Kunst Musiksynchrones Feuerwerk - optisch synchron oder "klanglich"?

Dieses Thema im Forum "Künstlerische Aspekte" wurde erstellt von Little Drummerboy, 21. Juni 2018.

?

Was findest du bei einem musiksynchronen Feuerwerk wichtiger?

  1. Ein synchrones Knallgeräusch

    5 Stimme(n)
    9,3%
  2. Der synchrone Ausstoß der Effekte

    49 Stimme(n)
    90,7%
  1. Hallo liebe Community,

    seit einiger Zeit treibt mich die Frage um, was eine gute Musiksynchronität beim Feuerwerk ausmacht.?

    Zum einen können die Effekte optisch synchron abgestimmt werden. Das lässt sich ja relativ einfach über die Zündzeitpunkte machen. Das Problem ist aber, dass der Knall bei größeren Abständen nicht synchron beim Zuhöhrer ankommt, weil die Boxen meist Publikumsnah aufgebaut werden.
    Daher könnte man für jede Position die Laufwege für den Schall errechnen und diese als Verzögerung einbeziehen. Sprich eine Bombe würde sich zu früh öffnen, dafür käme der Kanll im Takt.


    Deshalb dachte ich mache ich eine Umfrage, um mal zu schauen, ob es da eindeutige Präferenzen gibt. Wäre also schön, wenn ihr fleißig abstimmt =).

    Vielen Dank!
     
    sureshot gefällt das.
  2. Licht ist schneller als Schall, wie jeder weiß. Und gerade bei Großfeuerwerken, bei denen die Zuschauer nicht nur weit, sondern meistens wegen oft großer Zuschauerareale verschieden weit weg sind, dürfte das ziemlich schwer sein, jedem davon perfekt auf den Schall abgestimmten Feuerwerksgenuss zu bieten.

    Außerdem gibt es doch immer wieder Toleranzen bei den pyrotechnischen Gegenständen.

    Deshalb würde ich es eher auf den Ausstoß ausrichten, denn den sieht praktisch jeder zeitgleich.
     
    Chemiculus und Claudio gefällt das.
  3. Ich frage mich da sowieso, wofür das gut sein soll? Ein Feuerwerk mit Musik soll ein "Gesamtkunstwerk" sein, das Auge und Ohr gleichermaßen anspricht,eigentlich "beschäftigt", es soll je nach Anlass eine Stimmung hervorrufen, die eben mit Musik und Feuereffketen die Zuschauer in Bann halten soll. Eine Millisekunden genaue Abfolge ist für den Zuschauer nach kurzer Zeit eher anstrengend als unterhaltsam. Diese Art Feuerwerk zu zünden entspring doch nur Gehirnen, die zwar von Zündtechnik manches verstehen mögen, sich mit noch und noch genaueren Zündungen gegenseitig Konkurrenz machen wollen,aber den ursprünglichen Unterhaltungswert eines gut choreographierten Feuerwerkes nie und nimmer entsprechen. In so eine alte Kunst wie Feuerwerk, so moderne Technik hineinbringen zu wollen, kann zu keinem befriedigenden Ergebnis führen.
    Und nur damit jetzt Niemand glaubt....ich bin u.A. gelernter Vermittlungs.-und Nachrichtentechniker und kenne mich auch in der Elektronik aus. Nur halt in meinen Feuewrwerke hat diese Art Technik Grenzen.
     
    informiert, Minos, widofnir und 8 anderen gefällt das.
  4. "Schall-Synchron" ?? warum.. ? macht doch gar keinen Sinn!
    Ich schliesse mich dem Beitrag von @anton an!
     
    razi45 gefällt das.
  5. Hmm, da muss ich Dir widersprechen, das Problem ist, dass ne Menge Pyrotechniker es Musikfeuerwerk nennen weil sie an zwei drei stellen passend zünden, dass ist natürlich Blödsinn und ich sage es immer wieder, wenn das ganze Feuerwerk nicht auf die Musik ausgerichtet ist, dann ist es eher störend, weil die Optik nicht zur Akustik passt und das mag das Gehirn nicht.

