Kartuschen Kaliberwahl bei Schreckschusswaffen - (auch) eine Glaubensfrage

Dieses Thema im Forum "Kartuschen, pyrotechnische Munition, Effekte" wurde erstellt von sureshot, 12. Februar 2018.

  1. Hallo Pyroschützen!

    Die Frage, ob Pistole oder Revolver, und dann noch welches Kaliber, steht am Anfang jedes SSW-Kaufes.

    Als Entscheidungshilfe für Neulinge, aber auch als Übersicht für alte Hasen, hier eine kleine Zusammenstellung der derzeit noch gängigen Kaliber, sowie von deren Vor- und Nachteilen. Sie spiegelt meine eigenen Erfahrungen und Erlebnisse wider. Wer ähnliches oder anderes erlebt haben sollte...lasst es uns wissen!

    2 mm Berloque (Stiftfeuer):

    Diese Munition ist für die winzigen Schlüsselanhänger-Pistolen und Revolver gedacht.

    Mit diesen Miniwaffen können höchstens 9 mm Leuchtsterne verschossen werden. Diese steigen daraus aber auf gut 20 bis 25 m Höhe!

    Der Knall ist beim Abschuss von Leuchtsternen kaum zu vernehmen, ohne Leuchtsterne erstaunlich laut und peitschend, in etwa wie gute Amorces.

    Die Verfügbarkeit ist nicht immer gewährleistet. Nicht jeder Laden, der SSW und Zubehör führt, hat diese Munition vorrätig. Sie ist zudem vergleichsweise teuer.

    Von der Handhabung her taugen sowohl Waffen als auch Munition kaum für Silvester, die Patronen sind einfach zu winzig.

    Für den leisen Spaß zwischendurch ist eine Berloque aber ganz nett. Muss man aber nicht haben...


    6 mm Flobert Knall:

    Wenn es rein um das einzelne Verschießen von Pyromunition gehen soll, ist das meiner Meinung das beste Kaliber.

    Diese Munition ist die billigste überhaupt, und auch die Waffen dafür zählen zu den günstigsten.

    Pyromunition wird - aus qualitativ guten Waffen - meistens zuverlässig gezündet, die Steighöhe ist recht gut, da die Abschussbecher in diesem Kaliber noch keine Entlastungsbohrungen haben.

    Der Schussknall ist beim Verschießen von Pyromunition leise, und ohne Pyromunition auch nicht zu verachten, aber absolut erträglich. Deshalb auch und gerade zum Verschießen von Leuchteffekten unterm Jahr absolut zu empfehlen.

    Egal welche Sorte, man kann eigentlich alle empfehlen. Spürbare Schwankungen in der Leistung habe ich noch nie erlebt.

    Multishooter funktionieren damit nicht, dafür ist sie zu schwach.

    Die Verschmutzung der Waffen hält sich in Grenzen. Man kann je nach Waffe durchaus 200 Schuss oder mehr ohne Reinigung schießen.

    Die Verfügbarkeit ist optimal, es gibt sie praktisch überall, wo SSW und Zubehör verkauft werden.

    Lediglich die Handhabung der kleinen Patronen kann im Dunkeln etwas fummelig sein.


    .22 lang Knall:

    Dieses Kaliber ist schon etwas stärker, aber auch nur für den Einzelverschuss von Pyromunition geeignet. Für Multishooter ist es noch zu schwach!

    Da es diese Munition nur mit Schwarzpulverladung gibt, wird Pyromunition normalerweise zu 100 Prozent sicher gezündet, und auch die Steighöhe ist super. Der Knall ist schon recht laut, aber schwarzpulvertypisch eher dumpf und angenehm.

    Die Schwarzpulverladung ist aber gleichzeitig der größte Nachteil, da die Verschmutzung enorm ist. Eine Reinigung war meiner Erfahrung teilweise schon nach 50 bis 60 Schuss erforderlich.

    Die einzige SSW, die dafür aktuell noch gebaut wird, ist die Röhm RG 600. Wenn man hier mehrere Magazine benutzt, kann man das Reinigungsintervall etwas strecken.

