Handhabung & Technik mal ein Anfänger

Dieses Thema im Forum "Professionelle Technik, Sicherheit, Handhabung" wurde erstellt von meky992, 17. September 2008.

  1. Hallo alle zusammen,

    ich schreib jetzt einfach mal hier rein weil meine Fragen glaube ich viel mit Technik zu tun haben und ich nicht wuste wo ich mich richtig vorstellen kann :).

    Ich komme aus Ratingen bin 37J. und habe als Hobby Modellhelikopter und Lasershow. Jetzt möchte ich mich auch ein bischen in sachen Pyrotechnik vorarbeiten.

    Mein Ziel ist es eine Verbindung in Sachen Pferd,Laser,Pyroefekte zu einer schönen Show zusammen zufügen.

    Meine erste Frage dazu ist :

    Über meine Laserausgabekarte stehen mir 8 TTL(5V) zu verfügung. die ich in meine Timeleiste ein- und ausschalten kann?
    Könnte ich damit auch Bühnenfeuerwerk zünden?? 8 verschiedenen Efekte?

    Schon mal Danke an allen

    Gruß
    Martin
     
  2. Hi und herzlich wilkommen, meky!
    Falls du das Dokument noch nicht kennst, hier gibt's die elektrische Zündungs-Bibel ;)
    Da stehen allerhand informative Dinge drin. u.a. auch womit Zünder gefüttert werden wollen um zuverlässig zu funktionieren. Steht gleich auf seite 1 meine ich.
    Ich kenne mich zwar mit dem TTL Sachverhalt nicht so aus, aber für mich klingt das so, als ob du noch 8 separat schaltbare 5V Ausgänge an der Karte hast.
    Zum Zünden sollte man 9V verwenden. Das könnte man also z.B. über eine Relais-Schaltung realisieren, wobei die aus Sicherheitsgründen umstritten sind.
    Am besten schaust du mal in das genannte pdf Dokument, da erübrigen sich viele Fragen schon ganz von alleine.

    Ansonsten helfen wir natürlich gerne weiter.
    Viel Spaß im Forum

    Gruß
    Max
     
  3. Hallo Max,

    da bin ich schon fleissig am lesen. Eine Menge Info die da erstmal auf mich ein prasseln. Aber ich arbeite mich durch.

    Ja du hast recht es sind 5V Ausgänge. Wieso sind Relais-Schaltung umstritten? Wie sieht den eine Schaltung bei ein Feuerwerkscomputer aus oder bei einer Funkzündungaus?

    Gruß
    Martin
     
  4. Relais können je nach Bauart durch Erschütterungen kurzfristig schliessen. So kurzftistig, das man es manchmal nicht merkt, aber lang genug um elektrische Zünder auszulösen...
    Ausserdem können die Relaiskontakte durch den hohen fließenden Strom (quasi Kurzschluß (2 Ohm) oder echter Kurzschluß (Zünder der nach dem Zünden die Kontakte verbunden hat)) "verkleben" und dann dauerhaft durchgängig sein. Dazu können noch Probleme durch kondensierende Feuchtigkeit kommen.
    Es gibt durchaus geeignete Relais, aber generell ist man da mit FETs auf der sichereren Seite (was allerdings eine etwas andere Spannungsversorgung voraussetzt...)
     
  5. Hi Martin,
    die Relais-Variante ist deswegen umstritten, weil sie eben mechanisch funktioniert, dass heißt theoretisch bstünde die Möglichkeit, dass diese durch eine Erschütterung ausgelöst werden. Außerdem können billige Relais wie auch Taster beim Schließen die Kontakte miteinander verschweißen, sodass man beim Anschließen des nächsten Feuerwerks eine lebensgefährliche Überraschung erlebt. Nicht so schön.
    Zur Funktionsweise professioneller Systeme können die Elektroniker hier bestimmt mehr erzählen, als dass sie mit FETs funktionieren.
    Meine Zündanlage findest du übrigens indem du unter diesem Beitrag auf ALBUM klickst.

