Kartuschen Munitionsfund

Dieses Thema im Forum "Kartuschen, pyrotechnische Munition, Effekte" wurde erstellt von Mofafreund, 30. April 2019.

  1. Hallo Freunde,
    habe eine interessante Story für euch. Ich war heute bei dem schönen Wetter im Wald unterwegs und habe an einem kleinen Bächlein, dass unterhalb einer Straße verläuft einen Patronengurt mit Munition gefunden. Ich hatte kein Handy mit und auch keinen Fotoapparat und habe somit keine Bilder vom Fund gemacht. Nach einer kurzen Suche im Internet habe ich die Munition allerdings gefunden. Hier mal ein Bild.
    http://meinungsterror.de/wp-content/uploads/2011/08/0y_2011_mt_lauterecken_murmeln.jpg
    Ich bin gleich davon ausgegangen, dass es sich um Übungsmunition/Platzpatronen handelt, da die Patronen kein Geschoss hatten und mit rotem Siegellack oder was auch immer verschlossen waren.
    Habe daraufhin die Polizei angerufen und die ist mit mir da hingefahren und hat die Sachen geholt. Haben das Zeug einfach ins Auto geschmissen....:rolleyes:Auch wurde das Gebiet nicht weiter abgesucht.
    Nun meine Frage, wer kennt sich aus und kann mir näheres zu der Munition sagen? Ich tippe mal auf Bundeswehr, weil ich da auch ein Stück von einem oliven Rödelriemen gefunden habe.
     
  2. Das sind Platzpatronen Kaliber 7,62 mm NATO (7,62 x 51 mm) aus amerikanischer Fertigung.

    Die werden rechtlich wie scharfe Munition gehandhabt.
     
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  3. Nicht verzagen Andre, fragen warste wieder schneller. :p
    War gerade auch am tippen wieder "Internetdruckerschwärze" gespart. :D
     
  4. Hmm, gute Frage. Also es war genau diese Sorte? Mit oder ohne Gurtkasten?

    Eigentlich sind die Manöverpatronen - sofern nicht Plastik, also komplett aus Metall - oben sternförmig zugepresst. Darin kann noch ein roter Farbtupfer sein. Auf der Abbildung sind Zerfallgurte, d.h., die sind vorgegurtet und müssten in einem entsprechenden Kasten (meist Hartplastik, olivgrün) sein. Das Kaliber ist klar - 7,62. Da ich diese Form aber noch nicht gesehen habe, kann ich die Länge nicht sagen, normalerweise wäre die 7,62mm x 51.
     
  5. Der rote Verschluss ist lediglich eine Pappscheibe, die mit rotem Lack abgedichtet ist.
     
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  6. Krass...Darf die Polizei die so einfach mitnehmen? Haben mir gesagt, die werden zum Landratsamt gebracht und dort noch mal meine Personalien festgehalten.
     
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  7. #7 Mofafreund, 30. April 2019
    Zuletzt bearbeitet: 30. April 2019
    Also die waren nicht so zugefaltet, wie man es von den Platzern im SSW Bereich kennt. Es müssten genau die auf dem Foto gewesen sein. Teilweise rieselte schon das Pulver raus.
    Ein Gurtkasten war nicht dabei. die waren in einer halbverotteten Plastiktüte und einem schwarzen Stoffbeutel eingewickelt.
     
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  8. Die werden Amis bei einem Manöver da „vergessen“ haben
    Das Pendant der Bundeswehr ist entweder vorne zugefaltet oder aus Kunststoff.
     
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  9. Mein Vater hat mir mal erzählt, als sie damals beim Bund mit den Leos durch den Truppenübungsplatz Hohenfels gefahren sind, hingen diese Gurte links und rechts der Straßen wie Lametta von den Bäumen.

    Die Amis haben die wohl lieber weggeschmissen als sie zu verschießen, weil sie zu faul zum Waffen reinigen waren.
     