    Revolver in diesem Kaliber werden seit 1994 nicht mehr zugelassen und hergestellt, da in das Patronenlager auch scharfe Munition passen würde. Gebraucht kann man die alten Revolver aber immer noch kaufen, sie sind auch nicht illegal.

    Die Munition ist in der Regel überall im Fachhandel zu bekommen, und recht günstig.


    .315 Knall:

    Dieses Kaliber ist vergleichsweise selten. Ich selbst habe es noch nie geschossen, es soll aber ziemlich laut, und für die kleine Größe erstaunlich stark sein. Es ist das kleinste Kaliber, das für Multishooter geeignet ist.

    Es wurde als Ersatz für das Kaliber 8 mm Knall, für das aus den gleichen Gründen wie bei den .22 lang Knall Revolvern seit 1994 keine SSW mehr zugelassen werden, geschaffen.

    Es konnte sich aber nie so richtig durchsetzen, da viele der dafür angebotenen Waffen nur unzuverlässig funktionierten. Deswegen kann es auch vorkommen, dass diese Munition nicht überall, und dann vergleichsweise teuer, erhältlich ist.

    Da die Munition zylindrisch ohne überstehehenden Rand ist, muss man beim Laden aufpassen, dass man sie richtig herum in das Magazin steckt, wie bei allen Pistolenpatronen.


    8 mm Knall:

    Dieses starke und sehr laute Kaliber ist, obwohl seit 1994 keine neuen Waffen dafür mehr zugelassen und hergestellt werden (siehe oben), noch immer weit verbreitet.

    Bei Auktionsplattformen gibt es immer noch viele Altwaffen in diesem Kaliber zu kaufen, teilweise sogar noch neuwertig.

    Das Kaliber, das auch für Multishooter uneingeschränkt tauglich ist, ist aus mehreren Gründen mit Vorsicht zu genießen.

    Da dieses Kaliber früher 600 bar Maximaldruck hatte, der zulässige Gasdruck dann aber irgendwann auf 450 bar gesenkt wurde, funktionieren viele, vor allem ältere Waffen mt niedriger PTB-Nummer nicht mehr zuverlässig mit aktuellen Ladungen. Es wurden aber bis zur völligen Einstellung 1994 noch viele SSW neu für die schwächere Munition zugelassen.

    Der Kauf einer 8 mm SSW sollte daher wohl überlegt sein, zumal Ersatzteile oft nicht mehr erhältlich sind.

    Für alte 600 bar Kartuschen werden auf Auktionen oft horrende Preise aufgerufen.

    Der Knall ist selbst mit 450 bar Patronen peitschend laut und sehr unangenehm. Gehörschutz sollte beim Schießen unbedingt getragen werden, sowie Abstand von anderen Menschen und Tieren gehalten werden.

    Mit alten 600 bar Patronen habe ich es schon oft erlebt, dass Raketenpfeifgeschosse im Abschussbecher zerrissen wurden.

    Nichtsdestotrotz ist die aktuelle Munition praktisch überall im Fachhandel erhältlich, und wird noch immer hergestellt.

    Die meisten Sorten brennen sehr sauber ab.


    9 mm RK / .380 Knall:

    Dieses Kaliber gehört zu den verbreitetsten Kalibern. Es wird praktisch nur in Trommelrevolvern verwendet, Ausnahme ist die Weihrauch Arminius HW 94 Pistole.

    Es ist überall verfügbar und gehört zu den günstigen „Großkalibern“. Es ist durch die Form und Größe der Patronen einfach zu handhaben, was das Laden angeht.

    Leider gibt es seit einiger Zeit Probleme mit dieser Munition. Sie ist entweder sehr schwach geladen, oder die Ladung und damit die Wirkung unterliegt starken Schwankungen.

    Entsprechend ist die Lautstärke oft schwankend, ebenso die Steighöhe der Pyromunition, die selbst im Einzelbecher teilweise nur wenige Meter betragen kann! Auch die sichere Zündung ist nicht immer gewährleistet.

    Aus der HW 94 verschossen, soll es jedoch bislang kaum Probleme geben. Grund dafür könnte sein, dass sich durch den bei Selbstladepistolen stark verbauten Lauf einfach mehr Druck aufbaut.

