Deutschland [Bericht] Kirschblütenfeuerk Hamburg 2014

Dieses Thema im Forum "Feuerwerke, Events" wurde erstellt von Pyronymus, 24. Mai 2014.

  1. Jedes Jahr seit 1968 spendiert die Japanische Gemeinde unserer Stadt ein Feuerwerk, passend zu den japanischen Kirschbäumen, die rund um die Alster stehen. Ebenfalls ein Geschenk der Gemeinde. Und die Kulisse kann man sich wohl schöner kaum ausmalen: mitten auf der Außenalster, ein lauer, fast windstiller, stimmungsvoller Abend, nach einem trüben, regnerischen Schmuddelwettertag. Perfekt. Am Ufer sind die dumpfen Schläge einer Taiko Trommel zu hören. Auf dem Wasser treiben Boote in allen Größen und Ausführungen. Alsterdampfer haben sich vor Land gelegt. Alles wartet gespannt. Die einzigen Boote, die unruhig über die Alster kreuzen, sind die fünf blinkenden Boote der Wasserschutzpolizei. Hier muss was Großes geplant sein. Aber wo sind die Schuten mit dem Feuerwerk? Plötzlich ein Knall. Leuchtkugeln steigen in den Himmel. Offenbar hat jemand von der anderen Uferseite ein Römisches Licht mitgebracht. Dann verstummen auch die letzen Schläge der Taiko. Die Menge am Ufer wird ganz leise. Die Spannung steigt. Es kann losgehen. Plötzlich schneidet ein erster Abschussknall durch die Stille. Eine rote Peonie mit weißem Pistill öffnet am Himmel. Weitere folgen. Dann Pause. Nichts passiert. Plötzlich eine Batterie. Dann noch eine Batterie. Und noch eine. Und noch eine. Drei kleine Goldweiden. Es folgen wieder Batterien. Jetzt ein paar Wasserbatterien, die wirklich was hermachen. Dumpfe, große Explosionen auf der Wasseroberfläche. Nicht schlecht! Dann wieder normale Batterien. Hatten wir die nicht schon? Sind wir hier auf einem Vorschießen? Pyroforum in Hamburg? Hab ich was verpasst? Dann folgen einige Bomben: Grün, rot, blau, sind das Herzen oder Fallussymbole? Schwer zu sagen. Aber die Kleinen sind ja wohl schon im Bett. Dann Gesichter. Lachen die, oder eher nicht? Ich vermute: letzteres. Dann mal eine schöne Bombe, eine Qualle, von Bothmer vermutlich. Japanfeeling keimt auf. Qualität eben. Doch nach drei Sekunden sind auch diese Sterne wieder erloschen. Dann wieder Batterien. Batterien. Jemand hinter mir sagt: "ganz schön klein". Dann wirklich schöne, goldene Römische Lichter, zwei Dreierfächer. Aber wieso fehlt da plötzlich jeweils die Mitte? Irgendwann gibt es ein paar Horsetails. Schön, aber für die Alster sind zwei vielleicht etwas knapp bemessen - bei dem kleinen Kaliber. Dann folgen irgendwann ungefähr drei Bomben, die nicht öffnen. Seltsam. Ein neuer Effekt vielleicht? Wow! Plötzlich explodiert etwas grün direkt über der Wasseroberfläche. Sieht ungewollt aus. Noch einmal. Hoffentlich war da kein Kanu in der Nähe. Irgendwann gab es sogar so etwas wie ein Bild, mit ewig fallenden Kronen und grünen Falling Leaves. Schön! Dann folgen wieder verschiedene Batterien. Die hatten wir jetzt aber wirklich schon! Ich verstehe: wir spielen hier Cake Memory! Fächerbatterien fächern chaotisch ineinander. Dann folgen recht unrunde Kugelbomben. Gibt es so etwas überhaupt in Japan, frage ich mich? Dann Crossettes. Müssen anscheinend auch weg. Als nächstes: Bomben mit abbiegenden, roten Kometen. Schön! Danke! Auch die Menge reagiert mal. So und dann Gold, Gold, Gold, ein paar Salutes und fertig ist der Lack. Verhaltenes Klatschen. Das wars jetzt noch nicht oder? Oder doch? Nee, kann nicht sein. Mal abwarten. Ich warte nicht ab. Sondern gehe. Und komme auch nicht wieder. Vor zwei Jahren habe ich auf der Alster zuletzt ein phänomenales Kirschblütenfeuerwerk gesehen. Mit hochwertigen Bomben und einer wahnsinnigen Choreografie. Dort baute sich förmlich ein riesiger Kirschbaum auf. Das heute hat mich dagegen frustriert. Der ganze Aufwand für sowas? Der fehlt mir der Anspruch. Da hätte mir das Römische Licht von privat am Anfang gereicht. Japan und Hanabi konnte ich hier beim besten Willen nicht erkennen. Schade. Vielleicht muss ich doch mal nach Düsseldorf. Die Kirschblüte ist in Japan ein wichtiges Symbol. Sie steht für Schönheit, Aufbruch oder auch Vergänglichkeit. Wenn ich in der heutigen Darbietung etwas davon wiederfinden konnte, dann letztes: die Vergänglichkeit einer alten Kunst. Gute Nacht.
     
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  2. Und das Resüme daraus?

    Das FWK zum Japantag in D Dorf ist doch gut und schön (auch wenn einge hier dies nicht so sehen)

    Für dich natürlich schade aber leider erlebt man soetwas ja immer öfter.
     
