Großfeuerwerk [früher: Funktionsweise Heulertöpfe] Verwendung von PM als Parasiten

Dieses Thema im Forum "Großfeuerwerk, Indoor-Pyrotechnik, SFX" wurde erstellt von Pyro2610, 20. Februar 2008.

  1. Grüße Euch,
    Bei Großfeuerwerken sieht man ab und zu,daß schlagartig viele Heuler aufeinmal
    geschossen werden.Wie ein Feuertopf der viele Leuchtkugeln ausstößt.
    Wist Ihr wie das funktioniert.??
    Gruß
    Pyro2610???
     
  2. Also die einfachste Möglichkeit ist wohl ein Bombenrohr mit Schwarpulver zu füllen, gebündelte Heuler (Gummiband drumrum) reinschmeissen und fertig. Oder einen bestehenden Feuertopf zu ändern, weiss aber nicht ob das rechtens ist, gehen würde es ;)

    Gibt aber auch Heulerbatterien, die kann man teilweise verleiten (Mit Tapematch), sodass sie wesentlich schneller zünden.


    Möglicherweise gibts den Effekt auch zu kaufen, ich kenne den aber so nicht, habe ihn bisher auch net wie beschrieben gesehen. Kenne es nur, dass man zum Beispiel Vogelschreck gebündelt in die Bombenrohre wirft. (Zusätzlich zur eigentlichen Bombe)
     
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  3. Feuertopf ist in der Tat das Stichwort.

    Unten SP rein, als Ausstoßladung, ein Bündel Ratter / Pfeifpatronen (wie Du sie evtl. für deine Schreckschuss kennst) rein, und fertig.
    Gibt es als Variation auch mit Knallpatronen, oder kombiniert. Fertig zu kaufen gibts diese Teile auch.

    So sieht das dann aus (Bild von HGE-Pyro):
    [​IMG]

    Und im Vide von Matchbox sieht das dann so aus:

    Ratterfächer
     
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  4. [ich zensiere mich hier mal selbst]


    mit dem Bild von Bo ist hoffentlich alles geklärt
     
  5. Wenn Die Patronen eine QS haben, ist das ganze nicht im geringsten ein Problem. Die Hersteller bieten ihre Patronen extra für diese Zwecke ja mit QS an.
     
  6. In der Tat ist die Verwendung pyrotechnischer Munition (Klasse PMI PMII) in Großfeuerwerken nicht legal. In der Regel sind die entsprechenden Artikel jedoch auch als Pyrotechnischer Gegenstand der Klasse IV (mit QS) zu beziehen. Das Bild dient schließlich nur der Verdeutlichung, die Verwendung in einem Großfeuerwerk ist hier nicht zu belegen.
     
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  7. Ok, wurde gelesen und beantwortet, bevor ich meinen Edit reingeschmissen habe ;)

    Also, wieso Streitthema: Mir wurde erzählt, dass es einige Grossfeuerwerker gäbe die es für gefährlich halten auf eine Bombe andere Effekte zu legen.
    Ob das nun gebündelte Patronen sind (ich gehe mal davon aus jeder Grossfeuerwerker wird die für ihn erhälltlichen Kl IV Patronen nutzen) oder mehrere Bomben in einem Rohr.

    und das einzige was ich gegen deinen Post habe bo, ist, dass du im Gegensatz zu meinem nen Bild hattest, aber das ist purer Neid ;)
     
  8. Bei Interesse ist die Diskussion im Board für Großfeuerwerkseffekte fortzuführen. Mit Kleinfeuerwerk hat das alles jetzt schon nichts mehr zu tun.
     
  9. Dann beziehst Du dich auf etwas anderes, als der Thread als solches. Hier geht es um Feuertöpfe, und nicht um Parasiten.

    Bitte das jetzt auch nicht hier 5 Seiten am Thema vorbei diskutieren :rolleyes:
     
  10. Guter Einwand, auf was Du alles achtest Sile ;)

    Hab das ganze mal verschoben...
     