    Aber wenn man es drauf hat ist das schon eine Bereicherung wie z.B. hier:


    https://www.youtube.com/watch?v=PPgbnLYtQZc


    zugegeben das fällt eher unter Bühne und beim Großfeuerwerk ist das noch was schwieriger aber wenn es wirklich musiksynchron ist, dann ist es eine Bereicherung der alten Kunst. Das ist aber nicht einfach und man muss es beherrschen.

    Und dann ist der Unterhaltungswert auch deutlich höher als ohne Musik. Aber eben nur dann, sonst muss ich Dir recht geben und sagen ... lasst das Schnulz Lied bei dem 1000 EUR Hochzeitsfeuerwerk lieber weg.

    Carsten
     
    green-white Pyro und Mathau gefällt das.
  6. Ein anständig choreographiertes Musikfeuerwerk lässt sich eigentlich nur mit F4 umsetzen , weswegen meine weitere Ausführung sich nur auf F4 beziehen.

    Ich persönlich finde dass die Effekte auf die Musik abgestimmt sein müssen. Die Kunst besteht meine Meinung noch darin, die einzelnen Passagen des Liedes mit den richtigen PTG/Effekten zu visualisieren. Sprich ein wohl durchdachter Einstieg, ruhige Effekte während dem Text, was fetziges für den Refrain, Übergang zum Finale und dann das eigentliche Finale. Soviel zu der Auswahl an Bomben, bzw. von der Laufzeit passende Cakeboxen (was aber oftmals ein Problem ist, weswegen ich meine, ein perfektes Musikfeuerwerk ist nur mit F4, also meistens Bomben möglich). Soweit würden es wahrscheinlich die meisten ansatzweise ambitionierten Feuerwerker schaffen . Das komplizierte ist meiner Meinung nach jedoch, die einzelnen Akzente, also z.B. Singleshots oder Bodenblitze richtig zu setzen.

    Aufgrund der verhältnismäßig hohen Sicherheitsabstände von F4, ist deswegen der einzelne Soundeffekt der PTG zu vernachlässigen, da dieser oft einfach durch die relativ nahe zum Publikum stehenden Boxen untergeht.
     
    Unicorn27 und Claudio gefällt das.
  7.  
    informiert gefällt das.
  8. Da möchte ich widersprechen. Mit F2 und T1 lassen sich auch sehr gute Musikfeuerwerke realisieren. Zumal es in manchen Regionen immer schwieriger wird einen geeigneten Abrenner für F4 gibt.
    Ich persönlich mache auch seit einigen Jahren zu Silvester musiksynchrone Feuerwerke und denke, das ich schon vieles aus F2 raushole.

    Ich gebe dir aber recht, dass es mit F2 schwieriger wird, gerade mit den Cakeboxen. Phantasielaufzeit der Hersteller, relativ große Abweichung der Laufzeit zwei gleicher Batterien usw.

    Es ist aber nicht unmöglich ;)
     
    Claudio gefällt das.
  9. Konservenfeuerwerk-sprich "Batterie" und Musikfeuerwerk ist sowieso wie Feuer und Wasser.
     
  10. Also ich war bei Rhein in Flammen in Bonn, diesmal näher als sonst. Ich kann nur sagen mir gefällt das eigentlich überhaupt nicht so gut mit der Musik beim Feuerwerk. Das ist eher was für ein Bühnenfeuerwerk auf einen Konzert. Das ist aber nur meine Meinung.
     
