Handhabung & Technik 433 Mhz Zündanlagen (DB0xr- Reihe) Funkprotokoll

Dieses Thema im Forum "Effekte, Feuerwerkskörper, Technik, Hilfsmittel" wurde erstellt von tommihommi1, 12. Jan. 2018.

  1. Hat sich schonmal jemand hier mit nem SDR die Funkverbindung dieser Zündanlagen angeschaut? Vielleicht ist die ja unsicher genug, dass man bequem vom Laptop mit SDR oder anderem 70cm-Transceiver zünden kann, anstatt diese fummelige Fernbedienung zu nutzen. Dementsprechend wären natürlich mehr Reichweite und bequemlichkeits-features möglich.
    Instinktiv tippe ich einfach mal, dass die nicht groß gesichert sind, und entweder OOK (primitivst mögliche Lösung) oder GFSK nutzen.

    Ich hab mir mal son Teil bestellt, dauert aber, bis es ankommt. Vielleicht hat da ja schon jemand Vorarbeit geleistet :D
     
    Bilsom gefällt das.
  2. Hi Tommi,

    kann dir da leider keine nicht weiterhelfen aber wäre an Erkenntnissen sehr interessiert.
    Wäre super wenn du diese mit uns teilst!

    VG
    Tobias
     
  3. Hab jetzt ein bisschen rumgebastelt und die Fernsteuerung per Computer bzw. Arduino hinbekommen. Die nutzen einfach das EV1527-Protokoll, sodass ich nur per rtl_433 die daten auslesen und dann per rc-switch library rausschicken musste.

    Jede Anlage hat ihre eigene, zufällig generierte 20-Bit-ID, bei manchen kann man einen Teil davon per DIP-Switches. Das heißt, man muss diese ID manuell auslesen, per rtl-sdr oder mit nem 433.92mhz empfängermodul an nem raspberry oder microcontroller.
     
  4. Naja was heißt sicher oder unsicher, in dem Fall hier relativ relativ :D
    Ohne dieses "unsichere" Funkprotokoll würde diese einfache unidirektionale Verbindung vermutlich nicht mehr so einfach funktionieren.
    Die Anlage ist ja dazu ausgelegt, mehrere Kanäle, bzw. ganze Module auf z.B. einen Senderkanal zu legen.
    Mit einer richtigen Verschlüsselung zu jedem Modul und Kanal wäre dies in dieser Preisklasse vermutlich so nicht möglich.
    Um die Sicherheit wie sie z.B. die SkyDirector bietet zu gewährleisten bräuchte die Anlage ja eine richtige "Intelligenz".
    Wenn die Fernbedienung nur einmal angelernt wird und dann immer das gleiche Signal aussendet ist es ja klar, dass man dieses einfach abfangen und beliebig erneut an den Empfänger senden kann.
    Aber in der Pyrotechnik geht es ja auch hauptsächlich darum, dass es keine Funkstörungen gibt die natürlichen Ursprungs sind, mutwillige Manipulationen sind ja vermutlich eher nicht so das Problem. (wobei da die meisten ja inzwischen wieder die gute alte Kabelverbindung schätzen).

    Ich gehe mal davon aus, dass lediglich die Fernbedienung einen ganz persönlichen Fingerabdruck besitzt (pro Kanal/cue Taste)und immer das gleiche Signal aussendet
    Der Empfängerkanal wird dann einfach auf genau dieses angelernt.
    Wenn man mehr Sicherheit haben wollte, müsste sich der Schlüssel jedes mal vom Sender ändern und der Empfänger müsste auch jedes mal wissen, dass es das richtige Signal ist.
     
  5. Die Empfänger haben die ID fest einprogrammiert, nur wenn die stimmt, reagiert das Modul.

    Das Signal enthält 24 bit, 20 davon sind die ID, 4 davon sind daten. Das ist durch den Chip in der Fernbedienung so festgelegt. Die ID wird fest per programmer eingestellt, je nach Knopfdruck unterscheiden sich nur die hinteren 4 bit, die flexibel sind.

    Die Empfänger haben dann die ID, auf die sie reagieren, ebenfalls fest einprogrammiert.

    Manche Varianten haben DIP-Switches auf Fernbedienung und Empfängern, sodass man die ID verändern kann, bei meiner billig-anlage ist es fest. Ich könnte natürlich mit nem Programmer den EEPROM auslesen und verändern, aber das ist mir dann doch zu viel arbeit.

    Aber klar, mit ner one-way-verbindung ist sicherheit nicht drin, da braucht man was bidirektionales, um jedes mal per DHM + RSA nen session key auszuhandeln.
     
