Pläne & Erlebnisse Die Geschichte der Batterien im Kleinfeuerwerk - wie hat es angefangen?

Lighthouse! Genau, danke, netuser!

 

Ich nehme gerne an Euren Erinnerungen teil, zu den Zeiten mitte 90er hatte ich als armer Schüler und später Student nicht die Mittel um hochpreisige Artikel en Mass zu kaufen.
Daher kann ich die Entwicklung nicht so als Zeitzeuge beschreiben, wie Ihr.

Was mich aber interessiert ist Eure Meinung:

Ich fand die alten Zeiten mit leisen und einfachen ja schlichten Effekten irgendwie schöner.
Heute nervt mich Batteriefeuerwerk wegen des Radaus meist, obwohl ich gerne Böller zünde.
Die Batterien die ich kaufe versuche ich teilweise auch nach Lautstärke zu kaufen.
War früher alles besser?

Warum haben wir diese heftige Auswahl und Tendenz zu immer mehr Bumms?
Ist die Entwicklung zu immer krasseren Verbünden vielleicht auch der Anfang vom Ende?

 

Der Nachfolger/oder fast gleichzeitig etwas später der Feistel Lichterorgel muß die Feistel Shooting Star(KometenTrommelFeuertopf) sein.
siehe Museum ab 1990.. Ausstoßeffekte das Ding sieht,,von der Banderole mal abgesehen, der Lichterorgel ähnlich

 

Also,ich habe gerade in meinen Sammlungen gestöbert und Werbung vom Kaufhof von 1996(!) gefunden. Darin wurde das neue Nico First-Class Feuerwerk beworben, Raketenabschussbasis Montreal 99,90 DM, Feuertopfbatterie Hamburg 99,90 DM, Vulkan Fächer Valenzia 79,90 DM ("Sprühhöhe 7m")
Ein Jahr später bewirbt Frank Pillau, seines Zeichens Geschäftsführer Sachsenfeuerwerk die neuen Weco Verbünde "Top Gun"-Bombenrohr (210 Schuss Röli), sowie die Profi-Fire Show (der Vorläufer der Gold-und Silber Collection, nur 3 Schüssig). Ausserdem gab es die Pyrosinfonie aus der New Generation Serie sowie die Profi Fire Show mit 12 Schuss.
Die Profi-Batterie mit Feuertöpfen (10 Schuss Feuerwerksbatterie) gab es 1999 bei Pfennigpfeiffer (DM 9,99).
Im gleichen Jahr wurde die Nico Batterie Taifun (Vorläufer der 100 Schuss Kapriolen, DM17,98)) sowie der 19 Schüsser Hurrikan beworben (DM 14,98)
Im Jahr 1999 gab es ausserdem die Weco Neuheit speziell für das Millenium: "Skywriter 2000" im Kaliber 50mm, 5 Schuss Feuertöpfe mit Zahlenbomben für DM 20. Die sollte die 2000 an den Himmel schreiben
Ausserdem wurde noch bei Idena die Dream Star Collection (1m Feuerwerk) beworben. Preis: DM 50 für silberne Titanwirbel, Knallstern Fontänen, bunte Pfeiffschwärmer und viele weitere Feuerwerkshighlights
Nicht zu vergessen das Grande Spectacle, 60 Schuss phänomenaler Licht Marathon für DM15 ;o)
Ich muss die Sachen unbedingt einscannen !
Schöne Erinnerungen

 

Aus der Weco New Generation Serie hab ich noch die alte Raketenabschussrampe rumstehen, die war seinerzeit in sachen Raketen ein absolutes Highlight und ziemlich teuer... Davon hatten wir damals eine eingepackt und zu Silvester geschossen, ich erinnere mich noch gut an den wunderschönen Funkenschweif-Aufstieg... Schönes Stück Feuerwerksgeschichte.

 

Ich erinnere mich an den ersten Kontakt mit "Mehrschüssern" und Kombinationsfeuerwerk, durch die Primero Reihe von Comet.
Nachbarn 2 Häuser weiter hatten die damals mit voller Begeisterung als totale Neuheit mitgebracht.
Ziemlich zeitgleich kam dann auch die dicke Berta in mein Umfeld.

Irgendwann habe ich dann total gestaunt als Comet die Black Cat X-Series rausgebracht hat.
Da habe ich dann meinen Azubilohn für die Pyrodeo draufgehen lassen.

 

Vulkanfächer Valenzia: Mit einer Zündschnur 3 gleichzeitig zündende, gefächert abbrennende Vulkane mit Gold und Silbereffekten sowie rotem Schlussbukett des mittleren Vulkans.

Das dumme ist, ich hatte sogar noch einen davon und habe den ohne Bild oder Video Silvester genossen :-( Schön war es trotzdem.

 

Einen habe ich noch gefunden, 1994(!): Weco Sachsenfeuerwerk stellt die Jahresneuheiten vor. Dicke Berta (um 8DM), Schneeflocken-Sonne (um 4,75DM), Raketenbasis Six in One (20DM), Rakete Crazy Flash(zerplatzt n kleinen Blitzen, 2,80DM)

 

Du meinst wohl 1984, da war die Berta bereits enthalten.

 

Da muß ich wohl manche von Euch enttäuschen. Wir bekamen regelmäßig von unseren deutsche Lieferanten "Musterkartons" wo anscheinend die Chinesen alles Möglichean Muster schickten. Erinnern kann ich mich da, was Batterien anlangt zu.B. an eine 8 sh Soiree. Eine runde Dose aus Papier so ca. 12 cm Durchmesser mit Bombetten rot-grün. Ich macher mir damals aus Holz so ne Art Blumenkiste, wo ich einige dieser Batts reinstellte die unten mit gelber Litze verbunden ware. Das Ganze war VOR 1984. Bals darauf kamen vielschüssige , oft runde Batts. die aber schon beim Anschauen zerfielen. Die ersten wirklich guten Batts. hatte ich ab 1995 in Händen.

 

Ich habe genug Geräte, sogar hochwertige mit TBC. Immer her damit. Ich kann auch Kopien auf DVD machen.

 

Zunächst einmal allen vielen Dank, ich habe gerade einen Jugendflash, so viele Sachen, die ich selbst geschossen habe noch einmal zu sehen.....toll!

@Pyro

Das wird nie geschehen. Grund ist die EU, die Interessen der feuerwerksbegeisterten Länder und der Schutz des Freihandels vor ungerechtfertigten Einschränkungen, werden ein generelles Feuerwerksverbot verhindern. Lasst uns mal abwarten, was in der neuen EU Verordnung von 2021 steht, schhlechter wird es aber eher nicht.

Also bitte keine Panik schieben, weder wir noch unser Hobby werden alle sterben müssen. Jedenfalls nicht so bald und alle auf einmal .

Liebe Grüße

GoldDragon

 

Wirklich ein schönes Thema. Ich kann mich leider nicht mehr erinnern was ich in jungen Jahren gezündet habe. Schade auch, dass ich meine Aufschriebe nicht mehr habe. Ich habe eine paar Jahre lang Akte geführt was gekauft und gefunden wurde.

Der Knallstern muss ja ordentlich gerummst haben. War doch bestimmt auch relativ teuer.

 

Den Feistel-Knallstern hab ich zwar immer nur im Katalog gesehen und nie selbst gezündet, kann mir aber nicht vorstellen, daß er gut geknallt hat. In den 70ern hat fast jede Firma mit Styropor (und Plastik) experimentiert, allen voran Nico mit ihren Tornado Blitzschlägen, dann kam Comet mit den schwarzgefärbten Kugeln in Apfelsinengröße mit "BOMBE" draufgedruckt, wo ein B-Kanonenschlag drinsteckte, ähnliches gabs dann nochmal in Weiß von Weco mit blauer Banderole. Die schwarze Comet-Version hab ich damals im Original getestet, es gab sie in meiner Lieblingsverkaufstelle, einer kleinen Drogerie in unserem alten Viertel, hat um die 3 Mark gekostet.

Am Silvestervormittag hab ich dann alle Kumpels zu einem Test zusammengerufen. Es bildete sich ein größerer Kreis von Zuschauern, als meine Schwester das Gerät vorsichtig auf den Boden stellte und anzündete. Statt eines bombenmäßigen Knalls gab das Ding aber nur ein müdes PLOFF! von sich und zerbrach in zwei kokelnde Teile. Das war ziemlich enttäuschend, umso mehr, als daß mir die Optik der kleinen schwarzen Bombe als Kind wirklich ausnehmend gut gefiel, aber getaugt hat sie leider nix.

Der Styro-Knallstern sieht aber trotzdem genial aus, das wäre ein schönes Glanzstück für eine Sammlung.

Comet hat übrigens vor noch nicht allzu langer Zeit die schwarze Styroporbombe mit einem A-Böller drin für eine Weile nochmal aufgelegt, das muß so um die Zeit gewesen sein, als es diese wie Dynamitpäckchen aussehenden roten B-Böller-Verbünde mit 6 Knallern von Comet gab (Name ist mir gerade entfallen), die hab ich ganz gerne gekauft, weil sie recht gut knallten, die neue Styrobombe war aber schlechter denn je, da der Chinaböller darin viel schwächer als der alte B-Kanoni war und es oft nicht mal schaffte, die Styroporhülle zum Platzen zu bringen.

 

Mitte der 1990er hatte ich glaub auch etwas im Styropor und es war meiner Erinnerung nach ein Voll-Flop. Das ganzen Styropor diente wohl als Schalldämpfer. :-(

 

Mal eine, wahrscheinlich blöde, Frage. Sind das Raketentreiber, und wenn ja, für was hat man die genau genutzt? Selbst Raketen gebaut? Oder hat man die Dinger per SSW verschossen?

 

Es geht hier ja auch um die Geschichte des Batteriefeuerwerks in Deutschland, nicht weltweit.

Ich habe hier auch noch alte Kataloge aus den USA, wo in den 70ern schon Mehrschuß-Verbünde angeboten wurden, meist mit Einzelsternen, Feuertöpfen oder auch Fallschirmleuchtkörpern. Die tauchten dann in den frühen 80ern in den Niederlanden auf, dort war man bezüglich Batteriefeuerwerk schon immer etwas weiter als hier. Sehr beliebt waren dort die sogenannten Zwermpotten, die Schwärmer mit und ohne Knall in schneller Schußfolge ausstießen. Es gibt auf YouTube sogar Filme, wo man sieht, wie einige sehr alte Exemplare dieser Art gezündet wurden und mit kleinen Abstrichen immer noch funktionierten.

Solche Fallschirm-Batterien hätte ich heute noch sehr gerne, und wieder ordentliche Fallschirmraketen. Das, was heutzutage in den Sortimenten in dieser Hinsicht angeboten wird (Comeller oder Kellmet...), ist das Feuerzeuggas zum Zünden nicht mehr wert, die zischen schweiflos hoch und werfen einen schlampigen Fallschirm mit Bränder aus, der nur ein oder zwei Sekunden leuchtet, sehr armseelig.

Die Treiber wurden für den Modellraketenbau verwendet. Sie waren in T1 zugelassen und daher ganzjährig verwendbar. Es gab verschiedene Raketenbausätze zu kaufen, in die man die Treiber einschob und auf einer Abschußbasis per Hand zündete, später gabs dann auch ein elektrisches Zündsystem.

Ich hab mir damals aus Papierrollen Raketen selbst gebaut und mit den Modelltreibern verschossen. Ein Fallschirmsystem wie in den größeren Geräten hatte ich jedoch nie, so daß die Rakete spätestens nach dem dritten Flug komplett zerbeult war, manchmal auch gleich nach dem ersten...

 

Danke für die Erklärung!
Trotz verbeulter Rakete hat es sicher einen Heidenspaß gemacht.