Handhabung & Technik Fotografieren: Spiegelvorauslösung sinnvoll?

Dieses Thema im Forum "Effekte, Feuerwerkskörper, Technik, Hilfsmittel" wurde erstellt von Rocket Man, 25. Aug. 2013.

Schlagworte:
  1. Hallo Foto-Fachleute und Fotografier-Praktiker,

    kann mir jemand aufgrund eigener Erfahrung oder theoretischer Erkenntnisse sagen, ob es wirklich sinnvoll ist, beim Feuerwerk-Fotografieren (mit Spiegelreflex, aktuell Canon EOS 550, auf Stativ, mit Kabelauslöser, Belichtungszeiten ca. 2 bis 10 Sekunden) die sogenannte "Spiegelvorauslösung" (manchmal auch "Spiegelblockierung" genannt) zu aktivieren, um eine maximale Bildschärfe zu erreichen?

    Oder ist das bei solchen Belichtungszeiten relativ sinnlos, weil ja der Spiegel - ohne Vorauslösung - nur ganz zu Anfang "nachschwingt" und daher den größten Teil der Belichtung ohnehin nicht mehr beeinflusst?

    Welche Argumente pro und contra Spiegelvorauslösung fallen Euch sonst noch so ein?

    Vielleicht möchten auch ein paar der engagierten Forums-Fotografen einfach mal kurz posten, ob sie mit oder ohne Spiegelvorauslösung arbeiten? Würde mich wirklich interessieren!

    Danke und Gruß -
    Euer Rocket Man
     
  2. Ich würde die Spiegelvorauslösung eigentlich nur verwenden wenn ich merke, dass meine Aufnahmen wirklich unscharf werden und ich sonst keine Erklärung dafür habe.

    Ich mache gerne Makroaufnahmen mit Stativ und Kabelauslöser, auch mal mit etwas längeren Verschlusszeiten, aber bis jetzt war es dabei noch nicht nötig die Vorauslösung zu aktivieren.

    Bei meiner Kamera, der EOS 600D, ist es auch ziemlich umständlich diese zu aktivieren, weil ich dafür in die Custom-Einstellungen muss. Finde ich ein wenig schlecht gelöst.

    Wie gesagt, wenns unscharf wird kann man es damit versuchen, in der Praxis finde ich, dass jede Erschütterung des Bodens mehr Verwacklungen produziert als das Schwingen des Spiegels.
     
  3. Nahmd!

    Jeder Wackler ist ein Wackler zu viel. Und da man mit Feuerwerk kein statisches Objekt fotografiert, sondern ein sehr agiles, können Teile des Effektes unscharf sein, wenn es wackelt. Beispiel: Du fotografierst mit 2 Sekunden Belichtungszeit eine Mauer. Und 1/10 dieser Zeit wackelt die Kamera. Dann hast du 9/10 der Belichtungszeit ein scharfes Bild, womit die leichte Unschärfe zu Beginn der Belichtung kaum auffällt. Bei einem Feuerwerk bewegt sich der Effekt u.U. über die ganzen 10/10. Womit die Leuchtspur des Effektes aus dem ersten Zehntel dann eventuell unscharf ist.
    Du verstehst, was ich meine?
    :D

    Hinzu kommt in der Regel eine recht große Distanz zum Objekt, sodass jedes leichte Nachschwingen der Kamera mehr Einfluss auf die Schärfe hat, als bei einem Objekt ganz dicht vor der Linse. Wenn also nichts einer Spiegelvorauslösung im Wege steht, dann würde ich sie aktivieren.

    Langzeitbelichtungen mit Stativ mache ich grundsätzlich mit Spiegelvorauslösung. Wobei es sich mit zunehmender Belichtungszeit wieder egalisiert - solange sich das Objekt nicht bewegt. Wenn man aber die (Leucht-)Spur eines Objektes aufnimmt, wird die Spur zum Zeitpunkt des Kamerawackelns unscharf sein.

    Jruß!
    trebis.
     
  4. SVA habe ich noch nie benutzt, egal bei was. Wichtiger ist ein stabiles Stativ das nicht mitschwingt. Falls was mitschwingen sollte wird es bei Feuerwerk nicht unscharf, sondern es entstehen "Schlangenlinien". Eine aktivierte SVA beeinträchtigt außerdem die Auslösegeschwindigkeit, stelle ich mir jedefalls so vor, habe sie ja nie benutzt. Um das nächste Bild zu machen dürfte einiges an Zeit vergehen, genug Zeit um den ein oder anderen Effekt zu verpassen.
     