    Es gibt für dieses Kaliber auch Schwarzpulvermunition, welche die o. g. Probleme nicht hat. Sie ist stark und laut im Knall, zündet zu 100 Prozent sicher, und erreicht sehr gute Steighöhe der Pyromunition. Allerdings ist die Verschmutzung extrem, die Rückstände stinken nach faulen Eiern.

    Wenn man die Waffe sofort reinigt, lassen sich diese Verschmutzungen aber leicht entfernen.

    Die HW 94 verträgt jedoch keine Schwarzpulvermunition!

    Nitromunition brennt in der Regel recht sauber ab.

    Die Flash Defence Munition für dieses Kaliber kann ich nicht empfehlen.


    9 mm PAK:

    Dieses starke Kaliber für Selbstladepistolen (es gab mit dem Wadie P1 aber auch mal einen Revolver) ist heute wohl das beliebteste SSW-Kaliber überhaupt.

    Dementsprechend ist es überall zu kaufen, und vor allem sehr günstig zu haben, teilweise schon für unter 10 Euro die 50er Schachtel.

    Für Multishooter ist es perfekt, und erreicht in der Regel auch sehr gute Steighöhen. Jedoch kommt es wohl immer wieder mal zu Zündproblemen, vor allem beim Einzelbecher. Woran das im Einzelfall liegt, ist aber schwer zu sagen. Ich selbst habe noch keine Zündprobleme damit erlebt.

    In den Gebrauchsanweisungen der Pyromunition sind die 9 mm Patronen nicht als geeignet erwähnt, aber an sich sollte es kein Problem darstellen, solange PTB-zugelassene Abschussbecher verwendet werden.

    Für dieses Kaliber gibt es neben Patronen mit Nitropulver auch noch sogenannte Flash-Patronen mit Zusätzen für grellweißes oder rotes Mündungsfeuer.

    Diese Munition ist noch lauter als die sowieso schon laute Standardmunition. Gehörschutz ist für beide Arten dringend zu empfehlen.

    Schwache oder schwankende Laborierungen kommen auch hier ab und zu vor. Von Geco gab es auch mal ein Los überladene Munition, die manche Pistolen nicht vertrugen.

    Die Verschmutzung ist meistens relativ gering. Wie diverse Testvideos zeigen, kann man mit einer guten 9 mm PAK Pistole durchaus 1000 Schuss ohne Reinigung abgeben.


    .35 Knall:

    Für dieses extrem starke, laute und heute seltene Kaliber gab es bis 1994 nur eine Handvoll verschiedener Pistolen, die selbst auf dem Gebrauchtwaffenmarkt kaum auftauchen.

    Es konnte sich gegenüber der 9 mm PAK nie richtig durchsetzen.

    Es ist schwer und wenn dann nur teuer zu bekommen. Für Feuerwerkszwecke lohnt es sich nicht.

    Daher soll hier nicht weiter darauf eingegangen werden.


    .45 short

    Dieses mächtige Kaliber nur für Revolver, und nur mit Schwarzpulverladung erhältlich, ist heute ebenfalls selten, und meistens extrem teuer im Vergleich zu 9 mm RK. Waffen dafür werden schon lange nicht mehr gebaut.

    Frühere Munition, zum Beispiel von der Firma Helmut Diehl (HD) war extrem laut und stark, und sorgte für erheblichen Verschleiß und Verschmutzungen an den Waffen. Gute Gebrauchtwaffen sind daher selten und sehr teuer.

    Die aktuelle Munition ist wohl deutlich schwächer als die frühere, nicht besser als 9 mm RK. Der Mehrpreis der Munition lohnt sich daher nicht mehr.

    Für Multishooter eignet sich die Munition auf jeden Fall trotzdem.


    So, das ist jetzt doch länger geworden als ich dachte...

