Lagerung von BKS Böllern / Mindesthaltbarkeit

Hi,

mit kommerzieller Ware die du so auch in CZ/Pl/DE mit [CE] (oder sonst wo in den Nachbarländern) zukaufen bekommst sollte das nicht passieren das sich irgendwelche Knallkörper von alleine entzünden. Dort wird meistens eine standard mische verwendet, meistens auf Nitrat oder Perch Basis. MHD ist drauf gedruckt weil kein Hersteller dir Gewährleisten das sein Produkt "Jahrzehnte" hält und es auch vorkommen kann das es so vorgegeben wird von einigen Prüfstellen. Es kann passieren, das die Produkte durch lange lagerung Feuchtigkeit ziehen und der Knallkörper nicht mehr genug Kraft aufbringt um zu explodieren, dann verblitzt der Blitzknallsatz nur noch, heller bis schwacher blitz und einfach nur ein sehr dumpfes abbrennen. Blitzknallsatz verliert durch lange Lagerung und Feuchtigkeit an Geschwindigkeit daher kein Knall mehr, somit reagiert nur noch das Alu / Magnesium.

Anders sieht es aus, wenn du zum Beispiel selbst einige Brisante "Mischverhältnisse" auf den Plan rufst, meistens handelt es sich dabei um Magnesium,Schwefel & Chlorate Formeln, es gibt auch diverse andere Sätze z.b auf Kbenz / Perch Basis oder irgendwelche Mischungsverhältnisse wo "Verdünner" mit ins Spiel kommt meistens für Raketenantriebe, diese sind nicht lange Lagerbar und "können" sich auch durch Feuchtigkeit entzünden. Magnesium ist sowieso sehr anfällig für Feuchtigkeit, die meisten Bengalos / Breslauer / werden mit Magnesium hergestellt, wenn du diese mal 2-3 Jahre in einem nicht gerade trockenen Raum lagerst wirst du sehen das sich an den Produkten "weiße" Kristalle bilden. Die Breslauer oder Bengalos bekommst du dann nur noch sehr schwer an meistens nur noch mit Mühe und Not, am besten direkt aussortieren solche Artikel, da diese sich auch leicht selbst entzünden wenn sie sich schon in diesem Status befinden, dort reagiert das Magnesium mit der Feuchtigkeit und eine Reaktion in einem "brennbaren Satz" ist Nie gut.

Es gibt auch Mischverhältnisse die reagieren sehr stark auf "Druck" davon kann man wenn man bekloppt genug ist, auch aus handelsüblichen Produkten Sätze herstellen. Dazu nimm einfach mal einen Streichholzkopf, da kommen dann noch 1-2 Zutaten dazu und du hast einen hochbrisanten auf Druck reagierenden Satz.

Also alles cool bei handelsüblichen Produkten, solange es keine Hinterhof - Produkte sind. Mehr als die Wirkung verlieren ist nicht. Trozdem schade wenn es anstatt knallt nur noch verblitzt

Gruß

 

Danke @FireworksOwl für diese detaillierte Antwort.
Ich hatte mich auch unlängst mal für dieses Thema interessiert bezüglich der Aufbewahrung von Raketen mit BKS Zerleger oder z.B. Flashbangs aber keine schlüssige Antwort darauf bekommen.
Sind ja im Prinzip genau so zu verwahren/handhaben wie BKS Knallkörper. Denke ich zumindest.

Edit: Im PM2 Sektor gab es ja Berichte, daß 70er Jahre Knallpatronen heute immer noch sehr gut funktionieren. Eine trockene Lagerung natürlich vorausgesetzt.

 

Also bei den kommerziellen Sätzen hätte ich da wenig Bedenken. Pyroknallpatronen mit Ihrem klassichen Perchlorat/Alu Satz funktionieren auch nach Jahrzehnten problemlos.
Wie FireworksOwl bereits sagte, Selbstlaborate mit Chloraten,Magnesium, Schwefel etc. oder auch Armstrong Mischungen sind da eine ganz andere Liga.

 

Magnalium

 

Und woher weiß man, was für Sätze z. B. in Raketen oder Flashbangs drin sind?

Was wurde eigentlich früher in den PowerCracker, Filou und den anderen DDR BKS Reibern verwendet? Ein Bekannter meinte mal, es sei das selbe Zeug wie z.B. in den Vogelschreck Knallpatronen oder den Reibern wie den WECO Corsair 1309 aus Österreich.

 

Hm... Mit diesen Chemischen Gemischen und Bezeichnungen kenne ich mich absolut nicht aus... Hätte ich wohl doch besser in der Schule aufgepasst... Dann wäre ich nicht nur Elektroniker geworden...

 

Naja so genau will ich das gar nicht wissen. Aber dennoch danke. Das es gefährlich ist steht ausser Frage.
Da es aber eben auch immer häufiger in F2 Artikeln verbaut ist, ist es dennoch beruhigend, wenn man weiß, daß man die Artikel problemlos aufbewahren kann.

 

Da mache ich mir eher um meine Bengaltöpfe Gedanken.
Beinhalten die Blackboxx xxl Töpfe Rot, Grün usw. auch Magnesium?

 

Ja, sowas besitzt Metalle daher das grelle abbrennen. Einfach bei normaler Raumtemperatur lagern ohne zu hohe Luftfeuchtigkeit und es gibt kein Problem

 

Ok, aktuell bewahre ich sie in einer Alukiste auf, bei Außentemperaturen.
Muss ich dann mal herausnehmen

 

Vielleicht wäre da eine luftdichte Munitionskiste mit Silicagel sinnvoll... Und dann bei konstanten Temperaturen in den Keller packen.

 

so bewahre ich schon 3-4 Jahre mein Feuerwerk auf, bis jetzt war alles gut trocken und ohne Probleme.
Bezogen auf meine Alukistenlagerung

 

Mal andersherum gefragt: Gibt es irgendwo Berichte darüber, dass sich handelsübliche Feuerwerkskörper tatsächlich bei normaler Lagerung selbst entzündet haben? Und damit meine ich jetzt nicht selbst zusammen gerührte Mischungen oder wo jemand großen Druck ausübt, Funken erzeugt oder mit nem Hammer draufhaut.

Bei uns ist ja BKS in Knallkörpern in F2 nicht erlaubt, aber dafür haben wir es ja mittlerweile in fast jeder Rakete, Single-Shot und Batterie. Stehen da Verbrauchsdaten drauf? Ist mir noch nie aufgefallen. Und dann gibt es ja wie schon angesprochen die alten DDR Powercracker, die auch heute noch einwandfrei funktionieren. Oder Chinaböller mit Falschbefüllung soll es ja auch schon gegeben haben.

Ich weiß auch, dass Pyro-Pfeifpatronen durch falsche Lagerung zum VS mutieren können. Aber spontane Selbstentzündung? Hat das tatsächlich jemand mal erlebt oder offiziell getestet?

 

Da hast du Recht... Mir ist kein Fall bekannt...