  3. Über ein ordentliches Hanami (also die Kirschblütenschau) würde ich mich auch mal freuen. In Düsseldorf blüten die Kirschen vor etwa einem Monat und dort wurde in diesem Jahr das erste Hanami veranstaltet. Es war sehr klein, hatte trotzdem noch einen netten Charme. So wurde nämlich kein Massentourismus abgefertigt, wie es mittlerweile beim Japantag der Fall ist (jede Menge Merchandising-Stände und kaum traditionelle Infos – wobei natürlich Kimonos und Ikebana auch nicht fehlten). Stattdessen gab es kostenlosen Sake für alle Gäste und ein wenig Musik ;)

    Es ist schade, wenn eine beliebte Veranstaltung aus irgendwelchen (vielleicht sogar guten) Gründen schlecht wird. Die Enttäuschung über die unerfüllten Erwartungen kann ich mir gut vorstellen.
    Auf jeden Fall bin ich gespannt, wie sich das Hanami in Düsseldorf entwickeln wird. Vielleicht wird es bald der Geheimtipp für Japaninteressierte und bekommt auch ein kleines eigenes (hoffentlich qualitativ hochwertiges) Feuerwerk :) Wenn es soweit kommt, werde ich mit Freuden die Infos kundtun.
     
    Blitzcracker gefällt das.
  4. Hallo Pyronymus,
    muss leider auch sagen, dass das Feuerwerk schon etwas enttäuscht hat.
    Einige schöne Bomben waren dabei. Allerdings hast du schon recht was die ganzen Batterien angeht.
     
  5. Da spricht der Kenner....

    Moin,

    Zur allgemeinen Info.
    Das Feuerwerk ist ein Musikfeuerwerk. Es wird nur die Dachterrasse des Ruder Club allemania beschallt für den Japanischen Verein und seine Ehrengäste.
    Der Auftraggeber war völlig aus dem Häuschen nach dem Feuerwerk und auch die Gäste waren mehr als begeistert.....
    Darum auch die Anzahl an Cakes da wir Feuerwerkskenner ja alle wissen(nicht wahr Pyronymus) passen Cakes Hervorragend in ein Musikfeuerwerk.

    Ach und Nein es waren keine Bomben von Bothmer dabei wie der Spezialist vermutet hatte.

    Wir freuen uns aufs nächste Jahr

    Sonniges Wochenende

    Matzos
     
  6. Na ja , dann war das Teil halt von PyroProdukt .....:)
     
  7. Hallo Matzos,

    schön, dass sich anscheinend jemand vom Team hier meldet. Das Argument macht einiges klar. Ist aber auch recht dünn.
    Hier steht halb Hamburg an der Außenalster. Es werden flächendeckend Poster aufgehängt und
    mit öffentlichen Geldern ein großes Polizeiaufgebot rund um und auf der Alster finanziert. Bis auf
    die paar Leute auf eurer Dachterrasse hört leider keiner die Musik. Damit fehlt der Schlüssel. Stattdessen muss man sich
    über weite Strecken bezuglos und auf der Alster Miniatur-artig wirkende Battieren ansehen. Und dass Cakes für
    Musikfeuerwerke erst Wahl sind...? Ich würde sagen, dass die z.B. in Hannover eher die Ausnahme sind. Leute, ich finde ihr
    habt den maximalen Großteil eurer Zuschauer aus den Augen verloren. Sorry, ich bleibe dabei. Es soll ja nur ein
    Denkanstoss sein. Feedback, von einem Nichtgeldgeber, sondern ganz normalen, in Hamburg zugegebenermaßen
    verwöhnten Feuerwerksfan. 2012 ist es euch jedenfalls unglaublich gut gelungen. Weiter so ;)
     
  8. ....

    Ich könnte jetzt meine Meinung über Deinen letzten Beitrag äußern....
    mach ich aber nicht
    weil...
    1. es ist Deine persönliche Meinung
    2. ach ichhabre wirklich keine Lust mich aufzuregen....

    Cakes sind in Hannover die Ausnahme....muss nur schmunzeln....




    Matzos
     
  9. Das Feuerwerk war mittelprächtig

    Der Threadstarter hat vollkommen Recht mit seiner Kritik. Für mich, der nur 400 m von der Alster entfernt wohnt, hat es sich schon gelohnt, aber ein Spektakel, wie noch 2012, war es bei weitem nicht! Das Alstervergnügenabschlussfeuerwerk ist da ein ganz anderes Kaliber...
    Das Finale war schön, aber kam viel zu ad hoc und war vorbei, als man es gerade realisierte. Am Ende dachte man, lieber 7 oder 8 Minuten kürzer, dafür weniger langatmige Aussetzer... Ja, ich weiß, ein Hanabi wird laaaangsam geschossen, aber dann sollte die Qualität der Effekte auch selbstredend sein. Wahrscheinlich lag es am Budget und den Vorgaben...
     
    phr34k86 gefällt das.
  10. Ich muss zugeben mir hat es die letzten Jahre gelangt nach nem stressigen Arbeitstag einfach mal das Feuererk zu genießen und abzuschalten.Jedoch kann ich dem ebenfalls zustimmen,daß das Feuerwerk ziemlich dünn war.Wäre schön,wenn es die nächsten Jahre etwas kräftiger ausfallen würde.Mir ist das Feuerwerk im Spätsommer 2006 der Chinesen im Kopf hängen geblieben.Das war definitiv ein sehr sehr krasses und großes Feuerwerk.Diese Größenordnung noch einmal an der Außenalster erleben zu können das wäre schön.
    Grüße!
     
  11.  
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