  11. Da kann ich nur zu stimmen! Ich gehe sogar weiter und sage: Es kann sogar mit F1 und T1 sehr gut gelingen. ;):p:)
    Wer hier skeptisch ist kann sich gerne über meine Signatur (vimeo.com/pyroflyer) mal entsprechende Feuerwerke ansehen. ;)


    Auch dieser Meinung kann ich mich nur anschließen, wenngleich ich es nicht ganz so "radikal" sehe... :)
    Mir ist schon öfters aufgefallen, dass mich diese "klein klein obersynchronen" Feuerwerke nicht (mehr) so wirklich in den Bann ziehen, da ich sie nach einer gewissen Zeit eher "anstrengend" als emotional finde. Ich finde, solche extrem perfektionistisch an der Musik "klebenden" Feuerwerke in einigen Fällen sogar weniger gut, als Feuerwerke die tendenziell eher untermalend zur Musik umgesetzt werden, dafür mit viel Kreativität den Song auf andere Weise "wiedergeben".
    Dass das natürlich auch immer sehr abhängig von der eingesetzten Musik ist, ist klar. :)

    Beispiel: Den "Fluch der Karibik Soundtrack" kann man nur schwer untermalend umsetzen, dass er auch ansprechend aussieht. Aber auch wenn man ihn sehr synchron an der Musik orientiert umsetzt, finde ich das Ganze eher anstrengend anzusehen...
    ...Erstaunlicherweise wird der Song dennoch häufig für Feuerwerke verwendet. Ich habe davon aber bis jetzt noch keine Umsetzung gesehen, die mir wirklich gefallen hat...;)
    Als aktuelles Beispiel aus Hannover: Mir hat z.B. das Feuerwerk von North Star Fireworks höchstens geringfügig besser gefallen, als das Feuerwerk von Scarpato. Eben aus dem Grund, weil es mir persönlich schon wieder zu sehr an der Musik "klebend" umgesetzt wurde. Zu viel "klein" "klein" und Steppsequenzen. An vielen Stellen passte das zwar hervorragend, aber als Gesamtwerk über ca. 23 min, war eigentlich fast das gesamte Feuerwerk so ausgerichtet. Da gab es für mich persönlich zu wenig Abwechslung. Zumal die Steppsequenzen teilweise schon fast zu komplex waren als das man sie mit den zusätzlich eingesetzen Effekten noch vollumfänglich wahrnehmen konnte. Als bleibenden Eindruck würde ich persönlich also sagen, tendenziell eher etwas anstrengend als emotional. Unabhängig davon wie man persönlich das Feuerwerk empfunden hat, war es natürlich ein absolut aufwendiges Feuerwerk, wo man sofort merkt, dass da jemand richtig richtig viel Ahnung von der Materie hatte. :)

    Ich kann also auch die Meinung von @Gloon-Feuerwerk absolut nachvollziehen, wenngleich mir das Feuerwerk aus dem Beispielvideo (Grand Prix 2009) nicht besonders gefällt. Es besteht letztlich nur aus Singleshots und Steppsequenzen, was zwar meiner Meinung nach auch nicht zwingend schlecht sein muss, aber in diesem Fall finde ich das Feuerwerk eher etwas "erzwungen" und "anstrengend".
    Ist jetzt natürlich allgemein gesehen. Das man in einem Stadion gewisse Effekte nicht einsetzen kann, ist klar... ;)


    Um abschließend noch auf die Frage des Threads einzugehen:
    Grundsätzlich ist bei einem Feuerwerk natürlich auf den "synchronen Ausstoß der Effekte zu achten".
    Es gibt jedoch auch die Möglichkeit, dass es sinnvoll ist, auf ein "synchrones Knallgeräusch" zu achten. Beispielsweise bei dem Einsatz von Saluts. Hier macht es meist wenig Sinn, den "Blitz" auf die Musik abzustimmen. ;) Als weiteres tolles Beispiel hierfür finde ich das Feuerwerk, das "Fireworks Australia" letztes Jahr auf den Flammenden Sternen gezeigt hat. Hier wurden im Finale der Ouvertüre 1812 (vermute mal durch minimal verdämmtes Schwarzpulver in einem Rohr) mit "Druckwellen" gearbeitet. Der Knall war vergleichsweise leise, wodurch man die Schläge der Musik also sprichwörtlich gespürt, jedoch nicht gehört hat. Meiner Meinung nach eine geniale Idee, da man durch eine vergleichbare Druckwelle mit BKS die Musik vermutlich nicht mehr wahrgenommen hätte.
    Auch das gilt es in einem Feuerwerk zu beachten: Dass das Geräusch der Effekte die Musik nicht zerschießt. Das kann besonders bei Steppsequenzen oder ruhigen Sequenzen, die mit Zerlegerbatterien umgesetzt werden störend sein. Der Effekt kann zwar passend auf die Musik abgestimmt sein, jedoch stört die Akustik des Feuerwerks. ;)