  10. Tja, leider wird man mittlerweile weder Fundwaffen (was in alten Häusern öfter mal vorkommt) noch Altmunition problemlos los. Muss man sich leider immer gut übelegen was man damit macht ohne nachher der Depp zu sein.
    Auch immer wieder nett wenn man im Wald (wie so häufig) über die netten .50 BMG stolpert.
     
  11. Gibts hier auch ein paar Sondler? Überlege in das Hobby einzusteigen.
     
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  12. Häufig? In welchen Wäldern bist Du denn unterwegs? Mir ist das noch nie passiert.

    Bei uns findet man höchstens mal Patronen oder eher Hülsen vom Jäger, aber auch nur selten.

    Mitnehmen handelsüblicher Patronen wäre für mich kein Problem, weil ich einen Munitionserwerbsschein für alles Handelsübliche habe.
     
  13. #13 Gipsbombe, 1. Mai 2019
    Zuletzt bearbeitet: 1. Mai 2019
    Die Übungsmunition der Bundeswehr war nach meinen Erfahrungen als Wehrdienstleistender duchgehend Nato-grün und aus Plastik, bis auf den Zünder; der war aus Messing.
    Und ja, man mochte diese Munition nicht so gerne abfeuern, da sie das Rohr des G3 ziemlich verschmutzte. Wir haben bei der BW dann immer die letzten Schüsse ohne diesen komischen Übungsschutzverschluß rausgefeuert, dann war die Waffe viel leichter zu reinigen.
    Allerdings hat dann das G3 nicht selber nachgeladen und man mußte mittels des Repetierhebels immer wieder eine neue Patrone in den Verschluß bringen.
    Da fehlte dann wohl der Druck, der den Schlitten hin-und her bewegte.
    So sind meine Erinnerungen.
     
  14. Die bis auf den Messingboden grünen Manöverpatronen wurden bei uns nur für das G 3 verwendet. Für das MG 3 gab es bessere, evtl. auch etwas stärkere aus Messing, vorne zugefaltet und schon fertig auf Zerfallgurt aufgezogen.

    Mir hat mal ein Unteroffizier erzählt, dass man die Grünen auch mit dem Schlagstück im Oberteil der blauen Übungshandgranate zünden konnte (improvisierte Knallvorrichtung). Man musste nur etwas Tesafilm rumwickeln und sie mit dem Boden zuerst reinschrauben.

    Habe das aber nie probiert, klang mir zu gefährlich.
     
  15. Für das MG3 weiß ich keine Übungspatronen, da haben wir immer scharf geschossen.
    Mit den 7,nochwas Patronen.
     
  16. @Gipsbombe wir hatten sogar für die Uzi MP Platzpatronen, mit Messinghülsen und einer Spitze aus olivgrünem Plastik, die dann auch aufplatzte.

    Dafür musste man die MP aber auch umbauen, mit einem Teil das über den Lauf geschraubt wurde und diesen bis auf vier winzige Löcher verschloss, damit der erforderliche Staudruck entstand.

    Ähnlich wie beim Manöverpatronengerät für das G3, das anstatt dem Mündungsfeuerdämpfer aufgeschraubt wurde. Bei diesem konnte man sogar den Durchlass verstellen.

    Ob es sowas auch heute noch gibt, weiß ich nicht, aber ich vermute es. Ist schon lange her bei mir, Anfang der 90er...

    Es ist ja im Allgemeinen so, dass bei automatischen Waffen (Pistolen, Selbstladegewehre) Platzpatronen nicht einfach ohne technische Änderungen verwendet werden können, zumindest nicht, ohne händisch jeden Schuss einzeln repetieren zu müssen. Anders als z. B. im Film "Stirb langsam 2" wo sie einem gerade das weisgemacht haben.

    Bei Einzelladern, Repetiergewehren und Revolvern ist das wiederum problemlos möglich.
     