    Gruß
    Max


    PS: Das tolle an diesem Forum ist, dass immer jemand schneller mit der Antwort ist, als man selbst... So, wie ivhp ;)
     
  6. Hallo,
    jetzt habe ich doch eínmal eine grundsätzliche Frage:
    Und zwar, warum müssen es unbedingt "FET`s" sein, wenn ich mir vorstelle, daß
    es dermaßen robuste und zuverlässige, Leistungs-(Schalt-)Transistoren gibt, die einen Bruchteil der FET`s kosten.
    LG
    GB
     
  7. Leistungstransistoren sind häufig FETs... ;) http://de.wikipedia.org/wiki/Leistungstransistor

    Fets haben ne ganze Reihe von Vorteilen - schalten des hohen Stroms mit einem sehr geringen, oft µC-kompatiblen, Eingangsstrom, was eine Ansteuerung vereinfacht. Sie schalten nicht wie Triacs nach dem ersten Durchschalten auf dauer-leitend (bis zum zusammenbrechen des Laststromkreises) was absolut ungeeignet für Zündanlagen wäre, es gibt sie in den unterschiedlichsten Ausführungen mit Kurzschlußfestigkeit, begrenzendem Strom (schützt den Rest der Anlage), Überspannungsschutz etc, was dann halt etwas kostet. Wobei 1 EUR/Kanal jetzt auch nicht so die Welt ist...
     
  8. Mag sein, daß dieses auf so spezielle Anwendungen wie "Schaltung von rel. geringen Spannungen mit etwas höheren Strömen" zutrifft.
    Wichtig evtl. fürs Pyro-Zeug.
    Aber allgemein kann man ja nun wirklich nicht sagen, daß Leistungstransistoren häufig FET`s sind.
    Gerade im Verstärkerbereich werden wieder zunehmend diskrete Bauteile verwendet, wobei höchstens mal im Eingangsbereich für TA ein FET verwendet wird (auch aus "Sound-Gründen).
    Die "Arbeitspferde" sind meines Wissens nach, gerade im NF-Bereich "Darlington-Transistoren," die z. T. mitintegriert sind zusammen mit der Treiberstufe in einem Gehäuse.
    Im übrigen gibt es ja auch diese "Röhren"-Begeisterung.
    Mit dieser kann man übrigens auch relativ leistungslos/arm schalten wie beim "FET," allerdings mit dem Aufwand der "Heizung."
     
  9. Wie kommst Du jetzt auf Verstärker?
    Das mag schon sein, dass da FETs nicht verwendet werden (können), aber Verstärkerschaltungen würde ich jetzt nicht gerade als das Beispiel zum "schalten von hohen Lastströmen" verstehen, das ist ja schon eine Nische für sich mit eigenen Anforderungen. Und Röhren im einem Zündpult? ich weiss ja nicht :D Vergleichbarer mit Zündanlagen würde ich Maschinensteuerungen (Elektromagnete etc.) sehen, wo auch einmalig hohe Ströme ab und angeschaltet werden.
    Einzelne Kategorien wird man immer mit einer Bauteilgruppe finden..Schaltnetzteile z.B., da findest Du quasi ausschliesslich FETs. Und da werden ganze Berge an Leistungs-FETs tagtäglich verbaut.
    Bei einem Zündpult gehts ja primär darum, einmalig einen hohen Strom zuverlässig auszulösen und zuverlässig wieder zu unterbrechen, dabei den Steuerstromkreis möglichst wenig zu belasten und den Laststromkreis möglichst unempfindlich gegenüber Kurzschluß etc. zu halten - ein typischer Fall für einen FET. Dazu kommt der geringe Leistungsabfall des FETs bei niedrigen Spannungen. (einen ganzen Berg Details mal großzügig übersehen).
     
  10. Naja, ich bin halt auch mehr oder weniger pauschal auf diese og. pauschale Aussage eingegangen, habe aber dann auch differenziert, daß es für verschiedene Anwendungsbereiche auch verschiedene Transistortypen gibt.
    Ich bin aber trotzdem noch der Meinung, daß es gerade für solche reinen Schaltungszwecke auch andere Bauteile tun würden.
     
  11. Ich habe keine Zahlen zur Hand - aber ich zitier mal aus der wikipedia:

    http://en.wikipedia.org/wiki/Power_MOSFET

    Mit Sicherheit. Ich wüsste nur nicht, wieso man unbedingt was andres verbauen will wenn das optimale doch verfügbar ist ;)
     