    Grüße

    sureshot
     
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  2. @sureshot
    Tolle Übersicht!
    Ja mit den Kalibern hat jeder so seine Vorlieben bzw. man wird auch ein wenig durch aktuell schwache Mun. (z.B. 9mm R) beeinflusst. Meine Lieblingskaliber sind für Einzelschuß 6mm Flobert (ohrenfreundlich) und für den Multibecher 9mm PAK. Bei 9mm PAK schieße ich fast nur GECO. Die Mun. ist nicht am stärksten geladen aber sehr konstant. Bei 6mm Flobert habe ich bisher kaum/keine Schwankungen feststellen können und greife da zu den verschiedensten Herstellern. :)
     
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  3. .320 knall solltest du evtl auch in die Übersicht mit eingliedern...Wenn auch extrem selten dennoch erwähnenswert....
    Schön wäre auch ein foto beispiel der kartusche ..Hierzu könnte ich Fotos beisteuern evtl auch ein beispiel einr Waffe in diesem Kaliber...Auch hier würde ich einige Fotos machen können

    Gruß
     
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  4. Hallo,

    da Du damit eigene Erfahrungen hast, kannst Du das Kaliber gerne hier vorstellen.

    Bilder sind natürlich auch willkommen...

    Hier findet Ihr noch ein Bild mit weiteren Erklärungen:
    SSW Platzpatronen und Originalpatronen
     
  5. Sehr schöne zusammengefasste Übersicht!
    Ich kann die Erfahrungen in Zusammenhang mit 6mm, 9mm RK. und 9mm PAK bestätigen.

    Zitat bei 9mm PAK:
    Jedoch kommt es wohl immer wieder mal zu Zündproblemen, vor allem beim Einzelbecher. Woran das im Einzelfall liegt, ist aber schwer zu sagen.

    Ich hatte dieses Phänomen ab Ende der 90er oft bei meiner P99. Egal welchen Hersteller. Auch der Jahrgang der Patronen hat nichts geändert. Mein damaliger Büchsenmacher vermutete, daß die vorauseilende verdrängte Luft aus dem Lauf, die 15mm Geschosse nach oben befördert, bevor die Stichflamme selbige erreicht. Für mich klingt das plausibel. Immerhin haben die Halbautomaten mitunter die längsten (vor allem geschlossenen) Läufe.
     
  6. ich schieße seit "Jahrzehnten" 6 mm; ist total sicher, keinen einzigen Aussetzer gehabt; dafür aber bei "schwerer Nutzlast" immer wieder mal Probleme mit der Steighöhe.
    Bei 9 mm hatte ich immer wieder mal "Blinde" dabei, da zu viel Kraft bei Einzelschüssen dahinter war.
     
  7. 6mm und 9mm (PAK und RK) das langt mir....für Pyros aber mehr 6mm und nur 9mm mit Multibecher....
     
  8. Das Problem der schlechten Zündfreudigkeit hatte ich vor langer Zeit mal bei Schönebeck 9 mm RK aus der Blechdose.

    Diese waren dermaßen druckvoll und laut, dass sämtliche Leuchtsterne schwarz davongeflogen sind. Die Sterne wurden weggeschleudert, bevor sie zünden konnten.

    Patronen mit reiner Nitropulverfüllung sind nicht so zündfreudig wie solche mit Schwarzpulver oder zumindest Beimischung eines Schwarzpulver-Anteils.

    Schwarzpulver brennt viel heißer ab, erzeugt relativ lang brennende Funken und ein großes Mündungsfeuer.
     
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  9. Stimmt bei 6mm hatte ich keinen einzigen Aussetzer! Bei 9mm halt nur Aussetzer durch "Klemmer"...
     
  10. Ich bin im Besitz von 4 SSW.6mm,8mm,9mm und cal.45.
    Letztere Waffe ist mein Liebling-eine Reck Agent 45.Patronen sind schwer zu bekommen-aber eine herrliche Waffe,eben nicht zu groß.
    Wenn im Gebrauch bei Signalmunition,dann nur im 5er-Becher.
     
