Handhabung & Technik 3 Farben Bombe

Dieses Thema im Forum "Professionelle Technik, Sicherheit, Handhabung" wurde erstellt von simidrei, 2. September 2014.

  1. Hallo,

    Ich suche den "richtigen Namen" von den Großfeuerwerksbomben, die mehrfarbig, in meinem Beispiel 3 farbig sind. Nach dem zerlegen leuchten sie in Gold, dann rot, und zum Schluss in Grün auf.
    Ohne crackling oder sonstigem Schnick Schnack.
    Ausbreitung kreisförmig wie eine Peonie.


    Gruß
     
  2. Sowas nennt man "Verwandlungsbombe", weil sich eben die Farben "verwandeln".
    Gibt´s praktisch in allen Farben.
    Je größer die Bombe im Kaliber, desto größer können die Sterne sein und desto öfter kann man Verwandlungsfarben draufrollen.

    In 300mm Bomben können durchaus schon Sterne drinnen sein mit 3 cm und mehr und sich 4-fach verwandeln.

    Besonders Japanbomben ab 200mm waren früher bekannt für exakte Verwandlungen.
    Heute leistet sich bei uns schon fast Niemand mehr solche "Zuckerln".
     
  3. Okay danke.
    Und von produzierender Seite, da werden dann die Sterne einfach je nach Anzahl der Verwandlungen immer wieder "überlackiert" oder so? Und die Lasur besteht dann aus Metallverbindung die dann farblich verbrennen?
     
  4. Gib in die Youtube Suchzeile
    'making fireworks stars'
    ein. Klickst das erste oder zweite Video an - und später lässt du dich durch die Vorschläge auf der rechten Seite treiben...
    ;)
     
  5. Zunächst einmal würde ich solche Bomben als Collorchanging bezeichnen beispielsweise Collorchanging Päonie.

    Gerne wird bei der Beizeichnung der Bombe auch einfach auf die Farben zurückgegriffen. Red to Green to Blue Päonie

    Sollte selbige Bombe noch einen Innenteil (Pistil) haben der sich auch wandelt erweitert sich der Name dann


    Red to Green to Blue Päonie with Blue to Green to red Pistil

    So können teilweise endlos lange Namen entstehen.

    Sterne warden gerollt. Ursprung eines Sterns ist ein Rapskorn (für kleine Steren) und ein Maiskorn für große Sterne.

    Auf diese wird dann ein Gemisch aus Schwarzpulver und Nitratsalzen aufgebracht und mittels flüssig Alkohol zum Haften veranlasst.

    so kann mann beliebig viele Schichten auf einen Stern aufdragieren. Die letzte aufgetragene Farbschicht ist logischerweise die erste die beim Abbrand zu sehen ist
     
  6. Warum man auf einer deutschen Feuerwerksseite mit englischen Ausdrücken herumhauen muß, ist mir ein Rätsel.

    Eine Farbverwandlungsbombe bleibt eine Farbverwandlungsbombe.

    Und mit flüssigem ALKOHOL wird man betrunken, wenn man den säuft, aber haften bleibt da gar nix wo mit dem.

    Dextrin z. B. pickt.

    Erstklassig farbreine Sterne macht man eher mit einem reinem (destilierten) Wasser-Dextringemisch um keine Farbstörungen zu bekommen. Ist natürlich langwieriger weil die Trockenzeit erheblich länger ist .
     
    Silvesterfreak gefällt das.
  7. Ich glaube bei der US-Serie ''Drity Jobs'' gabs mal ne Sendung, wo es einmal um nen Ti-Salut und um eben so eine Verwandlungsbombe ging auch wie man sie herstellt, bzw gemacht wird. Musst auf Youtube mal suchen, war recht ok die Sendung.
     
  8. Da bin ich ja eigentlich deiner Meinung, aber die Bezeichnung der Hersteller/Importeure ist nunmal fast durchweg in Englisch.

    Aber wenn schon, dann bitte in korrektem Englisch. > "Red to green to blue Peony."


    Edit: ... und es heißt "Colour changing" im britischen Englisch oder "Color changing" im amerikanischen Englisch.
     
  9. Jawohl Herr Oberlehrer
     
  10. :haehae:

    Beim geschriebenen Wort muss man da schon etwas aufpassen, ist meine Meinung.
    In einer Unterhaltung fällt´s halt nicht auf, wenn man nicht richtig Englisch kann.
     
  11. Wir sind doch hier unter Freunden ;)
     
  12. Wir haben seit "ewigen Zeiten" auch Verwandlungssterne gerollt und diese immer in deutsch gesprochen, allerdings italienisch bzw. französisch gekennzeichnet weil unsere Exporte auch in diese Länder gingen.
    Auch schadet es sicher nicht, wenn man HIER ein (gepflegtes) Deutsch übt und nicht ein "verhatschtes" Englisch, es sei denn , man kann Beides nur leidlich, dann ist es egal.
    Nur weil man Feuerwerker ist, und oft und oft mit dem "fahrenden Gesindel" gleichgesetzt wird, muß man noch lange nicht so schreiben bzw. sprechen.
     