  17. Genau, Manöverpatronengerät hieß das Ding.
    Eine Verstellung desselben wurde uns einfachen Rekruten wohl vorbehalten.
    Man wollte uns anscheinend das "Putzen" der Waffe lehren,

    Übrigens hatten wir das dann auch im total Dunklen irgendwann perfekt beherscht;)
    Da gab es noch keine Nachtsichtgeräte etc., man mußte sich wirklich auf die eigene Erinnerung verlassen und das Gewehr wieder komplett zusammensetzen.
    Hat auch funktioniert.
    Bei mir war es Ende der 1970er Jahre.
     
  18. Jetzt muß ich doch nochmal etwas zum Zustand unserer BW loslassen.
    Früher gab es in fast jeder Kaserne einen Reparaturtrupp, welcher ziemlich schnell zu Stelle war, wenn mal ein oder mehrere Fahrzeuge liegengeblieben waren.
    Ja, und auch damals gab es Pannen, aber Entsatz war sehr schnell zu Verfügung und die Truppe wieder mobil.
    Das haben wir alles nicht mehr, uns schützen ja die Euro-Fighter.
    Aber was, wenn diese nicht starten können?
    Dann liegt doch wieder alles am Fußvolk?
     
  19. Sehr schöne Erinnerungen! Danke fürs teilen!
    Ja so war das bei mir auch, aber in den 90ern.

    Tja heute haben wir die Toilette für das dritte Geschlecht bei der Truppe. Unglaublich wie schnell sich in unserem Land alles verändert.
     
  20. Ah ein Sammler-Kollege :)
     
  21. Hatte ich mir auch mal überlegt.
    Aber ich bekomme für dieses neue Hobby nicht genug Freizeit freigeschaufelt. Ich muss hier Realist bleiben.
     
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  22. Du denkst echt, die können starten?
    Man sagt, die zuständige Ministerin habe mehr Kinder, als die BW flugbereite Eurofighter. Die meisten sind nur noch Teileträger. Viele moderne, technische Systeme dürfen meines Wissens nicht einmal mehr von der BW eigenverantwrtlich gewartet werden, nein, das ist per Vertragsstrafe verboten und wird für gute Steuergelder von den Herstellern erledigt.

    Willkommen im Deutschland des 21. Jahrhunderts, in dem wir keinen Flughafen mehr fertig bekommen und eine Werft über die Instandsetzung eines BW-Segelschiffs (!) pleite geht. Aber ja, Toiletten für ein drittes Geschlecht, das können wir.
     
  23. Ich war nun ein paar Jährchen beim Bund, aber natürlich lange nach deiner Zeit. Aber wie @sureshot bereits erwähnt hat, gab es eigentlich für viele Waffen spezielle Manöverpatronen (Platzpatronen). Ich habe sowohl mit dem G3 Manöverpatronen in Vollmetall sowie auch mit der Kunststoffkappe verschossen. Da Selbe beim G36, nur halt Kaliber 5,56. In 9mm kenne ich nur die mit der Kunststoffkappe.
    Zusätzlich hatten wir noch blaue Munition (Übungsmunition) für spezielle Schießvorhaben. Dafür haben wir aber vorher den Verschluss des G3 gewechselt.
     
  24. #24 Teufelslogo, 1. Mai 2019
    Zuletzt bearbeitet: 1. Mai 2019
    Hier isser!:) Vor einigen Jahren war ich richtig viel mit dem Detektor unterwegs. Jetzt gehe ich nur noch sporadisch oder wenn Nachbarn und Verwande mal Schmuckstücke im Garten verloren haben. Das eigentliche Problem ist, dass die Suche nicht statthaft ist. Selbst wenn du auf Privatgrund sucht mußt dein gefundenen Münzschatz abgeben.:( Was man recht häufig und fast überall findet ist historische Munition in Form von Musketenkugeln in verschiedenen Kalibern.
     
  25. Sondeln ist meist kein Hobby, sondern ohne Zusammenarbeit mit den Denkmalämtern Kulturraub und abhängig von dem Bundesland in dem man lebt, schlichtweg ein Straftatbestand....
     
    Buffalo_Bill, Soldat4215 und tribun77 gefällt das.
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