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  11. Die .315 Waffen mag ich sehr. Es geht bei diesen Waffen um das Thema Zuverlässigkeit. Meine ehemalige RG70 lief bis zuletzt nie ohne Klemmer.:mad:
    Die SMCop PTB 624 hingegen ist absolut zuverlässig.
    Gegenüber der Cop in 9mm PA bekomme ich 8 statt 6 Schuss ins Magazin.
    Zum schiessen mit Pyromunition ist das Kaliber sehr gut geeignet.
    Jedes Mal bin ich von der Lautstärke angetan.
    Problem der .315 SSW waren immer die gegenüber 8mm zu steilen Zuführrampen. Das führte häufig zu Problemen. Daher wurde das Kaliber leider immer weniger favorisiert. Sehr schade, wie ich finde.
    Hat man persönlich eine funktionierende .315 SSW gefunden, so hat man mit diesem Kaliber viel Freude.
    Leider werden z.B. bei Eg** gute .315er, wie RG90 und RG100, wie Gold gehandelt. Es gab sogar eine RG100 in vergoldeter Jubiläumsversion. Dafür werden locker bis 300€ geboten. Absoluter Wahnsinn für so eine Zinkplempe. Allerdings funktioniert sie und ist vergleichsweise sehr gut verarbeitet.
     
  12. #12 Digi-Quick, 12. Februar 2018
    Zuletzt bearbeitet: 12. Februar 2018
    Also ist 9mm das "neue" 6mm?
    Bevor ich mir vor über 30 Jahren meine rste SSW gekauft habe, habe ich bei verschiedenen Leuten mitunterschiedlichsten Waffen bei 6mm Flobert sehr viele Effekte ohne Zündung wegfliegen sehen, daher kam 6mm für mich nie in Frage

    Die erste SSW war ein Umarex Trommelrevolver 9mm für 99 DM *kotz*
    Der Verläufer hatte mir damals gleich empfohlen nur SP Patronen zu schiessen, da NC zuviel Druck hat und die Trommel reißen kann. Mehr wie 40-50 Schuß gingen da nicht ohne Reinigen durch.

    Die SSW hatte ich dann auch nur 3 Sylvester geschossen, da mir in einer "Daddelhalle" von einer weiblichen Aufsicht ein Browning 8mm (Umarex Lizenzfertigung) quasi neu und unbenutzt zu einem sehr guten Preis (180 DM, NP war deutlich über 200 €) angeboten wurde (Fehlkauf, zu schwer, schlecht beraten worden.
    Die SSW hat mich ca. 20 Jahre jeden Silvester mit 150-200 Schuß begleitet.
    nachgekauft habe ich 3 Metallmagazine, das komische mitgelieferte Plastikmagazin hat gerade mal 3 Silvester gehalten

    Da ich auf den Preis der 8mm Knallpatronen vor ca. 10 Jahren keinen Bock mehr hatte (20-25 € statt 10 € bei 9mm für je 50 Knall-Patronen) habe ich den Waffenhändler meines Vetrauens wegen einer möglichen Inzahlungnahme angesprochen.

    Bekommen habe ich einen Röhm RG89 vernickelt, 4x50 9mm NC Knallpatronen, ein Paket Ratterpatronen und ein Paar Leuchtsterne - man könnte also sagen, daß ich den Browning mit Gewinn abgestoßen habe ;)

    Ich habe nie eine ungezündetete 15mm Patrone gehabt, weder aus Einzelbecher noch aus Multishooter, weder mit SP noch mit NC. Die Steighöhe war immer normal / gut.
    Ich muß allerdings dazu sagen, daß ich die letzten Patronen vor gut 4,5 Jahren gekauft habe.
    Die letzen Sylvester habe ich kaum geschossen.
     
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  13. .320 (kurz) knall:
    Dieses äußerst selten anzutreffende Kaliber welches auch als 7mm R bezeichnet wurde ist in den 70er Jahren hergestellt worden.

    Die Revolverkartuschen gab es ausschließlich von der Firma RWS/Dynamit Nobel mit Sp Ladung.Wird seit Jahrzehten nicht mehr hegestellt (mit einer Ausnahme, Fiocchi fertigt diese noch für den italienischen Markt an,jedoch gibt es keinen Bezugsquellen nach Deutschland)

    Lautstärke des knalls würde ich gleichsetzen mit einer .380/9mmR mit sp Ladung. ..

