Handhabung & Technik Berechnung der Steighöhe etc....

Dieses Thema im Forum "Effekte, Feuerwerkskörper, Technik, Hilfsmittel" wurde erstellt von thunderbird, 22. Nov. 2001.

  1. Kann ich mir die Steighöhe einer Rakete irgendwie berechnen? Vielleicht sogar mit Berücksichtigung des Luftwiderstandes? Müsste dazu glaub ich erst mal die Schubkraft eines Triebwerks wissen, oder? Wie groß ist denn die ca, weiß das wer? Bzw. mit welcher Gerschwindigkeit v0 steigt so ein Ding auf? Dann könnte man sich ja schon mal die Höhe berechnen, oder? Da gibt's doch so eine Formel h_max=v0² / 2g oder? Wieviel m müsste man denn da wegen dem Luftwiderstand wegrechnen? Eigentlich würde die Formel ja bedeuten, dass wenn ich was dranhänge an die Rakete h_max gleich groß bleiben würde. Oder ändert sich v0 durch die Veränderung der Masse? Hoffe es gibt einen Physiker unter uns ;)

    MfG Christoph
     
  2. Hallo Christoph,

    Ich befürchte, dass die Berechnung der Steighöhe nicht so einfach ist, wie Du dir das vorgestellt hast.
    Eine Rakete hat keine Initialgeschwindigkeit, sondern gewinnt seine Geschwindigkeit mittels Beschleunigung welche wiederum vom Typ des "Triebwerks" abhängig ist.
    Der Lufwiderstand hängt vom Reibungskoeffizient des Raketenkörpers ab. Ausserdem spielt die Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Atmosphärendruck auch eine wichtige Rolle.
    Eine allgemeine Formel kann es deshalb (wenn überhaupt) nur für einen bestimmten Typ von Treiber geben, da die Zusammensetzung und Menge des Treibstoffs auch nicht ignoriert werden darf.
    Da der Schub der Rakete durch die Verbrennungsgase entsteht, muss natürlich auch das Gasgesetz angewendet werden....
    Ohne Messgeräte lässt sich die genaue Steighöhe einer Rakete mit Sicherheit nicht berechnen!


    Grüsse,
    Potafeu
     
  3. F = M x A

    Kraft ist nach NEWTON Masse mal Beschleunigung, oder irre ich mich etwa ???

    Da die Kraft in diesem Fall von der Masse abhängt wird es koplizierter, weil sich die Masse ja durch den Abbrand des Treiber verringert.
    (Brennt dieser linear ab ? )

    Für die ganz genauen sollte man noch anmerken, dass g= 9,81 m/s2 nur ein Mittelwert ist der in gewissen Regionen von Mitteleuropa auf einer Höhe von Normal Null gilt ;)

    Ich werde mich mal erkundigen, wie eine Gleichung aussehen müßte...

    Gruß

    *Stardust*
     
  4. Raketensteighöhe

    Hallo Thunderbird!

    Deine Frage ist mit einer einfachen Formel aus der Physik nicht
    zu beantworten. Potafeu hat das schon richtig angedeutet:
    eine Rakete unterliegt noch komplizierteren Zusammenhängen
    als dies beim Abschuß einer Bombe der Fall ist, da sich der
    Schub des Raketenmotors mit der Zeit sehr stark verändert und
    dies sich dann natürlich auf die Steighöhe auswirkt. Bei einem
    Bombenabschuß genügt schon Vo, die Anfangsgeschwindigkeit bei Verlassen des Mörsers und Gewicht/Kaliber...aber das
    wolltest Du ja nicht wissen. Zurück zur Rakete. Im Buch "The
    chemistry of fireworks" von Russel (2001 erschienen) sind zu
    Deiner Frage etliche Seiten geschrieben. Da die ganze Thematik
    ziemlich komplex ist, versuche ich erst gar nicht hier in Kürze
    einzelne Formeln aus dem Buch wiederzugeben. Bei Interesse
    kann ich Dir aber gerne die entsprechenden Seiten kopieren
    und zusenden. (Schick mir dann doch ´ne persönliche e-mail).
    Zum Thema Ballistik von Shells ist in dem Buch auch ein schönes
    Kapitel.

    feurige Grüße
    Petarde :rolleyes:
     
  5. Hallo Pyros!
    Zur Abbrandgeschwindigkeit des Satzes im Treiber:
    Raketen welche in Deutschland Kl.2 sind besitzen meistens (Ausnahme Treiber aus Pfeifsätzen) eine nichtlineares Abbrandverhalten. Das heißt, in der ersten Phase des Brennens wird deutlich mehr Schub produziert als in der folgenden 'faulen' Phase. (Überwindung der Trägheit) Der größte Teil der Steiggeschwindigkeit hängt also von den ersten 2-3 sec. ab. Der größte Teil der großen Kl. 4 Raketen sollte ein mehr oder weniger gleichmäßiges Brennen
    des Treibers vorweisen, da hier die Satzmengen nicht so ausschlaggebend sind und viel größere Gewichte transportiert werden.(zumindestens sieht es rein optisch so aus,ich habe aber auch schon bei besonders großkalibrigen Raketen ein nichtlineares Brennen festgestellt, da wirken Kräfte die einen extrem vorsichtig machen sollten! )
    Auf jedenfall müssen in Deutschland Kl.2 Raketen deutlich unter 100m bleiben wobei 100m die absolute Maximalsteighöhe darstellen muß!
    In der Realität steigen solche Raketen aber max so 50-60m, wenn es höher hinaufgehen würde wäre vom Effekt auch nicht mehr so viel übrig.
    viele Grüße,
    pyrodaemmi
     
  6. Hallo zusammen!

    Freut mich dass so viele geantwortet haben :D Eigentlich wollte ich garnicht so tief in die Materie einsteigen. Hab mir nur gedacht, dass ich vielleicht das Wissen, das ich jetzt von Physik in der Schule bekommen habe, auch auf meine Leidenschaft (Feuerwerk *hechel**lächz**sabber*) anwenden kann. Scheint aber noch nicht ganz zu funktionieren :) Trotzdem danke!

    MfG Christoph
     
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