  11. Ist PMII auch in Klasse IV erhältlich oder nur PMI ? Wie ist das mit Pyroknallpatronen, braucht man noch eine Spezielle befähigung oder ähnliches? Die sind ja sonst Munitionserwerbsscheinpflichtig
     
  12. MES-Pflichtig sind Pyrotechnische Munition der Klasse PM II.

    Was davon in Klasse IV erhältlich ist, hängt davon ab, was der Hersteller
    1.) als Klasse IV deklariert
    2.) das entsprechende Qualitätssicherungsverfahren durchführt/durchführen lässt.
     
  13. Pyroknallpatronen sind doch PMII
    Wer bestimmt, das diese PMII sind und warum werden sie dann noch als Klasse IV hergestellt und verkauft. Oder wurden diese Patronen von der selben Behörde für Klasse IV zugelassen, die sie auch in PMII verschoben hat
     
  14. Das die Pyroknallpatronen PM II sind, legt das Waffengesetz fest (Munition, daher Regelung durch WaffG, nicht SprengG)
    Sinn der Herstellung als Kl IV Artikel ist, dass Großfeuerwerker diese wie o.a. verwenden können (ein Pyro hat i.d.R. keine Waffenrechtliche Erlaubnis).


    Grundsätzlich sind die Zulassungsverfahren und die QS in verschiedenen Händen. Die Zulassung von Pyrotechnischer Munition erfolgt ebenso wie von Kl. I und Kl. II Fwk durch die BAM.
    Die QS wird von zertifizierten Prüfstellen durchgeführt.
     
  15. Darf der Pyrotechniker, der den MES hat denn PM II Munition in seine Feuerwerke einbauen, oder entspricht dies dann nicht dem Verwendungszweck und er muss auf die Klasse IV Variante zurückgreifen?

    Hatte das Gespräch so in der Art schonmal mit meinem "Lehrmeister", er meinte der einzige Unterschied neben dem Aufdruck sei die Stückzahl in der Verpackung ;)
     
  16. Nein darf er nicht, da die bestimmungsmäßige Verwendung nicht mehr gegeben ist.

    Physikalisch sind die Unterschiede zwischen gering und nicht vorhanden einzustufen.
     
  17. Wenn ich mich genau erinnere - hab das jetzt nur so überflogen - war doch die Frage eher technischer Natur und nicht mit welchen Pfeiffen etc. das erlaubt/verboten ist!!

    Machbar und auch so gemacht wird das jedenfalls so, bzw. kommen in eine Pot -Hülse eben Sterne und oder Pfeiffen, blitze , Schwärmer Brummer etc. damit man die erst vor Ort auch laden kann.
    Voriges Jahr habe die in Budapest Heulpots bis cal. 150mm geschossen.
    Vorher eine Batterie mit gleichem Effekt ziemlich rasch 100-200 Schuß und zum Schluß eine Salve Pot. War recht spektakulär.
    Was das oben drauf auf Bomben anlangt, wie Catro anmerkt ist folgendes zu sagen:

    Auch das wurde schon vor mind. 40 Jahren erfolgreich praktiziert nur.....

    Es MUSS !!! logischerweise der Bombenkörper das Feuer welches oben entsteht aushalten können.
    Mit Kunststoffschalen ist DAS nicht zu empfehlen.
    Wir haben das seinerzeit mit 60mm Bombetten , welche oben doppelt verklebt waren erfolgreich praktiziert.

    Man erspart sich dadurch die halben Mörser -erst Feuertopf, dann Bombe oben drüber !

    Noch was fällt mir zum Thema an .

    In Cannes bei den Festivalls habe die wirklich "alten" Pyros folgendes gemacht - und werden es auch heute noch so machen:

    Nach dem Laden der Bomben aber noch vor dem zudecken ist EiNER mit einem Sack Sterne durch die Reihen gegangen und hat da und dort eine Handvoll in die Mörser geschmissen.
     