    Waffen gab es ausschließlich mit ptb Zulassung nur von EM-GE und Mayer&Söhne
     
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  14. Es gab noch den Reck GR 27 (PTB 149), dieser ist auch als Realstück belegt.
    .320 kurz ist ein Urgestein unter der Kartuschenmunition, schon in den 30er Jahren gab es Startpistolen in diesem Kaliber, auch wenn es heute ausgestorben ist, gehört es unbedingt in die Übersicht und natürlich weil es PTB SSW in diesem Kaliber gibt.
    Man könnte auch noch darüber diskutieren, ob Signalpatronen für Signalstifte/Signalgeräte mit aufgenommen werden könnten, auch das im MWM Steel Dog verwendete .209 Zündhütchen ist ja im Grunde ein neues SSW Kaliber, auch wenn mit diesem Revolver keine PM verschossen werden kann, könnte man überlegen dieses in die Übersicht mit aufzunehmen.
    Das ginge natürlich auf Kosten der Übersichtlichkeit und praktisch wäre es auch nicht relevant, weil diese Kartuschenmunition und Signalpatronen wohl kaum verwendet werden.
     
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  15. Die .320er hat @cal.45acp ja jetzt ergänzt. Mir ging es primär um die normalen und noch halbwegs gängigen Kaliber, und nur um die Kartuschen. Ich selber kann nichts zur .320er erzählen, habe noch nicht mal eine Patrone gesehen.

    Zu den .209er Zündhütchen habe ich auch keinerlei Erfahrungen, laut Videos scheinen sie ungefähr wie 6mm Flobert Knall zu sein.

    Zu kaufen gibt es sie wohl nur im wirklich gut sortierten Waffenhandel, Verfügbarkeit also eher schwierig.

    Die Signalgeberpatronen verdienen eigentlich ein eigenes Thema.
     
  16. Bezüglich des Kalibers 6 mm Flobert kann ich mich noch erinnern, dass es da früher wohl ganz seltsame Sachen als Zubehör gab.

    Als Kind habe ich in den Westernheftchen, die mein Opa immer so gerne las, öfters mal Werbung für Schreckschussrevolver gesehen, mit aufregenden Namen wie „Sherlock Holmes“.

    In einer dieser Anzeigen wurden für die damals noch weiter verbreiteten 6 mm Waffen unter anderem 9 mm Sterne mit vielen verschiedenen Effekten angeboten. Diese Sterne waren mit verschieden gekennzeichnetem oder gefärbtem Papier umhüllt anstatt mit Aluminium.

    Weiterhin gab es Gashülsen aus Pappe, die in die Waffe gesteckt und mit Platzpatronen gezündet wurden. Dabei wurde nur der Wirkstoff verschossen, die Hülse blieb stecken.

    Und das beste und seltsamste waren 6 mm Duftpatronen, die ähnlich aufgebaut waren wie die 6 mm Gaspatronen, aber mit verschiedenen (harmlosen?) Duftnoten (Erdbeere, Rosenduft etc.) versehen waren.
     
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  17. #17 dimpel_mind, 17. Februar 2018
    Zuletzt bearbeitet: 17. Februar 2018
    Es gab wohl auch gaspatronen mit DDT zur Bekämpfung von insekten, zumindest habe ich das gelesen.

    Da sind die Parfümpatronen also noch harmlos gegen.

    Edit:

    Sureshot danke für deinen informativen Bericht.

    Mich würde interessieren wann die 9mm pak die 8 mm knall abgelöst haben.
    Cuno Melcher/ ME waren ja glaube ich die Entwickler der Patrone und sind mit der ME mini para an den Markt gegangen.

    Weiß da jemand mehr drüber? Vor allem wann das war?
     
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  18. Ich glaube, das dürfte so Anfang der 90er Jahre gewesen sein.
     