    Gruß
    Martin
     
    informiert gefällt das.
  12. Da ich offenbar etwas falsch verstanden wurde: natürlich lässt sich auch mit F2 ein Musikfeuerwerk super umsetzen. Allerdings ist das mit den Laufzeiten von Batterien so eine Sache, weswegen ich der Meinung bin, dass ein perfekt musiksynchrones Feuerwerk nur mit F4 (Bomben) möglich ist.
     
  13. Genau das gleich Thema hatten wir im kleinen Kreis auch gerade diskutiert.
    Es ging bei uns aber eher um Singleshots, speziell wenn davon viele in Sequenzen passend zur Musik gezündet werden.
    Unser Fazit war dann bisher eigentlich, daß es sicher sinnvoll sein kann die Zündzeiten der Singelshots so zu berechnen (Schallaufzeit) , das deren Ausstoßknall synchron zum Musiktakt beim Zuschauen ankommt und das hier dann teilweise also der optische Single Shot Effekt quasi dann etwas zu früh gezündet wird, was ja teilweise auch ganz gut passt, da viele Singleshot Effekt erst ab der Mitte der Höhe wirklich zum Erscheinen kommen. Das lässt sich aber nicht verallgemeinern.

    Bei Bomben ist das alles mit Sicherheit noch etwas schwieriger, da hier die Steigzeitunterschieder doch leider oft recht groß ausfallen können, auch ist es da sicher vom Effekt abhängig, was man genau zum Musiktakt plant oder ob nicht besser der Schalllaufzeit korrigierte Knall synchron besser wäre.

    Man kann da jedenfalls eine echte Wissenschaft draus machen und bin überzeigt, daß man, wenn man hier gut werden will viel versuchen und ausprobieren muss um den jeweils passenden Zündpunkt für jeden Artikel in der jeweiligen Situation zeitlich genau zu positionieren.

    Grüße,
    Walter
     
    Pyroflyer und Tremolant gefällt das.
  14. Ich bin der Meinung, dass es für die synchronität unabdingbar ist das Auge und Ohr gleichermassen angesprochen werden.
    Also für das Auge: das Licht des Effektes (egal ob SingleShot, Mine, Komet, Bomben, Römer etc.)
    und für das Ohr: die Musik
    (dabei ist natürlich die Verzögerungszeit des jeweiligen Effektes zu berücksichtigen)

    Den Knall auf die Musik zu synchronisieren kann vielleicht bei reinen Knallbomben interessant sein, aber nicht wenn z.B eine 6“Chrysantheme offensichtlich „zu Früh“ zu sehen ist, nur damit der Schall „rechtzeitig“ (sofern präzise möglich) ist.
     
    PeonyMontana gefällt das.
  15. Die Frage aller Fragen ist doch ; Was ist gut bzw. Was ist perfekt?

    Gut bzw. sehr gut ist es dann, wenn der Auftraggeber zufrieden ist und man einen Folgeauftrag wieder bekommt.

    Perfekt ist es dann, wenn man selber aber schon gar nichts an seiner Arbeit auszusetzen hat. Nur ist man dann entweder überheblich oder blind. Ich jedenfalls fand noch keines meiner Feuerwerke "perfekt" !!
     
    informiert und Strobe gefällt das.
  16. Gut im Sinne für Dich ja. Gut im Sinne von gutem Feuerwerk, NÖ.

    Kann(!) auch daran liegen weil der Auftraggeber keine Ahnung oder Vergleich hat, sprich gar nicht weiß was möglich wäre und was es anderswo kostet.

