indem man alternative Möglichkeiten in Betracht zieht, wie mit dem angestellten 20 und (/oder) dem freien 27.
    Nicht aus Feigheit und nicht um der Provokation willen, sondern nur ob der Erweiterung der Handlungsmöglichkeiten :)

    LG
    Thomas
     
    Adnan Meschuggi gefällt das.
  9. Hi

    hätte ich bei Dir auch nicht erwartet.

    Das Thema hatten wir aber schon mehrfach und recht hitzig. Tut mir leid sollte es "raunzig" rüber gekommen sein.

    Grundsätzlich bleibt die Kernthese von (vielen) Pyrotechnikern, dass man hautpberuflich nicht reich werden kann. Jeder der diesen Beruf ergreifen möchte muss dies wissen.

    Wer schnell viel Geld verdient kann (!) sich dem Verdacht aussetzen, dass da was krumm läuft.

    Eine solide Berufsausbildung und ein "normaler" Vollzeitberuf ist finanziell sicher "besser" und sicherer. Es kann ja passieren (je nach politischer Ausrichtung) dass irgendwann Pyros auch nur noch zum 90. Geburtstag und als Ausnahme ein Feuerwerk abbrennen dürfen. Gesetze können sich ändern :shocked:

    trotzdem wünsche ich dem Foristen alles Gute und Viel erfolg

    Und Dir natürlich auch :)
     
  10. Hi,

    ich kann die angesprochene Problematik nachvollziehen. Mein Anliegen ist eher als Helfer zu arbeiten und keine eigene Firma zu gründen. Für eine eigene Firma hätte ich überhaupt keine Zeit, da ich zu sehr in meinem Hauptberuf eingespannt bin. Nebentätigkeit als Angestellter könnte ich mir hingegen, auch bei geringer Bezahlung, vorstellen. Da es mir einfach Spaß macht, mich mit Pyrotechnik zu beschäftigen.

    Trotzdem glaube ich nicht so ganz, dass es die Leute, die es ernst meinen, ohne Hilfsmittel eine Firma gründen können und davon leben können. Am Anfang ist es sicher sehr schwer, wenn nicht sogar unmöglich, in diesem Bereich etwas auf die Beine zu stellen. Und ich wette, dass sehr viele Pyrotechniker ihre Sicherheiten aus dem eigentlichen Hauptberuf nehmen, um etwas aufzubauen. Unlauterer Wettbewerb ist das nicht, insofern die Preise noch realistisch bleiben. Wenn diese Person dann ehrenamtlich agiert, die Materialien abgedeckt sind etc., stellt das kein Problem dar. Aber ich gebe dir Recht, dass genau solche Vorgehensweisen die Preise anderer drücken können. Aber leider ist das in jeder Branche der Fall, nicht nur bei der Pyrotechnik. Dann gilt es wohl eher, mehrere Geschäftsbereiche zu führen, damit die Preise gehalten werden können. (Kombination: Pyrotechnik, Bühnenpyrotechnik, Beschallung, Lichteffekte, Partyservice, professioneller Internetauftritt, Pyro-Workshops etc.). Denn es gibt Wenige, die zu Beginn einer Gründung alles bieten können. Und wenn, dann wird das sicherlich nicht nebenberuflich gemacht :). Also schließt das Eine schon das Andere aus. Schwierig wird es nur dann, wenn sich eine Firma nur auf Pyrotechnik fixiert. Wenn in diesem Fall die "Masse" fehlt, kann das u.U. sehr problematisch werden.

    Viele Grüße,

    Martin
     
  11. #11 Höllen Knall, 26. Juni 2013
    Zuletzt bearbeitet: 27. Juni 2013
    Wenn man denkt was man alles brauch um konkurrenzfähig zu sein ist es unmöglich eine Firma aufzubauen. Es fängt an mit :

    -einer guten Zündanlage Explo / Galaxy und co.
    -Bunker
    -ADR- Fahrzeuge
    -Versicherungen
    - Mörser
    - evtl. Flammen
    -Kleinzeugs wie Stative, eine Musikanlage und und und.......
    - gute Beziehungen zu Firmen denn nur wer gut und günstig einkauft kann mit den Preisen mithalten.
    -dazu kommt das man mit den Sachen auch dem entsprechend umgehen kann( Programmieren etc)
    -und Wartungs-/Reperaturkosten
    -Kundenkreis/ Aufträge


    Wenn ich bei der Liste ein Strich drunter machen kommt bei mir nur raus.......ich bleib bei meinem Job und bin auf der sicheren Seite.
     
    pingufreak83 gefällt das.
  12. Hab da mal eine Frage dazu wie ist das bei dem 27 nicht gewerblich muss ich da auch alle 2 jahre ein feuerwerk machen?
     
  13. Naja das ist ja nun mal bei fast jeder Selbstständigkeit so, dass man natürlich erstmal sich etwas investierten muss. Wenn man ein vernünftigen Businessplan vorlegt bekommt man auch sehr günstige Kredite und Förderungen. Ich vermute jetzt einfach mal das man als Pyrorette da allerdings schlechte Karten hat, zumal der Markt an Profizündler schlicht weg gesättigt ist.
     
    pingufreak83 gefällt das.
  14. Soweit ich weiß ja !

    MfG
     
    Wagner gefällt das.
  15. Nach Rücksprache mit meiner zuständigen Behörde wurde mir versichert dass Eintragungen im 27er hinten bei den Lieferbescheinigungen reichen um zu sehen dass man aktiv war...
    Ob das allerdings die normal Handhabung ist weiß ich nicht...
     
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  16. Nur nochmal zur Klarstellung des von mir verwendeten Begriffs "unlauterer Wettbewerb" (nachdem in einigen Folgebeiträgen so kritsch Bezug genommen wurde.) Bitte betrachtet den Satz nochmal genau :joh:
    Zur Frage:
    Jap. Es wurde ja schon ergebnisorientiert zusammengefaßt. Die Quelle ergibt sich direkt aus dem 11er SprengG
    Erlaubnis = nach 7 oder 27.
    Die Befähigung nach 20 wird miterfasst, da §20 Abs.4 definiert:
    LG
    Thomas
     
    Wagner gefällt das.
  17. Ist ein Pyrotechniker eigentlich als freier Beruf eingestuft, wenn man das als Gewerbe anmeldet? Wer kennt sich da aus?
     
  18. Wenn du das Finanzamt überzeugen kannst, dass du ein Pyro-Choreograf brst... Evtl ja
     
  19. Für die freien Berufe gibt es Listen (Kataloge), dort taucht der fachkundige Pyrotechniker nicht explizit auf und wird meist als eine ganz normale gewerbliche (Handwerks)tätigkeit eingeordnet. Ausnahmen sind z.B. Künstler verschiedener Art, welche bereits freiberuflich eingestuft agieren, eine “pyrotechnische“ Qualifikation später hinzufügen und diese zusätzlich oder implementiert anbieten. Immer unter dem Vorbehalt, dass die zuständigen Behörden es anders sehen. ;)

    Gruß,
    Alex
     
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