  19. #19 *RAKETE*, 18. Februar 2018
    Zuletzt bearbeitet: 18. Februar 2018
    Die erste Pistole in 9mm P.A. war die ME 9 Mini Para (PTB 479), sie erschien 1989, das Kaliber 9mm P.A. (9x22) war wohl ein Konkurenzprodukt zu .35 (9x25), das erschien 1988 mit der Erma EGP 88 (PTB 477), etwa im gleichen Zeitraum, 1989, kam auch die Weihrauch HW 94 (PTB 467) in 9x17, bzw. 9mmR, als 9mm Pistole auf den Markt.
    1994 kam dann das Aus für .35 und 8mmK durch das Neuzulassungsverbot von SSW (Pistolen) in diesen Kalibern.
    Das 9mm P.A. Kaliber hat sich wohl auch deshalb schnell verbreitet, weil 8mmK Pistolen "umgerüstet" werden konnten und vorallem Umarex viele der 8mmK Modelle auch in 9mm P.A. anbot. Spätestens 1994 gab es zu 9mm P.A. nur noch die Alternative .315 Knall (8x17), dem Nachfolgekaliber des Kalibers 8mmK (8x20), auch für das neue kurze 8mmK Kaliber wurden, wie bereits vorher bei dem Kaliber 9mm P.A. geschehen, bestehende SSW "umgerüstet", allerdings hauptsächlich kleinere Modelle (Taschenpistolen), die großen, vermutlich attraktiveren Modelle erschienen fast ausschließlich in 9mm P.A., was wohl hauptsächlich zur heutigen Dominanz der 9mm P.A. Pistolen beigetragen hat.
    Es ist noch zu erwähnen, das die meißten .315 Pistolen kaliberbedingte Zuführstörungen hatten, weil die kurzen Kartuschen in Kombination mit dem "nur angepassten" steilen Zuführrampen in den ehemaligen für 8mmK konstruierten Pistolen nicht harmonierten, was wohl nicht gerade zur Beliebtheit dieses Kalibers beitrug und es u.a. deshalb heute quasi nicht mehr existiert.
     
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  20. Ich nutze seit Anfang an 9mm. Zündprobleme habe ich auch ab und an, schieße nur mit Multishooter, deswegen kann ich nicht beurteilen ob es im Einzelbecher auch so ist.
    Was mir letzten Silvester aber stark aufgefallen ist, das ich ausschließlich Probleme hatte mit der Munition von Umarex (blau-weiße Schachtel). Teilweise zündeten nur 2 von 4 Effekten oder Munition selber zündete nicht. Hab die Munition später nochmal nachgeladen auch da keine Zündung (nicht befüllt ?).
    100 Schuss mit der Munition von Walther Walther Knallpatronen - Platzpatronen 9mm P.A.K. 50 Stück funktionierte tadellos, nicht eine Fehlzündung.
     
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  21. Zum Kaliber .35 Knall fällt mir noch was ein... es gab doch von 1989 bis 1996 mal die deutsche Krimi-Fernsehserie „Peter Strohm“, mit Klaus Löwitsch. Vielleicht kann sich da noch jemand dran erinnern. Ich habe die Serie sehr gern gesehen.

    Der Hauptdarsteller hatte als Filmwaffe die zum Serienstart brandneue Geco P 35, einen Sig-Sauer-Nachbau. In der Serie kann man sie natürlich in Aktion sehen.
     
  22. Was du immer noch alles weißt :D:eek:
     
  23. @ Rakete, danke für deinen informativen Beitrag!

    Mich interessiert in der Tat besonders diese Zeit wo 9 mm pak auf den Markt gekommen ist.
    Hast da gut weiter geholfen.

    Ich erinnere mich das die alten 8mm Pistolen mitte der 90er wie Blei in den Regalen lagen, weil jeder natürlich das vermeintlich stärkere kaliber kaufen wollte.

    Mein Kumpel mit seiner P88 in 9mm pak hat mich 1995 mit meiner 8 mm browning nur belächelt...
     
  24. Für die Übersicht habe ich alle Kaliber mal abgelichtet die ich besitze.. (Lediglich die 2mm beloque und .209 schrotzünder fehlen)

    [​IMG]

    Von links nach rechts:
    6mm flob. .22lg .320K .315k 8mmk 9mmR 9mmPak .45K .35k
     
  25. Hier noch ein Bild der 2 mm Berloque:

    [​IMG]

    Die Patrone liegt zwischen der 9 mm Leuchtkugel und dem Schlüsselring der Pistole.

    Ich versuche mal ein besseres Bild der 2 mm zu machen. Ein 209er Schrotzündhütchen müsste ich auch noch irgendwo rumliegen haben.
     
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