Handhabung & Technik 20-Kanal Zündanlage - brauche Hilfe (Schaltplan)

Hab's schon im Album geschrieben: wozu der 5,6 Ohm-Widerstand? Ist der Strom zu stark sind die Taster zu schwach (frei nach Fishermen's...) .

 

der erste Blick

Hallo 007,

ich habe den Plan nur mal kurz überflogen.
Was mir aufgefallen ist, sind
a) die 100nF Kondensatoren
b) der Strombegrenzungswiderstand 5,6R

a) Da Du keine empfindlichen Halbleiter in Deiner Schaltung hast, kannst Du
sie auch eigentlich weglassen. Denke mal sie sollen die Schalter entprellen?!

b) Der Strombegrenzungswiderstand kostet dich mindesten drei Zünder in Reihe.
Vergrößerer lieber den 2200µF Elko, denn er liefert den primären Zündstrom,
dann brauchst Du auch keine Autobatterie, ein Blei-Gel Akku ab 1,2 Ah reicht.

An Deiner Stelle würde ich über eine Erhöhung der Zündspannung nachdenken,
5-6 Zünder in Reihe sind schnell erreicht (Wasserfall, Vulkanfronten ect.)

Gruß Abo

 

Hi,

warum begrenzt du den Zündstrom? Dadurch kannst Du weniger Zünder in Reihe schalten.
Du hast keinen Zündkreistest, was ja ganz nützlich ist, um deine Verkabelung zu testen.

Carsten

P.S.: Oh das Original hat nen Test den würde ich auf jedenfall beibehalten. Im original werden jede Menge Puffer Elkos benutzt und dann wird der Strom doch wieder begrenzt, das raff ich nicht, haste Angst um Deine Taster?

 

Ein R (Widerstand) von gut einem Ohm zwischen Akku und Puffer-C (Kondensator) macht Sinn (Einschaltstrombegrenzung, tut der Hauptsicherung und dem Hauptschalter gut).

Dahinter aber keine R mehr (außer latürnich LED-vor-R und Testkreis), sondern Taster, die was aushalten. Offenbar hat er aber (Bild) wohl Durschnittsware aus dem Schaltanlagenbau verwendet, die nicht allzuviel Strom abkönnen (230 V 1 A o.ä., kaum DC-belastbar).

Nimm fette 4 A-Taster von RS oder denke über ProFET & Co. nach. Die können einige viele Ampere schalten (-> Suchfunktion).

 

Rechnen wir mal:

Aus R = U / I folgt I = U / R, also 12 V / 5,6 Ohm = gute 2 A (hängt von der tats. Akkuspannung ab) im Kurzschlußfall. Für die Wechselstromtaster ist das schon sehr grenzwertig, sofern der Hersteller keine Daten für Gleichstrombetrieb angibt.

Zwei Zünder parallel ohne lange Strippe würden gehen (aber: Parallelschaltung ist bzgl. zuverlässiger Zündung weniger berühmt, speziell kann man die Unterbrechung eines der beiden Zünder nicht ohne weiteres messen!).

Jetzt hängen wir zwei Zünder in Reihe, beide aus der gleichen Fertigungsserie und mit gleichem Widerstand, bspw. 2 Ohm. Dazu sei der Akku ziemlich leer (11 V):

R = 5,6 + 2 + 2 = 9,6 Ohm, I = 11 V / 9,6 Ohm = 1,1 A (gerundet) - zündet zuverlässig. Sogar 4 Brückenanzünder sind, wenn auch mit 0,809 A hart am Limit, denkbar. Wegen Kabelwiderstand dürfte es bei drei bleiben, die (Selbst-)Beschränkung auf zwei ist völlig o.k.

Es bleiben halt Bedenken wegen der Kontakte, aber das wird sich wohl in der Praxis ergeben . Nur nochmal zur Klarstellung: die Spannung(sfestigkeit) ist weniger wichtig, Schalter und Taster müssen sowohl für Stromstärke als auch für die jeweilige Stromart geeignet sein. Dazu kommt, daß wir Pyrotechniker (rein technisch gesehen) Kurzschlußelektriker sind, ein Anzünder ist ja ein Beinahe-Kurzschluß.

