Pyrotechniker In eigener Sache

Schluss mit der Weinerei!

Liebe Freunde:

vor einer Woche kam ich von einer 15-tägigen Reise nach Europa, in einen der Nachbarstaaten Deutschlands zurück. Ich hatte keine Knete, aber ein Freund (der inkognito bleiben will), hier aus dem Forum hat mit die Reise bezahlt.
Er hat mir auch eine Zugreise nach Deutschland, zu meiner Mutter (sie ist 86), die ich seit Jahren nicht mehr sehen durfte, bezahlt.

Ihr solltet euch was schämen! Euro- und Wirtschaftskrise hin und her: Deutschland war noch nie so reich wie heute. Als ich Europa verliess, ohne Wirtschaftskrise, war es nicht so reich. Brasilien das gelobte Land ? Alles Lüge!
Ein deutscher Arbeitsloser lebt besser als ein Brasilianer, der arbeitet.
* In Deutschland gibt es sage und schreibe 58 Geschmackstypen Limonade (mit Gas also), Brasilien hat 8.
* In Brasilien hat ein Supermarkt wie REWE über 100 Sorten Käse, in ganz Brasilien gibt es nicht mehr als 15 bis 20.
* In Deutschland 300 Sorten Brot, Brasilien kennt eigentlich nur Weissbrot, mit oder ohne Zucker, als Vollkorn oder Light, und exotische Brötchen: "Broa" (aus Eierteig), "Biscoito" und "Pão de Queijo" aus Mandiokauszugsmehl-Brandteig, sowie "Tapioca"-Fladen, aus geriebener Maniok-Wurzel, das Fladenbrot der Indianer, das auch Weisse mögen.
* Ich krieg in Deutschland einheimische Kartoffelchips und fast ebenso billig, importierte aus den USA. Chips sind auch in Brasilien populär, aber ein Luxusartikel.
* Schokolade ist in Deutschland, das Kakau importiert, billiger als im Kakau exportierenden Brasilien. ??? Es gibt in Deutschland sogar spottbillige aber besonders leckere Pralinen aus Russland. Ich wusste vorher gar nicht, dass der "Ivan" sowas kann.
* Pikobello-saubere Stadtbusse, ohne Angst, von Gangstern überfallen zu werden, gibt es in Deutschland aber nicht in Brasilien.

Das einzige, was Deutsche und Brasilaner miteinander gemeinsam haben: gerade, wenn steinreich, weinen beide darüber, wie böse und ungerecht doch die Welt ist !

Grüsse aus Brasilien:

Toivo

 

Vergleich

Genau wie München ein teuereres Plaster ist als andere Kleinstädte, haben wir hier São Paulo und Rio de Janeiro, wo ein normaler Brasilianer, die oft mehr als vierfach so hohen Preise nicht mehr bezahlen kann.
Beispiel: ein dicker Hamburger (hier sehr beliebt), hier im Ort, Luxusausführung, R$ 5,-
= Euro 2,-,
in São Paulo R$ 20,- also Euro 8,-.
Geschäfte in Brasilien aufmachen: ein Horror! Die Behörden, statt zu helfen, nerven, wo sie können. Bei der Unehrlichkeit der Brasilianer oft zurecht! Aber du wirst verrückt.
Die Steuergesetzgebung hier ist alles andere als unternehmensfreundlich. Da gibt es nur eins: Steuerhinterziehung. Also stehst du mit einem Bein im Knast. Natürlich haben die Behörden dich als Ausländer (dank schlechter Erfahrungen) besonders auf dem Kieker. Darum habe ich hier lieber als Angestellter gelebt und derlei Schmutzarbeit meinem Chef belassen.
Du brauchst Kapital. Die Banken arbeiten hier mit Monatszinsen und nicht mit Jahreszinsen. Die Zinssätze sind etwa die der deutschen Kredithaie, nur dass das hier legal ist. Die jetzige Regierung ist dabei, dies etwas verbessern. Nur bin ich die Faxen hier dicke.

Grüsse:

Toivo

 

Man darf nicht auf seinem Stuhl kleben

* Ein jedes Land ist für einige eine Offenbahrung für andere eine Abschreckung. Wäre ich z.B. Konditor und kein Feuerwerker würde ich vielleicht deinen Rat annehmen und es in Brasilien mit Schokolade versuchen. Handgemachte Schokolade, da kriegt man hier astronomische Kilopreise für.
* Nicht auf Politiker und Pressefritzen hören. Was deinen jeweiligen Beruf betriftt, liegen die Dinge wahrscheinlich ganz anders als es in der Zeitung steht.
* Nicht auf der Landkarte Wurzeln schlagen und bereit sein, umzuziehen, wenn es die derzeitige Lage erfordert. Auch nicht rachsüchtig sein: vielleicht ist es morgen wieder besser dort, wo du herkommst und kannst wieder zurück, hast in der Zwischezeit aber weniger gelitten.