  12. #12 Gipsbombe, 18. September 2008
    Zuletzt bearbeitet: 18. September 2008
    Ist klar, "ivhp", aber ich denke auch, daß man immer mal Alternativen aufzeigen sollte, solche Diskussionen bzw. auch Widersprüche einmal richtig auszudiskutieren; an so etwas denke ich.
    Ich denke halt auch immer daran, bei allen meinen auch manchmal naiv erscheinenden Fragen, daß so jemand wie Du, der wirklich sehr viel Wissen hat, mir antwortet, und andere in die dann laufende Dikussion mit einsteigen.
    Gerade z.B. in diesem jetzt so ein bißchen andiskutierten Gebiet gäbe es so viel "auseinanderzuklamüsern", daß ich es manchmal nicht verstehe, warum sich daran nicht noch ein paar mehr Interessierte beteiligen.
    Und ich muß Dir auch ehrlich sagen, daß ich aus dieser "Chemie-IG" herausgegangen bin, weil ich es irgendwo ohne Sinn fand, daß diese Diskussionen hauptsächlich nur noch zwischen zwei Personen stattfanden.
    Trotzdem will ich mich aus diesen technisch/chemischen Themen nicht ganz zurückziehen, weil ich halt darin auch die Aufgabe sehe, solche Sachen irgendwie im Forum unterzubringen.
    LG
    GB
     
  13. Da sind wir ganz einer Meinung :)
    Lieber 10 solcher Diskussionen als eine wo-krieg-ich-den-lautesten-böller-für-10-cent-pro-schinken-Frage
     
  14. O.K.
    Also, da steht also
    The power MOSFET is the most widely used low-voltage (i.e. less than 200 V) switch. It can be found in most power supplies, DC to DC converters, and low voltage motor controllers.
    Dieser MOSFET ist also sehr gut geeignet, für NV-Schaltungsvorgänge.
    Was mich aber wieder wundert, da ja die MOSFET-ICs z.T, ziemlich empfindlich gegen "Überspannungen, leichte Spannungsschwankungen etc. sein sollen, muß aber jetzt nichts mit den POWERFET"s zu tun haben.
    Es gibt da zwar Schutzschaltungen mit Dioden, aber es wäre doch interessant, wie z.B. so eine Pyro-Fwk.-Schaltung gegenüber, naja sagen wir mal einen Blitzeinschlag in 10Km Entfernung und der Überspannung, die dann herangerauscht kommt, fertig wird.
     
  15. Spannungsschwankungen sind für Leistungs-FETs i.d.R. (in festen Grenzen natürlich) gar kein Problem.
    Überspannungsempfindlichkeit ist ein Thema - einer der Gründe, wieso ich die Profets so mag (Handelsname von Infineon für FETs mit integrierten Schutzmaßnahmen, gibt diverse ähnliche Produkte). Die werden im Automobil und Flugzeugbau eingesetzt, wo bei 12/24V ebenfalls hohe Ströme geschaltet werden müssen und Zuverlässigkeit eine große Rolle spielt.

    siehe z.B.

    http://www.reichelt.de/?;ACTION=7;L...wQASAAAEL-ONg8c5435179fa8fee6fff7e2b1fdec95c9

    Getestet nach den MIL-STD-883 Standards, die Überspannungsfestigkeit bei den nach außen führenden Pins einer Zündanlage liegt bei 2kV.

    Ob bei einem Gewitter in relativer Nähe die Zünder oder die Zündanlage das größere Problem darstellen, ist eine andere Frage, aber auch elektrostatische Aufladung sollten die Ausgänge der Zündanlage abkönnen, da man ja doch auch mal Kontakt zu blanken Drähten haben kann.
     
  16. Nachdem, was ich jetzt nach dem "Blockschaltbild" erkennen kann, sind diese "ProFets" im Grunde genommen "integrierte Schaltkreise." Ich meine, der geringste Anteil an diesem ganzen Teil ist eigentlich dieser "Power"-Fet(eigentl. 2).
    Da kann ich mir natürlich schon vorstellen, daß dieser FET optimal geschützt ist, und auch entsprechend angesteuert werden kann.
    Nochmal kurz eine Frage:
    Mit welcher Spannung wird denn so eine ZA gefahren, ich denke mal mit 12 bzw. 24V, und wieviel Strom fließt da im höchst, aber auch im Normal-Fall?
    LG
    GB
     
  17. Die Wahl der Zündspannung ist ja ziemlich frei, 24V ist aber eine ganz gute Hausnummer. Wobei ich genauso 12, 18, 36, 48 und exoten >100 V kenne und das ist definitiv nur die klitzekleine Spitze des Eisbergs :)

    Der maximal fließende Strom wäre in normalen Anwenderfall I = U / R mit R = 2 Ohm (1 A-Zünder), d.h. bei 24V dann 12 A - schon ordentlich. Dieser Strom muss aber nicht fließen, Strombegrenzung auf z.B. 4 oder 8 A (wieder mal Hausnmmer) um die Leiterbahnen oder andere Komponenten zu schützen ist m.E. gar nicht so verkehrt.

