Handhabung & Technik Herstellung Zündschnüre

Dieses Thema im Forum "Professionelle Technik, Sicherheit, Handhabung" wurde erstellt von Pyro-man, 27. Januar 2006.

  1. Hallo Leute
    ich wollte mall fragen ob einer mir sagen kann wie früher (bei den alten Chinesen )
    und so, eigendlich Zündschnüre hergestellt wurden
     
  2. Seidenpapier (oder Reispapier), Mehlpulver rauf und dann rollen. Voila, eine Zündschnur!
     
  3. Danke
    Hilft mir schon weiter aber wie war das jetzt gemeint mit dem Mehl


    ___________________________________-
    Raketen :: erst gehen sie hoch und dann gehn sie hoch
     
  4. Mehlpulver ist fein zerstoßenes Schwarzpulver und hat eine entsprechend bescheidene Abbrandgeschwindigkeit.
    Im Gegensatz dazu steht das gekörnte Schwarzpulver, welches als Treibladung in Bats verwendet wird.
     
  5. Mehlpulver != pulverisiertes Mehl ;)

    Es handelt sich im Prinzip um Schwarzpulver, allerdings recht 'einfach' hergestellt.

    Und bevor jetzt jemand was durcheinanderbringt: Mehlstaubexplosionen, wie sie von Zeit zu Zeit in Mühlen (Unfall) oder im SFX-Bereich (Absicht) vorkommen, entstehen mittels Mehl (Getreideprodukt).

    Helau ;)
     
  6. Wir haben 1967 bei der Fa Pyropa Zündschnüre folgendermaßen hergestellt:

    Zuerst wurden Baumwollfäden ausgekockt damit diese fettfrei waren. Mit Mehlpulver (wurde schon beschrieben) und Dextrin (zum Klebrigmachen) wurde unter Hinzugabe von einem warmen Wasser-Spiritusgemisch ein Schwarzpulverteig angerührt der die Konsistenz von Honig hatte. Dann wurde in einem großen Weidling ( ca.50l) eine Schicht Teig und eine Schicht Baumwollfäden wieder eine Schicht Fäden usw.lagenweise eingelegt. Diese blieb dann 1 Tag stehen. Dann wurde der mit feuchter Schwarzpulvermasse anhaftende Faden über eine 3m lange 6 armige Drahthaspel aufgerollt wobei einer den Baumwollfaden durch die Finger gleiten ließ um die Zündschnur gleichmäßig dick zu bekommen und der andere die Haspel langsam drehte. So hatten wir an einem vormittag etwa 300-400m Zündschnur zum trocknen fertig. Nach dem Trocknen wurde die Zünschnur in 60cm lange Stücke geschnitten und entweder für Raketentreiberzündschnüre oder Stoppinen verwendet. Auch die Papierhülsen für Stoppinen wurden damals noch mit der Hand gerollt.
    Soltest Du noch weiter Fragen bez. Herstellung haben - ich könnte Bücher schreiben!
     
  7. Wo kricht man Mehlpulver her
     
  8. Beim Schwarzpulver-Händler deines Vertrauens. Dann noch mal eben den Hersteller-Lehrgang mitmachen und eine geeignete Produktionsstätte errichten. Schon darfst du Stoppine nach Hausmacher-Art produzieren!

    O.k., Versicherungen usw. braucht man auch noch. Dann Qualitätssicherung, ggf. Zulassung (BAM-ZZS-...) und andere Kleinigkeiten.

    Fertige Litze kaufen ist einfacher und billiger.
     
  9. Ok, das war ganz interessant, artet aber doch zu einem Bastelthema aus.

    Die Herstellung von Schwarzpulver und das Herstellen von Stoppinen/Anzündschnüren aus gekauftem oder selbsthergestelltem Schwarzpulver ist verboten, wie alle Pyro-Basteleien. Ich würde mich gerne auch fundiert drüber unterhalten, aber das wird von dem einen oder anderen Bastler oder den Gestzeshütern vermutlich missverstanden. Also bitte keine genauen Anleitungen.

    Danke, @anton, für die Erinnerungen.
    Sobald ich das Gefühl habe, dass die Bastler hier Infos erhalten wollen, mache ich das Thema dicht.
     
  10. Hallo!

    So wie es Anton beschrieben hat, werden im Prinzip auch heute vielerorts in Italien Stoppine hergestellt. Die einezlnen Baumwollfäden der Stoppine werden dabei zu großen Zöpfen zusammengebunden, mehrere Male getränkt und mit Mehlpulver belegt. Danach werden sie meist im Freien zum trocknen aufgehängt. Schaut lustig aus, hier mal ein Foto:

    http://www.feuerwerk-forum.de/album/showphoto.php?photo=12461&sort=1&cat=last7&page=1

    stay green
    Alex
     
  11. Also ich wll beim besten Willen keinem BastlerAnleitungen geben. Aber einen wirklicher Bastler wird das sowieso nicht abhalten auch wenn das Thema geschlossen ist. Ich glaube es ist besser wenn man den Leuten die mühsamen Arbeitsvorgänge beschreibt um deutlich zu machen , dass die Herstellung mit Arbeit verbunden ist und das Ergebnis sowieso nicht zufriedenstellend. Andererseits finde ich es gut, wenn sich Leute auch ein bisschen mit dem Hintergrund befassen und nicht nur reine "Schießer" sind, was in den angebotenen Kursen völlig vernachlässigt wird. So lernt man auch die damit verbundenen Gefahren erst wirklich kennen !
     
  12. > Schaut lustig aus, hier mal ein Foto:

    Cool, die Faschingsperücke für hartgesottene Feuerwerker *gg*. Ist jetzt OT, aber manchmal habe ich den Eindruck, das vulkanisch aktive Länder eine andere Einstellung zu Feuerwerk haben. Vesuvio (der eine seiner ersten Urlaubsnächte mit seiner damaligen Freundin (nun Frau) auf dem Gipfel des Stromboli verbracht hat :) ).
     
  13. Kein Problem - wie gesagt, ich würde mich auch sehr gerne vielmehr über soetwas unterhalten, aber es kann halt missverstanden werden. Also passen wir einfach ein wenig mit unserer Wortwahl auf...

    Ich habe übrigens noch Kontakt zu Alfred.
     
  14. Hallo Pyro !

    Freut mich , dass wir einen gemeinsamen Bekannten haben .
    Wie ich gehört habe geht es ihm nicht sehr gut!!
    Kennst du übrigens seine Homepage ?: www.pyropa.at

    Ist zwar etwas eigenwillig zeigt aber die Urzeit der Feuerwerkerei in Ö.
     
  15. Das Feuerwerk am Heldenplatz 1955 muß ja wirklich einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Hanabishi wäre wohl ein passender Titel.

    BTW: 'schwere Riesenblitz Donnerbombe' klingt beeindruckender als Titan-Salut...
     
  16. Danke Jungs
    cooles bild mit den Stoppienen

    Ich glaube es ist besser wenn man den Leuten die mühsamen Arbeitsvorgänge beschreibt um deutlich zu machen , dass die Herstellung mit Arbeit verbunden ist und das Ergebnis sowieso nicht zufriedenstellend. Andererseits finde ich es gut, wenn sich Leute auch ein bisschen mit dem Hintergrund befassen und nicht nur reine "Schießer" sind, was in den angebotenen Kursen völlig vernachlässigt wird. So lernt man auch die damit verbundenen Gefahren erst wirklich kennen ![/QUOTE]

    da hat er recht
    Gruß Pyro-man
     
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