SSW Melcher ME 38 Compact 9 mm RK, PTB 797

Gestern habe ich den ME 38 Compact kurz mit ein paar Schuss getestet, absichtlich mit meiner aktuellsten Munition, Victory mit grünem Etikett. Die hat das bekannte 9 mm RK Schwankungsproblem. Sorten wie SK, RWS oder Umarex PTS sollten ja an sich problemlos sein.

Getestet wurde mit einem alten Noris Multi Signal 4fach Becher, der ohne Adapter direkt in das Laufgewinde passt (M10er Gewinde).

Die erste Salve schoss ich in Double Action (mit Spannabzug) raus, drei ältere Umarex Pfeifer aus Weco Fertigung, die schon öfters mal versagt haben und weg mussten. Schussknall auf Niveau einer 6 mm, alle drei Pfeifpatronen gingen schwarz raus. Gut, hatte ich fast erwartet.

Dann noch einen Schuss Double Action ohne Effekte, zur Kontrolle ob überhaupt Mündungsfeuer sichtbar ist. War vorhanden, hell aber nicht sehr ausgeprägt, Schussknall angenehm.

Zuletzt im Single Action Modus (Hahn vorgespannt) drei Stück Umarex Skylight. Knall deutlich lauter als die anderen beiden, Steighöhe noch okay ca. 15 m, alle drei gezündet.

Der Revolver war nach nur drei Schuss schon sichtbar an der Trommel verschmutzt. Neben RWS SP Munition ist diese Victory die am schmutzigsten abbrennende Laborierung, die ich kenne.

Bei den beiden in Double Action abgeschossenen Hülsen war das Zündhütchen jeweils nur recht leicht angeschlagen, und die Hülse nur schwach aufgefaltet. Bei der anderen, mit vorgespanntem Hahn verschossenen Hülse ordentlich tiefer Einschlag, und die Hülse auch weiter aufgefaltet.

Ob da nun ein Zusammenhang besteht, oder ob dies an den allgemeinen Schwankungen der Patronen liegt, kann ich nicht sagen. Dafür müsste man sicher umfangreichere Testreihen machen.

Die sofort durchgeführte Reinigung ging aufgrund der vernickelten Oberfläche, die sehr robust und pflegeleicht erscheint, erfreulich einfach.

Ich bin jedenfalls mit dem Revolver top zufrieden. Aber ich muss ihn schon noch mal mit besserer Munition testen.

 

Heute habe ich noch mal zwei Schuss gemacht, diesmal mit alter Umarex PTS Munition und wieder Noris Vierling.

Zuerst alte Umarex Skylight hochgeschossen. Satter Knall, Steighöhe um die 25 m, also einwandfrei. Aber durch die lange Brenndauer kamen brennende Teile (Leuchtsterne) wieder fast bis auf den Boden herunter. Die Wirbel warfen ihre Ladungen erst aus, als sie schon wieder auf dem Weg nach unten waren.

Zweite Salve ABA Silberwirbel - absolut perfekt, ungefähr 25 m Steighöhe, und diese nicht so lange brennenden Geschosse schütteten ihre Sternchen noch in der Aufwärtsbewegung aus.

Die Verschmutzung war auch hier nach zwei Schuss schon deutlich sichtbar. Zudem war sie rund um die Trommelausgänge recht hartnäckig eingebrannt. Ging aber trotzdem wieder weg, wenn auch etwas schwerer als der Schmutz der Victory Patronen.

Eins ist klar - der Revolver war kein Fehlkauf. Würde ich klar weiterempfehlen, auch wenn der etwas schwere Spannwiderstand bei extrem langen Schussfolgen vielleicht etwas stören könnte.

 

Die Sky Star sind einerseits eher was für den Multishooter, weil der Effekt doch etwas dünn ist.

Andererseits sind 9 mm mit Einzelbecher zum Verschießen doch nicht verkehrt, weil die Dinger so lange verzögern.

 

Daran kannst Du Dich gerne mal versuchen.

Man sollte nur immer daran danken, dass die Steighöhe immer von mehreren Faktoren abhängig ist:

- Abschussgerät und Abschussbecher
- verwendete Kartuschen, gute/schlechte Charge
- Gewicht der verwendeten Pyromunition
- Eigenantrieb ja/nein?

 

@tribun77 so ein Span ist bei mir auch neben der Laufsperre drin, vom Schießenden aus gesehen links daneben.

Bei mir sitzt er leider ziemlich fest, habe ihn aber mit einer dünnen Feile schon etwas klein bekommen.

Der entsteht vermutlich beim Einbau der Laufsperre.

 

Ja das stimmt auch. Um die Steighöhe feststellen zu können, braucht man schon einen Referenzpunkt (z. B. Baumwipfel), oder man müsste zu zweit sein, um es genau zu messen (zweite Person in genau bekannter Entfernung, Winkel zum Gipfelpunkt messen und dann ausrechnen).

Mich stellt die Steighöhe zufrieden, wenn die Pyromunition ohne Eigenantrieb entweder noch im Aufstieg, am Gipfelpunkt oder kurz danach verlischt bzw. ihren Effekt ausspuckt.

Grob geschätzt zwischen 20 und 30 Metern oder mehr, oder ungefähr auf Baumwipfelhöhe ist okay.

Schlecht ist es natürlich dann, wenn der Effekt noch brennend zu Boden fällt.

 

Ich kann mich erinnern, dass in der Waffenzeitschrift VISIER Anfang der 90er Jahre mal ein sehr umfangreicher Testbericht drin war über SSW und Reichweite von Pyromunition, bzw. auch die Zündfreudigkeit (Versagerquote) mit normalen Leuchtsternen.

Es wurden dabei aus damals gängigen SSW Sterne in einem immer gleichen Winkel schräg abgeschossen, und dann die Entfernung zum Auftreffpunkt gemessen.

Sieger war damals meiner Erinnerung der Röhm Little Joe in .22 lang Knall, mit irgendwas um die 130 m Flugweite!

 

@Jack-Beauregard Deiner ist ein PTB 542, der hat gegen unsere eine winzige Laufsperre.

Bei PTB 797 geht die von oben nach unten komplett durch den Lauf. Bei Dir ist das nur ein flacher Steg.

Den 542 hätte ich auch lieber...