 

Folgender Vorschlag, falls es mal 'etwas mehr' sein soll:

Bleiakkus (auch Bleigel, sprich die Dryfit-Teile) kann man, wenn sie gleich sind (gleicher Typ, gleich alt usw.) ohne Probleme parallelschalten. Wenn du jetzt zwei Akkus so verschaltest, daß sie bei Benutzung wahlweise parallel oder seriell liegen, hast du bei Bedarf 24 V. Evtl. einen zweipoligen Hauptschalter verwenden (Drehschalter), der dann 12-AUS-24 schaltet.

Durch diese Schaltung wird verhindert, daß die Akkus unterschiedlich entladen (und verschliessen)werden - ein bekanntes Problem, wenn bei Lkw mit 2 x 12 V für 12 V-Geräte 'in der Mitte' angezapft wird, anstatt einen Wandler zu verwenden...

Zum Aufladen immer parallel nehmen (Herstelleranweisung beachten, strombegrenzte Konstantspannungsladung ist bei Blei üblich).

 

Wo bekommt man so was her?

Hallo Leute. Wo bekommt man solche Schaltanlagen her?
Also im I-Net hab ich schon überall gesucht, aber nix gefunden. Und bei
Ebay ist auch nichts. Kann mir mal einer ein Shop zeigen? Und noch eine
Frage. Wenn ich jetzt so ne Zündanlage habe, geht es dann eigentlich, eine
Feuerwerksbatterie anzuschließen. Ich meine, wie Funktioniert das, dass es
losgeht. Kommt da etwa ein heißer Draht an die Zündschnur, oder wie
Funktioniert das ganze?

 

Sorry - aber du solltest nicht gleich mit Formel eins anfangen, wenn du kaum Dreirad fahren kannst.

Les mal ein wenig hier rum, und denk über eine Zündanlage nach, wenn du einen Schaltplan erkennst und lesen kannst.

 

@Pyro-King: meinst du mit Schaltanlagen Zündpulte/-koffer oder beziehst du dich auf den von mir vermuteten Verwendungszweck der im Bild gezeigten Taster-Bauart?

Fertige Zündanlagen kann man kaufen. Es gibt unterschiedliche Bedienkonzepte, unterschiedliche Qualitäten und, auch nicht unwichtig, sehr unterschiedliche Preise. Vom Nagelbrett (Thorin hat eine sehr detaillierte Anleitung verfasst -> Suchfunktion) bis zu digitalen/Funkanlagen wie Galaxis, Explo & Co. gibt es alles.

Der Selbstbau erfordert doch ein paar Grundkenntnisse im Bereich Elektrik/Elektronik, dazu sollte man grundsätzlich auf Sicherheit achten (zweihändige Auslösung, keine Relais usw.).

 

Letztlich bleibt es jedem selbst überlassen... Für hohe Sicherheit empfiehlt es sich aber, die Auslösung 'schwieriger' zu gestalten als nur einen Knopf zu drücken. Am einfachsten ist da ein zweiter Tastkontakt, der von der anderen Hand bedient wird. Evtl. kannst du deinen Schlüsselschalter zum Schlüsseltaster umbauen, dann mußt du zum Zünden drehen _und_ drücken.

Ich habe mir ein Zündschloß Bosch 0 342 309 006 besorgt (ohne Anlaßwiederholsperre): Schlüssel stecken, nach rechts (75+15), dann reindrücken und nochmal nach rechts (15+50). Nach links kann man 75 allein einschalten, das Teil hat Schraubanschlüsse und es ist bei Bosch im Online-Katalog gelistet.

Noch warte ich auf Antwort wg. Strombelastbarkeit, aber was einen Trecker anlassen soll, hält auch ein oder zwei Zündkreise bei 24 V aus... .

Falls sich jetzt der eine oder andere Leser wundert, der hier per Suchmaschine herfindet: hier im Forum geht es nicht nur um schöne Lichter am Himmel oder auf der Bühne, sondern auch um Sicherheit. Davon kann man nie genug bekommen!

 

Throllin

Meine Güte,

da fragt jemand offensichtlich interessiert nach, und wird sofort abgebissen.
Genauso verdirbt man die Fragekultur und den Enthusiasmus der Leute.
Thorin, dir ist schon klar, dass man am besten durch zusehen, Leute die was wissen fragen und nachmachen lernt, ja?
Hast du dir schon mal die Mühe gemacht, deine inhaltlichen Beiträge und deine Anti-Troll-posts zu zählen?
Lass es bleiben: das verhältnis wird bestenfalls ausgeglichen sein.