  13. Dir gehts noch gut oder? Mich hier als Angehöriger einer ethnischen Minderheit hinzustellen. Denn so heist das richtig. Nicht fahrendes Volk oder andere Bezeichnungen. :-(
     
  14. Du hast offenbar was Bildung betrifft, überhaupt nichts Anderes im Kopf außer Feuerwerk.

    Die (andere) landläufige Bezeichnung für "fahrendes Volk" ist "Schausteller" , die von jeher - großteils ungerechtfertig suspekt waren und mit denen wir (auch die Suspekten) in eine Kiste geworfen werden.

    Früher nannte man solche Spassmacher auch Gauckler.

    Außerdem......wo bitte habe ich einen "Feuerwerksreporter" zum fahrenden Volk gezählt ??


    WIR Feuerwerker werden immer öfter schief angeschaut, beschimpft, niedergemacht und sogar bedroht und haben den Schädlichkeitsgrad des Kartoffelkäfers.
     
  15. Da wir beruflich viel unterwegs sind, ist es für uns selbstverständlich, daß wir die Bezeichnungen von Feuerwerkskörpern und Effekten in allen Sprachen der Länder kennen, mit denen wir es zu tun haben, also etwa Italien, Spanien, England, Niederlande, USA, etc. Dennoch kultiviere ich gerne unsere deutschen Begrifflichkeiten, denn die sind oft sehr treffend und griffig. "Farbwechselstern" geht mir persönlich leichter über die Lippen als "color changing star". Am Ende ist es relativ egal, ob man nun die eine oder andere Bezeichnung verwendet, Hauptsache, der Gesprächspartner weiß, was gemeint ist.

    Allerdings kommt mir die immer häufigere Verwendung von Anglizismen im Feuerwerksbereich manchmal etwas zwanghaft vor. Auch viele Firmennamen deutscher Firmen sind heutzutage in Englisch gehalten, was den Namensgebern natürlich unbenommen bleibt, nur ist da leider auch manchmal ziemliches Gewürge dabei, das im Englischen keinen Sinn macht, spätestens dann sollte man sich überlegen, ob ein normaler deutscher Name nicht sinniger wäre, wenn man schon des Englischen nicht mächtig genug ist, um seine Namensvorstellungen rüberzubringen. :)
     
  16. ...und nun wollen wir uns alle wieder beruhigen und bitte zum Thema der Farbwechselsterne (oder auch colour changing stars) zurückkommen.

    Anton: Erzähl lieber mal, dass es einfach mit aufbringen verschiedener Sätze nicht getan ist. Um einen gleichmäßigen Wechsel zu erreichen (möglichst sogar ohne Dunkelphase) braucht es ein bisschen mehr. Die Sterne in der Trommel nehmen nicht alle gleichmäßig Satz auf. Habt ihr bei der Herstellung immer wieder "gesiebt", sprich die Zielgröße aussortiert (Rest wieder in die Trommel, gleicher Satz dazu) usw. oder wie seid ihr vorgegangen?

    Gruß, Thomas
     
  17. Das Sternerollen, besonders das Rollen von Wechselsternen ist eine Arbeit, die langjährige Erfahrung vorraussetzt um erstklassige Qualität zu erhalten. Vieles ist da so eine Art Familiengeheimnis wie auch manche Rezepturen.
    Aber:
    Eine der Grundvoraussetzungen für gute Wechselsterne ist die unbedingt gleichmäßige Größe des Grundsternes mit 4-6mm , wobei ALLE die gleiche Größe haben MÜSSEN.
    Diese sollen ganz trocken sein um weiter rollen zu können. Natürlich wird in weiterer Folge immer aussortiert in dem man die Sterne aus der Mischtrommel rausschaufelt und durch ein geeignetes Sieb durchsiebt. Vor dem weiterverarbeiten werden die Sterne in der Trommel kurz angefeuchtet und immer nur ganz wenig Satz reingegeben und immer wieder kurz angefeuchtet. Wir machen das mit einem Spritzflascherl mit ganz feiner Düse. Haben die Sterne die gewünschte Größe erreicht, was man wieder durch Durchsieben (und Erfahrung mit Augenmaß) feststellt, geht das Ganze von Vorne los...bis man eben die Sterne erhält, die man wollte.
    Zum Schluß rollt man noch kurz einen Anfeuerungssatz drüber.

    Dann gibt´s noch ein paar Kleinigkeiten zu beachten wie das langsame Trocknen aber nicht in der Sonne, sonst könnten Trocknungsrisse entstehen.
    Es ist eine "Drecksarbeit", man schaut nach kurzer Zeit aus wie ein Rauchfangkehrer, braucht unbedingt ein Schnofferl, d. i. eine Staubmaske und unser Altspatz machte das am liebsten bei Schönwetter im Freien.
     
  18. Kann man bei euch während der Produktion mal zuschauen, z.b. in Form eines Praktikums oder so etwas ähnlichem?
    Oder sind da die Versicherungsvoraussetzungen zu groß? Auch wenn man das 18. Lebensjahr vollendet hat?
     
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