    Das Problem ist hier wer wie gut, sehr gut, perfekt definiert ....

    Carsten
     
  17. #17 Mathau, 22. Juni 2018
    Zuletzt bearbeitet: 22. Juni 2018
    @Gloon-Feuerwerk: Gibt's Videos von deinen (Musik-)Feuerwerken zu bewundern?
     
  18. #18 anton, 22. Juni 2018
    Zuletzt bearbeitet: 22. Juni 2018
    Leider gibt´s von mir bzw. "meinen" Feuerwerken wenige Videos. Wir (Fa. Vogler) betrachteten immer ein Ergebnis als Teamarbeit. Deshalb wäre es unfair, solches als mein Feuerwerk herzuzeigen. Eins der wenigen, das ich alleine choreographiert habe und wo ich "meinen Kopf " durchgesetzt habe ist das hier.






    Es war anlässlich der Ausmusterung der Leutnante der Militärakademie Wr. Neustadt und gleichzeitig das 50 Jahr Jubiläum der Befreiung Österreichs von den Besatzungsmächten nach dem II. Weltkrieg. Deshalb auch das 1. Lied "Liberatio". Hier der link zum dt. Text.
    Übersetzung von Krypteria - Liberatio

    Hier versuchte ich, was leider im Video nicht so sichtbar ist, je nach Text mit Farben zu arbeiten.

    Rot für Gewalt, Silber/weis für Befreiung, grün für Hoffnung.

    Das 2. Musikstück ist ein Marsch, sollte zum Bundesheer passen.

    Das 3. soll der Auftakt zum 4. sein...

    Das 4. ein schottisch angehauchtes hat den Grund, weil ein schottischer General in Beziehung zu dem ausgemusterten Jahrgang stand.


    Ich habe das Feuerwerk deshalb ausgesucht und hergezeigt, weil es ziemlich genau meinen Ideen und meiner Umsetzung eines Themas in ein Musikfeuerwerk entspricht. Perfekt gelingt das nie, aber man bemüht sich doch. Auf und Abbau waren natürlich auch hier Teamarbeit.
     
  19. Mir gefällt das Fw ausgesprochen gut und ich finde, Du hast eine gute Arbeit gemacht. Die Musik- und Effektauswahl haben meinen Geschmack getroffen. Und ganz ehrlich......ich hätte es nicht besser machen können. Und zu der Zeit war die Zündtechnik längst nicht so ausgereift, wie heute. Und wer nun meint, das war nix, naja ;)
     
  20. Klar kann man nicht jeden Geschmack treffen und umsetzen. Das ist halt mein Zugang zu Musikfeuerwerk. Möglich auch, dass das mit dem Alter zu tun hat. Da hat man eben andere Vorstellungen (und logischer Weise auch ´ne Menge Erfahrung).Denke auch, dass grade deswegen @Dobi so auf der gleichen Welle schwimmt.
    Zur damaligen Zündtechnik, es war der Firemaster II, also so unausgereift war die gar nicht.
     
  21. Optisch synchron.

    Das die Bomben nicht exakt auf Takt knallen fällt mir persönlich auch nur auf Youtube Videos auf, da dort einfach das Gesamtbild runterreduziert wird und man dann auf Nebensachen mehr achtet.
     
  22. #22 Trockenschwimmer, 5. Juli 2018
    Zuletzt bearbeitet: 5. Juli 2018
    Lieber Thread Starter

    Zu Deiner Eingangsfrage. In der ueberwiegenden Mehrzahl der Faelle wird man sich bemuehen, dass das Publikum die Musik und die Optik des Feuerwerks als zusammenpassend, gegebenenfalls synchron empfindet. Alles andere waere sehr verwirrend. Eine Distanz von ca 300 m (Ort wo die Bome zerlegt-Publikum) kommt leicht zusammen. Da waere eine Sekunde Schallaufzeit einzukalkulieren...