  6. Selbst dann ist es oft noch möglich in die Kommunikation mit einzusteigen.
    Daher bietet der SkyD Commander auch den Hochsicherheitsmodus, in dem die Schlüssel alle nur ein einziges mal gültig sind.
    Das Problem, welches ja schon immer bestand, war dieses, dass der Schlüssel immer einmal übertragen werden muss mit dem beide Kommunizieren.
    Natürlich kann man das manuell machen, aber man braucht den Schlüssel ja nicht einmal kennen bei solchen Anlagen um ihn abzufangen und wieder zu senden.
    Wenn man eine bidirektionale Zündanlage bauen wollte, sollte man am besten eine Verschlüsselung ähnlich des Prinzips welches PGP nutzt verwenden, das bringt zwar noch immer nichts, wenn man dieses Signal einfach abfängt und immer wieder sendet.
    Aber wenn Sender und Empfängereinheit erst verschlüsselt über z.B. pgp den Schlüssel mitteilen, und jedes mal über die verschlüsselte Verbindung den neuen Schlüssel mitteilen, über den dann der Befehl mehrfach gesendet wird, ist es eigentlich unmöglich in diese Verbindung mit einzugreifen.
    Natürlich könnte eine dritte Seite den Public key abfangen und einfach einen eigenen Schlüssel einwerfen, aber wenn jede Nachricht vom Absender signiert wird, kann auch dies nicht passieren.
    So ähnlich, wenn ich es richtig verstanden habe, funktioniert ja auch das Protokoll der SkyD.
     
  7. Lies mal ein bisschen zur verschlüsselung nach, RSA mit diffie hellman kombiniert ist mathematisch beweisbar sicher, wenn man es richtig implementiert. Da kann man auch Replay Attacks eliminieren.

    Den Pubkey der Fernbedienung kann man ja in die Empfänger einprogrammieren.
     
  8. Bin leider erst jetzt auf diesen Thread gestoßen. Für einen anderen User hier im Forum hatte ich vor zwei Jahren für die DBR0X-Reihe (ohne r am Ende) mit 8-bit-Controller und RFM69CW-Funkmodul ein simples Interface für den PC gebaut, damit er mit den Teilen unter Verwendung von PyroIgnitionControl vollautomatisch Musikshows schießen kann. Im Interface waren 30 zufällig generierte Fernbedienungscodes hinterlegt, die Module (war die Version von Happiness Fireworks) konnten auf jeweils einen davon angelernt werden. War eine nette Fingerübung, würde die DBR-Module selbst aber nie verwenden, da einerseits die Totzeit ziemlich mies war, zwischen zwei Befehlen ans gleiche Modul mussten mindestens zwei Sekunden vergehen, und auch Unidirektionalität ist für mich ein No-Go. Während der Show mag das ok sein, aber davor möchte ich schon gerne eine Rückmeldung, ob ich alle Boxen auch wirklich erreiche.
     
  9. Dem ist mittlerweile nicht mehr so.
    Ich hatte vorletztes Jahr die Fernbedienung etwas umgebaut (sehr simpel mit Relais - keine große Mühe) um diese mit meiner SkyDirector oder ähnlichen Systemen verwenden zu können. (z.B. für Vulkanfronten o.ä.).
    Also die Fernbedienung umgebaut, dass sie "Triggereingänge" auf 24 Volt anstatt Knöpfe hat, dieses kann man dann an z.B. ein SkyD Modul anschließen und somit in die automatischen Shows implementieren.
    Einen Delay von etwa 100ms konnte ich nur nach dem Senden jedes Befehl (Trägheit der Relais, der dbr Module usw.) feststellen, aber bei 8 Kanälen auf zwei dbr Modulen konnte ich jeden Kanal durchsteppen mit 100ms Verzögerung zum nächsten.
    Wenn man einen Vorbrenner in der SkyD auf 100ms einstellt bei der Sequenz, dann werden die Kanäle der Dbr "on time" ausgelöst, mit einem Delay von ~50ms.

    Es könnte aber auch sein dass dein 433mhz Funkmodul welches Du an den Computer (wie auch immer / raspberry?) angeschlossen hast, so träge ist, dass es nur alle zwei Sekunden ein Befehl senden kann, bzw. diesen Befehl 2 Sekunden lang sendet.
    (Viele der "bastel" Module für den raspi sind relativ träge.
    Die dbr Fernbedienung sendet ja solange man den Knopf gedrückt hält.
     
  10. Das kann ich mit Sicherheit ausschließen, das Modul setze ich auch bei meiner Selbstbau-Anlage ein, die in 100-ms-Abständen zünden kann. Das Nadelöhr ist dabei, dass ich jeden Zündbefehl fünfmal sende und das bei 9600 bit/s eben eine gewisse Zeit dauert.

    Bei den DBRs war es so, dass Module mit anderer ID unmittelbar auf den nächsten Befehl reagiert haben, aber zwei Befehle an die gleiche ID wurden nur ausgeführt, wenn eben diese zwei Sekunden dazwischen lagen. Solange die LED leuchtete, welche das Auslösen signalisiert, kam beim Modul nichts anderes durch.
     
  11. #11 tommihommi1, 12. Feb. 2018
    Zuletzt bearbeitet: 12. Feb. 2018
    bei mir funktioniert es einwandfrei, schnell durchzusteppen, auch wenn ich das nie verwenden werde. Module sind no-name, und ich sehe keine Möglichkeit, sie umzuprogrammieren.

    Ach ja, deine Vorarbeit hätte mir eh keine Zeit gespart, die ID muss man so oder so auslesen :p
     
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