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  18. Richtig. Sie kommen alle aus einer Presse. Bei ABA die Knallpatronen z.B. einmal als PMII mit roter Hülse und als Kl. IV mit schwarzer. Die roten haben eben die Zulassung um aus Pistolen verschossen zu werden und die steht ja auch auf der Hülse drauf und die schwarzen werden nach QS beschossen. Dito läuft es mit den Titanrattern. Zum glückt für die Pyrotechniker gibt es soetwas noch, ebenso wie etliche Zink Bombetten. Die GAA´s möchten am liebsten nur die Verwendung von fertigen Artikeln, da hier immer die Gefahr besteht, dass es jenmand mit der Ladung übertreiben könnte und man nie genau sagen kann, wann es jetzt ein pyrotechnischer Gegenstand geworden ist, der keine QS hat.
     
  19. Also bei den letzen Packungen der Zink 15mm Lichtspurknallgeschossen stand zwar außen was von Kl IV drauf (n.B.: deutsches Recht!), auf der Munition selbst aber feiert der Aufdruck mit dder 6mm Flobert Pistole mit PTB fröhliche Urständ ;)

    Um nochmal auf das Recht zu sprechen zu kommen: In AT zählt PM zwar zum Pyrotechnikgesetz, fällt aber unter Munition. Da diese legal (abgesehen vom berühmt-berüchtigen Starenschreck) aus Schreckschußwaffen mit Multishooter, also gebündelt, verschossen werden dürfen, stellt sich die Frage, ob es nicht auch sogar in der Kl II rechtens ist, Feuertöpfe innerhalb gewisser Grenzen damit selber zu verladen. Schwarzpulver zählt überdies laut Szeppan-Szirba S.27 gar nicht zum Pyrotechnikgesetz.
    Möglicherweise dagenen spricht wiederum die Lautstärkenbegrenzung

    -aquataur
     
  20. zum Technischen:
    Anton, Du sagst, daß es praktziert wird, zusätzliche Sterne ins Rohr zu kippen.
    Ich habe einen Feuertopf versucht, in den ich einfach eine Handvoll Alu-Sterne hineingekippt habe, wie es mir von einem Pyro empfohlen worden ist.

    Die meisten davon sind aber blind gegangen. Ich habe den Verdacht, daß die Anfeuerungsseite nach unten zeigen muß, damit diese zuverlässig zünden.

    Wenn ich die Sterne sauber gebündelt habe und entsprechend in das Rohr eingefüllt habe, haben immer alle gezündet.


    Nebenbei scheint mir bei einer Bündelung á la Gummiband durch die "Kolbenwirkung" die Ausstoßhöhe größer zu sein als beim losen Einfüllen.


    Bomben, die von Haus aus mit Parasiten versehen sind (Aufstiegseffekt), haben je nach Hersteller zuverlässig nicht gezündet. Es scheint also die Menge an Feuer auf der Oberseite tatsächlich nicht überragend zu sein.

    Anton, Du glaubst, daß ein Mehr an Feuer dort Schaden anrichten könnte?

    Wenn dem so ist, sollte man tunlichst niemals eine Knallpatrone als Parasit verwenden, sie könnte ja verkehrt im Rohr zu liegen kommen und entweder blind gehen, oder sofort explodieren.

    -aquataur
     
  21. Also ich hatte mit Parasiten noch nie nennenswerte Probleme. Höchstenfalls einzelne ungezündete Alusterne. Heuler, Knallpatronen werden gebündelt mit Anzündung nach unten ins Rohr auf die Bombe gegeben (gerne auch vorher mit nem Gummi an die Stoppine), Alu-Sterne als lose Schüttung (ca 15-20 Stück auf ne 75er).
    Probleme gabs auch noch nicht mit spanischen Plastikbomben... Bei der kurzen Verweilzeit sehe ich da auch keine Probleme.

    Also bei den letzten die ich in der Hand hatte waren sowohl die Schachtel als auch die Patrone als Kl. V deklariert.
     
  22. Dazu einiges technische !

    Es war von Haus aus nie die Rede von Hülsensternen wie man Alu-Sterne eigentlich nennt !
    Die Anfeuerunsseite muß NICHT zwangslaüfig nach Unten zeigen und zwar dann NICHT, wenn man quer zu dieser mit einem TIXO ein Stück Zündschnur befestigt .
    Lose Sterne in ein Rohr mit Bombe werden in aller Regel auch nicht ALLE zünden aber doch die meisten, wie eigentlich bei jedem Feuerwerkskörper immer wieder Sterne kalt herunterkommen.