Grüsse: Toivo

 

Griechenland?

Ich habe noch nie in Griechenland gearbeitet. Trotzdem glaube ich, dass du womöglich recht hast.

Grüsse: Toivo

 

Richte nicht, auf das du nicht gerichtet wirst.

Du selbstgerechter Heini!

Ich komme hier in Brasilien für 2 Frauen und deren Kinder auf. Von der ersten lebe ich getrennt. Die zweite hat 4 Kinder mit eingebracht, ein weiteres haben wir zwei dazu gemacht.
Als ich die neue Eheverpflichtung einging, verdiente ich genug, es blieb sogar was übrig zum Reisen. 2007 ging das in die Brüche. Ich versuche seitdem, wieder auf die Füsse zu kommen, hab es hier aber nicht geschafft. Ich kann meinen finanziellen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen.
Meine neue Frau ist zurück zu ihren Eltern. Ich sehe sie nicht mehr. Wahrscheinlich hat sie längst 'nen neuen. Aber ich habe Sehnsuch nach den Kindern. Die sehe ich auch nicht, das sind nämlich mehr als 1.000 km Entfernung. Ich könnte also ebenso gut auf dem Mond oder in Europa arbeiten. Trotzdem hänge ich an meiner Wahlheimat.

Jetzt bieten mir ein Deutscher und ein europäischer Nachbar einen Job. Der vorliegende Thread hat mir dabei geholfen. Beide haben mich, was ihre Namen betrifft, um Verschwiegenheit bis zur Vetragsunterzeichnung gebeten. Der eine bietet mir monatlich Euro **** brutto, der andere Euro**** netto. Das ist etwa das gleiche. Wohnung bezahlt die Firma in beiden Fällen.
Reich werde ich dabei nicht. Aber damit hätte ich etwa das 2 1/2 fache, das ich hier verdiene und könnte meine Kinder von dem, was übrig bleibt, besser unterstützen.
Also nichts wie hin ? Der Schritt wird mir sehr weh tun, weil ich die Hoffnung, meine Kinder wieder zu sehen, vorerst, vielleicht für immer, begraben kann.

Anton, richte besser Personen nicht, ehe du weisst, was wirklich läuft.

Grüsse aus Brasilien;

Toivo

 

Lieber Anton, lieber Gipsi

Zunächst empfinde ich vor allem Dankabarkeit, dass mir meine Forumfreunde schliesslich zu 2 Stellenangeboten verholfen haben. Natürlich nehme ich an. Ich muss mich nur noch für eine von beiden Chancen entscheiden.

Ich wollte nur den Eindruck vermeiden, dass jetzt alles "Friede, Freude, Eierkuchen" ist.

P.S.: Ich ging verheiratet nach Brasilien. Dann war ich es leid (bitte hier keine schmutzige Wäsche waschen) und verliess sie. Ich lernte die andere kennen. Die hatte aber 4 Kinder. Macht nichts: wir haben's ja! Dann fiel ich auf die Nase. Das ist auch schon besseren Geschäftsleuten als mir passiert. Aber soll man sich deshalb (aus Angst, dass es nicht ewig dauert) sein Lebensglück vermiesen, wenn sich einem dich Chance bietet?
Käme ich noch einmal auf die Welt, würde ich alles noch einmal genauso machen: hoffentlich mit mehr Glück! Und wenn nochmal Pech, würde ich mich im neuen Leben erneut ans Feuerwerk-Forum wenden und um Hilfe bitten. Wozu denn hat man Freunde?

Alles klar? Grüsse: Toivo

 

Hic Rhodos, hic salta! (=Hier ist Rhodos, spring doch hier!)

Investier doch in eine der Firmen hier. Einigen wäre dein Kapital echt willkommen.
Deine Erfahrungen darfst du dann in genau diesm Toci posten!

Grüsse (und ein Herzliches Willkommen!): Toivo

 

Wenn du es ernst meinst, dann nimm doch an. Du erweckst den Eindruck eines Theoretikers, der alles stets besser weiss, aber selbst ganz genau weiss, dass es einfach nicht hinhaun wird.

Dialog: "Ich weiss ein unfehlbares Rezept, wie man steinreich wird"
Antwort: "Ich nehme an, du bist dabei, es in die Tat umzusetzen?"

Ohne weiteren Kommentar! Jeder Leser hat verstanden.

Grüsse: Toivo