Also beruhig dich, lass sie fragen und schreiben und schreibe selber nur dann, wenn du auch was zu sagen hast.


bjtorp

Beste Grüße aus der Heide

 

Welche Gefahren oder Folgen bringt ein durchbrennen eines Schalters eigentrlich mit sich mit ?

 

Gar keine!
Ein normaler Schalter wird bei unseren Spielereien NIE durchbrennen im Sinne von >zuviel Strom> überhitzen etc.
Und selbst wenn er verschmoren würde: kommt halt keine Zündung zustande.
ABER: unterdimensionierte Schalter bleiben gerne mal kleben. Dann kann der entsprechende Kanal z.B. schon beim Anklemmen zünden und das kann lebensgefährlich sein.

Noch einen Gedanken zum Schlüsselschalter: Jeder legt hier größten Wert einen Solchen an seiner Klimberkiste zu haben. Soll wohl das Non plus Ultra an Sicherheit darstellen. Im Bereich Bühne etc. wo tausend Frisöre mit ihren ungewaschenen Fingern an unseren Schaltpulten gerne mal rumfummeln ist das sicher ganz o.k. Im freien Feld kommt üblicherweise kein Unbefugter meiner Zauberkiste so nahe, daß ich ihn nicht mit gezielten Dachlattenschlägen auf's Nasenbein ablenken könnte.
Wesentlich wichtiger ist es, meiner Ansicht nach, 2 Schalter in Reihe zu schalten, wobei möglichst nicht beides Drucktaster sein sollten. Ich verbaue z.B. gerne Drehtaster + Kipptaster. Falls sich mal jemand in einem Kabel verheddert und das Schaltpult fällt "auf's Gesicht" oder wird im letzten Moment gefangen, ist eine unbeabsichtigte Auslösung nur schwer vorstellbar.
Und bevor es wieder zu psychedelischen Diskusionen kommt: Ich fordere hier niemanden auf, aus seinem professionellen Zündcomputer sämtliche Schlüsselschalter zu entfernen. Der Einmalimjahrsilvesterzündendezündpultbauer muß aber nun nicht unbedingt Traktoren zerlegen um an so einen Hitec Schlüsselschalter zu gelangen
meint Raini

Achso: Gegen "festkleben" der Schalter oder Relais hilft ein passender Vorwiederstand zur Strombegrenzung auf ein schalterfreundliches Maß. Abhängig u.A vom Kontaktmaterial des Schalters kann das durchaus ein mehrfaches der angegebenen Dauerstromfestigkeit sein. Hier hilft am besten ausprobieren.

 

Dann is es ja doch net so schlimm. Das pult wird eh nur selten benutzt. Der Aufand vorher alle kanäle nochmal mit nem durchgangsprüfer zu kontrollieren macht da auch keinen Aufwand.

Thx für die Antwort

 

Sicherung und Vorwiderstand könnte man wohl auch durch einen durchgeschalteten PROFET zur Strombegrenzung ersetzten, dann gibt's keinen (bzw. nur einen vernachlässigbar kleinen) Spannungsabfall. Statt der Autobatterie würde zur gelegentlichen Verwendung wohl auch eine Handvoll Mignon-Zellen genügen.

 

Hallo Pyros!

Ich kanns mir leider nicht verkneifen auf das gute alte Nagelbrett zu verweisen....und damit zündet sogar so mancher ausgebildete Pyrotechniker!

Das Nagelbrett hat natürlich Vor- und Nachteile:

Vorteile:

- Einfacher Bau
- Leichte Zündung
- Generell sehr simpel zu verwenden

Nachteile:

- Bei unvorsichtigem Gebrauch besteht die Gefahr der Fehlzündungen
- logischerweise nicht digital und computergesteuert zündbar.. (oder doch ?)


Eine simple und sehr gut verständliche Bau- und Gebrauchsanweisung findet sich [HIER]
( 2. Post von Thorin )
Aber auch hier gilt:
Gut durchlesen und keine unvorsichtigen Experimente ! (Am besten sogar ausdrucken )


Mfg ThunderStrike