    Um Parasiten wie Ihr es nennt zuverlässig zu zünden gibt es mehrere Möglichkeiten.

    Mit den oben erwähnte 60mm Bomben haben wir das so gemacht, dass der Bombenkörper mit Papier nach oben verlängert wurde und die Stoppine nur von diesem Hohlraum zum Ausstoß geführt hat. Dann sind in dem Raum oben Sterne und Blitze hineingekommen UND die Stoppine welche dann aus dem Rohr herausgeführt wurde.Gezündet hat dann das in folgender Reihenfolge -natürlich im Ms Bereich:

    Stoppine - Sterne - Blitze - Stoppine-Ausstoß

    Effekt war :

    Feuertopf - Blitze- Bombe

    Übrigens werden besonders ital. Mehrschlagbomben ähnlich zur Zündung gefertigt.

    Wenn man so eine Bombe im Augenblick der Zündung am Rohr beobachtet wird man sehen, dass da eine Menge Feuer VOR der Bombe aus dem Rohr kommt. Das zeigt sich auch , wenn man Rohre mit Plastikfolie abdeckt. Die Rohre liegen meist nach der Zündung frei wie ausgestanzt. Das kommt vom Feuer das das Plastik kreisrund ausbrennt. Sonst würde beim ersten Schuß die ganze Folie mitgerissen.
    Ist auch logisch dass das Feuer vor der Bombe kommt -ist das "TRÄGHEITSPRINZIP".
    Wenn Parasiten NICHT zünden hat das meist eine andere Ursache, nämlich folgende:
    Die Zünder haben zwar eine Anfeuerung dies liegt aber im Gegensatz zu Bombe frei und bröselt gerne ab.
    Weiters sind die fast immer an der Stoppine oder an der Schnur befestigt und kommen somit oben in der Mitte der Bombe zu liegen wo es das schwächste Feuer gibt. Ein Stück Zündschnur mit Tixo und das Ganze fünktioniert !
     
    aquataur und bo2610 gefällt das.
  23. Genau dabei sind ein Großteil blind gegangen.
    Irgendwo ist man beim Verladen schon im Bereich der Herstellung eines FWK. Wenn man also die kärglichen entsprechenden Ressourcen durchsieht, die die Herstellung eines Feuertopfs beschreiben( z. B. Passfire), so sieht man, daß schlampig gemachte Feuertöpfe nur ein ebensolches Resultat erbringen können. Die Anfeuerung bei Hülsensternen funktioniert anscheinend nicht ohne weiteres. Es wurden in anderen Foren (SSW) schon hinlänglich darüber Überlegungen angestellt. Nur abhängig von der "Menge und Dauer des Feuers" an der Anfeuerung zünden diese Sterne zuverlässig.
    Also korrekt mit der Anfeuerung nach unten ins Rohr hatte ich noch nie Probleme.

    Ich habs so kommen sehen. Wahrscheinlich haben sie einfach die alten Hülsen aufgebraucht.

    So habe ich auch die Parasiten auf den erwähnten Shells zum funktionieren gebracht. Ich weiß, daß auch Hülsensterne mit Anzündschnur zuverlässig zünden. Das kostet halt alles Zeit.

    < 50 % war mir zu wenig und zu wenig kostendeckend ;)

    Sehr interessante Methode. Habt ihr in dem oberen Hohlraum noch irgendwelche zusätzliche Ausstoßladung eingebracht? Sonst ist mir die Funktion nicht ganz klar.

    -helmut
     
  24. Ist nicht vor allem die Passgenauigkeit der Bombe im Rohr entscheidend?

    Verwendet man Bomben, ggf. noch schön mit "abdichtender" Packpapier oder in Plastiktüte eingepackt, die nur saugend in das Rohr zu drücken sind, können beim Abschuss nicht genügend heiße Gase und Funken (="Feuer") an der Bombe vorbei hoch zu den Parasiten schlagen. Hat die Bombe aber Spiel, sollte dies problemlos klappen. So zumindest meine Erfahrungen...
     
    dEEcorPyro gefällt das.
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