  5. Hier....

    ....ein Kumpel hat das mal experimentell erfasst. Ist schon etwas älter, aber man sieht deutlich den Effekt der Spiegelvorauslösung. Hier etwas runter rollen.
    :joh:
     
  6. Es ist ja kein langsames Schwingen, sondern ein sehr schnelles, abebbendes Vibrieren, sodass eher Unschärfe produziert wird und weniger Schlangenlinien. Wenn man die Spiegelvorauslösung aktiviert hat, muss man für ein Foto zweimal auslösen. Beim ersten Mal klappt man den Spiegel weg, mit dem zweiten Mal macht man das Bild. Geht aber fix. Einfach nach jedem Bild sofort wieder auslösen. Dann ist die Kamera bereit. Ob man aber letztlich einen so deutlichen Unterschied sieht... ??? Doch will man das Optimum an Qualität rausholen - warum auch nicht? - sollte man die Vorauslösung nutzen.
     
  7. Bei 300mm so wie in dem Beispiel ist es sinnvoll, bei Weitwinkel eher unnötig. Ich glaube nicht das man irgend einen Unterschied sieht, jedenfalls nicht bei normaler Betrachtung und Anwendung. Wäre es so, hätte ich schon längst mit SVA fotografiert.
     
  8. Fotografier beim nächsten Mal doch testweise mit SVA, vielleicht bist du ja überrascht...? Wenn du es noch nie ausprobiert hast... ?
    :D
     
  9. @ all:

    Schon mal danke für die Antworten!

    Ich habe selber auch noch nicht mit SVA fotografiert, denn richtig ist, dass man 2x drücken muss: 1x Spiegel hoch, 1x Auslösen. Und ich könnte mir schon vorstellen, dass man das eine oder andere FW-Bild gerade dadurch nicht im optimalen Moment erwischt.

    Ansonsten wird richtig sein, dass die SVA bei langen Brennweiten (wie im gezeigten Beispiel von Bilsom: 300mm) wichtiger ist als beim Weitwinkel in der typischen FW-Fotografie. Weil eine Kamera-/Objektivauslenkung durch Zittern etc. sich im Telebereich nun mal stärker auswirkt.

    Und richtig ist bestimmt auch, dass bei einer Langzeitbelichtung - von sagen wir mal 6 Sekunden - bestimmt "höchstens" die erste Sek. vom Spiegelzittern betroffen wäre (weil er sich danach ja beruhigt). Also müsste ohne SVA theoretisch das FW-Bukett "innen" unscharf sein (1. Sekunde), und weiter außen scharf (Sekunde 2 bis 6). Das ist aber ein Effekt, den ich an meinen Fotos eigentlich nicht erkennen kann.

    Insofern stelle ich mal die Theorie auf, das die SVA bei der FW-Fotografiererei praktisch nichts (oder fast nichts) zur Optimierung / Schärfe beitragen wird.

    Also kann man sie wohl weglassen.

    Hat jemand definitiv andere Erfahrungen und verteidigt den Standpunkt "Auf jeden Fall mit SVA!"? :)

    Euer
    Rocket Man
     
  10. Wie wäre denn ein Direktvergleich bei einem der nächsten Vorschießen? Wenn sich zwei Leute mit der gleichen Kamera mit Spiegelvorauslösung finden würden könnte man das doch unter gleichen Testvariablen herausfinden. :) Quasi zweimal zeitgleich direkt nebeneinander mit den gleichen Einstellungen auslösen und die Fotos am Rechner vergleichen.

    Das könnte man ja auch mit unterschiedlichen Kameras und Camcordern machen. Nebeneinander stellen, gleiche Einstellungen und dann los. :cool:
     
  11. Hallo miteinander,

    ich fotografiere auch zu 99% ohne Spiegelvorauslösung und habe keine Probleme mit etwaigen Schwingungen vom Spiegelschlag.

    Ausnahmen sind lediglich Aufnahmen mit Teleobjektiven.
    Bei den üblichen Brennweiten bei Feuerwerk (vielleicht 14 - 24mm bei Vollformat) konnte ich nie etwas negatives feststellen.

    Viel gefährlicher ist es während des Feuerwerks die Blende zu verstellen. (Was unbedingt notwendig ist.)
    Wer hier nicht vorsichtig genug ist, der bekommt schnell Schwingungen in Kamera & Stativ.

    Ein wichtiger Punkt ist auch, dass man an Feuerwerksfotograf eher "off beat" auslöst.
    Man belichtet schon bevor sich die Bombe geöffnet hat und so können sich etwaige Schwingungen vom Spiegel noch abbauen bevor es hell am Himmel wird.

    Ansonsten sehe ich es wie Airbomb - ein stabiles Stativ ist Pflicht.


    Neben der normalen Spiegelvorauslösung gibt es bei aktuellen DSLRs auch den Liveview-Modus.
    Hier ist der Spiegel eh schon hochgeklappt und der Sensor liegt frei.
    Ich habe hier nur das Gefühl einen minimalen Auslöseverzögerung - kann aber auch täuschen.


    In diesem Sinne,
    *Stardust*
     
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