    Ich stimme den Vorrednern zu, die meinen eine von vorn bis hinten sklavisch synchronisierte Show sei steril. Dennoch finde ich, dass manche Akzente gar nicht synchron genug sein koennen. Bsp.: Ihr habt, vor dem Finale, ganz bewusst ein kurzes schwarzes Loch eingebaut. Die Musik kommt auch zur Ruhe. Aber das Musikstueck laesst keine Zweifel aufkommen, dass es noch nicht vorbei sein kann. Ploetzlich setzt die Musik mit grosser Wucht wieder ein und gleichzeitig zerlegt genau dann eine grosskalibrige Bombe. Die folgenden sind weniger wichtig, von der Synchronitaet her.

    Ich bin fast geneigt das mit der Interpretation eines Stuecks durch einen Musiker, z.B. einen Pianisten, zu vergleichen. Wenn man das Stueck, rhytmisch hoechstpraezise, von einem Computer spielen laesst, so wird es zwar nicht abstossend klingen aber doch seelenlos. Ein guter Pianist wird sich nicht sklavisch an die Vorgaben halten, sondern sowohl in der Tonalitaet als auch in der Rhytmik eine eigene Interpretation waehlen. Trotzdem koennte der Unterschied nicht groesser sein zwischen einem der den Rhytmus nicht halten kann weil er sein Handwerk nicht beherrscht und einem guten Interpreten. Das ist auch dem Publikum nicht zu verbergen.

    Beim Feuerwerk ist es aehnlich. Wenn die Synchronitaet nicht passt obwohl sie offenbar gewuenscht war, nur weil schludrig gearbeitet wurde ist das ein Jammer. Den meisten Leuten wird es trotzdem gefallen aber das ist ein anderes Thema.

    Gruss
    Roland
     
    Claudio, Dobi und Mathau gefällt das.
  23. Das kann ich als professioneller Musiker nur bekräftigen. Zu synchron wird mir schnell langweilig. Das sieht für mich dann zu technisch und mechanisch aus. Schließlich ist die Feuerwerkerei bei allem nötigen Handwerk und technischem Konwhow letztlich auch eine nicht zu unterschätzenden Kunst.
    Beispiel aus der Musik: Es gib da z.B. von Toyota ein Roboter Brass Quartett. Einfach mal nach Toyota Robot Brass googeln. Das ist schon faszinierend, wie das funktioniert. Zeigt es mir doch nur wieder, wie leicht das eigentlich ist, da Töne zu erzeugen. Wobei dann für den Menschen die Kunst ja darin besteht, dass selbst locker und entspannt hinzubekommen - anderes Thema. ABER: Diese Musik ist von Ingenieuren programmiert und sorry, dass hört man auch, auch wenn es gut gemacht ist. Meine Kollegen und ich würden es anderes interpretieren.

    Zurück zur Ausgangsfrage. Ich habe bei Feuerwerken schon Beides erlebt. Musiksynchrone Bodensaluts = Klang synchron zur Musik. Und dann natürlich pünktlich zum musikalischen Höhepunkt sich öffnende Effekte in der Luft = optisch synchron. Beides hat seinen verdienten Platz. Was mir nun lieber ist, kann ich nicht sagen und finde ich für mich nicht so wichtig. Das Gesamtbild muss stimmen, wie bei einem guten Essen oder einem guten Konzert. Salz ist wichtig für den Geschmack. Wenn aber die Kartoffelsuppe versalzen ist, ist die Kartoffelsuppe versalzen! = passt nicht.

    Wobei Synchron: Faszinierend fand ich am vergangenen Wochenende in Bohmte eine Stelle im Feuerwerk, wo zeitgleich Effekte in der Luft synchron mit Bodensaluts zerlegten, Also, Hut ab! Da muss man meiner laienhaften Meinung nach schon genau die Ware mit Steigzeiten kennen und richtig rechnen. Das ist sicherlich ein großer Teil Erfahrung, Warenkunde und einfach Mathe/Software. Aber das fand ich schon genial. Hab ich jedenfalls so noch nicht gesehen.

    Viele Grüße,
    Troeter
     
    Claudio, Mathau und Dobi gefällt das.
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden