Sicherheit Feuerwerk zwischen erntereifen Getreidefeldern

Dieses Thema im Forum "Professionelle Technik, Sicherheit, Handhabung" wurde erstellt von Transall, 9. April 2018.

  1. Liebe Kollegen,

    ich hätte gerne Eure Meinung bzw. Erfahrungen zu diesem Thema:
    Ist generell davon abzuraten ein Feuerwerk auf einem Weg zwischen zwei erntereifen Getreidefeldern (Datum: Anfang Juli) abzubrennen. Zum Einsatz kämen Cakes und Bomben 3" bis 6", also natürlich nichts wirklich bodennahes. Die freiwillige Feuerwehr des Ortes wäre anwesend.
    Wer hat so etwas schon einmal gemacht? Worauf muss ich achten? Wie "verkaufe" ich das ggf. dem Gewerbeaufsichtsamt bzw. der Feuerwehr? Oder ratet Ihr mir davon grundsätzlich ab?

    Vielen Dank!

    Transall
     
  2. Servus,

    Also abraten würde ich dir davon grundsätzlich nicht. Wir haben solche Fälle auch des öfteren unterm Jahr... Das wichtigste ist dass genug für die Brandprävention getan wird. So geben wir das auch in der Abbrandanzeige an (Feuerlöscher, Wasserkanister...) und es gab noch nie Probleme. Wo wir öfters mal bisschen zu kämpfen haben ist ein Feuerwerk in Waldnähe bei hoher Waldbrandgefahr im Hochsommer. Aber das ist eine andere Geschichte :)

    Viele Grüße,
    Chris
     
  3. Bin zwar nicht professionell, aber erfahrungsgemäß kann ich sagen das vorwiegend im randbereich des Feldes gerne die trockenen/bleichen Getreidereste freudig anfeuern, sobald eine direkte Flamme von Metallhaltigen Sätzen auftrifft, Fontänenstücke Vulkane etc.. mit Funken von Visco, Liftcharge etc eher nicht so freudig.. Für das Getreide ansich eher auszuschließen, das “spuckt“ sich die Flammen eher aus, wenn die Kapillare von der Pflanze nachgeben und aufplatzen, da is noch ordentlich Feuchte im Stiel und in den Spitzen, somit für puren Funkenflug von Sp usw unbedeutend.

    :)
     
  4. Ich find's irgendwie auch nicht so prickelnd, wenn der "Fallout" dann das Getreide "kontaminiert". Aber vielleicht ist das auch komplett unkritisch, da es ja eh noch gedrescht wird.
     
  5. Wird das nicht eh gespritzt?
    Dürfte weit aus schlimmer sein
     
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  6. Kurz vor der Ernte normal nicht mehr (bin da aber kein Fachmann)...
     
  7. Wenn ihr wüsstet wie viel vögel da seit der keimung da draufge@&€!!3-# haben, welche Wüstenfeinstäube/rußpartikel durch regen da draufgehauen wurden, was sonst noch so rumkommt wo die Pflanze mit zurecht kommen muss.....

    ;););)

    Natur ist auch nicht so viel ““sauberer““
     
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  8. Jeder normal denkende Mensch kann gar nicht auf die Idee kommen, da noch ein Feuerwerk abbrennen zu wollen.

    Da nützt die die Feuerwehr gar nichts mehr, wenns einmal brennt, dann brennts. Und bis Die zu löschen beginnen, brennen sicher schon 100m". Wer zahlt dann den Schaden. Abgesehen davon, dass das restliche Feld durch Löscharbeiten nass und. u. U. unbrauchbar geworden ist. Nicht einmal schon abgemäht und das Stroh liegt noch, wird man da KEIN Feuerwerk anzünden.Erst ein abgeerntetes Stoppelfeld ohne Stroh geht da.
     
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  9. Bei absoluter Windstille wäre es unproblematisch, aber sobald auch nur die leichteste Brise aufkommt kann es ein wortwörtliches Lauffeuer geben.

    Flurbrand – Wikipedia
     
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  10. Wupsi da hat Anton recht... Ab Juli beginnt ja teilweise je nach Art winter/sommerweizen schon die Trockenphase. Und wenn da noch Tiere schneisen reingetrampelt haben, wodurch dort dann besonders trockene Stellen sind, wirds schon kritisch
     
  11. Selbst bei absoluter Windstille...
    Nie und nimmer. Er schreibt ja:......auf einem Weg zwischen zwei erntereifen Getreidefeldern....

    Nun ist so ein Weg im Allgemeinen keine 4m breit. Ich würde da nicht einmal ein Bengalholz anzünden.
     
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  12. Wir haben das vor Jahren (jung und naiv) 1x gemacht, da stand jedoch die Feuerwehr mit 2 grossen Lösch-Fahrzeugen mit bereits angeschlossenen, und unter Druck stehenden Schläuchen bereit. Und unmittelbar vor der 1.Zündung wurde das Feld grosszügig genässt.

    Allerdings haben wir mitdem Landbesitzer eine schriftliche Vereinbarung bezüglich Schadensersatz gehabt.
    Ich würde es dennoch nicht empfehlen, und auch nicht mehr so machen.. das Risiko ist einfach zu gross!
     
  13. Habt Ihr eigentlich mal den betroffenen Landwirten gesprochen? Ein Ernte reifes Feld mit mehreren 1000 Litern einzunässen kommt bestimmt
    besonders gut an!
     
  14. Naja,
    kommt schon SEHR darauf an...

    Da gibt es einige Herausforderungen, hohes Risiko und die Frage ob es das wert ist.
    Die Brandgefahr - gerade bei Effekten die bis zum Boden ziehen, aber auch das "Auswurfmaterial" wenn Bomben geschossen werden, gerade bei hohem trockenen Stroh am Feldrand, aber auch später, wenn man mit dem Feuerwerk "fertig" ist und irgendwann abdackelt... wer weiss denn schon ob da nicht was vor sich hin glimmt und dann brennt ein Feld ab. Öhm, nö, danke!

    Einmal habe ich ein Feuerwerk (allerdings nur Batteriefeuerwerk) so abgebrannt - auf der einen Seite ein abgeerntetes Feld, auf der anderen ein "trockenes" Maisfeld".
    Batterien schräg gestellt bis zum geht nicht mehr, damit das Zeug über den abgeernteten Acker runter kommt.
    Danach nicht mehr.

    Von Wald- und Wiesenbrandstufen (ab 4 ist es gefährlich, ab 5 verboten!) ganz zu schweigen.

    Wenn etwas nicht geht muss man es auch mal gut sein lassen.

    Abgeerntete Felder - kein Ding. Aber wo die Ähren voll reif stehen, womöglich mit 4 Wochen "Trockenheit" - ohne mich.
     
  15. Wenn so ein erntereifes Kornfeld brennt kommst du mit deinem Feuerlöscher und Wasserkanister leider nicht weit , selbst wenn es ein Stoppelbrand ist könnte das in einer kleinen Katastrophe enden . Entscheiden tust du als Pyrotechniker selber , ich würde es auf keinen Fall machen , wenn das Ding brennt dann brennt es richtig . Mal ein kleines Video das ganz gut zum Thema passen könnte . Gibt es keine Ausweichmöglichkeit ?



    Gruß Skydancer
     
  16. Manche stellen Fragen ? Noch dazu als Pyrotechniker ...
    Da kann man ja kaum glauben das die Frage Ernst gemeint ist oder !?
     
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  17. Aus eigener Efahrung kann ich davon nur abraten.

    In den Anfangsjahren meiner pyrot. Ausbildung haben wir mal ein kleines Feuerwerk,(Zinkbombetten, etc. bis Kal. 60) auf einem abgeernteten Feld abgeschossen. Dummerweise war das Feld aber nicht gegrubbert (umgemacht) sondern es haben noch vereinzelt Strohhäufchen gelegen. Diese haben sich alleine durch den Funkenflug der Anzündlitze/Stoppine entzündet und durch den mäßigen Wind wurden die Funken von Haufen zu Haufen getragen, so daß innerhalb sehr kurzer Zeit 3/4 des Fußballfeld großen Ackers in Flammen standen.:eek:
     
  18. Ich kann auch nur den Kopf schütteln, es sei den der Auftraggeber zahlt Dir Deine Rente.
    Und das dann auch noch öffentlich zu Fragen, Respekt und Angst von meiner Seite her, weil wer weiss was da sonst noch gemacht wird.

    Frage an die gesetzsicheren Anwesenden: Vernichtung von Lebensmitteln? Ist es noch Brandstiftung wenn man es ankündigt?
    An die anwesenden Bauern: Was kostet so ein Getreidefeldbrand?
    An den "Pyrotechniker": Ist Deine Versicherung so schmerzfrei? Ist es wirklich versichert? Ich würde Dir den Schaden ablehnen wegen grober Fahrlässigkeit.

    Da würde ich eher ein Feuerwerk 1m neben einer Tankstelle machen als an einem reifen Getreidefeld.

    Carsten
     
  19. Wenn Du das Feuerwerk unter den von Dir beschriebenen Bedingungen schiesst, kannst Du sicher sein, dass man noch lange davon sprechen wird. Deinen Namen kennt dann (fast) jeder und Du wirst einen phänomenalen Bekanntheitsgrad erreichen.
    Vor allem bei den Behörden und deiner Versicherung.
    Außer, es hat vorher tagelang geregnet und der Platz ist so nass, dass nix brennen kann.
     
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  20. Ich kenne es aus eigener Erfahrung, zwar nicht in solchem Ausmaß, aber es hat gereicht!
     
  21. Nie und nimmer würde ich da schießen. Ich hab mal auf genau so einen Feldweg neben einen Stoppelfeld nur Cakeboxen geschossen.Dazu noch etwas windig sind unzählige Brandnester entstanden.Glücklicherweise nix passiert dank guten Wasservorrat.

    Aeroteufel
     
  22. Naja da ist ja meist erstmal ein Breiter weg wo Träcker und sowas durch fahren können und dann noch 1-2 Meter Rasen
     
  23. Könnte man das nicht verhindern in dem man um den "Abbrenner" 1-2 Meter Hohe Holzwände aufstellt ? Dann kann von den Funken Zeug schon mal nix passieren.
     
  24. Viel zu wenig!

    Ich weiss jetzt nicht was geschossen werden soll... wenn es Bomben sind, da hast Du gerne mal ein Streuradius von 5-10m um die Rohre herum, wo es glimmt, glüht und funkt.
    Bei Batterien ist es weniger schlimm (unten), aber jeder Querschläger, jede Bombette die am Boden zündet kann ein Getreidefeld in Brand stecken.

    Aus meiner Sicht ist die einzige Möglichkeit, das Feuerwerk zu "planen" dieses:
    Deutscher Wetterdienst - Waldbrand-Gefahrenindex in Waldnähe
    Deutscher Wetterdienst - Grasland-Feuerindex der ist eigentlich wichtiger.

    Grün und gelb - alles okay,
    orange - schwierig,
    rot - STOP
    LILA - verboten

    Das weiss man natürlich vorher nicht.

    Aber selbst wenn es die Tage vorher geregnet hat, wenn Du ein Feuerwerk planst dann kann es ja sein dass am Abbrenntag im Juli 34 Grad Celsius herrschen, da ist der Boden ratzfatz trocken.

    Wie geschrieben, ich würde das nicht (mehr) machen.
    Einmal - da war es grün, hatte die Woche vorher geregnet. Der Samstag selbst - trocken, heiss (30 Grad)... das Maisfeld war am Boden noch feucht, die hochgeschossenen Fruchtstauden aber pulvertrocken.

    Der Acker gegen den ich es geneigt hatte war ebenfalls nur noch leicht feucht.
    Heute - nach 5 Jahren und weiteren knapp 50 Feuerwerken - never ever.
    Entweder ist Auftragsgeber sauer wenn man das Feuerwerk nicht abbrennt oder man wird seines Lebens nicht mehr froh. (als 20er dann der 7er... aber das ist jetzt mal egal).

    Im übrigen, wäre das Maisfeld ein Weizenfeld, dann hätte ich überhaupt nicht geschossen. Mais verzeiht da eher einen Blindgänger...
     
  25. Nein, bei den Bomben werden die Stoppinen ja im Regelfall hoch- und weggeschleudert, bei Batterien sind es eher die "Blindgänger" oder die Bombetten die nicht auf Höhe kommen oder quer schiessen (aber nicht direkt am Boden sondern oben... kann man immer wieder sehen), zudem, wenn Du einen 6m breiten Weg hast, auf dem Du eine Batterie hinstellst, diese mit 1,5m hohen Wänden sicherst... da prallt dann eine Bombette gegen die eine Wand, sagen wir in 1m Höhe und schleudert auf der anderen Seite ins Feld... nee...

    Manchmal einfach sein lassen

    Gilt übrigens auch wenn es knochentrocken ist - gerade im Nordosten ist diese Karte gerne mal Lila.

    Und wie schnell es gehen kann mit dem Qualmen - wir hatten einmal ein Feuerwerk, am Waldrand - allerdings mit 2 (!) Löschzügen der Feuerwehr.
    Ein Gewitter war im Anmarsch (das endete im Wolkenbruch, 30l auf dem qm)... die Bomben sorgten aber schon dank "Funkenflug" für Qualm-Entwicklung am Waldrand im "Unterholz". Die Gefahr war vorher bekannt gewesen, war aber ein Stadtfest. Ergo, schöne Löschaktion der Feuerwehr, zwei Drehleitern mit Schlaucheinsatz - ganz als Übung. Wir bauten ab, erste Regentropfen gingen runter, dann "Weltuntergang" - man saß im Auto, draussen sah man nix mehr (gerade noch fertig geworden).

    Hier hätten wir NICHT geschossen, wenn keine Feuerwehr dabei und nicht explizit vorher mit Stadt so besprochen.

    Wenn man einen Waldbrand auslöst, ganz doofe Geschichte... ob die Versicherung das zahlt? Ich fürchte nein.
     
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