Foto & Video Kameraeinstellung

Dieses Thema im Forum "Foto- und Video-Technik" wurde erstellt von fortnox, 25. Dez. 2002.

  1. Ich drücke mich immer so unglücklich aus, ich meinte:
    Wer Probleme mit der Scharfeinstellung hat, sollte eine möglichst KURZE Brennweite wählen (Weitwinkel).
    Dann ist die Tiefenschärfe grösser als in der Zoomeistellung, also geringere Schärfeprobleme.

    Kleiner Trick zusätzlich:
    Zoome nah ans Feuerwerk ran, fokussiere manuell. Wenn du dann wieder die Brennweite VERKUERZT (in den Weitwinkel) bekommst du eine hundertprozentig scharfe Aufnahme.
    Vor allem VX2100 Besitzer sollten so verfahren. ;-)

    Probier es einfach aus.
     
  2. @alolei

    Du schriebst doch, dass Du ein Feuerwerk im Auftrag filmen willst?! Ggf. sogar für die durchführende Firma? Dann solltest Du alles daran setzen, ruhige und sehr scharfe Aufnahmen zu produzieren. Der "künstlerische" Touch in Form einer Unschärfe ist max. wenige Sekunden "witzig" - danach einfach nur unscharf und schlecht. Ebenso sind sämtliche Filter für Farbveränderungen oder "Sterneffekte" im Fernsehen häufig zu sehen - allerdings machen sie Feuerwerke nicht besser, sondern sie zerstören sie.

    Und wenn Du die ganze Show geschlossen am Stück filmen willst, bleibt Dir nur das Scharfstellen vorab bei Tageslicht. Ansonsten verlierst Du durch die Zoomerei / Scharfstellerei wertvolle Sekunden der Show. Außerdem ist es eigentlich nur möglich, auf langziehende Kometen, Wirbel etc. scharfzustellen. Normale Bomben sind einfach zu schnell erloschen, als dass man darauf die rangezoomze Optik fixieren könnte. Was machst Du, wenn in den ersten 20 Minuten vom Feuerwerk keine Kometen/Wirbel/Fontänen/Sonnen abgebrannt werden?

    Das ist natürlich nur meine Meinung. Ich bin deshalb mind. 4-5 Stunden vorher vor Ort, stelle scharf und stehe mir dann die Beine in den Bauch. Das gehört zur Feuerwerksfilmerei dazu - genauso, dass man die Shows nicht mehr "live" sieht, sondern nur noch durch das Display.

    Meine Meinung...
     
  3. Deine Meinung hat mein Ohr voll getroffen. Genau das ist es, was man machen sollte. Die Zoomerei empfehle ich auch nur für jemand pingeligen, der alles 100% ausgerichtet haben will. Denn verdichten und dann fokussieren ist eine professionnelle Technik.

    Bei Tageslicht scharfstellen. Naja, ich bin schon morgens vor Ort. Da filme ich eingentlich anderweitig und möchte nicht ewig den Fokus auf unendlich stehen haben.
    Ganz ehrlich, ich stelle am Anfang der Show den Fokus auf unendlich und fokussiere bei Bedarf leicht nach.Ranzoomen werden ich deshalb sicherlich nicht.
    Ranzoomen hatte ich mit einer zweiten Kamera vor. Habe allerdings einige Filme auf diesem Site angesehen... Leicht wird das nicht, um es toll hinzubekommen .



    Beste Grüsse,


    Laurent





    Ich danke Dir von ganzem Herzen für Deine klaren Worte, sie erleichtern mir die Vorbereitung zum Feuerwerk ungemein. Deshalb bin ich ja auch hier im Forum, um zuzuhören.
     
  4. Hier mal ein Link für alle zum berechnen der Hyperfokalen Distanz(Schärfebereich)

    http://www.dofmaster.com/dofjs.html

    Für Camcorder muß aber erst vorher der "Circle of Confusion Calculator" benutzt werden, da als Filmformat nur Werte für Fotokameras verfügbar sind.
     
  5. > Ich drücke mich immer so unglücklich aus, ich meinte:
    > Wer Probleme mit der Scharfeinstellung hat, sollte eine möglichst KURZE Brennweite wählen^
    > (Weitwinkel). Dann ist die Tiefenschärfe grösser als in der Zoomeistellung, also geringere
    > Schärfeprobleme.