    Im worst-case fließt halt der Kurzschlußstrom für die Dauer, die geschaltet wird, also dass, was der Akku liefern kann (und das ist bei Blei-Akkus eine Menge).

    Normalerweise fließt der Strom ja nur 3-4ms bis der Zünder ausgelöst hat. Passiert es mal, dass der Zünder seine Anschlüsse dabei leitend verbindet (selten, aber kommt vor) fließt der Kurzschlußstrom nur bis die Zündanlage den Zündkreis wieder unterbricht (z.B. 250 ms).
    Erst wenn dann noch etwas unvorhergesehenes dazukommt (z.B. Relais, das verklebt) wirds übel.
     
  18. Anhand des Datenblattes würde ich jetzt sagen, daß diese "ProFets" direkt durch die TTL-IC`s ansteuerbar sind.
    Muß man beim Zusammenschalten da noch etwas beachten? (Das Teil hat ja zwei Eingänge/Ausgänge, sowie einen "Diagnose"-Pin).
     
  19. Naja, die Spannung aus der Karte würde ich aber nicht direkt als Zündspannung nehmen...dann doch lieber optisch und potentialfrei entkoppeln und die FETs mit eigener Spannungsversorgung versehen.

    Da man über die Sicherheitsschaltungen auch nichts weiss würde ich so oder so zu einer eigenständigen, sicheren Zündanlage raten, bei der im Zweifel weder ungewollte Auslösung noch eine Beschädigung der Elektronik durch die bewusst ausgelösten Kurzschlüsse zu befürchten sind.

    Nicht zu vergessen so elementare Sachen wie Zündkreis testen etc... .
    Mal ganz davon abgesehen, dass es hier ja auch um Publikum zu gehen scheint, wo alleine aus versicherungstechnischen Gründen Bastellösungen hinsichtlich der Haftung nochmal kritischer sein können. (Elektronikfehler führt zu Unfall -> Bastellösung -> schöne Vorlage für eine Versicherung sich aus der Affaire zu ziehen...) Nichts gegen eigenständige, dafür "entwickelte" selbstgebaute Zündanlagen, im Gegenteil, die sind oftmals das Optimum dessen was man bekommen kann. Aber da sollte dann auch jemand hinter stehen der 1. verantwortlich ist 2. weiss was er tut und 3. das ganze explizit fürs Feuerwerk konzipiert hat.
     
  20. Aha, noch ein Laserfreak hier :D

    Na dann erst einmal herzlich willkommen.
    Gleich vorab: Ich denke mal du hast die Easylase, versuch bitte nicht mit den TTL-Ausgängen von dieser ein Feuerwerk zu zünden. Softwareseitig viel zu unsicher und wenn du da einen Kurzschluss einbaust oder eine schwache elektrostatische Entladung auf einen der Ausgänge kommt dann wars das eventuell mit deiner Karte. Bei Anderen DA-Wandlern sieht es wohl ähnlich aus, würde ich persönlich nie riskieren bei deren Preisen :)
    Kauf oder baue dir lieber eine DMX-Karte mit FET-Ausgängen und externem Notaus/Schlüsselschalter, die du erst kurz vor den Effekten einschaltest. Damit minimierst du das Risiko von eventuellen Fehlzündungen und schützt deine teure Laserhardware.

    Was die Sicherheit betrifft sollte man ja bekanntlich keine Einsparungen machen sondern immer vollen Einsatz zeigen, vor allem wird dir das von der Lasertechnik wohl bewusst sein ;)

    Mfg Fynn
     
  21. Hallo,

    erst mal allen viel Dank für die Antworten.
    Das mit den Relais habe ich verstanden. Ist also nicht das gelbe vom Ei.

    Ja genau noch ein Laserfreak:), und genau es ist die Easylase.
    Wenn das so viel komplikationen mit der Karte über TTl-Ausgängen gibt, lasse ich das lieber. Die Idee mit der DMX-Karte gefält mir da auch besser.
    Gibt es irgendwo ein Schaltplan um so eine Karte nach zubaun?

    Gruß
    Martin
     
  22. Nix gut...

    Gruß
    Max
     
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