    Genau, und da dies öfters Mißverstanden wird: Normalerweise ist ja der Bildausschnitt vorgegeben (z. B. ein Kopf oder ein Feuerwerk bildfüllend). Ist der Bildausschnitt vorgegeben, hilft auch eine kurze Brennweite nicht viel bei Schärfeproblemen.

    Bei dem oben verlinktem Rechner sieht man das schön:

    35mm, 50mm, f/2.8, 2m Abstand, 1.88 m 2.14m (-12cm/+14cm Tiefenschärfebereich)
    35mm, 100mm, f/2.8, 4m Abstand, 3.87 m 4.14m (-13cm/+14cm Tiefenschärfebereich)
     
  6. Hi Leute,

    Ich stelle allerdings erst immer kurz vor dem Feuerewerk scharf.
    Irgendwo am Abschussplatz lässt sich immer ein Licht finden.
    Bisher hatte ich damit noch keine Schwierigkeiten. Also, wieso kompliziert machen, wenn es auch einfach geht?
    Bei Feuerewerk ist das halt so eine Sache mit der Schärfe. Es ist ja eigentlich nur Licht. Selbst wenn die Schärfe perfekt eingestellt wurde, kann das Feuerwerk bei zu offener Blende unscharf werden bzw. eine unscharfen Saum bilden.

    Die Auflösung der LCD-Displays ist meistens aber viel zu gering um korrekte Schärfe (im Weitwinkelbereich) zu erkennen.
    Die richtige Einstellung liegt bei mir immer etwas vor der "unendlich". Das Feuerwerk ist ja nicht unendlich weit weg.

    Ich denke dass man den Tiefenschärfenrechner nicht auf die Videowelt übertragen kann. In der Fotographie hängt die Schärfentiefe auch viel von der Belichtungszeit ab und die ist beim Filmen weitgehend konstant (1/50).

    Grüsse,
    Potafeu
     
  7. Die Schärfentiefe hat nix mit der Belichtungszeit zu tun, denn dafür ist ausschließlich die Blende und der Abstand verantwortlich. Die Belichtungzeit regelt mal sehr einfach ausgedrückt nur die Helligkeit(Belichtung), wobei die eingestellte Blende auch wieder im Verhältnis dazu steht. Große Blende(z.B. F2) heißt es kommt viel Licht auf den Sensor, also braucht man weniger Belichtungzeit(z.B.1/500s). Kleine Blende(z.B. F16) heißt es kommt wenig Licht auf den Sensor, also wird viel mehr Belichtungszeit benötigt(z.B. 1/30s). Das alles ist erstmal etwas verwirrend, aber wenn man es kapiert hat ist es logisch und einfach.
     
  8. Neulich hatte ich bezgl. der Schärfe einige Tests mit einer Fotokamera gemacht und es ist eigentlich folgendes was ich meine:

    [​IMG]
    Belichtung:1/8 sec

    [​IMG]
    Belichtung: 2.5 sec

    Fokus blieb unverändert! Die Blende hat natürlich geändert.

    Da ich bin kein Fotoexperte bin kann es durchaus sein dass ich hier etwas verwechsele.
     

  9. Du hast sicherlich ein Halbautomatikprogramm der Kamera benutzt (TV?). Wenn Du jetzt die Belichtungszeit erhöhst, regelt die Kamera die Blende automatisch entsprechend nach da es sonst zu einer Überbelichtung kommen würde. Dadurch ist natürlich auch die Schärfentiefe etwas angestiegen. Bei Spiegelreflexkameras kann man sowas vorab testen mit der Abblendtaste. Wird diese gedrückt, dann erscheint das Sucherbild genau in der vorher eingestellten Blende z.B. F11. Wird sie losgelassen ist wieder das normale Bild mit offener Blende, d.h. die größtmögliche Blende des verwendeten Objektivs mit der auch fokusiert wird z.B. F2,8. Probiere das ganze einfach mal komplett im manuellen Modus aus(falls vorhanden), dann wirst Du die Zusammenhänge zwischen Blende/Belichtung/Schärfentiefe schnell verstehen. Die neuen Erkenntnisse daraus kannst Du dann auch kreativ nutzen und z.B. Vorder oder Hintergründe unscharf abbilden, Objekte "freistellen" oder bewusst Unschärfe einsetzen.
     
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